Zum Inhalt springen

Welche Software für die Steuererklärung


PuxmKF

Empfohlene Beiträge

Hallo zusammen,

auch wenn ich mich lange drum herumgedrückt habe, nun mahnt das Finanzamt die Steuererklärung für 2017 an und mir stellt sich die grundlegende Entscheidung wie vorgehen. Folgende Alternativen kristallisieren sich heraus:

1.) Erwerb einer Cointracking-Lizenz

2.) Erwerb einer Cryptotax-Lizenz

3.) alles mit Python selber programmieren

am liebsten würde ich 3.) machen aber dazu wird die Zeit etwas knapp und wenn man bedenkt was ich für entsprechende ausbezahlte Überstunden bei meinem Arbeitgeber bekomme ist es wohl auch die teuerste Lösung.

Die Cryptotax-Lösung sieht ganz ordentlich aus, was mir nicht so gefällt sind die wenigen eingebundenen Exchanges. Hat jemand Erfahrung mit diesem Produkt ?

Cointracking habe ich eine Gratis-Lizenz damals gab es zumindest Ende 2017 noch Probleme mit dem sauberen Verrechnen von Margin-Trades auf Bitfinex. Was mir auch nicht so gefallen hat, ist die Tatsache, dass ich in der Online-Doku bei 10 minütigem Stöbern nichts wirklich konkretes für die Übertragung in die Steuererklärungsformulare gefunden habe. Was natürlich für Cointracking, welches ja etwas teurer ist als die Cryptotax Lösung spricht ist die Tatsache, dass man einen sehr guten Überblick hat wenn es tut. 

Ich tendiere aktuell am ehesten dazu die Cointracking-Lizenz zu erwerben kann mir da jemand aufgrund eigener Erfahrung meine Skepsis nehmen (oder auch gerne verstärken wenn berechtigt ?)

Thomas

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich mache meine Gewinnermittlung komplett mit Cointracking. 

(falls Du meinen Ref-Link anklickst, füllst Du damit das Sparschwein meiner Kinder ? )

Wie es konkret mit Margin-Trades berechnet wird, weiß ich nicht, cointracking kann es auf jeden Fall, allerdings gehe ich davon aus, dass die Importdaten auch sauber sein müssen. Mit den Importdaten hab ich mir am meisten den Kopf zerbrochen, da bei Kraken manchmal was erst am nächsten Tag gebucht wurde und am Ende passte da nix zusammen, aber das würde bei jeder Software so sein.

Die selbstprogrammierte Lösung geht auch, aber da wirst Du dem Finanzamt eventuell sehr genau nachweisen müssen, dass Dein Ergebnis wirklich korrekt ist.

Das andere Tool kenne ich nicht, brauch ich zum Glück auch nicht. Es gibt auch noch weitere Tools, Blockpit oder so ähnlich.

Das Übertragen in die Steuererklärung ist einfach, denn Du kannst Dir einen "Steuerreport" generieren lassen und dort direkt die Werte herauslesen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 2 Stunden schrieb Jokin:

Das Übertragen in die Steuererklärung ist einfach, denn Du kannst Dir einen "Steuerreport" generieren lassen und dort direkt die Werte herauslesen.

Schickt man eigentlich den Steuerreport mit oder wird das erst auf Nachfrage des Finanzamts eingereicht. ? 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo PuxmKF,

vor 5 Stunden schrieb PuxmKF:

1.) Erwerb einer Cointracking-Lizenz

Würde ich empfehlen, wenn du nicht mit der Free-Version hinkommst. Zu Margin-Trades kann ich zwar nichts sagen, aber für mich funktioniert das Tool mittlerweile prima. Habe die Daten für meine Steuererklärung 2017 damit ermittelt und vor einiger Zeit meinen Bescheid bekommen - wurde alles anstandslos akzeptiert. Ich bin zwar bei manchen Fragen auch mit der Doku nicht wirklich ans Ziel gekommen, konnte sie aber letztlich doch lösen (auch mit Hilfe dieses Forums).

vor 5 Stunden schrieb PuxmKF:

