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PeWi

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  1. PeWi

    Klimawandel

    Du hast - geschickt unterschwellig - die Corona-Modelle mit den Wettermodellen verglichen und aufgrund des schlechten Abschneidens des Coronamodells ähnliches für die Wettermodelle nahegelegt. Auch wenn es dir im ersten Moment paradox scheint, würde ich nichtsdestotrotz den Wettermodellen mehr trauen als dem Coronamodell. Denn zu ihnen haben wir seit Jahrzehnten jede Menge Messstationen, die andauernd ziemlich genaue Daten liefern, die Naturgesetze sind seit längerem bekannt und konstant, die Wettermodelle werden seit Jahrzehnten erforscht, verbessert, korrigiert, mit alten Wetterdaten vergleichen etc. Da herrscht einfach ein ganz anderer Wissensstand vor und tonnenweise Daten und zudem die Möglichkeit, vergangene (und damit genau bekannte) Klimaverläufe nachzusimulieren, womit man die vermutete Genauigkeit und Verlässlichkeit sehr gut abklopfen kann. Und soviel grundsätzlich unbekanntes gibt es für das großräumige Klima auch nicht mehr. Zudem: Selbst wenn man die genauen Wirkmechanismen an mehreren Stellen noch nicht richtig kennt, so konnte man sie doch schon jahrelang beobachten und kann sie im Modell nach den Beobachtungsdaten modellieren. Das alles fehlt bei Corona. Es gibt keine jahrelangen Vorerfahrungen zum Coronavirus, es gibt keine alten Daten dazu, die Datengrundlagen ändern sich ständig gravierend (Mutationen des Virus, die Veränderungen durch/während den diversen Maßnahmen oder durch das Wieder-Entfallen, die variierenden Akzeptanzen durch die Leute, ...). Das Modell musste mit der heißen Nadel im Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit gestrickt werden etc. pp.
  2. PeWi

    Klimawandel

    [...] Ich will daher auf was ganz anderes hinaus: Ich würde spontan sagen, AKW haben ein größeres Potential für Effizienssprügen "Effizienzsprünge" war meinerseits auch das falsche Wort. Ich habe es in meinem Post korrigiert. Ich wollte eigentlich darauf hinaus, dass man mit der zunehmender Erfahrung WKAs vermutlich mit weniger Resourcenaufwand/CO2-Erzeugung herstellen und aufbauen können wird.
  3. PeWi

    Klimawandel

    Stimmt schon, dass man da aufpassen muss. Ebenso wie hier, denn auf der AKW-Seite werden im Gegenzug die ganzen laufenden CO2-Kosten, z.B. durch die Beschaffung des Brennmaterials, vergessen. (Von der Entsorgung der abgebrannten Brennstäbe ganz zu schweigen.) Wie @Flenst mit einer anderen Publikation bestätigt, liegen die Windkraftanlagen mitnichten schlechter als die AKWs. (Und WKAs sind noch die jüngere Technologie, da sind noch eher Effizienzsprünge Resourceneinsparungssprünge zu erwarten als bei Atomkraft.)
  4. PeWi

    Klimawandel

    Thema schwarze Rethorik. Du vergleichst locker-flockig Äpfel und Birnen. Wenn man dich darauf hinweist, kommst du mit der Ideologiekeule. Auf echte, sachlich begründete Argumente warte ich immer noch.
  5. PeWi

    Energiepreise

    Auf Golem habe ich einen IMHO interessanten Überblicksartikel über Stromspeicher gesehen. https://www.golem.de/news/energiewende-was-macht-einen-guten-netzspeicher-aus-2211-169814.html
  6. PeWi

