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Fundamentaldaten bezüglich Bitcoin


Empfohlene Beiträge

Ein Grundproblem bei der Verbreitung des Bitcoins ist die bisher geringe Nutzung als Zahlungs- und Transaktionsmedium.

 

Die folgende Grafik (Quelle bitcoinpulse) zeigt die tägliche Anzahl der Bitcoin-Transaktionen im Zeitablauf. Sonntage sind dabei mit roten Punkten markiert. Man erkennt einen sehr regelmäßigen Wochenrhythmus, es scheint sich eine gewisse Routine etabliert zu haben. Leider zeigt die Grafik auch, dass es im letzten halben Jahr keinerlei Fortschritt bei der Bitcoin-Nutzung gegeben hat. Die Transaktionszahlen pendeln zwischen 50.000 und 75.000 pro Tag.

 

Der Durchschnittswert einer Transaktion liegt (bitinfocharts, Stand 8.7.) bei ca. 5,4 BTC bzw. ca. $3.400 US $. Wenn Bitcoins eingesetzt werden, dann also nicht, um mal eben ein Bier zu bezahlen. Auch wenn man auf blockchain.info live beobachten kann, dass viele der Transaktionen deutlich unter 1 BTC liegen, sieht das Gesamtbild eher nach Trading, Investment und Spekulation aus.

Leider ist aber auch beim Transaktionsvolumen seit Jahresbeginn keine Steigerung zu beobachten, siehe diese Grafik (Quelle bitcoinpulse).

 

Der fundamental begründbare Mindestkurs berechnet sich wie folgt:

 

Umsatzvolumen / liquide Bitcoins / Velocity

 

Bei einem Umsatzvolumen von ca. 200 Mio $ pro Tag (60.000 Transaktionen x 3.400 $), 1,5 Mio liquiden Bitcoins (liquide = nicht langfristig festgelegt) und einer angenommenen Velocity von 1 (d.h. jeder liquide Bitcoin wird einmal täglich bewegt) erhält man einen Mindestkurs von 136 $. Mit derzeit 625 $ besteht der Kurs bei diesen Annahmen also zu knapp 80% aus Zukunftserwartungen.

 

Insgesamt scheint es so, dass – abgesehen von Randbereichen wie Glücksspiel – noch keine wirklichen Geldkreisläufe in Gang gekommen sind. Auswirkungen der Bitcoin-Akzeptanz von z.B. Overstock, Tiger, Dish und Expedia sind bisher nicht wahrnehmbar.

Für die meisten Menschen gibt es nachvollziehbarerweise kaum Anreize, erst Bitcoins umständlich zu kaufen, um sie dann – bei geringem Preisvorteil, aber hohem Kurs- und Handhabungsrisiko -  wieder für ihren Konsum auszugeben.
Auch die Inflation in Argentinien oder Remittance-Effekte wirken sich offensichtlich noch nicht aus.

 

Für eine nachhaltige Änderung ist es aus meiner Sicht erforderlich, dass Bitcoins auf wiederkehrende und automatische Weise erworben werden. Regelmäßige Auszahlung von Gehältern, Boni oder sonstigen Vergütungen wären ein solcher Weg. In Ansätzen passiert das auch bereits, siehe z.B. http://www.coindesk.com/irish-company-now-paying-employees-salaries-bitcoin/.
Nur durch Einbindung in den Gehaltskreislauf wird die Hürde der zwischengeschalteten Fiat-Konversion vermieden und nur so kann der Bitcoin seine Stärken voll ausspielen.

Die Güternachfrage in Bitcoins und entsprechende Angebote an Waren und Dienstleistungen müssen sich jedoch erst ganz allmählich wechselseitig hochschrauben. Die Führungsrolle kommt dabei den Anbietern zu, die die Bitcoin-Akzeptanz bisher noch im Marketing in Form gesteigerter Aufmerksamkeit verwerten können.

 

Bis sich der Kreislaufeffekt spürbar auswirkt, wird es jedoch noch eine ganze Weile dauern.

