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Fundamentaldaten bezüglich Bitcoin


Empfohlene Beiträge

Auf Anregung von segeln (@segeln: danke!) habe ich meinen Beitrag zur Kursprognose um ein Diagramm mit einer gesamthaften Darstellung des bisherigen Kursverlaufs und der Prognose bis Ende 2016 ergänzt.

 

Hier der Link zum ergänzten Beitrag:

 

http://www.evernote.com/shard/s355/sh/fcdf51fd-bf3c-4784-9cd9-bafd69be8415/52d2eba585d6409fa3ecc4fbd18efeab

 

Hier der Link nur zum Diagramm für die, die sich nicht die ganze Analyse durchlesen wollen:

 

http://www.evernote.com/shard/s355/sh/09e1bdac-3cf3-4d02-a86f-c9d456f194ed/b3bb9c77cd88e18ac0890651b9a1264b

(bitte mit Rechtsklick herunterladen oder zur Anzeige rechts oben auf "Bildergalerie" klicken)

 

Kurzfassung der wichtigsten Inhalte:

 - Der Kurs wird vor allem von Anzahl/Umfang der Transaktionen getrieben

 - Deren exponentiell zunehmender Umfang erzwingt einen entsprechend steigenden Bitcoin-Preis

 - Für den Bitcoin-Preis lässt sich unter bestimmten Annahmen eine Untergrenze ableiten

 - Analyseergebnisse:

    - Der Mindestkurs steigt je nach Szenario bis Ende 2016 auf Werte zwischen ca. 2.500 $ und ca. 50.000 $

    - Die effektiven Kurswerte lagen bisher um den Faktor 3-5 über den Mindestwerten, das führt zu einer Kurserwartung
      von 10.000 $ bis 200.000 $ (letzteres für tollkühne Optimisten) zu Ende 2016

    - Derzeit rechtfertigt das Modell nur einen Mindestkurs von ca. 94$ und einen effektiven Kurs von ca. 300 $ - 500 $, 
      d.h. es besteht bis Mitte 2014 noch deutliches Abwärtspotenzial

Bearbeitet von ngt
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Zum Thema Transaktionsvolumen.

 

Ich finde das lässt sich praktisch nicht abschätzen, weil niemand weiss, welche Funktionen Bitcoins übernehmen könnten...

 

Man stelle sich nur den internationalen Erdölhandel auf Bitcoinbasis vor...

 

Nicht wahrscheinlich, aber auch nicht unmöglich.

 

 

Die Idee mit dem Erdölhandel finde ich genial, soweit hatte ich noch gar nicht gedacht!

Das lässt sich ja auf alle Arten von Rohstoff- oder Energiehandel erweitern und würde gigantische Volumina ins Spiel bringen.

 

Wenn sich erst einmal abzeichnet, dass Bitcoins auch für solche Zwecke eingesetzt werden, kann man nach meiner Meinung schon abschätzen, was das dann für die nächsten Jahre bedeutet. Eine derartige Transformation findet ja nicht von heute auf morgen statt.

 

In jedem Fall finde ich es wichtig, nicht nur vergangene Kursentwicklungen fortzuschreiben, sondern die Kursentwicklung auf ihre Ursachen zurückzuführen und aus deren prognostiziertem Verlauf dann wieder den Kurs abzuleiten.

 

Man läuft ansonsten Gefahr, den "Irrtum des Truthahns" zu begehen (s. N.N. Taleb, The Black Swan, 2nd Ed., S. 40, Übersetzung von mir):

 

Ein Truthahn wird jeden Tag gefüttert. Jede einzelne Fütterung festigt seinen Glauben an die allgemeine Lebensregel, jeden Tag von einem freundlich gesinnten Mitglied der menschlichen Rasse Futter zu erhalten. 

Am Tag vor Thanksgiving wird dem Truthahn jedoch etwas Unerwartetes geschehen und eine Änderung seiner Einschätzung auslösen.

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Hallo ngt,

mit exponentiellem Kursverlauf meinst Du die im Chart verwendete logarithmische Darstellung? Richtig?

 

 

Logarithmische Skalierung führt dazu, dass eine Exponentialfunktion in der graphischen Darstellung wie eine Gerade aussieht.

Dies ist in Deinem Chart der Fall, es liegt daher ein exponentieller Verlauf vor.

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Hallo ngt,

sei mal bitte so nett und erläutere, warum Du Deine Parameter (Transaktionsvolumen, Transaktionskapazität, vorhandene und liquide BTC) genommen hast. Gegenüber einer "einfachen" technischen Analyse mit den Kursdaten, die ja alle (Fundamental-) Daten diskontieren, sollte sie doch Vorteile haben, die mir noch nicht so klar sind.

Mit diskontieren ist gemeint, dass alle Marktdaten in einem Kurs und dessen Verlauf ja enthalten sind.

Bislang habe ich ja die TA von Godmode-trader.de mit Deiner Prognose verglichen und habe ganz ähnliche Prognosezahlen gefunden.

Wirst Du aus der Analyse bzw. einem Delta (Veränderung) Deiner Parameter eher Trendänderungen erkennen können ?

Oder hast Du das sozusagen als Studie gemacht mit Deinen Vorstellungen über die Parameterwahl ?