    Klimawandel

    Und? Du scheinst anzunehmen, dass Modelle irgendwie per definitionem ziemlich ungenau sein müssen? Dem ist nicht so - es gibt je nach Thema, Drumherum, Komplexität, ... schlechte, mittelere und gute Modelle. Aus dem Bauch heraus würde ich vermuten, dass das Corona-Modell zu den schlechteren gehört, und die Klimamodelle zu den besseren. Das Coronamodell wurde innerhalb relativ kurzer Zeit mit der heißen Nadel gestrickt, der Corona-Virus hat währenddessen mehrmals für das Modell wesentliche Eigenschaften kräftig verändert. Und das menschliche Verhalten (Anteil der Maskenträger, Impfquote, Kontakthäufigkeit, Lockdowns, Verbote, ...) ist hierbei wesentlich variabler und hat einen weit höheren Einfluss auf die Werte des Modells. Auch das lässt nur sehr begrenzte Schlüsse auf die Klimaentwicklung zu. Seiu mir nicht böse, aber irgendwie finde ich die von dir präsentierten Vergleiche und Zusammenhänge nur entfernt verwandt und damit von sehr geringer Aussagekraft.
  7. PeWi

    Klimawandel

    Einzelereignisse haben mit dem Klima sehr wenig zu tun. Es geht eher um die schleichende Verschiebung der Mittelwerte bezüglich Häufigkeit und Intensität.
  8. PeWi

    Klimawandel

    Das ist das gleiche, was ich geschrieben habe. Es ist ein Modell. Von den 100 Jahren sind schon 22 Jahre rum. Damit lässt sich schon einiges beurteilen. Außerdem liest man regelmäßig, dass die Wirklichkeit die Abschätzungen überhole. Und man liest regelmäßig, dass deutlich weniger getan wird als zugesagt.
  9. PeWi

    Klimawandel

    Es geht um den Anstieg im 21. Jahrhundert, also von 2000 bis 2099.
  10. PeWi

    Klimawandel

    Laut der nachfolgenden Publikation verursachen AKWs deutlich mehr CO2 als Windräder. https://www.bundestag.de/resource/blob/406432/70f77c4c170d9048d88dcc3071b7721c/wd-8-056-07-pdf-data.pdf AKWs verbrauchen demnach beim Bau sehr viel Beton und Stahl, was sehr viel CO2 verursacht, und haben auch im laufenden Betrieb CO2-Ausstoß, weil der Abbau von Uran, die Anreicherung und der Transport anscheinend einiges an CO2 erzeugen. Wieviel CO2 bei der Lagerung der strahlenden Abfälle entstehen wird, ist anscheinend noch unklar - es kommt jedenfalls noch zusätzlich dazu. Windkraftanlagen erzeugen durch ihren Bau einiges an CO2, laufen danach aber CO2-frei weiter. In Summe liegen sie laut Publikation damit merklich unter den AKWs.
  11. PeWi

    Klimawandel

    Ne, das stimmt nicht. Die Geschwindigkeit war damals deutlich höher, siehe: https://www.scinexx.de/news/geowissen/dramatischer-meeresspiegel-anstieg-vor-10-000-jahren/ Ich sage nur... 1 Meter pro 25 Jahre! 4 Meter pro Jahrhundert? Wo liest du das raus? Im Artikel finde ich nur niedrigere Zahlen: "Während der letzten 10.000 Jahre, dem Holozän, stieg der Meeresspiegel nach Angaben der Wissenschaftler anfangs mit extrem hohen Raten von mehr als 15 Metern pro tausend Jahre an. Das entspricht einem Anstieg von mehr als einem Meter während eines Menschenlebens." Das klingt nach ähnlichen Tempi wie bei uns - mehr als 1.5 pro Jahrhundert. Aber nicht 4m. Das nachfolgende klingt erst mal dramatisch, man darf aber nicht vergessen, dass der Artikel von 2010 ist. Seitdem ist das Tempo merklich angestiegen. „Diese Raten übersteigen den für das 21. Jahrhundert im Bericht des Weltklimarates IPCC geschätzten Anstieg von 20 bis 60 Zentimeter um das 250- bis 750-fache“, erklärt der Geowissenschaftler Professor Eberhard Gischler von der Goethe-Universität Frankfurt. Außerdem komme ich rechnerisch nur auf einen Faktor von 2.5 bis 3.75. (1.5m pro Jahrhundert damals zu 0,4m bis 0.6m im 21. Jahrhundert.) Wo der Professor seine 250 bis 750 her hat, erschließt sich aus dem Artikel jedenfalls nicht und passt auch nicht zu im Artikel genannten Zahlen. Zum einen waren die damals viel mobiler und hatten sehr viel mehr freien Platz. Heutzutage - wie von Aktienspekulaant et al schon angesprochen - haben wir viele Millionen und massiv Wirtschaft und Industrie in den gefährdeten Küstengebieten. Das verlegt sich längst nicht so leicht wie die damaligen Behausungen etc. Außerdem fehlt das leere Hinterland, in das das alles umziehen müsste. Und zum zweiten heißt "Überleben der Menschheit" ja nur, das genügend Individuen übrig bleiben müssen, um die Art zu erhalten. Alle anderen "dürfen" drauf gehen, was bei denen aber gar nicht gut ankommen wird ...
  12. PeWi

