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persönlicher Steuersatz bei BTC Verkauf


jonnydoe

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Hallo, ich habe bisher immer erst nach über einem Jahr verkauft u. musste daher keine Steuern zahlen. Frage mich momentan, wieviel Steuern ich zahlen müsste, wenn ich dieses Mal innerhalb der Jahresfrist verkaufe. Im Net hatte ich nur gelesen, dass der persönliche Steuersatz, somit wohl der Lohnsteuersatz gilt. Korrekt ?

Zahlt man dann nur für den Bitcoingewinn den Lohnsteuersatz, den man im letzten Jahr hatte oder wird der Lohnsteuersatz höher, da man zusammen mit dem Bruttogehalt mehr Brutto durch den Bitcoingewinn hat ? Wird somit auch das normale Gehalt höher besteuert ?

 

 

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vor 20 Minuten schrieb jonnydoe:

Wird somit auch das normale Gehalt höher besteuert ?

indirekt ja.

vor 20 Minuten schrieb jonnydoe:

oder wird der Lohnsteuersatz höher, da man zusammen mit dem Bruttogehalt mehr Brutto durch den Bitcoingewinn hat ?

richtig.

Dein Arbeitgeber rechnet dein Jahresbrutto aus und ermittelt darauf deinen Steuersatz.

Wenn du im Monat 2.000 Brutto verdienst geht er von 24.000 Jahresbrutto aus. Wenn das 15% Steuersatz entspricht dann führt er monatlich 15% an das Finanzamt ab. Das wären dann 12 x 300 Euro.

Hast du nun 40.000 Euro Bitcoingewinn dann erhöht sich dein Steuerpflichtiges Einkommen auf 64.000 Euro und somit bist du im Spitzesteuersatz und zahlst 42% Steuern auf dein Jahreseinkommen.

64.000 x 0,42 = 26.880 Euro.

12 x 300 = 3.600 Euro ha dein Arbeitgeber schon abgeführt.

26.880 - 3.600 Euro = 23.280 Euro mußt du dann nachzahlen.

Das entspricht in diesem Beispiel  58,2% deines Bitcoingewinnes.

Dazu kommt natürlich noch Soli und Kirchensteuer.

Ich vermute daß es in Deutschland kaum Trader gibt die noch in der Kirche sind.

Im Folgejahr wird dein Arbeitgeber auch nur seine eigene Hochrechnung machen. Daher zahlst du keine zusätzlichen monatlichen Steuern.

Das Finanzamt kann dir jedoch quartalsweise Vorauszahlungen auf deine Bitcoingewinne aufdrücken. Dann zahlst du im Folgejahr quartalsweise 5.000 Euro an das Finanzamt vorab.

Diese Vorauszahlungen machen Trader ziemliche Angst.

Bearbeitet von Anevay
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vor 19 Minuten schrieb Anevay:

Das entspricht in diesem Beispiel  58,2% deines Bitcoingewinnes.

In anderen Worten: verkaufen lohnt sich in deinem Beispiel nur dann, wenn man sich sicher ist, dass der Bitcoin nach Ablauf der Jahresfrist um mehr als 58,2% gefallen sein wird.

 

Ich warte ja immer noch auf die 25% flat Abgeltungssteuer wie bei den Aktienheinis, damit man als Trader für den Aufwand angemessen belohnt wird.

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vor 5 Stunden schrieb Anevay:

indirekt ja.

richtig.

Dein Arbeitgeber rechnet dein Jahresbrutto aus und ermittelt darauf deinen Steuersatz.

Wenn du im Monat 2.000 Brutto verdienst geht er von 24.000 Jahresbrutto aus. Wenn das 15% Steuersatz entspricht dann führt er monatlich 15% an das Finanzamt ab. Das wären dann 12 x 300 Euro.

Hast du nun 40.000 Euro Bitcoingewinn dann erhöht sich dein Steuerpflichtiges Einkommen auf 64.000 Euro und somit bist du im Spitzesteuersatz und zahlst 42% Steuern auf dein Jahreseinkommen.

64.000 x 0,42 = 26.880 Euro.

12 x 300 = 3.600 Euro ha dein Arbeitgeber schon abgeführt.

26.880 - 3.600 Euro = 23.280 Euro mußt du dann nachzahlen.

Das entspricht in diesem Beispiel  58,2% deines Bitcoingewinnes.

Dazu kommt natürlich noch Soli und Kirchensteuer.

