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Gewinn berechnen mit FiFo - aber wie genau?


Toobbii

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Hallo liebes Forum!

Ich bin seit Tagen und Wochen auf der Suche, aber komme bei der Recherche einfach nicht weiter.

Es geht darum herauszufinden, ob ich Gewinne unter oder über der Freigrenze erzielt habe. Da nächste Woche die Steuererklärung abgegeben wird, werde ich langsam nervös.

Das FiFo Prinzip habe ich mehr oder minder verstanden. Wenn ich 50 Ripple gekauft und anschließend verkauft habe, ist die Rechnung simpel.

Was ist jedoch, wenn ich vier Mal hintereinander unterschiedliche Anzahl an Ripple gekauft habe zu unterschiedlichen Kursen und anschließend nur drei Mal eine andere verschiedene Anzahl an Ripple verkauft habe?

Dann stimmt ja beim Kauf und Verkauf die Anzahl nicht mehr überein. Wie sieht dann die korrekte Berechnung aus?

Ich lade zur Verdeutlichung mal einen Screenshot mit einem Ausschnitt meiner Excel Tabelle hoch. Im oberen Teil ist m.E. alles ok.

https://drive.google.com/file/d/1IRGbOnXYivkaxBM1u84hTLtMJzoq2kaO/view?usp=sharing

Im gelb markierten Part verstehe ich das Prinzip FiFo nicht mehr.

 

Danke im Voraus!

 

PS: Diese Trades stammen noch aus der Anfänger und "Ausprobier-Zeit".

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Hallo Toobbii,

vor 35 Minuten schrieb Toobbii:

Im gelb markierten Part verstehe ich das Prinzip FiFo nicht mehr.

Das Prinzip ist an sich simpel: es wird immer das zuerst verkauft, was zuerst gekauft wurde. In deinem Beispiel also (ab der gelben Markierung):

  • Verkauf Zeile 14: 25 verkauft --> 0,02 aus dem Kauf Zeile 8, 24,98 aus dem Kauf Zeile 10 --> Zeile 10 ist jetzt dein ältester Kauf und hat noch 30,02 "Restguthaben"
  • Verkauf Zeile 15: 100 verkauft --> 30,02 aus dem Kauf Zeile 10, 69,98 aus dem Kauf Zeile 12 --> Zeile 12 ist jetzt dein ältester Kauf mit einem "Restguthaben" von 55,64

... und so weiter. Das kann man noch relativ leicht in in Excel abbilden. Sobald du aber anfängst, die Gebühren mit einzubeziehen (nicht nur Trading, sondern auch Wallettransfers), dir Gedanken machst, wo du die passenden EUR-Preise für jeden Zeitpunkt herkriegst oder dich mit einer Depottrennung für die Steuer (Langzeitcoins vs. Kurzzeitcoins) beschäftigst, wird das schnell zu kompliziert. Auch wenn das jetzt zeitlich bis zum 31.05. recht knapp wird: schau dir doch mal Tools wie CoinTracking an, die machen all das - und noch einiges mehr - mehr oder weniger automatisch für dich.

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Stimm ich jscr voll zu!

Einzig möchte ich noch ergänzen, dass du dann bei Zeile 17 und 18 aufpassen musst, weil du ja noch Restcoins aus deinen Käufen von Zeile 10 - 13 hast, weil du ja diese nicht alle verkauft hast, sondern nur 195,45 XRP (Zeile 14 -16). Das heißt dass du dann Zeile 17 und 18 nicht einfach gegenrechnen kannst, weil du ja ältere Coins auch noch besitzt.

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vor 35 Minuten schrieb Toobbii:

Aber mit welchen Werten muss ich dann gegenrechnen, wenn ich wie in eurem Fall beschrieben bei Zeile 17,18 noch Restcoins von oben besitze?