Nehmen wir dazu einmal an, 10.000 Beschäftigte erhalten jeden Monat jeweils 500 $ in Bitcoin ausgezahlt und geben diese komplett wieder aus. Das sind dann insgesamt 5 Mio $ oder gerade einmal 2,5% des derzeitigen Bitcoin-Tagesumsatzes. An dieser Rechnung kann man das Ausmaß der erforderlichen Veränderungsprozesse sehen – und hier geht es um soziale, nicht technische Änderungen.

 

Aus diesem Grund erwarte ich für den Kurs eine längerfristige Seitwärtsbewegung oder bestenfalls leichte Aufwärtstendenzen (irrationale Hype-Ausschläge einmal ausgenommen). Wenn bis zum Jahresende 800 $ – 1.000 $ erreicht werden, wäre das aus meiner Sicht schon ein hervorragendes Ergebnis.

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Ein Grundproblem bei der Verbreitung des Bitcoins ist die bisher geringe Nutzung als Zahlungs- und Transaktionsmedium.

 

Die folgende Grafik (Quelle bitcoinpulse) zeigt die tägliche Anzahl der Bitcoin-Transaktionen im Zeitablauf. Sonntage sind dabei mit roten Punkten markiert. Man erkennt einen sehr regelmäßigen Wochenrhythmus, es scheint

 

 

Aus diesem Grund erwarte ich für den Kurs eine längerfristige Seitwärtsbewegung oder bestenfalls leichte Aufwärtstendenzen (irrationale Hype-Ausschläge einmal ausgenommen). Wenn bis zum Jahresende 800 $ – 1.000 $ erreicht werden, wäre das aus meiner Sicht schon ein hervorragendes Ergebnis.

Zunächst, @ngt, mal wieder eine interessante Fundamentalbetrachtung.

Zum Schluss kann ich Dir nicht zustimmen, denn ich glaube, die ,von Dir sogenannten, irrationalen Hype Ausschläge sind gar nicht so irrational. Sie entsprechen genau dem Verhalten der Marktteilnehmer, die Zukunftserwartungen an ein Produkt haben.

In der dot.com Phase war dies ja genau so. Und sehr viele Firmen/Produkte habe diese Erwartungen ja erfüllt.

 

Weiterhin werden diese Hype-Ausschläge das Interesse weiter anfachen und so den Boden bereiten für die Weiterverbreitung des BTC als Zahlungs-und Transaktionsmedium.

 

Ich glaube, dass eine derart riesige Hype entsteht, die den ganzen Prozess des "Bitcoin goes Mainstream" massiv  ankurbeln werden.

Die Möglichkeiten des BTC als Zahlungs-und Transaktionsmedium sind ja meist bekannt bzw. werden in ihrer Bedeutung erst gerade festgestellt.

Dies doch erst seit einigen, wenigen Monaten. Wie lange hat das Internet gebraucht, bis es die jetzige Struktur hat?

 

Bei BTC wird das viel schneller gehen, da ja die Geschwindigkeit des Internets uns ganz und den meisten zur Verfügung steht.

 

Interessant ist doch die Verbreitung von cellular phones ("Handy") in den afrikanischen Großstädten, ungeachtet ihres underbanked Status.

Die werden die Remittances mit den c. phones machen.

 

Mache mal schön updates Deiner Statistiken und ich glaube ,bald wirst Du dies auch dort sehen können.

Gruß

segeln

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Mache mal schön updates Deiner Statistiken und ich glaube ,bald wirst Du dies auch dort sehen können.

 

 

 

Tja, das mit dem Statistik-Update ist ja gerade das Problem.

 

Im März hatte ich einen Beitrag zur mittelfristigen Kursprognose gepostet, in dem dieses Diagramm eine entscheidende Rolle spielte. Hier war zu dem Zeitpunkt ein sehr klarer exponenzieller Anstieg der Transaktionszahlen zu erkennen, von dem ich annahm, dass er sich im Wesentlichen fortsetzen würde. Leider trat stattdessen Stagnation ein, daher meine nun etwas gedämpften Zukunftserwartungen.

 

Wohlgemerkt: Meine Aussage ist nicht, dass der Bitcoin scheitern oder auf Dauer auf dem jetzigen Niveau verharren wird. Ich denke aufgrund der vorliegenden Zahlen nur, dass die weitere Entwicklung längst nicht mehr so stürmisch wie in 2013 verlaufen wird.