Danke

segeln

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Hallo ngt,

sei mal bitte so nett und erläutere, warum Du Deine Parameter (Transaktionsvolumen, Transaktionskapazität, vorhandene und liquide BTC) genommen hast. Gegenüber einer "einfachen" technischen Analyse mit den Kursdaten, die ja alle (Fundamental-) Daten diskontieren, sollte sie doch Vorteile haben, die mir noch nicht so klar sind.

Mit diskontieren ist gemeint, dass alle Marktdaten in einem Kurs und dessen Verlauf ja enthalten sind.

Bislang habe ich ja die TA von Godmode-trader.de mit Deiner Prognose verglichen und habe ganz ähnliche Prognosezahlen gefunden.

Wirst Du aus der Analyse bzw. einem Delta (Veränderung) Deiner Parameter eher Trendänderungen erkennen können ?

Oder hast Du das sozusagen als Studie gemacht mit Deinen Vorstellungen über die Parameterwahl ?

Danke

segeln

 

Hallo segeln, danke für die Anregung, Anwort siehe unten. Viele Grüße ngt

 

 

Zunächst einmal würde ich gerne zwei Begriffe klären.

 

Unter „diskontieren“ (oder Abzinsen) versteht man die Berechnung des Werts einer zukünftigen Zahlung für einen davorliegenden Zeitpunkt, siehe z.B. http://de.wikipedia.org/wiki/Abzinsung_und_Aufzinsung, http://www.rechnungswesen-verstehen.de/lexikon/diskontieren.php.

 

Beispiel: Anton verkauft Bertha am 1.1.2014 einen unverzinsten, 100%-ig sicheren Schuldschein über 10.000,00 €, der aber erst am 1.1.2015 fällig wird. Da Bertha den Kaufpreis bis zur Fälligkeit des Schuldscheins anderswo verzinst anlegen könnte (nehmen wir mal an zu 3%) würde der Kaufpreis entsprechend diskontiert, d.h. Bertha würde nur 9.708,40 € (10.000 € / 1,03) für den Schuldschein zahlen.

 

Die Einpreisung künftiger Ereignisse in einen Kurs hingegen heißt „eskomptieren“ (von frz. escompter: erwarten, erhoffen), siehe z.B. http://de.wiktionary.org/wiki/eskomptieren, http://www.duden.de/rechtschreibung/eskomptieren.

 

Beispiel: Wenn morgen Amazon verkündet, dass der Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptiert wird, würde der Kurs als Reaktion auf diese Nachricht sofort steigen. Die Information wäre damit „eskomptiert“.

 

Das Ganze wird dadurch etwas verwirrend, dass „eskomptieren“ manchmal auch im obigen Sinne von „diskontieren“ verwendet wird. Umgekehrt gilt das aber nicht.

 

 

Den Versuch einer Prognose habe ich natürlich in der Hoffnung unternommen, solche Informationen nutzen zu können, die dem Markt noch nicht bekannt oder zumindest nicht bewusst sind, die also noch nicht eskomptiert wurden.

 

Dabei bringt einen der aktuelle Kurs alleine nicht weiter, denn der berücksichtigt ja nur alle derzeit bekannten Informationen einschließlich der Hoffnungen und Befürchtungen der Marktteilnehmer (letzteres eine im Wesentlichen irrationale Komponente, die m.E. einen großen Anteil am derzeitigen Bitcoin-Kurs hat).

 

Bei der Suche nach vorhersagefähigen Informationen kann man nun unterschiedlich weit gehen.

Der naheliegendste Ansatz ist die simple Extrapolation des bisherigen Kursverlaufs. Die Vorhersage lautet dann: Der Kurs ist in den letzten beiden Jahren um jeweils 22% pro Monat gestiegen, also wird er das auch in den beiden nächsten Jahren tun. Das ist erst einmal besser als nichts, macht aber keine Aussagen über die Ursachen des Kursanstiegs und über mögliche Risiken.

Naive Extrapolation kann ziemlich gefährlich sein – siehe das Truthahn-Beispiel aus meinem letzten Beitrag.

 

Ich habe daher in meiner Analyse versucht, den bisherigen Kursanstieg auf mögliche Ursachen zurückzuführen und daraus dann wieder den Kurs abzuleiten. Dies liefert ein Modell für Bitcoin-Mindestpreise, das mit der vergangenen Entwicklung übereinstimmt und – so meine Hoffnung – eine etwas verlässlichere Kursprognose für die Zukunft erlaubt.

Die Analyse benennt einige Einflussfaktoren auf den Kurs, zu denen man sich nun genauere Fragen stellen kann, z.B.:

 

  • Liquide Bitcoins (also die Bitcoins, die nicht in Paper Wallets, Fonds oder verwaisten Adressen gebunden sind)

    Hier kann man sich nun fragen: Wieviele sind das? Wächst oder sinkt ihre Zahl? Welche Ereignisse beeinflussen ihre Anzahl?

    Ob die liquiden Bitcoins einen Anteil von 1% oder von 10% am gesamten Bestand haben (je weniger, desto besser für den Kurs), bedeutet einen Faktor 10 für den Bitcoin-Preis.

     

  • Umsatzrate (wie oft kann ein liquider Bitcoin pro Tag zur Transaktionsabwicklung eingesetzt werden?)

    Hier kann man sich fragen: Wie schnell kann das Bitcoin-Netzwerk Transaktionsketten abwickeln, d.h. wenn ich bei Overstock einen Artikel für 1 Bitcoin kaufe, wie lange dauert es, bis dieser Bitcoin wieder auf einer Börse zu Verkauf steht und beim nächsten potenziellen Kunden landet? Einen Tag? Oder zwei Stunden? Diese beiden Antworten bedeuten – wenn sie analog auch für alle anderen Transaktionsketten gelten - einen Unterschied um den Faktor 12 für den Bitcoin-Kurs.

