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Wie richtig besteuern bei kurzfristigen Handel?


kaki2908

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Hallo,

ich bin neu hier und habe Fragen zu folgendem Beispielsachverhalt.

Ich kaufe an einem Freitag ETH für 500 Euro (inkl. Gebühr usw)

Diese ETH (ca 0,5 - 0,7), abhängig vom Kurs, transferiere ich auf ein Wallet zu einer zweiten Webseite.

Auf der zweiten Webseite handele ich mit den ETH und tauche diese gegen andere Kryptowährungen. Durch mal guten, mal schlechten, kann ich Gewinn oder Verlust machen. Am Sonntag (zwei Tage später) tausche ich alles wieder in ETH und transferiere diese wieder zurück zur ersten Webseite ( bei Gewinn vielleicht 1,0 ETH).

Nun tausche ich diese ETH wieder zurück in EUR.

Ich kann also einmal auf der zweiten Webseite (Tauschbörse) durch den Handel mit ETH in andere Währungen Gewinn oder Verlust machen und dann auch noch durch den Unterschied Ankauf / Verkauf ETH.

Wenn ich jetzt in diesem Beispiel am Freitag mit 500 Euro starte und am Sonntag mit 1.000 Euro ende, habe ich einen Gewinn von 500 Euro gemacht.

Ich habe jetzt etwas gehört von FIFO.

Wenn ich diesen Vorgang jedes Wochenende wiederholt und immer wieder von neuen starte, werden diese Vorgänge in sich geschlossen betrachtet? Habe ich dann ein Problem mit dem FIFO?

Muss ich, wenn ich jetzt jedes Wochenende 500 Euro Gewinn machen würde, je Wochenende die 500 Euro versteuern?

Wenn ich das z.B. 10 Wochen machen würde, müsste ich den Gewinn von 5.000 Euro (10 x 500 Euro) mit 25 % versteuern?

Muss ich das erst mit der Einkommenssteuererklärung machen?

Ich will ein bisschen bei dieser Art des Handel mitmachen, habe aber keine Ahnung von den Steuern und ich möchte mich im Vorfeld über dieses Thema informieren, da ich keine Steuerhinterziehung machen will.

Kann mir bitte jemand bei diesem Thema unter die Arme greifen?

Ich bin sehr dankbar für jede Hilfe.

Mit freundlichen Grüßen

Kaki2908

 

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Google: "23 Estg" ... lies das erstmal.

vor 14 Minuten schrieb kaki2908:

Wenn ich diesen Vorgang jedes Wochenende wiederholt und immer wieder von neuen starte, werden diese Vorgänge in sich geschlossen betrachtet?

Jede einzelne Veraeusserung (Verkauf, Tausch, ...) wird fuer sich betrachtet.

vor 14 Minuten schrieb kaki2908:

Muss ich, wenn ich jetzt jedes Wochenende 500 Euro Gewinn machen würde, je Wochenende die 500 Euro versteuern?

Nein, nicht je Wochenende sondern je Veraeusserung.

vor 15 Minuten schrieb kaki2908:

mit 25 % versteuern

Nein, sondern mit Deinem pers. Steuersatz + Sozi + Kirchensteuer ... rechne mal mit 50%, dann biste safe.

vor 16 Minuten schrieb kaki2908:

Muss ich das erst mit der Einkommenssteuererklärung machen?

Ja.

 

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Hallo. Danke für die Antwort. Soll das bedeuten, dass man jeden einzelnen Schritt dokumentieren muss? Wie berechnet man dann ein Gewinn aus einem Tauschgeschäft z.B. ETH gegen IOTA. Ich tausche 0, 2 ETH gehen 5 IOTA. Diese steigen dann im Kurs und ich tausche diese dann wieder gegen 0,4 ETH zurück. Jetzt weiss ich aber zu diesem Zeitpunkt nicht den Wert von 0,1 ETH in EUR. Ich weiss nur, dass ich 0,2 ETH Gewinn gemacht habe. Dieser Vorgang wiederholt sich dann sehr oft. Jetzt transferiere ich, wie schon beschrieben die ETH wieder zurück und tausche erst dann wieder in EUR.

Muss jetzt jede einzelne Transaktion ETH gegen IOTA und zurück bewertet werden? Zu welchem EUR Wert muss ich das dann in die Steuererklärung eintragen?

 Danke für eine Antwort.

Gruss Kaki2908

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vor 1 Stunde schrieb kaki2908:

Soll das bedeuten, dass man jeden einzelnen Schritt dokumentieren muss?

Korrekt. Das machen die Börsen für Dich und Du kannst die Daten als CSV-Datei herunter laden. (ich lade alle paar Monate alle Daten runter sodass ich sämtliche Trades, die ich jemals gemacht habe offline in meinem Backup verfügbar habe)

vor 1 Stunde schrieb kaki2908:

Jetzt weiss ich aber zu diesem Zeitpunkt nicht den Wert von 0,1 ETH in EUR.

Wenn Du kein Tool wie cointracking.info nutzt, musst Du das selber herausfinden und zu jedem Trade notieren.

vor 1 Stunde schrieb kaki2908:

Muss jetzt jede einzelne Transaktion ETH gegen IOTA und zurück bewertet werden?

Ja, jede einzelne Veräußerung muss dokumentiert werden und zu der Veräußerung musst Du notieren, wann die veräußerten Coins zu welchem Euro-"Wert" (nicht zwingend Euro-"Preis") angeschafft wurden und wann die veräußerten Coins angeschafft wurden - aus Nachweisgründen auch "wo" sie angeschafft wurden.

vor 1 Stunde schrieb kaki2908:

Zu welchem EUR Wert muss ich das dann in die Steuererklärung eintragen?