    Coronavirus

    Hm, vielleicht sollte man die Frage weniger schwarz-weiß stellen? Gibt ja auch Zwischentöne, wo sie vielleicht nicht ganz unrecht hatten? Beispiel Massenüberwachung - den Umfang, der inzwischen durch nichtstaatliche und staatliche Akteure erreicht ist (Facebook, Google, NSA, ...), und das, was von der Regierung andiskutiert wird (anlasslose Chatkontrolle, ständige Neuanläufe zur Voratsdatenspeicherung, ...) hätte ich vor Snowden noch als VT "der anderen" verortet.
  13. PeWi

    Coronavirus

    Dann kann ich dir nicht helfen. IMHO ist das kein persönlicher Angriff, sondern einfach Logik, dass man umso besser etwas einschätzen kann, je besser man sich damit auskennt. Darauf können wir uns einigen. Auf deinen Fachgebieten würde ich ja auch die Klappe halten und deinem größeren Wissen und deiner größereren Erfahrung den Vorzug geben. Das Gegenteil ist aber auch wahr: Wo es hinführt, wenn sich Leute faktenfrei äußern, hat man auch gesehen, u.a. auch in den USA. Wie immer braucht man einen vernünftigen Mittelweg.
  14. PeWi

    Coronavirus

    Das habe ich absolut nicht geschrieben. Ich habe geschrieben, dass man da, wo man selber mehr Ahnung hat, mit mehr Selbstbewusstsein auftreten kann, und dort, wo man selber weniger Ahnung hat, mit mehr Zurückhaltung. Und ich habe explizit ein Gebiet genannt, auf dem ich "dumm" bin.
  15. PeWi

    Coronavirus

    Da habe ich aber öfters vom Gegenteil gelesen - nämlich, dass der Ölindustrie das Problem der hohen CO2-Emissionen schon länger klar war, aber sie sich bemüht hat, das Problembewusstsein in der Öffentlichkeit nicht aufkommen zu lassen und Gegenstudien finanziert hat u.ä.. (So wie die Zigarettenindustrie auch.) Anderswo gelesen - das ist ein eleganter psychologischer Dreh, die "Schuld" auf das einzelne Individuum abzuwälzen. "Dein" CO2-Abdruck ist zu hoch, du musst was tun! Auf Fertigungsmethoden und gesellschaftliche Zwänge (z.B: erwartete Mobilität und Flexibilität für den Beruf) habe ich aber wenig Einfluss. Und aufgrund deutlich begrenzter Mittel muss ich mich entscheiden, ob ich Geld fürs Alter zurücklege (um meine mickrige Rente aufzubessern) oder ob ich es ausgebe, um umweltfreundlicher zu leben. Für beides reichen meine Mittel nicht. Insofern - einen begrenzten Teil meines CO2-Fußabdrucks habe ich in der Hand, aber eben nur einen Teil. Für den Rest ist durchaus die Industrie zuständig.
  16. PeWi