     

  • Transaktionsrate und Transaktionsvolumen

    Hier kann man sich fragen: Bleibt die exponentiell wachsende Tendenz aus der Vergangenheit bestehen?

    Und vor allem: Welche? Die 11% pro Monat aus der Transaktionszahl? Oder die 22% aus dem Transaktionsvolumen? Die daraus entstehenden Unterschiede im Bitcoin-Kurs sind über Jahre hinweg gigantisch (Faktor 100-1.000), also sollte man diese  Parameter besonders genau im Auge behalten.

 

Folgerungen:

  • Je genauer man die gestellten Fragen beantworten kann, desto mehr kann man das Preisbildungsmodell verbessern und desto verlässlicher werden seine Vorhersagen. Es ist also wichtig, das Preisbildungsmodell möglichst genau zu strukturieren. Eine Extrapolation kann da nur ein erster Schritt sein.
  • Je eher man den Verlauf der oben genannten Parameter kennt, desto größer ist die Chance, auf dieser Basis einen Informationsvorsprung zu erreichen und den Markt zu schlagen.
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Hallo ngt,

auch nochmal hier im Forum ein herzliches Dankeschön, dass Du mir so gut geholfen hast, meine Excell-Tabelle zu erstellen.Da ich mit Excell noch nie gearbeitet habe, hätte ich weiterhin von anderen Chartanalysen mehr oder weiniger grob Prognosen abschätzen müssen

 

Hier möchte ich mit Hilfe einer "einfachen" Chartfortschreibung eine Prognose erstellen, wie der Kurs Ende 2014 aussehen könnte..

Meine 2 Szenarien sind:

Szenario 1.Kursfortschreibung der Grundtrendlinie seit 2011(grün im Chart) [entspricht Szenario 2 von @ngt]

Diese  Linie ist sehr solide und robust. da:

a)  6 Auflagepunkte der Kurse auf die Linie vorhanden sind.

b.) die Linie wegen des Beginns in 2011 einen flachen Anstieg hat

 und

c)  die Linie durch die bekannten Kursturbulenzen (Zypern, FBI/SR, China Aufstieg und Fall) nie auch nur annähernd in Gefahr geraten ist.

Dadurch, dass der reale Kurs um bis das 10.fache höher als die Trend Linie war, kann man prognostisch eine Kursbereich nach oben angeben, in den der Mindestkurs Ende 2014 liegen kann.

 

Kursprognose Ende 2014  im Szenario 1. mindestens 230 $ Dollar bis maximal (das 10-fache) 2.300 $

 

 

Mein Szenario 2. unterscheidet sich vom Szenario 1 von @ngt dadurch, dass ich den ab Anfang 2013 beschleunigten Aufwärtstrend (rot im Chart) genommen habe und bis Ende 2014 fortgeschrieben habe. @ngt hat für sein Szenario andere (Schätzungs-)Annahmen gemacht.

Die Schwächen des Aufwärtstrend sind:

a)  nur 2 Auflagepunkte (als Minimum um überhaupt ein Linie zu ziehen)

b.) zu steiler Anstieg

und

c) Auslöser des beschleunigten Aufwärtstrend war ganz überwiegen die China-"Affäre"

Diese Aufwärtstrend Linie ist allerdings nicht durch die Kursturbulenzen (China -Ausstieg, Gox -"Tod" und Hackerangriffe auf mehrere andere  Börsen) in Gefahr geraten.

Ganz allgemein ist zu sagen, dass ein Bruch dieser Aufwärtstrendlinie. kein "Beinbruch" ist aus den Punkten a) B) und c).

Dadurch, dass der reale Kurs um bis das 3-fache höher als diese Trend Linie war, kann man prognostisch einen Kursbereich nach oben angeben, in dem der Mindestkurs Ende 2014 liegen kann.

 

Kursprognose Ende 2014 im Szenario 2 [entspricht  wegen andere Annahmen nicht dem Szenario 1 von @ngt ]

mindestens 2.300 $ bis maximal (das 3-fache) 6.900 $ 

 

Nur mein Szenario 1. ist mit dem Szenario 2. von @ngt aus o.g. Gründen zu vergleichen.

Die Übereinstimmung ist zu erklären, dass die "Fundamentaldaten"-Annahme von ngt sich in meiner Kurschart-Betrachtung widerspiegelt. 

In der Chart-Analyse wird der Begriff "diskontieren " nicht im finanztechnischen Sinn von @ngt gebraucht, sondern bedeutet hier: Fundamentaldaten(und sonstige Daten des Marktgeschehens) schlagen  sich sofort im Kurs nieder. (Siehe China und Gox).

Hier nun der Chart:

 

http://s14.directupload.net/images/140326/yvr497fe.png

Bearbeitet von segeln
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Ich denke, ein drittes Szenario ist im Falle einer positiven Entwicklung ohne weitere krasse Rückschlage noch wahrscheinlicher: Eine nochmalige Beschleunigung. Denn sollte in den USA alles nach Plan laufen, Bitcoin sich im Handel weiterverbreiten (Overstock als Beispiel, aber größer... Amazon etc.), institutionelle Anleger größer einsteigen, müsste der nächste Hype noch mal extremer ablaufen. Wir fanden China groß, aber selbst währenddessen war die Anzahl der Bitcoin-Anleger wohl kaum mehr als ca. 2 Millionen (inklusive China). 