3.) alles mit Python selber programmieren

Das solltest du dir sehr gut überlegen. Ich habe das anfangs selber auch versucht (zwar nicht mit Python, bin .Net-Entwickler) und bin letztendlich an den vielen Details, Ausnahmen und Eigenheiten der diversen Börsen gescheitert. Solange du einfach nur die Daten von Börsen importierst und naiv Käufe gegen Verkäufe rechnest, geht es noch. Aber dann gehts los mit Gebührenverrechnung, Depottrennung, Transaktionen zwischen Wallets/Börsen, Ermitteln von historischen Kursen für EUR/USD/Coins/etc, ggfs. Einnahmen aus Lending, Mining, ICOs, ... das nimmt ganz schnell Überhand. Dann hat man auch noch den Anspruch, eine schicke, übersichtliche Oberfläche zu bauen und schon ist man genau bei deinem Punkt "... ist es wohl auch die teuerste Lösung". Und wie Jokin schon schrieb, kannst du damit rechnen, dass das FA sehr kritisch sein wird. Wenn du dagegen ein etabliertes Tool nutzt, das von einem Team von Experten gepflegt wird, ist das Risiko - und der Aufwand - meiner Meinung nach deutlich geringer.

Bearbeitet von jscr
Typos
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

In den Hauptpunkten schließe ich mich meinen Vorrednern an. Ich selber bin mit Excel unterwegs, und der Aufwand ist erheblich. Je mehr Börsen und Handelsplätze du verwendest, desto geeigneter sind kostenpflichtige Angebote. Bei mir sind es aktuell 3+1 (+1, da ich bei Bitcoin. ich parallel noch das Fidor-Konto im Schlepptau habe). Mit etwas Willen oder „persönlicher Liebhaberei“ ist es aber mit der unten genannten Einschränkung auch in Excel gut machbar. Warum man mit „.Net“ oder Python als guter Programmierer scheitern sollte erschließt sich mir nicht (Anmerkung: ich bin selber maximal „erfahrener Anfänger“). Allerdings finde ich .Net und Python auch überdimensioniert, wenn Excel den Job tut. Streng genommen brauche ich Excel zur Gewinnermittlung überhaupt nicht. Es ist nur eine Zwischenstufe zwischen Gewinn/Verlust (was in die Steuerklärung kommt) und den CSV-Dateien (was der Nachweis meiner Aktivitäten bei einer detaillierten Überprüfung seitens des Finanzamtes ist), um einfachere Nachfragen des Finanzamtes beantworten zu können.

 

Zur erwähnten Einschränkung: ich erfasse meinen Gewinn/Verlust etwas anders als meine Vorredner. Mein Ausgangspunkt für alle Crypto-Aktivitäten ist genau ein Bankkonto. Alles was dort und auf den Handelslätzen jeweils zu Beginn und Ende des Jahres vorhanden ist, ist die Grundlage für Gewinn/Verlust. So muss ich nicht unterjährig die Umrechnungskurse zwischen Euro und Dollar beachten und musss die Daten unterjährig auch nicht „verheiraten“. Das erleichtert die Arbeit mit Excel natürlich ungemein. Spätestens wenn man diese Vereinfachung nicht macht oder ähnliche Komplikationen benötigt, ist Excel wahrscheinlich nicht mehr geeignet. Hinweis: steuerlich vernachlässige ich die Unterscheidung zwischen verschiedenen Gewinnarten (insb. Handelsgewinn, Gewinne durch Währungsschwankungen und Gewinne durch Lending). Wie das Finanzamt dazu aufgrund der unterschiedlichen Besteuerung verschiedener Einkommensarten steht weiß ich nicht, und das stellt auch ein gewisses Risiko dar. Da sich die Währungsschwankungen langfristig zumindest theoretisch ausgleichen und ich alles mit meinem (höheren) persönlichen Einkommenssteuersatz versteuere mache ich mir da aber momentan wenig Sorgen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo ap7fxm,

vor 52 Minuten schrieb ap7fxm:

Warum man mit „.Net“ oder Python als guter Programmierer scheitern sollte erschließt sich mir nicht

Das ist kein technisches Problem - es geht um den Aufwand, den man benötigt, um das alles alleine auf die Beine zustellen und auf Dauer zu pflegen. Und vor Allem um die Zeit, die dafür nötig ist. Mein Job lässt mir nur begrenzte Freizeit, die ich lieber anders nutzen möchte, als mich mit der Entwicklung und Pflege einer Anwendung herumzuschlagen, die ich besser, vollständiger und aktueller auch kaufen kann (und wenn ich meine Freizeit dagegen rechne, ist die Rechnung zumindest für mich ganz klar).

vor 56 Minuten schrieb ap7fxm:

Mein Ausgangspunkt für alle Crypto-Aktivitäten ist genau ein Bankkonto. Alles was dort und auf den Handelslätzen jeweils zu Beginn und Ende des Jahres vorhanden ist, ist die Grundlage für Gewinn/Verlust. So muss ich nicht unterjährig die Umrechnungskurse zwischen Euro und Dollar beachten