Bearbeitet von ngt
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Tja, das mit dem Statistik-Update ist ja gerade das Problem.

 

Im März hatte ich einen Beitrag zur mittelfristigen Kursprognose gepostet, in dem dieses Diagramm eine entscheidende Rolle spielte. Hier war zu dem Zeitpunkt ein sehr klarer exponenzieller Anstieg der Transaktionszahlen zu erkennen, von dem ich annahm, dass er sich im Wesentlichen fortsetzen würde. Leider trat stattdessen Stagnation ein, daher meine nun etwas gedämpften Zukunftserwartungen.

 

Wohlgemerkt: Meine Aussage ist nicht, dass der Bitcoin scheitern oder auf Dauer auf dem jetzigen Niveau verharren wird. Ich denke aufgrund der genannten Zahlen nur, dass die weitere Entwicklung nicht mehr so stürmisch wie in 2013 verlaufen wird.

 

 

Ich denke alles hängt an der Regulierung.

 

Man weiß es - mal wieder - nicht.

 

Es ist nicht ausgeschlossen, dass es sogar stürmischer als nächstes Jahr wird, sollten wirklich die großen kommen...

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Das wird Dich, @ngt ,sicher sehr interessieren:

 

State of Bitcoin Q2 2014 Report Reveals Expanding Bitcoin Economy

http://www.coindesk.com/state-of-bitcoin-q2-2014-report-expanding-bitcoin-economy/?utm_source=CoinDesk+subscribers&utm_campaign=59b84c0f27-EMAIL_RSS_CAMPAIGN&utm_medium=email&utm_term=0_74abb9e6ab-59b84c0f27-75505373

 

Den full report kannst Du Dir als PDF runterladen

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Das wird Dich, @ngt ,sicher sehr interessieren:

 

 

 

Ja, wirklich sehr interessant, vor allem weil sie den Fortschritt an objektiven Metriken festmachen (Folie 5). 

 

Die Kennzahlen zur Software-Enwicklung (Github, 17-fache Steigerung gegenüber 2013),  zum Wagniskapital (12 x) und zur Anzahl der Startups (7 x) zeigen, dass gerade sehr viel Zeit und Geld in den Ausbau des Bitcoin-Ökosystems fließt. Große Erwartungen!

 

Die Zahlen zeigen aber auch, dass die Wirklichkeit noch Aufholbedarf gegenüber den Plänen der Bitcoin-Unternehmer hat.

Wenn 63.000 Händler Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptieren und die weltweite Anzahl der Transaktionen pro Tag zwischen 50.000 und 75.000 liegt, entfällt rechnerisch auf jeden Händler etwa eine Transaktion pro Tag.

In der Praxis dürfte bei den allermeisten aber rein gar nichts ankommen, da sehr viele Transaktionen anderen Zwecken dienen und wahrscheinlich einige große Händler den meisten Zahlungsverkehr auf sich ziehen.

 

Zum Vergleich: Alleine bei Zalando gingen in 2012 pro Tag mehr als zwei Millionen Bestellungen ein (http://www.focus.de/finanzen/news/unternehmen/zalando-verdreifacht-seinen-umsatz_aid_784893.html).

 

Edit 1: Hier hat sich nachträglich gezeigt, dass man Artikel besser nicht ungeprüft zitieren sollte. Andere Quellen (z.B. http://de.wikipedia.org/wiki/Zalando) sagen, dass Zalando in 2013 1,8 Mrd € Umsatz gemacht hat. Bei einer angenommenen Bestellsumme von ca. 75 € kommt man auf rund 24 Mio Bestellungen pro Jahr (was immer noch sehr viel ist) oder ca. 65.000 pro Tag - das wäre immer noch der komplette Blockchain-Traffic.

 

 

Edit 2: Siehe hier ein eingefügter Beitrag unseres Moderators - hallo Christoph!  :)

Das gibt mir einen Grund, meinen eigenen Post zu liken - wollte ich schon immer mal ausprobieren.