 

Anders gesagt: Meiner Ansicht nach gibts beim Bitcoin nur extreme Szenarien... Entweder es wird extrem gut (wenn sich obiges erfüllt, angefangen mit einer positiven Regulierung in den USA) und der Kurs hebt dann richtig ab, oder irgendetwas versaut uns den Spass. Das könnte z.B. ein extremer Fehler im System sein, oder dass das Finanzwesen verdeckt aber hart gegen Bitcoin vorgeht, noch ein paar Börsen pleite gehen, irgendwelche kriminelle Superreiche (Bitcoin-Wale) den Kurs in den Boden prügeln usw. 

 

Es ist letztlich eine Frage der Interessen... Und die sind nach wie vor schwer abzuschätzen, v.a. was Politik und Finanzwesen betrifft. 

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Ich denke, ein drittes Szenario ist im Falle einer positiven Entwicklung ohne weitere krasse Rückschlage noch wahrscheinlicher: Eine nochmalige Beschleunigung. Denn sollte in den USA alles nach Plan laufen, Bitcoin sich im Handel weiterverbreiten (Overstock als Beispiel, aber größer... Amazon etc.), institutionelle Anleger größer einsteigen, müsste der nächste Hype noch mal extremer ablaufen.

Die beschleunigte Aufwärtsbewegung seit Anfang 2013 könnte in Deinem 3.Szenario sich fortsetzen oder eine nochmalige Beschleunigung ergeben.

Mir würde die Fortsetzung schon ausreichen, denn der Anstieg ist schon recht steil

Sollte der BTC einmal in den Bereich der Vertikalen aus dem bekannten Video kommen, dann gibt es sowieso kein Halten mehr

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ja das meint er (behaupte ich mal:) )

ja,der muster max kann meine Gedanken lesen.Echter Fall von perfekter Kristallkugel :o :o :o

 

ach nein,habe gerade gelesen,es war ja der Kaffeesatz.

Jacobs Krönung

Bearbeitet von segeln
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  • 2 Wochen später...

Eine in Zeitungs- und Blog-Artikeln immer wiederkehrende Behauptung ist, Bitcoins hätten – anders als zum Beispiel Gold - keinen inneren Wert. Der Bitcoin könne seinen Wert daher jederzeit vollkommen einbüßen, wenn der Bitcoin-Handel ähnlich wie ein Schneeballsystem zusammenbreche.
 

Im Folgenden möchte ich erklären, warum ich diese Behauptung für unbegründet halte und warum Bitcoins durchaus einen belegbaren, unverfallbaren Wert besitzen, der nicht auf Spekulation beruht.

 

Zur Klarstellung soll erwähnt werden, dass der Bitcoin-Wert aus anderen Gründen durchaus verfallen könnte, z.B. durch einen grundsätzlichen, bisher unentdeckten Fehler im Protokoll (ähnlich wie die berüchtigte „Transaction Malleability“, nur gravierender) oder durch die Konkurrenz einer besseren Kryptowährung.
 

Aber selbst wenn sich morgen sämtliche Investoren von ihren Bitcoins trennen würden, wäre der Bitcoin-Wert danach immer noch deutlich positiv.

 

Am besten lässt sich das an einem Beispiel verstehen.

Nehmen wir an, der Bitcoin habe bereits eine gewisse Verbreitung als Zahlungs- und Überweisungsmedium und der Bitcoin-Kurs betrüge heute 0,01 $.

Nun wollen 200 Personen jeweils einen Laptop im Wert von 1.000 $  kaufen und diesen mit Bitcoins bezahlen. Das ist kein besonders großes Volumen, gerade einmal 200.000 $.

Die erste Person kauft also 100.000 XBT zum Gesamtpreis von 1.000 $ ein und überweist diese an den Händler, desgleichen für die zweite Person, für die dritte – und so weiter. Nachdem 60 Laptops verkauft sind, sind bereits 6 Millionen Bitcoins absorbiert, d.h. die Hälfte der derzeit überhaupt verfügbaren Bitcoins. Spätestens nach dem 120ten Kauf wären sämtliche Bitcoins vom Markt verschwunden und immer noch 80 Käufer blieben übrig (wir unterstellen, dass der Händler die eingenommenen XBT nicht am selben Tag wieder in $ umtauscht).

 

Man sieht an diesem Beispiel, dass der Kurs steigen muss, wenn der Bitcoin in einem bestimmten Umfang als Transaktionsmedium eingesetzt wird – je höher das tägliche Transaktionsvolumen und je geringer die verfügbare Bitcoin-Menge, desto höher der Kurs.

 

Man kann dabei die Funktion des Bitcoin in der Finanzwelt mit der des Frachtcontainers in der Logistik vergleichen.

 

Mit einem standardisierten Frachtcontainer lassen sich physische Waren weltweit schnell, preiswert und sicher versenden. Ein Container muss natürlich erst einmal hergestellt werden und hat deshalb einen Preis. Sein Besitzer verfügt damit über ein Transportmedium für physische Waren, das er für eigene Zwecke einsetzen oder – etwa an einen Spediteur – verkaufen kann. Auch kann er einen Containervorrat anlegen in der Hoffung, dass der Containerpreis im Laufe der Zeit steigt.