Zu dem Euro-Wert, den die Coins zum Zeitpunkt der Anschaffung/Veräßerung hatten.

 

... Du hast das große "P" in den Augen? Ja, herzlich willkommen in der Cryptowelt in der viele Trader meinen, sie würden die fetten Profite für sich alleine haben können.

Hab ich auch mal gedacht.

... der nächste Gedanke ist wie die Behörden überhaupt herausfinden können, was ich hier in dieser Welt so treibe - geht doch gar nicht.

Hab ich auch mal gedacht.

... der nächste Schritt ist sich selber in einen Steuerfahnder hineinzuversetzen und so zu denken wie er, der auf der Such nach Tradern ist, die mehr als 50.000 Euro Steuern hinterziehen um die mal richtig auf links zu ziehen.

Wenn ich mich in so einen Steuerfahnder hineinversetze, will ich als Steuerfahnder erstmal sicherstellen, dass die Exchanges auch noch auf Jahre zurück alle Tradedaten haben (jau, das haben sie). Als nächstes will ich sicher stellen, dass ich einen Einstiegspunkt habe um einen Verdacht zu formulieren.
Auch den habe ich, denn ich kann mir als Steuerfahnder (aufgrund des gekillten Bankgeheimnisses) alle Kontoumsätze aller inländischen Banken geben lassen - und das auch schon vorgefiltert.

Also mache ich als Steuerfahnder mal einen Test und lasse mir von den Banken mal alle Kundendaten mit Umsatzsummen zusenden wann immer im Verwendungszweck diese Begrife auftauschen "ETH, BTC, BCH, bitcoin, bitstamp, kraken, coinbase".

Schon habe ich einen Pool von "Menschen" und kann sie nach ihren Umsätzen sortieren um mich auf diejenigen konzentrieren, die im Jahr mehr als 50.000 Euro rausgezogen haben, besser noch 100.000 Euro, das ist dann weniger Arbeit und mit ziemlicher Sicherheit im strafbaren Bereich falls Steuern hinterzogen werden.

Als nächstes warte ich die nächste Steuererklärung ab. Ist da keine Anlage SO dabei ist, entscheide ich als Steuerfahnder ob es sich jetzt schon lohnt zuzugreifen oder ob ich das Früchtchen einfach mal noch drei Jahre reifen lasse - ich kann ja bis 10 Jahre zurück die Steuern eintreiben.

Ich habe dann meine Pappenheimer schon auf meiner Liste und kann über die Kontoumsätze sehen wieviel Geld sie im Jahr reinstecken und rausnehmen.

Irgendwann ... Jahre später schnappt die Falle zu. Zuerst schreibe ich eine Aufforderung die Einkünfte aus Cryptowährungen offenzulegen.

Erhalte ich daraufhin eine anständige Dokuementation aus der hervorgeht, dass immer nur Coins nach 12 Monaten Haltedauer veräußert wurden, ist alles fein.

Erhalte ich nur Durcheinander oder gar keine fristgerechte Antwort, dann ziehe ich denjenigen mal richtig auf Links - das mache ich erst undercover.

Dazu schreibe ich erstmal eine Anzeige wegen Geldwäsche und ermittle verdeckt - unter diesem Schweigeschutz erhalte ich die Bankdaten von allen Banken wo der Kunde ein Konto hat und bei bitcoin.de bekomme ich auch alle Daten.

Anhand der Crypto-Auszahlungen kann ich die Ströme der Cryptowährungen festsstellen - ich sehe dann ob die Coins zu anderen Börsen geflossen sind und ich sehe anhand der Einzahlungen bei bitcoin.de woher die Coins kommen (da gibt es Analysetools für bitcoin und bald auch für andere Währungen).

Wenn ich die Daten habe, kann ich eine Schätzung vornehmen und je nach Höhe räume ich dann die Wohnung des Traders leer und beschlagnahme Computer und Telefon und Akten oder ich lasse es sein, weil jemand anderes mehr Steuern hinterzieht und ich dessen Wohnung leer räume.

 

... und ich wette, dass fast jeder kleine Neuling-Altcoin-Trader von heute spätestens in 2019 seine 100.000 Euro Gewinn in einem Jahr verbuchen wird.

Und es ist wohl auch kein Geheimnis, dass meine Einkommensteuerlast bereits in dem Bereich ist wo mir eine Freiheitsstrafe drohen würde. ... warum sonst sollte ich mich derart intensiv mit Steuerrecht auseinander setzen und mit Finanzämtern und Steuerfahndern telefonieren ;-)

... ich werde zumindest in 2020 viele Threads wie "Scheiße, Brief von Steuerfahndung bekommen - was tun?" hier nur mit "Hätteste mal gleich die Dokumentation korrekt gemacht" beantworten.

 

Sorry für den langen Text.

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Am 12.1.2018 um 10:41 schrieb Jokin:

... Du hast das große "P" in den Augen? Ja, herzlich willkommen in der Cryptowelt ...

[...]

Sorry für den langen Text.

Ich hab mir dazu auch schon meine Gedanken gemacht, und für mich steht außer Frage, dass ich alles korrekt dokumentieren/angeben/versteuern werde, natürlich auch die "Anfängerfehler", die mich unnötige Steuern kosten werden. Aber ich muss zugeben, so bildlich (und leider realistisch) hab ich mir das in der Tiefe auch noch nicht klargemacht. Danke für dieses "schöne" Szenario :-)

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