 

Oh, sorry, ich habe edit und quote verwechselt und kann es nicht mehr rückgängig machen ... Aber dein Beitrag ist unangetastet geblieben ... Christoph Bergmann.

 

Ja, da ist was dran. Ich meine, ich habe mehreren Freunden und Bekannten von Bitcoins erzählt, und sie finden es alle superinteressant. Ich sage zu niemandem: Hey, kauf' dir welche, und es macht auch niemand. Ich glaube, der Aufwand ist zu groß. Wenn man sie als Kärtchen im Saturn kaufen könnte, oder bei einem Automaten, wäre es vielleicht was anderes.

Aber da das nur jemand machen kann, der market-maker ist, wird es das in Deutschland voraussichtlich so schnell nicht geben :=)

 

Die Frage ist halt, ob sich Bitcoins als Zahlungsmittel irgendwie durchsetzen. Damit das geht, muss es natürlich erst mal überall akzeptiert sein. Das ist das Henne-Ei-Problem, und das wird grade damit angegangen, dass man eine Hehne auch ohne Ei brüten lässt .,..

 

Mit Paypal kann man in 50.000 deutschen Onlineshops bezahlen. Mit Bitcoin in, hmm, wievielen nochmal? Irgendwas zweistelliges wahrscheinlich ...Da müssen noch einige Händler mehr mitmachen, bevor man Bitcoin wirklich als Online-Zahlungsmittel überhaupt in Betracht zieht. Finde ich gut, dass in Amerika sich gerade die eine Seite bewegt.

Bearbeitet von ngt
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Ja, wirklich sehr interessant, vor allem weil sie den Fortschritt an objektiven Metriken festmachen (Folie 5). 

 

 

Kannst Du derartige Metriken (kannte ich bislang nur in der Musik als Metrik, man kann ja sogar von Dir noch was lernen :)  :P  :D )

für Dein Modell gebrauchen und evtl. inkorporieren ?

Bin dann auf ein update gespannt, Du bitcoin-Fundamentalist, Du :wub:  :wub:  

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Hallo,

 

ganz privat ... meint ihr, die Markttiefe sagt etwas über den "echten" Marktwert eines Bitcoins aus?

 

Bei Bitstamp stehen auf der einen Seite 14.500 Bitcoins und auf der anderen Seite 10.680 Millionen Dollar. Die Bitcoins sind Bullen, weil sie darauf warten, dass der Preis rauf geht, und die Dollar sind Bären, weil sie darauf spekulieren, dass er runter geht.

 

Sollte der richtige Preis nicht genau in der Mitte liegen, wenn 14500 Bitcoins gegen 10.68 Millionen Dollar getauscht werden?

10.68 Mio Dollar / 14.500 Bitcoins

sind 736 Dollar.

 

Kann man das so denken?

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Hallo,

 

ganz privat ... meint ihr, die Markttiefe sagt etwas über den "echten" Marktwert eines Bitcoins aus?

...

Sollte der richtige Preis nicht genau in der Mitte liegen,

...

Kann man das so denken?

 

Denken kann man alles, das ist ja das schöne dran. ;)

 

Zwischen Auftragsbuch und Kurs gibt es den kleinen aber feinen Unterschied, dass für den Kurs zu bewegen Geld auf den Tisch muss und das Orderbuch kann kostenlos bearbeitet werden. Viele Pump'nDumper geben erst einmal bemerkenswerte Orders auf, um zu sehen, wie der Markt reagiert und nehmen diese vor der Erfüllung wieder raus. Je nachdem wird dann tatsächlich ge-, verkauft oder auch nichts gemacht, wenn die gewünschten Marktreaktionen ausbleiben. Hinter solchen PnD-Orders stecken also gar keine echt Kauf- oder Verkaufsabsicht und könnten demnach zur Wertbestimmung des Bitcoins gar nicht genutzt werden.

 

Aus dem Orderbuch heraus den Markt richtig zu beurteilen, ist bestimmt ähnlich schwierig wie die technische Chartanalyse und Änderungen unterliegen ebenso der Nachrichtenlage.

 

Was mir ja an den ganzen Analysegeschichten am besten gefällt, ist, dass einige Superprofis, inclusive Universitätsprofessoren, öfters schon mal völlig daneben liegen. Hirnschmalz versus Bauchgefühl.