Ich vermute daß es in Deutschland kaum Trader gibt die noch in der Kirche sind.

Im Folgejahr wird dein Arbeitgeber auch nur seine eigene Hochrechnung machen. Daher zahlst du keine zusätzlichen monatlichen Steuern.

Das Finanzamt kann dir jedoch quartalsweise Vorauszahlungen auf deine Bitcoingewinne aufdrücken. Dann zahlst du im Folgejahr quartalsweise 5.000 Euro an das Finanzamt vorab.

Diese Vorauszahlungen machen Trader ziemliche Angst.

Hallo,

deine Rechnung stimmt aber leider nicht. Du musst die Progression berücksichtigen, d.h. man zahlt nicht für das gesamte Einkommen den gleichen (Spitzensteuersatz) sondern nur für den Teil der darüber liegt. (Steuertabelle). Zudem hat man natürlich auch seinen Grundfreibetrag von 9.744 €.

Im konkreten Berechnungsbeispiel für 64 000 € Jahreseinkommen wären das 17743 € Einkommenssteuer insgesamt. Ohne Soli und Kirchensteuer 😉

Gruß Pauli

 

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vor einer Stunde schrieb bjew:

deine Rechnung hat einen Fehler, die Einkommensteuer ist gestaffel. Du zahlst nicht für das ganze Einkommen den Endsteuersatz, sonder immer für die Stufe, wird dann in der nächsten Stufe berücksichtigt. Einfachstes Beispiel: Ab höchster  Stufe wird mit 42% besteuert, von dieser Steuer wird die korrigierte Steuer der unteren Stufen abgezogen. Somit zahlt niemand wirklich 42%.

Das ist natürlich richtig.

Danke für die Korrektur.

 

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Ich habe im Netz eine spannende Information https://www.coin.ink/bitcoin-steuern-kryptowaehrungen# für Geringverdiener gefunden:

"Private Veräußerungsgeschäfte, wie der Verkauf von Bitcoin, unterliegen stattdessen dem privaten Einkommensteuersatz. Dieser Einkommensteuersatz hängt vom Einkommen ab und liegt zwischen 0% – 45%. Der Grundfreibetrag liegt in 2019 bei 9.168 Euro. Wer weniger verdient, hat einen Steuersatz von 0% auf den Verkauf von Bitcoin. Bei einem jährlichen Einkommen von 9.168 Euro – 55.961 Euro steigt der Steuersatz bei Privaten Veräußerungsgeschäften auf 14% – 42%. Bei 55.961 Euro – 265.327 Euro Einkommen entspricht der Einkommensteuersatz 42 % und jeder mit mehr Einkommen wird mit maximal 45% besteuert."

Ich deute das so:  Bei einem Einkommen von weniger als 9.168 Euro und z.B. 100.000 Euro Gewinn (Crypto-Handel) im Jahr 2020 wäre 0 Euro Einkommenssteuer zu zahlen?!

 

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vor 17 Minuten schrieb Fantasy:

Da bin ich mir nicht sicher, ob das sein kann...

Ist auch nicht so.

Sonst würde jeder seine bezahlte Arbeit aufgeben und seine Coins verkaufen, schwups wären sie steuerfrei.

Gerechnet werden diese Beträge auf das Jahreseinkommen. Also die Summe aller Einkünfte (unselbständige Arbeit, selbstständige Arbeit, Einkünfte aus Gewerbebetrieb, private Veräußerungsgeschäfte,....). Diese Summe ist dann maßgeblich für deinen Steuersatz.

Also 9168.- sind steuerfrei,

nächste Stufe, Steuersatz usw. so wird das rauf gerechnet.

Deutschland hat dann noch etwas "lustiges", nämlich den Progressionsvorbehalt. Interessant für jene die Einkünfte haben die sie nicht in Deutschland erzielen.

Wenn du als in Deutschland steuerpflichtiger z.B. neben Deiner "normalen" Tätigkeit, Einkünfte in Österreich erwirtschaftest die auch in Österreich versteuert werden, so werden diese dennoch in Deutschland zum sog. "Welteinkommen " hinzugerechnet und beeinflussen deine Progressionsberechnung. Soll heißen, du musst das bereits versteuerte Auslandseinkommen zwar nicht mehr versteuern, wenn du dadurch aber in Deutschland in die nächste Stufe fällst kostet dich das extra.

Da gibts oft große Augen.

BG

G.