    Coronavirus

    Quellen sind nicht automatisch gleichwertig. Und man kann sich auch nicht darauf verlassen, dass "offizielle" Medien grundsätzlich richtig liegen - da gebe ich dir recht. Aber: Dann muss man selber versuchen einzuschätzen, wie plausibel und seriös eine Quelle ist. Und da hilft eine breitere Bildung vermutlich doch ein bisschen. Da ich von Volkswirtschaft keine Ahnung habe, bilde ich mir auch nicht ein, entsprechende Artikel ernsthaft als besser/richtiger/schlechter/... einschätzen zu können. Ich habe natürlich eine eigene Meinung nach dem Lesen, aber ich gebe nicht viel darauf, weil ich weiß, auf welch wackeligen Füßen meine Einschätzung steht. Da ich aber einen naturwissenschaftlichen Background habe, kann ich Artikel zum Thema Klimawandel oder Corona zumindest ein bisschen besser einordnen. Wenn man diesen Background nicht hat, sollte man mit entsprechend "weniger Sendungsbewusstsein" auftreten, weil die eigene Meinung dann eben auch auf ziemlich wackeligen Füßen steht. Und dieses "zurückhaltendere Sendungsbewusstsein" bei begrenztem Background vermisse ich hier und anderswo oft.
  17. PeWi

    Coronavirus

    Das klingt doch schon versöhnlicher als vorher. 👍 Dennoch - wenn man auf alle Wissensgebieten so rigoros streichen würde, wie du es exemplarisch bei der Mathematik vorgeschlagen hast, dann bliebe a) nicht mehr viel übrig und b) hätte man viel weniger Ahnung und Überblick und könnte sich viel schwerer entscheiden, was man (gut) kann und was man später beruflich machen möchte. (Ich hätte mich mit 15 Jahren noch nicht festlegen mögen, und meinem Nachwuchs geht es genauso.) ich finde es grundsätzlich interessanter und besser, viel zu wissen und zu können. Mir hat die breitere Schulbildung auch später im Leben viel geholfen, diverses besser einordnen oder einschätzen zu können, oder mich in neue Themen einzuarbeiten. Zusätzlich: Wenn ich auf möglichst vielen Gebieten das Recht auf eigene Entscheidungen haben will ("mündiger Bürger"), dann muss ich auch auf eben diesen vielen Gebieten die notwendigen breiten Grundlagen haben. (Ist dann zwar immer noch die Frage, ob mir die eigenen Entscheidungen tatsächlich gestatttet werden - aber ohne entsprechende eigene Kompetenzen steht man da auf deutlich verlorenerem Posten.)
  18. PeWi