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Hallo,

 

ganz privat ... meint ihr, die Markttiefe sagt etwas über den "echten" Marktwert eines Bitcoins aus?

 

Bei Bitstamp stehen auf der einen Seite 14.500 Bitcoins und auf der anderen Seite 10.680 Millionen Dollar. Die Bitcoins sind Bullen, weil sie darauf warten, dass der Preis rauf geht, und die Dollar sind Bären, weil sie darauf spekulieren, dass er runter geht.

 

Sollte der richtige Preis nicht genau in der Mitte liegen, wenn 14500 Bitcoins gegen 10.68 Millionen Dollar getauscht werden?

10.68 Mio Dollar / 14.500 Bitcoins

sind 736 Dollar.

 

Kann man das so denken?

 

Natürlich funktioniert das allein schon deshalb nicht, weil die Markttiefe gar nicht die ehrliche Kaufabsichten reflektieren. Dazu kommt, dass Kauf- und Verkaufabsichten sich ganz schnell ändern können, wenn  Kurs und Besitzverhältnisse sich ändern. Aber das ist klar.

 

Blenden wir diese Effekte mal aus. Stellen wir uns vor, es gäbe nur 3 Menschen, die sich für Bitcoin interessieren. Zwei davon (Wale) besitzen je 5 Mio Bitcoins und messen ihren Bitcoins einen Wert von je 100$ bei. Der dritte (großer Investor) glaubt, dass Bitcoins einen Wert von je 1000$ haben und hat eine Liquidität von 500 Mio $. Wenn sich die zwei Wale gegenseitig absprechen und die Interessen des Investors kennen, dann können sie dem Investor insgesamt 500.000 Bitcoins zum Wert von je $1000 andrehen. Wenn die Wale sich nicht absprechen und jeder als erstes ins Geschäft mit dem Investor kommen will, dann wird der schnellere dem Investor knapp 5 Mio Bitcoins für je 101$ verkaufen können. Der Kurs läge also irgendwo zwischen 101$ und 1000$. Bilanziert man nach Markttiefe, dann hätte man 10 Mio Bitcoins, die 500 Mio $ gegenüberstehen, was einen theoretischen Preis von 50$ bedeuten würde. In diesem 3-Leute-Beispiel funktioniert die "Markttiefebilanzierung" offenbar nicht.

 

Limitierend ist in diesem Beispiel die Liquidität der Marktteilnehmer. Ändern wir mal o.g. Szenario dahingehend, dass wir jetzt annehmen, dass der Investor über unbegrenzte Liquidität verfügt und dass die Wale das wissen. Dann stellen die Wale keine Konkurrenz füreinender dar, so dass der Verkaufsdruck kleiner wird. Wenn keiner die Wertvorstellungen der anderen kennt, dann ist weiterhin ein Preis zwischen 101$ und 1000$ denkbar. Wieviel Dollar soll man jetzt bei der Markttiefenbilanzierung veranschlagen? Wenn der Investor die Bitcoins schnell haben will und nicht feilscht, dann wird er 10 Mrd $ bieten für 10 Mio Bitcoins, wenn er gerissener ist, dann bietet er nur etwas mehr als 1 Mrd für die gleiche Zahl an Bitcoins. Die Bilanzierung liefert also vernünftige Ergebnisse (101$ bis 1000$, je nach Verhandlungsgeschick des Investors).

 

Ich fürchte nur, dass wir uns dabei sehr weit von der Realität entfernt haben. Der subjektive Wert hängt sehr stark von den Besitzverhältnissen ab. Wenn einer der o.g. Wale die Hälfte seiner Coins verkauft hat, dann steigt für ihn subjektiv der Wert der Rest-Coins, die er noch hat. Wenn er dagegen Liquidität braucht, dann ist er bereit die Coins auch deutlich billiger zu verkaufen - so lange, bis er durch den Handel genügend Liquidität bekommen hat. Zu dieser Klasse von Limitationen gehört auch o.g. Problem der limitierten Liquidität des Investors, die dazu geführt hat, dass die Markttiefebilanz nicht mehr funktioniert hat.