 

Wer nun einen Bitcoin kauft, hat damit einen virtuellen Container erworben, mit dem Werte schnell, preiswert und sicher um die Welt verschickt werden können. Auch der Bitcoin-Besitzer kann seinen Bitcoin für eigene Zwecke einsetzen – etwa einen Einkauf bezahlen (d.h. einen Wert zu einem Händler transportieren) -  oder ihn an andere Interessenten verkaufen.

 

Ein wenig hinkt der Vergleich freilich, da es natürlich auch Unterschiede gibt:

  • Bei einem Bitcoin ist der Container (also der Bitcoin) nicht von dem transportierten Gut (dem Wert) zu trennen. Bitcoins können niemals „leer“ versendet werden.
  • Die Transportkapazität eines Bitcoins steigt mit seinem Wert. Genauer ausgedrückt: Der Wert eines Bitcoin ist seine Transportkapazität.
  • Im Gegensatz zu physischen Containern kann nur eine begrenzte Menge von Bitcoins hergestellt werden.
    Der Preis eines Fracht-Containers hängt im Wesentlichen von seinen Herstellkosten ab. Hingegen ergibt sich der Preis eines Bitcoins aus der benötigten Wert-Transportkapazität und der verfügbaren Bitcoin-Menge.
     

Die erste wichtige Erkenntnis lautet damit: Der innere Wert des Bitcoins ergibt sich aus seiner Verwendung als Transaktionsmedium, d.h. als nützliches, aber nur begrenzt vorhandenes Werkzeug zum Werttransport. Je nach Umfang der Nutzung ergibt sich zwangsweise ein Mindestpreis.

 

Ein möglicher Einwand lautet nun, es sei ja ganz einfach, eine Alternativwährung auf der gleichen technischen Basis zu erstellen, die dann den Bitcoin ersetzen und wertlos machen könne. Diese sogenannten Alt-Coins gäbe es ja bereits in großer Zahl.

 

Zur Entgegnung auf dieses Argument kehren wir noch einmal zum Container zurück.

 

Der Wert des standardisierten Fracht-Containers besteht weniger in den eigentlichen Behältern, sondern vor allem in dem Gesamtsystem, das im Laufe der Jahrzehnte entstanden ist. Millionen von LKWs, Eisenbahnwaggons, Schiffen, Flugzeugen, Kränen und Lagerplätzen sind nach Norm-Maßen des Standardcontainers gebaut. Unzählige Software-Programme und organisatorische Abläufe sind auf die Abwicklung des Containerverkehrs ausgerichtet und Hunderttausende Menschen sind dafür ausgebildet, diesen Verkehr überall auf die gleiche Weise nahtlos abzuwickeln. Riesige Investitionen wurden getätigt, um das System in seiner jetzigen Form aufzubauen.
Um den Standardcontainer zu ersetzen, müsste ein potenzieller Nachfolger somit enorme Vorteile gegenüber dem jetzigen System bieten.

 

In ähnlicher Form hat sich – wenn auch noch weniger ausgeprägt – für den Bitcoin systemisches Kapital angehäuft. Zahlreiche Börsen, Händler,  Finanzdienstleister, ATM-Hersteller und Info-Webseiten sind bereits auf Bitcoins ausgerichtet. Große Investitionen sind vor allem künftig für den weiteren Ausbau der Infrastruktur geplant.
Auch der Bekanntheitsgrad des Bitcoin und – für eine noch relativ kleine Minderheit - die erworbenen Fähigkeiten im Umgang damit bilden nachhaltigen substanziellen Wert.
Das Bitcoin-Protokoll hat zudem in der Vergangenheit eine Reihe von Krisen gemeistert und dadurch an Robustheit und Verlässlichkeit gewonnen – auch diesen Vorsprung wird man nicht leichtfertig aufs Spiel setzen.

 

Schließlich ist auch die Beschränkung auf eine einheitliche virtuelle Währung ein großer Vorteil für alle Beteiligten – nicht umsonst hat man in den letzten zwanzig Jahren viel Energie darauf verwendet, in Europa mit dem € eine einheitliche Währung einzuführen.
Bei den Kryptowährungen ist der Bitcoin klar der Hauptkandidat.

 

Als zweite wichtige Erkenntnis können wir daher festhalten, dass der innere Wert des Bitcoin als Medium zum Werttransport durch seinen systemischen Wert abgesichert wird, der eine Substitution durch eine andere Kryptowährung zunehmend unwahrscheinlich macht.

Bearbeitet von ngt
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Sehr schönes Bild mit dem Container nebst Infrastruktur.

 

Altcoiner vergessen gerne, das die gesamte von ihnen genutzte Infrastruktur, sprich Börsen Akzeptanz und Nutzer, vom Bitcoin kommt. Bitcoin und Litecoin sind nicht einfach nur Mercedes und BMW. Vielmehr ist Mercedes im Besitz aller Straßen, baut die neuen und nimmt sich auch einfach die, die andere vielleicht mal bauen werden.

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Sehr schönes Bild mit dem Container nebst Infrastruktur.

 

Aber trifft diese Beschreibung nicht auf jede Art von Geld im Sinne von Tauschmittel zu? Ich mein, in der analogen Welt ist es auch einfacher sich ein Schwein für ein Stück Papier oder eine Muschel zu kaufen als ständig 10 Hühner mit sich rumzuschleppen.