    Coronavirus

    Je nach weiterem Lebensweg können solche Sachen tägliches Brot sein oder auch nicht. Ich bin mit einem Handwerker bekannt, der früher auf dem Bau gearbeitet hat. Die haben in Anwendung des Satzes von Pythogoras kontrolliert, ob zwei Mauern oder zwei Balken wirklich rechtwinklig waren. (Schnur mit gleichweit entfernten Knoten: Balken 1 kriegt 3 Knoten, Balken 2 kriegt 4 Knoten und die Verbindungslinie muss genau 5 Knoten lang sein. Und das hatten die in der Ausbildung als Pythagoras dran.) Und wieviel Material man braucht, um einen Kreis zu füllen, hat sicherlich auch jeder Fliesenleger drauf, der auch Muster macht. Oder Gärtner, die überschlagen dürfen, wieviel Material sie brauchen, um soundsoviel Pflanzlöcher wieder aufzufüllen. Wenn ich noch ein bisschen nachdenke, fallen mir sicherlich noch mehr Beispiele ein. Und das sind jetzt Leute, zu denen man üblicherweise eher nicht sagt, dass sie mit dem Kopf arbeiten würden. Wie sieht das dann erst bei Technikern oder Ingenieuren aus? Dass heutzutage ggfs andere Rechenwege unterrichtet werden, kann ich noch glauben. Aber dass damals richtige Rechenwege heute explizit falsch sein sollen, kann ich gerade bei Mathematik beim besten Willen nicht glauben.
  19. Ich bin zwar weitgehender Börsenlaie, aber das scheint ein Analogon zu Stillhalter-Geschäften zu sein. Link dazu (die Frage nach einem Account ignorieren): https://www.ingenieur.de/wirtschaft/stillhaltergeschaefte-nicht-nur-fuer-institutionelle-anleger-interessant/ (Geht beim Verkaufen anscheinend ähnlich. )
  20. Wenn du dich da nicht täuschst. Wie lange hat es bei Nazi-Deutschland gedauert, das alles, was man Russland vorwirft, in noch größerem und noch professionellerem Stil gemacht hat? (Allerdings hatte Deutschland das Glück, dass es gegen den Kommunismus gebraucht wurde. Aber wer weiß - vielleicht braucht man danach Russland gegen China?)
  21. Bist du sicher, dass die Inflation daran schuld ist, dass der BTC-Preis - und damit der PO - sinkt? Dann sollten wir schleunigst alle BTC abstossen, denn eine Inflation werden wir wohl nie los. Jenseits aller Kleinlichkeiten - ich rede von den langfristigen Effekten, z.B. wenn wir jetzt über mehrere Jahre eine deutliche höhere Inflation als die üblichen offiziellen 2% haben sollten. Meinst du wirklich, dass das die PO-Werte nicht verschieben würde? Ich rede nicht von kurzen Zeitspannen, da wird die Wirkung der Inflation immer überlagert sein vom aktuellen Geschehen und vom aktuellen Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage. Inflation wirkt IMHO schleichend über die Jahre und verschiebt schleichend den Mittelpunkt des Preisrauschens. Bisher bin ich tatsächlich davon ausgegangen, dass durch Inflation die Sachen langfristig üblicherweise tatsächlich immer teurer werden. Ich lasse mir aber gerne erklären, warum das nicht so ist.
  22. PeWi