 

Man muss vor allem die wesentliche Einschränkung des Modells sehen: von denen, die Bitcoins prinzipiell zu verkaufen bereit sind, war nicht berücksichtigt, ab welchem Preis sie das tun würden, und umgekehrt, von denen, die Liquidität zur Verfügung haben, wird nicht berücksichtigt, bis zu welchem Preis sie dafür Bitcoins kaufen würden.

Bearbeitet von drjazz
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Hallo,

 

ganz privat ... meint ihr, die Markttiefe sagt etwas über den "echten" Marktwert eines Bitcoins aus?

 

Bei Bitstamp stehen auf der einen Seite 14.500 Bitcoins und auf der anderen Seite 10.680 Millionen Dollar. Die Bitcoins sind Bullen, weil sie darauf warten, dass der Preis rauf geht, und die Dollar sind Bären, weil sie darauf spekulieren, dass er runter geht.

 

Sollte der richtige Preis nicht genau in der Mitte liegen, wenn 14500 Bitcoins gegen 10.68 Millionen Dollar getauscht werden?

10.68 Mio Dollar / 14.500 Bitcoins

sind 736 Dollar.

 

Kann man das so denken?

Lieber Chrisoph,
deine Anregung gefällt mir sehr. Darum möchte ich auch gerne dazu meine Gedanken ausdrücken.
Geld, Gold oder Bitcoin ist ein Gut wie jedes andere.
Es nützt mir. Ich will Macht und Sicherheit. 
Das Gut Geld, Bitcoin oder Gold hilft mir besser meine Ziele zu erreichen als die Tische und Stühle, die ich herstelle.
Ganz besonders wichtig ist auch, dass ich das weiss. Und dass dieses Gut verfügbar ist.
Sind diese Bedingungen erfüllt, ergibt sich für jedes Gut, z.B. Tisch und Stuhl, Gold, Geld und Bitcoin ein persöhnlicher subjektiver Wert. Kommt dazu noch ein freier Markt, soll heissen mindestens eine weitere Person die auch an meinem Gut interessiert ist, oder persöhnliche Bedürfnisse hat, kann der Grenznutzen (gegenläufige Präferenzen) zum Tausch führen.
Beide haben einen Mehrwert gewonnen (Mehrwertsteuerbefreit ist Geld und Gold, der Tisch, Stuhl und ?Bitcoin? nicht).
Wo wir wieder beim Marktwert also dem der tatsächlich stattgefundenen Tausch  (zu einer bestimmten Zeit, zu einem bestimmten Preis) wären.
Also kann es keinen objektiven Preis mit subjektiven Marktteilnehmern geben.
 
Noch ein weiterer Gedanke.
Bitcoin ist vielen Menschen nicht bekannt. Sie wissen nicht wie sehr vorteilhaft echtes Marktgeld (z.B. Gold und Bitcoin) gegenüber  dem anderen Gut $ € ist, (welches nach Gutdünken und zum Machterhalt lustig nachgedruckt wird), womit die Menschen Inflationsbesteuert werden.
Dieser Informationsvorsprung wir uns unermesslichen Wohlstand bereiten.
 
Als ich das erste mal von Bitcoin gehört und gelesen habe, wußte ich, das dass was wirklich gutes ist.
Ich war aber zu skeptisch, zu glauben dass die Menschheit schon die geistige Reife für so eine große Freiheit hat.
Hat sie auch nicht. Intellektuell hat sie es noch nicht. Der entscheidende Unterschied warum das mit Bitcoin klappen könnte,
ist der gleiche Grund warum Jesus verstanden wurde als er in Bildern gesprochen hat. Das Beispiel ist doch besser als jede Abstraktion. 
Die Menschen verstehen beim benutzen des Bitcoin den Vorteil gegenüber staatlichem Geld. Desswegen bin ich zuversichtlich.
Hätte ich das eher verstanden, hättttte ich jetzt 15 mal mehr Bitcoin als jetzt.
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  • 1 Monat später...

Zitat aus Prognose-Thread:

 

@ die Finanz- und Währungs-Genies hier im Forum:

Es gibt ja einige Schätzungen, was der BTC mal wert sein kann.