Immer mit dem tatsächlichen Anschaffungspreis. Stell es dir einfach vor wie das Kassenlaufband im Supermarkt - was du zuerst hinten drauf legst, kommt an der Kasse auch zuerst an, egal, was du nachher noch drauf legst. Nochmal ein Beispiel mit fiktiven Werten:

1.) Du kaufst am 01.01.2018 10 BTC für 5.000€/BTC
2.) Du kaufst am 01.02.2018 10 BTC für 3.000€/BTC
3.) Du verkaufst am 01.03.2018 15 BTC zu 6.000€/BTC:
   --> Damit hast du zuerst die 10 BTC vom 01.01. verkauft, mit jeweils 1000€ Gewinn/BTC --> 10.000€ Gewinn
   --> Zeitgleich verkaufst du noch 5 BTC vom 01.02., jeweils mit 3.000€ Gewinn --> 15.000€ Gewinn

Damit hast du mit deinem Verkauf einen Gewinn von 25.000€ erzielt und hast jetzt noch 5 BTC mit Anschaffungspreis 3.000€ vom 01.02. Sobald du wieder BTC verkaufst, werden diese als erste verrechnet, egal, ob du in der Zwischenzeit weitere BTC gekauft hast.

PS: Um das durchzuspielen und zu verstehen, kannst du dir bei Cointracking einen kostenlosen Account erstellen, ein paar Beispielbuchungen eingeben (zB meine von oben) und dir einen Steuerreport erstellen. In der Detailberechnung siehst du dann ganz genau, wie der Gewinn nach FIFO berechnet wird.

Bearbeitet von jscr
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Danke?, ich habe das Prinzip verstanden. ?

Jedoch ist es mir zu aufwändig und fehleranfällig es selbst in Excel zu erfassen.

Deshalb habe ich es einmal mit Blockpit und CoinTracking auswerten lassen, klappt super.

Ist nur noch die Frage, wie ich die Auswertung über Wiso an das Finanzamt übermittle.

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vor einer Stunde schrieb Toobbii:

Ist nur noch die Frage, wie ich die Auswertung über Wiso an das Finanzamt übermittle.

Im Prinzip musst du die Anlage SO ausfüllen und einreichen. Was die hinzuzufügenden Belege angeht, gibt es glaub ich ziemlich viele Meinungen, von "gar nichts, Anlage SO mit der Summe reicht" bis "alles was du an Unterlagen hast" ... mein Steuerberater war der Meinung, dass eine Aufstellung der einzelnen Veräußerungen und eine plausible Berechnung der Gesamtsumme genügt, mehr dann nur auf Nachfrage.

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Anlage SO wird ohne weitere Belege eingereicht.

Grundsätzlich sollte sich jeder auf die Nachforderung von Belegen einstellen.

Diese umfassen dann die Aufschlüsselung der angegebenen Gesamtsummen.

Als weitere Nachforderung kann der Nachweis der Anfangs- und Endbestände eingefordert werden.

Ebenso können Nachweise über alle als „steuerfrei“ deklarierten Trades eingefordert werden, da ansonsten die Anfangs- und Endbestände nicht plausibel sind.

Dann kann eine exemplarische Überprüfung der Gewinnermittlung an einem Beispieltrade eingefordert werden.

Und falls es ganz blöd kommt, muss man nachweisen, dass ausschließlich das eigene „Vermögen verwaltet“ wird.

Nachweise in Form von Screenshots sind sicher hilfreich - die hab ich am 01.01.2018 von allen Exchanges angefertigt. Blöd nur, wer das nicht hat ... ist dann halt so.

Im Zweifel tun es aber auch handschriftliche Aufzeichnungen, denn auch für das Finanzamt ist das eine völlig neue Welt.

Ich rate grundsätzlich zur kooperativen Zusammenarbeit und falls Berechnungsfehler aufgetreten sind, dann offen damit umgehen.

Das gilt für kleine Gewinne wie auch für Gewinne im 6- oder gar 7-stelligen Bereich. Insbesondere bei hohen Gewinnen könnt Ihr Euch ziemlich sicher sein, dass Ihr auf Hilfe vom Finanzamt zählen könnt - auch die wollen revisionssicher arbeiten.

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