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Aber trifft diese Beschreibung nicht auf jede Art von Geld im Sinne von Tauschmittel zu?

 

Was macht ein Zahlungsmittel aus? Definitiv die Akzeptanz. Akzeptanz beinhaltet schon das benötigte Vertrauen. Vertrauen lässt sich nicht mit ein bisschen technischem Vorteil oder reger Gemeinde erwerben. Da gehört einiges mehr dazu.

Bearbeitet von Eddi
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Ich denke, ein drittes Szenario ist im Falle einer positiven Entwicklung ohne weitere krasse Rückschlage noch wahrscheinlicher: Eine nochmalige Beschleunigung. Denn sollte in den USA alles nach Plan laufen, Bitcoin sich im Handel weiterverbreiten (Overstock als Beispiel, aber größer... Amazon etc.), institutionelle Anleger größer einsteigen, müsste der nächste Hype noch mal extremer ablaufen. Wir fanden China groß, aber selbst währenddessen war die Anzahl der Bitcoin-Anleger wohl kaum mehr als ca. 2 Millionen (inklusive China). 

 

Anders gesagt: Meiner Ansicht nach gibts beim Bitcoin nur extreme Szenarien... Entweder es wird extrem gut (wenn sich obiges erfüllt, angefangen mit einer positiven Regulierung in den USA) und der Kurs hebt dann richtig ab, oder irgendetwas versaut uns den Spass. Das könnte z.B. ein extremer Fehler im System sein, oder dass das Finanzwesen verdeckt aber hart gegen Bitcoin vorgeht, noch ein paar Börsen pleite gehen, irgendwelche kriminelle Superreiche (Bitcoin-Wale) den Kurs in den Boden prügeln usw. 

 

Es ist letztlich eine Frage der Interessen... Und die sind nach wie vor schwer abzuschätzen, v.a. was Politik und Finanzwesen betrifft. 

 

Sollte sich der Kursanstieg noch mal beschleunigen, werden wir ganz sicher in eine gewaltige Übertreibung (manche nennen das Blase) rauschen.

 

Spekulanten investieren in alles was steigt. Wenn der Kurs dann mal wieder fällt, springen sie ab und verstärken die Korrektur.

 

Mir ist die langsame Variante ohne zuviel Spekulation lieber :)

 

Bitcoins funktionieren jetzt schon prima und man kann viel damit machen. Sollten wir kein Verbot aus US sehen (wonach es ja nicht aussieht) sollte die Zukunft gesichert sein.

 

Ich finde Spekulanten bringen viel Unruhe rein stören mehr als sie nützen.

 

Aussuchen können wir es natürlich nicht. Wenn die Spekulanten kommen wollen, werde sie kommen.

 

Nur Vorsicht ist immer angesagt. Gewaltige Kursrückschläge, wie in der Vergangenheit, können jederzeit die Folge sein....

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Kursraketen bringen aber gute Schlagzeilen. Hat ja auch was für sich :)

Wenn die Gegner nichts anderes als Volatilität vorbringen, soll es so sein.

Sind ja nur Argumente fürs Volk. Heizöl versucht man ja auch günstig zu kriegen.

Wir befinden uns sowieso permanent in einer Fiat-Blase.

Bearbeitet von maxmuster
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  • 2 Wochen später...

Christoph Bergmann hat am 17.4. in seinem Bitcoin-Blog einen Beitrag zum Thema ChangeTip eingestellt, der – abgesehen von einem ziemlich übelgelaunten Kommentar wegen der etwas zu optimistischen Überschrift – keine besonderen Reaktionen hervorgerufen hat.

Dabei kündigt sich hier möglicherweise eine ganz weitreichende Umwälzung an, vielleicht sogar die erste Bitcoin-Killer-App.

 

Mit ChangeTip kann man auf verschiedenen sozialen/kollaborativen Plattformen – derzeit Reddit, GitHub und Twitter – Tips (also Trinkgelder) als Anerkennung für besonders interessante oder wertvolle Beiträge vergeben. Diese Tips werden in Form von Bitcoins gewährt und liegen in der Größenordnung von $ 0,05 bis hin zu $ 25,00.
ChangeTip nutzt eine interne Buchhaltung, die je Nutzerkonto die ein- und ausgehenden Tips saldiert. Nebeneffekt: Die Bitcoin-Blockchain wird so nicht durch Mini-Transaktionen belastet, sondern nur bei Ein- oder Auszahlungen zu den ChangeTip-Nutzerkonten in Anspruch genommen.

Die Nutzerkonten werden plattformübergreifend geführt, d.h. man hat nur ein Bitcoin-Konto bei ChangeTip, auch wenn man auf mehreren Plattformen (z.B. Reddit und Twitter) aktiv ist.

 

Halten wir einmal fest, was sich durch ChangeTip ändert:

 

 

Ein vorhandener Bedarf wird erstmals gedeckt

 

Offensichtlich gibt es ein signifikantes Bedürfnis, auf sozialen Plattformen Anerkennung durch Tips auszudrücken. Vor einiger Zeit führte Google eine Online-Umfrage durch, bei der nach möglichen Einsatzfeldern von Bitcoins im Google-Umfeld gefragt wurde. Ich habe mir seinerzeit einige Hundert der eingereichten Vorschläge angesehen. Sehr viele davon betrafen Tipping, vor allem für YouTube-Inhalte.

Auch bei der Diskussionplattform Reddit werden originelle Beiträge bereits jetzt häufig getippt – der Bedarf scheint also tatsächlich zu existieren.