Sie reichen so etwa von 1.300$ über 48.000 $ über 100.000 $ und 500.000 $ bis zu einer Million Dollar.

 

Unter welchen Bedingungen/Annahmen kann man einen zukünftigen Wert abschätzen?

 

Was passiert,wenn alle Coins mined sind und BTC ganz Mainstream ist?

 

Was bestimmt dann den Kurs (abgesehen von Angebot und Nachfrage)?

 

Ich habe einmal ein Excel-Sheet erstellt, in dem man eine Bitcoin-Wertabschätzung vornehmen kann, siehe Download-Link:

 

http://www.evernote.com/shard/s355/sh/2c05b24a-285d-446a-ae99-5acee2ce0ec1/61cf936bd383b0a1d81c848905957b83

 

Man gibt dort die Parameter ein, die man für plausibel hält (z.B. künftige Bitcoin-Umsätze im e-Commerce), Excel berechnet daraus einen Kurs.

 

Die Werte und Rechenregeln sind jeweils erklärt. Wenn jemand Verbesserungsvorschläge oder Fragen hat, freue ich mich über Rückmeldungen.

Ggf. poste ich dann ein verbessertes Modell.

 

 

Edit: Jetzt Online-Version der Tabelle verfügbar - siehe diesen Post:

https://www.coinforum.de/topic/2101-fundamentaldaten-bez%C3%BCglich-bitcoin/?do=findComment&comment=43665

Bearbeitet von ngt
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Zitat aus Prognose-Thread:

 

 

Ich habe einmal ein Excel-Sheet erstellt, in dem man eine Bitcoin-Wertabschätzung vornehmen kann, siehe Download-Link:

 

http://www.evernote.com/shard/s355/sh/2c05b24a-285d-446a-ae99-5acee2ce0ec1/61cf936bd383b0a1d81c848905957b83

 

Man gibt dort die Parameter ein, die man für plausibel hält (z.B. künftige Bitcoin-Umsätze im e-Commerce), Excel berechnet daraus einen Kurs.

 

Die Werte und Rechenregeln sind jeweils erklärt. Wenn jemand Verbesserungsvorschläge oder Fragen hat, freue ich mich über Rückmeldungen.

Ggf. poste ich dann ein verbessertes Modell.

 

nice... aber in daten auch von excel kann man jede menge verstecken -> ggf. schauen es sich mehr an, wenn du eine online tabelle verlinkst -> wie z.b. von google

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Ich kann exel nicht mal oeffnen mit Android.

 

 

Stimmt, sorry - dafür brauchst Du 'nen PC.

 

Ich schau mal, dass ich das am Wochenende in eine Online-Tabelle packe wie von azu393 vorgeschlagen.

Das Anpassen der Tabelle wird aber in Android in jedem Fall ziemlich umständlich sein, ohne Tastatur und Maus ... 

Bearbeitet von ngt
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Die Kalkulationstabelle zur Bitcoin-Wertberechnung ist jetzt Online verfügbar. Danke an azu393 für die Anregung!

 

Das Öffnen im Browser sollte über den unten genannten Link möglich sein. Man erhält dann eine lokale Kopie der Datei und kann daran beliebige Anpassungen vornehmen.

 

https://docs.google.com/spreadsheets/d/17CKlj0jeOXUV9XNg1hU8mKV3ELUvIpS40gOt95SSaI8/edit?usp=sharing

 

Alle weiteren Änderungen werde ich an dieser Version vornehmen.

 

 

@maxmuster: Tabelle lässt sich bei mir auch mit Android öffnen.  ;)

Bearbeitet von ngt
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Habe auch noch mal über diese Zahlen nachgedacht,

unter den man sich nichts vorstellen kann.

 

Teil Eins:

2O Millionen Bitcoin sind 2 Billiarden Satoshi.

2.000.000.000.000.000 Satoshi (2 mit 15 Nullen oder 2*10^15)

 

Teil Zwei:

Wie viel sind überhaupt 2 Billiarden?

Wieviel Doller sind als Bargeld unterwegs?