Doch, genau das musst du, wenn du korrekt versteuern willst. Jeder einzelne Trade ist eine Veräußerung mit Datum, Zeitpunkt, Menge und Preis jeweils für Erwerb und Verkauf. Der Stand deines Bankkontos und die Bestände auf den Börsen am Ende des Jahres sagen gar nichts darüber aus, was in diesem Jahr von dir gekauft oder verkauft wurde.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 5 Minuten schrieb jscr:

Das ist kein technisches Problem

Hatte ich aus deinem vorherigen Beitrag anders verstanden.

 

vor 6 Minuten schrieb jscr:

Doch, genau das musst du, wenn du korrekt versteuern willst. Jeder einzelne Trade ist eine Veräußerung mit Datum, Zeitpunkt, Menge und Preis jeweils für Erwerb und Verkauf. Der Stand deines Bankkontos und die Bestände auf den Börsen am Ende des Jahres sagen gar nichts darüber aus, was in diesem Jahr von dir gekauft oder verkauft wurde.

Was meinst du, wie Unternehmen ihren Gewinn ermitteln? Durch die Summe aller Aktivitäten oder "Endbestand minus Anfangsbestand"? Ok, streng genommen muss beides zusammen passen. Nur wozu brauche ich jeden einzelnen Trade etc., wenn ich am Ende nur eine Zahl (Gewinn/Verlust) in die Steuererklärung eintrage? Wenn ich dort alle Trades etc. eintrage, wird keiner glücklich - weder ich, noch der Mitarbeiter vom Finanzamt. Weiterhin gibt es die CSVs, um die eingetragene Zahl später in welcher Granularität auch immer gegenüber dem Finanzamt belegen zu können. Dass ich im Zweifel eher zu meinen Ungunsten versteuere, hatte ich bereits erwähnt. Wenn das Finanzamt Wert darauf legt, dass alle Einkunftsarten (Trading, Währung, Lending) sauber getrennt werden, dann habe ich in der Tat ein Thema. Denn dann bricht mir der fehlende Dollar-Wechselkurs das Genick, weil es extrem aufwändig wird. Aber auch wenn ich einen Dollarkurs hätte, welcher wäre der Richtige? (gilt übrigens auf für Cointracking & Co.) => Welche Börse? Bid, Ask oder "Mitte"? Welche Zeitpunkte (insb. wenn z.B. Kauf in Euro erfolgt und Verkauf in Dollar)?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 21 Stunden schrieb ratzfatz:

Schickt man eigentlich den Steuerreport mit oder wird das erst auf Nachfrage des Finanzamts eingereicht. ? 

Nur auf Nachfrage.

vor 7 Stunden schrieb ap7fxm:

Durch die Summe aller Aktivitäten oder "Endbestand minus Anfangsbestand"? Ok, streng genommen muss beides zusammen passen.

Korrekt, es muss zusammen passen. Wenn man sämtliche Gewinne als steuerpflichtig deklariert, kann man einfach die Differenz aus Anfangs- und Endbestand als steuerpflichtigen Gewinn ansetzen.
Auf diese Weise mache ich auch meinen Plausibilitätschack.

Jedoch gibt es ja noch die 12-Monats-Regel nach der Gewinne steuerfrei werden, somit ist nur ein Teil der Differenz steuerpflichtig.

Wenn man sich es nun einfach macht und von der Differenz lediglich die steuerfreien Gewinne gesondert ausweist, sollte das auch klappen. Das dürfte jedoch vom Gesamtgewinn abhängen - bei 4-stelligem Gewinn kümmert sich da kaum einer um die Details, bei 5-stelligen Gewinnen sehr wohl und bei 6-stelligen Gewinnen wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit doppelt geprüft.

Bei 7-stelligen Gewinnen wird's besonders spannend, denn allein von den Steuereinnahmen lässt sich ein Steuerfahnder locker finanzieren, daher kann man bei solchen Gewinnen mit ziemlicher Sicherheit von einer Einzelprüfung im ersten Jahr ausgehen (auch bei 6-stelligen Gewinnen sollte man davon ausgehen eine Einzelfallprüfung über sich ergehen zu lassen).

  • Thanks 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Wir haben Cookies auf Deinem Gerät platziert. Das hilft uns diese Webseite zu verbessern. Du kannst die Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass Du damit einverstanden bist, weiterzumachen.