 

Tipping ist jedoch mit den traditionellen Zahlungssystemen praktisch ausgeschlossen.

Mit den bisherigen Bitcoin-Bordmitteln ist Tipping zwar möglich, indem man als potenzieller Empfänger eine öffentliche Adresse  angibt. Dies ist aber - neben der leichten Anmutung von Betteln - ziemlich umständlich, da der Tip-Geber die Adresse erst in eine Wallet-Software kopieren und von dort eine Bitcoin-Transaktion auslösen muss.

Mit ChangeTip kann er stattdessen seine Antwort innerhalb der sozialen Plattform mit dem Tip verbinden, etwa: „Your picture was awesome. $.50 coming your way! @changetip”.
Und das funktioniert dann weltweit - man versuche heute einmal, aus Deutschland einem Australier 50 Cent zukommen zu lassen.
 

 

Viel mehr Menschen haben bald einen Grund, Bitcoins zu besitzen

 

Genau genommen haben sie zwei Gründe: Sie benötigen Bitcoins, um Tips zu vergeben oder ihnen sind durch Tips Bitcoins zugeflossen. Schauen wir uns einmal einige Zahlen an:

 

Twitter hatte Anfang 2014 etwa 645 Millionen angemeldete Nutzer (http://www.statisticbrain.com/twitter-statistics/). Dort ist ChangeTip bereits verfügbar.

 

ChangeTip kündigt auf seiner Website an, bald Facebook einzubinden (https://www.changetip.com/tip-online/).

Sollte das wirklich passieren, wäre das Potenzial enorm – selbst 1% aller monatlich aktiven Facebook-User (http://www.statisticbrain.com/facebook-statistics/) wären noch ca. 13 Millionen Menschen.
 

ChangeTip strebt zudem die Integration weiterer Dienste an wie z.B. Quora, Yelp, Pinterest und weitere, die zusätzlich viele Millionen Nutzer erschließen würden.

Sicherlich werden durch Tipping keine riesigen Bitcoin-Umsätze generiert, aber – und das ist das Entscheidende – viel mehr Nutzer kommen mit Bitcoins in Berührung und lernen damit umzugehen. Ob sie sich ihre Bitcoins über Börsen beschaffen, über ATMs oder durch lokale Transaktionen (siehe z.B. http://www.cryptocoinsnews.com/news/mycelium-local-trader-app-beta-decentralized-exchange-can-use-today/2014/04/16) ist dabei unerheblich. Hauptsache, es kommt ein Kreislauf in Gang.

 

 

Es gibt jetzt eine Keimzelle eines generischen Bitcoin-Ökosystems

 

Tipping ist sicher erst der Anfang dessen, was ein System wie ChangeTip leisten kann. Basierend auf der ChangeTip-Infrastruktur sind weitere Anwendungen denkbar, z.B.:

 

  • Micro-Payments für Content
    Habe ich erst einmal ein ChangeTip-Konto, kann ich es problemlos zur Bezahlung von Content einsetzen – etwa im Cent-Bereich für einzelne Artikel oder Bilder. 
  • Entlohnung für Mini-Jobs
    Auch hier sind vor allem Content-orienterte Tätigkeiten interessant, etwa Verschlagwortung von Bildern, Übersetzungsarbeiten oder Verfassen einfacher Texte.
  • Instant Payment
    Bei Bezahlung kleinerer Summen mit Bitcoins – etwa für eine Busfahrkarte – ließe sich ein vorhandenes ChangeTip-Wallet mit ausreichender Deckung für sofortige Zahlung einsetzen. ChangeTip könnte gegen eine geringe Gebühr die Zahlungsgarantie übernehmen und so die bei reinen Bitcoin-Zahlungen erforderliche Bestätigungsfrist eliminieren.

 

Basierend auf Systemen wie ChangeTip sind Anwendungen wie die oben genannten denkbar. Von dort ist dann auch der Weg zu internationalen Geldtransfers und ausgewachsenen e-Commerce-Funktionen absehbar.

 

 

Fazit

 

Mit ChangeTip wird für mich zum ersten Mal in groben Zügen erkennbar, wo Bitcoin jetzt schon in der Praxis unschlagbare Vorteile bietet und wie auf dieser Basis ein Migrationspfad zu einer breiteren Bitcoin-Akzeptanz aussehen kann.

Bearbeitet von ngt
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Bitcoin Offers Monetising Solutions for Online Publishers

http://www.coindesk.com/bitcoin-offers-monetising-solutions-online-publishers/

 

 

 

Can Bitcoin provide solutions to online publishing

http://www.examiner.com/article/can-bitcoin-provide-solutions-to-online-publishing

Bearbeitet von segeln
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  • 1 Monat später...

Vor einigen Tagen erschien ein sehr interessanter Artikel von Ryan Selkis (auch bekannt als „two-bit-idiot“) zur Ermittlung des derzeitigen fairen Bitcoin-Marktwertes:

 

http://www.investopedia.com/articles/investing/050914/easy-way-measure-bitcoins-fair-market-value-doityourself-guide.asp

 

Um eine solche Preis-Einschätzung zu ermitteln, sind einige Annahmen zu treffen.