    Coronavirus

    Sonne erwärmt die Erdoberfläche. [...] Ich denke, diese Erklärungen sind unnötig. @Sophopthat kein Problem mit der Funktionsweise, ihn hat eher die Formulierung "Leichtes steigt nach oben" gestört, weil das ein quasi "eigenes" Bestreben suggeriert, nach oben zu wollen. Aber leichtes steigt ja nicht von alleine nach oben, das passiert nur in der Gegenwart von Schwererem. Das nach oben Steigen ist also passiv, weswegen er lieber eine Formulierg wie "Auftrieb" verwendet.
  23. Und hast du dir diesen Mittelwert mal angeschaut? Der PO gewinnt seine Relevanz dadurch, dass der "Mittelwert", sprich die Regressionsgerade über alle Preise, quasi seit "Anfang" an unverändert gleich rauskommt, obwohl über die Jahre jeden Tag ein neuer Datenpunkt dazukommt. Und wenn jetzt die Inflation von jahrelang - sagen wir mal - 2% auf jahrelang z.B. 8% springt, dann sollte diese Mittelwertsregressionsgerade anfangen, allmählich steiler zu werden, weil aufgrund der höheren Inflation alles schneller teurer wird als früher, folglich auch der "Mittelwertspreis" für BTC. Und damit geht auch die bisherige "Verlässlichkeit" und "Eindeutigkeit" des PO flöten. Wenn ich den PO von z.B. dem 1.1.2018 wissen will, dann war es bisher egal, ob ich den damals oder heute oder mit der Regressionsgeraden von in 2 Jahren berechne, es kam immer der gleiche PO-Wert für den 1.1.2018 raus. Verändert sich jetzt die Regressionsgerade über die Jahre, dann kommt je nach Berechnungsdatum ein unterschiedlicher PO-Wert für ein fixes Datum heraus. D.h. wenn der PO heute über 0.7 läge und damit ein dringendes Blasen-Verkaufssignal sendet, kann er in zwei Jahren für heute berechnet möglicherweise nur noch bei 0.5 liegen und dann war es wohl doch keine so dringliche Blase. Aber eigentlich wackelt die PO-Signal-Theorie ja sowieso schon, weil das Hoch im November 2021 bei weitem unter der magischen +0.7-Marke lag.
  24. Versteh mich nicht falsch, ich glaube dir gerne, dass du üblicherweise gut darin bist, dir schnell zu einem neuen Thema einen ordentlichen Überblick zu verschaffen. Aber ich bin skeptisch, dass dir das immer gelingt, vor allem, wenn es doch ziemlich in die Tiefe geht, oder wenn es sehr auf trockene und theoretische Details ankommt, die den Unterschied machen. Das ist ein gutes Beispiel, dass du nicht immer genau genug hinschaust: Der Satz von Wikipedia, der - oberflächlich - deine Abkanzelei zu stützen scheint, bezieht sich auf den Eingangssatz des betreffenden Absatzes: "Nehmen wir an, wir spielen 1000 gleichartige Wetten mit einer Gewinnwahrscheinlichkeit von 40 %, also W=0,4{\displaystyle W=0{,}4}https://wikimedia.org/api/rest_v1/media/math/render/svg/d2fc34af29c9d059ed53f044c9e46564d64b9736 und einer Quote von Q=3{\displaystyle Q=3}https://wikimedia.org/api/rest_v1/media/math/render/svg/384c7f54101e3e691bbfff0162079f07fceb4f6f, d. h. der Einsatz wird im Gewinnfall verdreifacht (der Reingewinn ist das Zweifache des Einsatzes)." Wetten mit einem derartig großen Übergewicht in Richtung Gewinn wird man natürlich nicht in the wild finden. Der Wikipedia-Artikel kritisiert aber in keinster Weise das Kelly-Kriterium. Es gibt übrigens zwei Formulierungen für das Kelly-Kriterium, die eine für diskrete Ereignisse (wie Münzwürfe, Würfel etc) und eine für Ereignisse mit kontinuierlichen Werten (wie Trades). Aus zweiterem hat Ralph Vince die Optimal-f-Methode abgeleitet. Sei mir nicht böse, aber ich glaube nicht, dass du diese Theorie tatsächlich "praktisch ausprobiert" hast. Das sind keine Low Hanging Fruits, sondern echte Arbeit - sicherlich mehr Aufwand, als du bereit warst hineinzustecken. Natürlich hat auch zufälliges Rauschen statistische Eigenschaften - simpelstes Beispiel ist rosa Rauschen und weißes Rauschen. Ich gebe das Kompliment gerne zurück - du hudelst über manches oberflächlich hinweg und merkst erst gar nicht, wo die Chancen/Möglichkeiten/Schwierigkeiten/Benefits/Stolperfallen/... sind. Hm, das Kelly Ratio ist ebenso wie die Markovitz-Geschichten ein alterwürdiger und gut untersuchter Forschungsgegenstand, der schon längst belegt und erwiesen ist. (Ebenso wie der Momentum-Faktor, der schon in den Börsenkursen über viele Jahrzehnte beobachtet und belegt wurde.) Darauf hatte ich bereits hingewiesen, dass es viele wissenschaftliche Papers zum Kelly-Kriterium, zum davon abgeleiteten Optima-f, zu Markovitz, zum Momentum-Faktor, ... gibt - mit entsprechenden Ergebnissen, die die Nützlichkeit dieser Methodiken belegen. Insofern ist es mutig, dass alles mit "funktioniert nicht" abzutun. Aber lassen wir das Streiten sein - du beschäftigst dich aus Effiziengründen mit den Low Hanging Fruits und ignorierst die höher hängenden, und ich beschäftige mich zum Ausleben meiner Nerd-Anteile gerne mit den komplizierteren Geschichten.
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