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38 minutes ago, BUE said:

Ich deute das so:  Bei einem Einkommen von weniger als 9.168 Euro und z.B. 100.000 Euro Gewinn (Crypto-Handel) im Jahr 2020 wäre 0 Euro Einkommenssteuer zu zahlen?!

Das klappt natürlich nicht - als das zu versteuernde "Einkommen" zählt das Gesamteinkommen, also die Summe aus allen, was du verdient hast - hier also Arbeitseinkommen und Kryptoverkäufe. In deinem Beispiel hast du somit 9.167+100.000 = 109.167€ als Einkommen zu versteuern.

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vor 3 Minuten schrieb bjew:

wie auch bei Krankengeld, Kurzarbeitergeld, Arbeitslosengeld, ALG II, .... und noch eine ewig lange Liste.

Bzgl. Auslandseinkünfte: muss auch noch berücksicht werden, ob es ein Doppelbesteuerungsabkommen gibt und was das regelt.

Bzgl.: Doppelbesteuerung: Auch da gibt es viele Fallstricke.

Kleines Beispiel:

EU Länder haben alle ein Doppelbesteuerungsabkommen untereinander. Doppelbesteuerung bedeutet, das eine Einkunftsart nur einmal besteuert werden darf.

Du bist jetzt unselbständig beschäftigt in Deutschland. Und weil du ein bisschen ein Nerd bist beschäftigst du Dich mit so komischen Dingen wie Kryptowährungen in Deiner Freizeit. Eine Hochschule in Österreich wird auf dich aufmerksam und lädt Dich ein einen Gegenstand zu übernehmen. Dafür bist du 3 mal 3 Tage in einem Semester in Österreich, haltest deinen Vortrag und nimmst dann auch die Prüfung ab. Für als das erhälts du natürlich eine Bezahlung.
Und jetzt wirds lustig.

Da diese Tätigkeit in Österreich von FA und SV als unselbständige Tätigkeit eingestuft wird, musst du als Arbeitnehmer in Österreich angemeldet werden und alle Abgaben müssen in Österreich abgeführt werden. Schön, das wars aber noch nicht. Natürlich musst du diese Einkünfte in Deutschland angeben, da sie ja zu deinem Welteinkommen zählen. Neue Progressionsrechnung.
Zusätzlich kommt nun das Deutsche Finanzamt und sagt, Nö! Für uns ist ihre Vortragstätigkeit in Österreich selbständige Tätigkeit und daher sind diese Einkünfte nochmals zu besteuern. Und da hilft dir kein Doppelbesteuerungsabkommen, da ja unterschiedliche Einkunftsarten vorliegen.

Dazu muss man noch wissen, unselbständige Tätigkeit ist immer am Ort der Leistungserbringung, selbständige Tätigkeit an deinem steuerlichen Hauptwohnsitz zu besteuern.

Ergebnis du darfst zwei mal Zahlen und musst dann in einem aufwendigen Verfahren um dein Geld streiten. Soviel zum Europa der Dienstleistungsfreiheit.

Über die verwundenen Wege der Sozialversicherung habe ich hier noch gar nicht geschrieben. Das wäre aber zu OT

Nur soviel. Ihr könnt euch nicht vorstellen wie kompliziert es sein kann einen Kundenservice Techniker z.B. von Salzburg (Ö) nach Bad Reichenhall (Bayern) (Fahrtweg 15 Minuten) zu schicken. Das kann schon mal eine Woche dauern bis die notwendigen Papiere da sind.

BG

G.

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Das ist ja wirklich schlimm. Ich verdiene auch ca. 60k und hätte momentan einen BTC Gewinn von ca. 45k. Das Hold Jahr wäre bei mir Mitte März erst zu Ende und der BTC kann schnell wieder sinken. 

Ich würde mir gern konkret ausrechnen, wieviel Abzüge ich momentan hätte. Dann könnte ich das in dem Fall, wenn ich bis März holden sollte und der BTC bis dahin sinkt einigermaßen vergleichen.

Cointracking, Elster oder wie kann ich das möglichst einfach machen ?

 

Übrigens vielen Dank für die vielen Antworten.

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vor 2 Stunden schrieb jonnydoe:

Cointracking, Elster oder wie kann ich das möglichst einfach machen ?

Cointracking ermittelt Cryptoerträge.

Elster sammelt nur fertige Daten ein und übermittelt diese an das FA.