Bearbeitet von maxmuster
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Habe auch noch mal über diese Zahlen nachgedacht,

unter den man sich nichts vorstellen kann.

 

Teil Eins:

2O Millionen Bitcoin sind 2 Billiarden Satoshi.

2.000.000.000.000.000 Satoshi (2 mit 15 Nullen oder 20hoch15)

 

Teil Zwei:

Wie viel sind überhaupt 2 Billiarden?

Wieviel Doller sind als Bargeld unterwegs?

Teil eins: nicht ganz korrekt, es sind 2*10^15 - das ist NICHT dasselbe wie 20^15 (=32.768.000.000.000.000.000)

 

Teil 2: laut dieser Quelle sind es etwa 1,29 Billionen$

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Hey piltdown danke, ich korrigieren es mal.

Und denn lese ich dein Link, danke.

 

Habe auch noch was gefunden.

http://de.m.wikipedia.org/wiki/Geldmenge#Geldmengendefinitionen

Ganz schön kompliziert.

 

Ich nehme als Beispiel

Geldmenge der Europäischen Zentralbank M1 = 5 Billionen €.

 

Wenn ich die 5 Billionen € mal den 2 Billiarden Satoshi gegenüber stelle, um mir nur halbwegs mal etwas darunter vorzustellen.

Ergibt das 1 € etwa 400 Satoshi (ohne Geldmengen anderer Währungen)?

Oder 1 BTC = 250 000 € ?

Ich muss zugeben, ich hab Schwierigkeiten damit :)

Bearbeitet von maxmuster
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Bei all dem Auf und Ab der guten und schlechten Nachrichten zum Bitcoin fragt man sich, ob es nicht irgendwo einen messbaren Aufwärtstrend gibt, an dem man einen Fortschritt ablesen kann.

 

Der Pantera-Bit-Index ist ein interessanter Ansatz, bezieht aber überwiegend indirekte und zukunftsgerichtete Messgrößen ein (z.B. Wikipedia Klicks, Google-Suchen oder die Hash Rate) und ist darum eher erwartungsbasiert.

 

Eine Statistik zeigt jedoch tatsächlich einen stabilen und langfristigen Aufwärtstrend. Dabei handelt es sich um die Anzahl der Transaktionen, die über den Wallet-Service von Blockchain abgewickelt werden.

Hier der Status von heute als Grafik: http://imgur.com/2i7ct1q (die jeweils tagesaktuelle Version findet man unter https://blockchain.info/de/charts/my-wallet-n-tx).
Anhand der roten Linie sieht man, dass sich die tägliche Anzahl der MyWallet-Transaktionen innerhalb eines Jahres verdreifacht hat.

 

Bemerkenswert ist daran, dass die Gesamtzahl aller Bitcoin-Transaktionen nur gut doppelt so groß ist (https://blockchain.info/de/charts/n-transactions) wie die der MyWallet-Transaktionen. Das heißt, hier liegt nicht ein unbedeutender Nebentrend vor, sondern ein ganz massiver Einflussfaktor auf die Bitcoin-Nutzung. Auch das über myWallet bewegte Umsatzvolumen im Vergleich zum gesamten Bitcoin-Umsatzvolumen ist sehr signifikant.
 

Fazit: Es ist vielleicht noch nicht so offensichtlich, aber es gibt neben vielen ermutigenden Nachrichten (Start-Ups, Händlerakzeptanz) auch einen messbaren, langfristigen und robusten Fortschritt bei der Bitcoin-Nutzung.

Bearbeitet von ngt
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  • 2 Wochen später...

Intelligente Köpfe vereinigt euch und beantwortet mir folgende Frage:

 

Gibt es schon einen Report oder dergleichen in dem hervorgeht wieviele Spesen den Banken schon entgehen weil Produkte und Dienstleistungen mit Bitcoins bezahlt werden?

 

Beispiel: WIe heute berichtet wurde hat jmd ein Haus im Wert von 1,6 Millionen Dollar mit Bitcoins bezahlt. Mit einer zb SEPA Überweisung hätte die Bank ja 2 Tage mit dem Geld "arbeiten" können.

 

So ein Reporting wär ja mal eine feine Sache, oder?

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