 

Als erstes benötigen wir eine Hypothese, welchen Wert ein Bitcoin in der Zukunft haben wird. Ich habe bereits vor einiger Zeit in einem Beitrag dargestellt, wie man zu einem solchen Wert gelangen kann:

 

https://www.coinforum.de/topic/1964-werden-bitcoins-langfristig-weiter-steigen-wie-bisher/page-2?do=findComment&comment=16992

 

Für diesen Beitrag übernehme ich die weniger optimistischen Zahlen aus dem Artikel von Ryan Selkis. Demnach wird in 2024 – also in zehn Jahren - ein Bitcoin 50.000 $ wert sein.

 

Wenn ich nun als langfristig orientierter Anlager heute einen Bitcoin kaufe und erwarte, ihn in 10 Jahren für 50.000 $ verkaufen zu können, wie müsste dann der heutige Bitcoin bewertet sein, d.h. wie lautet sein diskontierter Wert?

 

Der heute gekaufte Bitcoin müsste dazu eine jährliche Rendite erbringen, die sowohl die Opportunitätsrendite abdeckt (also die Rendite, die ich mit einer anderweitigen Anlage meines Geldes erzielen könnte, etwa in Aktien) als auch eine zusätzliche Risikoprämie für den Fall, dass in der Zwischenzeit ein Totalverlust eintritt (z.B. aufgrund eines 51%-Angriffs).

 

Wenn wir bei beiden Werten sehr konservativ agieren, sind wir mit 10% Opportunitätsrendite und 50% Risikozuschlag – also insgesamt 60% - auf der sicheren Seite.
Wir wollen also unter diesen Annahmen 10% Jahresendite über 10 Jahre erzielen und uns dabei pro Jahr mit 50%-Zusatzrendite gegen einen Bitcoin-Zusammenbruch versichern.

 

Für den fairen Wert X $ gilt also:

 

X $  *  1,6 10   =   50.000 $

 

bzw.

 

X $  =  50.000 $  /  1,6 10  =  454,75 $

 

Dieses Ergebnis passt tatsächlich ziemlich gut zum aktuellen Preisniveau.
 

Ich habe ausgerechnet, dass mit dem angenommenen 50%-Risikozuschlag ein Ausfallrisiko von jährlich 31,25% abgesichert wird, d.h. für jedes der 10 Jahre ist ein Bitcoin-Zusammenbruch mit einer Wahrscheinlichkeit von einem knappen Drittel akzeptabel (natürlich nur für einen Anleger, der seine Investments breit und in verschiedenen Risikoklassen streut).

Anmerkung: Die Einzelheiten der Rechnung sind etwas zu kompliziert, um sie hier zu erklären. Wer mag, kann sich aber die entsprechende Excel-Datei herunterladen und ggf. offline Fragen dazu stellen:
http://www.evernote.com/shard/s355/sh/4155518b-93f4-4c30-9211-2acb195c38f6/16bda40be581097e5f97ac4c5f368eec

 

Bei der derzeitigen Entwicklung steigt die Überlebenswahrscheinlichkeit des Bitcoins von Tag zu Tag, und eine jährliche Ausfallwahrscheinlichkeit von fast einem Drittel über jedes von zehn Jahren erscheint mir mittlerweile sehr hoch gegriffen.

 

Wenn man stattdessen pro Jahr eine Ausfallwahrscheinlichkeit von 10% unterstellt, kommt man bereits auf einen fairen Wert von 6.723 $ und bei nur 5% erhält man 11.541 $.

 

Verkürzt man die Zeit bis zum Erreichen der 50.000 $ Schwelle von 10 auf 5 Jahre (nach den bisherigen Entwicklungen ist das ohne weiteres denkbar), so kommt man je nach Ausfallwahrscheinlichkeit (31,25%, 10%, 5%) auf diskontierte Bitcoinpreise von 4.768 $, 18.334 $ bzw. 24.022 $.

  

Fazit:

 

Der aktuelle Bitcoin-Preis liegt für einen großen Bereich von vernünftig erscheinenden Annahmen stark unter dem fairen Wert. Die Situation verbessert sich sogar laufend in dem Maße, wie die Überlebenswahrscheinlichkeit des Bitcoin steigt.

 

Es wird sicher nicht mehr lange dauern, bis sich diese Erkenntnis bei weiteren Anlegern – insbesondere Fonds – herumspricht und für steigende Kurse sorgt.

  • Love it 2
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  • 3 Wochen später...

von bitcointalk.org:

Bitte lesen,ein Unmenge von positiven Fundamentals

Diese Unmenge wird hier vom System geblockt,sorry

https://bitcointalk.org/index.php?topic=649453.0 Fundamental analysis thread REVIVED

Veraltet oder?

Beispiel Amazon, link funktioniert nicht, google hilft, Ergebnis

 

BitPay Integrates Bitcoin with Fulfillment by Amazon.com

March 06, 2013 08:30 AM Eastern Standard Time

ATLANTA--(BUSINESS WIRE)--BitPay, the world’s leading payment processor for bitcoin payments, an...

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Sehr ausführliche Risikoanalyse zu Bitcoin, jede irgendwie denkbare Gefahr scheint erwähnt:

 

https://bitcoinfoundation.org/blog/wp-content/uploads/2014/04/Bitcoin-Risk-Management-Study-Spring-2014.pdf

Sehr guter Bericht.jedoch wird in Bezug auf eine >50% Attacke auch keine sofortige Lösung präsentiert. Siehe meinen Kommentar:

https://www.coinforum.de/topic/1843-prognose/?p=37628

Bearbeitet von segeln
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