 

Möglichst einfach: Überschlägiges Kopfrechnen. 40% kannste doch noch im Kopf. Ansonsten rechne mit 50%. Das geht schneller und du bist auf der sicheren Seite. Rechenfehler sind dann immer zu deinen Gunsten.

Ich denke nicht daß der Kurs bis März um 50% fällt

Weiterhin wirst du feststellen daß sich ein kompletter Verkauf in Zukunft als blöde Idee herausstellen wird.

Nimm deine 4.000 Euro im März raus damit du ruhig schlafen kannst. 

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Kennt jemand cryptotax ? 

Welche 4000 Euro und inwiefern würde sich ein kompletter Verkauf als blöde Idee herausstellen ? Meinst du, weil sich dann das Finanzamt zu viel davon holt ? Wenn ich alles verkaufen würde, bekäme das Finanzamt offenbar mehr als ich von dem Gewinn. Deutschland ist echt krank. Habe gerade ein wenig über Steuerschulden durch BTC gelesen und private Insolvenz. Da kann man echt Angst bekommen. 

Habe noch eine Frage. Neben dem Gewinn durch BTC hätte ich Verluste von Bitcoin cash und Aktien, die ich aber schon seit 2-3 Jahren habe u. bisher nicht verkauft habe. Wenn ich die theoretisch jetzt gleichzeitig mit dem BTC verkaufen würde, könnte ich den Gewinn aus dem BTC und die Verluste aus dem Bitcoin Cash und den Aktien verrechnen ?

Ich habe momentan übrigens gar nicht vor zu verkaufen, aber beim Bitcoin kann sich nun mal der Preis innerhalb von 2 Monaten verdoppeln oder auch wieder total im Keller sein. Ich will nur richtig informiert sein, um dann vernünftig handeln zu können.

Bearbeitet von jonnydoe
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Selbstverständlich kannst du mit Elster ausrechnen wieviel Steuern du bezahlen müsstest. Einfach die fiktiven Gewinne eingeben und durchrechnen lassen. 

Verluste kannst du mit Gewinnen verrechnen. Aber nicht die von den Aktien... die gehören in einen anderen Topf. 

Und ob deshalb Deutschland krank ist, sei mal dahingestellt... man könnte auch argumentieren, wer sehr viel verdient und nicht bereit ist Steuern zu bezahlen handelt asozial. Sei froh dass du die Möglichkeit hast eventuell drum rum zukommen... bei fast allen anderen Einnahmen hast du sie nämlich nicht. 

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vor 2 Stunden schrieb jonnydoe:

Habe noch eine Frage. Neben dem Gewinn durch BTC hätte ich Verluste von Bitcoin cash und Aktien, die ich aber schon seit 2-3 Jahren habe u. bisher nicht verkauft habe. Wenn ich die theoretisch jetzt gleichzeitig mit dem BTC verkaufen würde, könnte ich den Gewinn aus dem BTC und die Verluste aus dem Bitcoin Cash und den Aktien verrechnen ?

Nein.

Die Grundregel ist ganz einfach:

Erträge aus privaten Veräußerungsgeschäften binnen eines Jahres nach Anschaffung sind steuerrelevant.

1. Aktien sind keine Veräußerungsgeschäfte.

2. Erträge bezeichnen Gewinne und Verluste. Daher sind Verluste auch nur im ersten Jahr nach Anschaffung steuerrelevant.

vor 2 Stunden schrieb jonnydoe:

Welche 4000 Euro und inwiefern würde sich ein kompletter Verkauf als blöde Idee herausstellen ?

In einem anderen Thread war von 4000 Euro Investition die Rede.

Ein kompletter Verkauf stellt sich dann als blöde Idee heraus wenn du nicht weißt was du mit dem Geld anstellen sollst und derweil der Bitcoinkurs weiter steigt.

Verkaufst du jedoch alles um es kurz darauf wieder in Bitcoin zu tauschen startest du die einjährige Frist erneut. Kommt es zu Kursverlusten hast du die Möglichkeit das Finanzamt innerhalb von 12 Monaten daran zu beteiligen.

vor 2 Stunden schrieb jonnydoe:

Wenn ich alles verkaufen würde, bekäme das Finanzamt offenbar mehr als ich von dem Gewinn.

Das ist die Idee einer solidarischen Bevölkerung. Wer wenig verdient zahlt wenig Steuern und wird von denen unterstützt die viel Steuern zahlen.

Viele arme Menschen zahlen keine Steuern um mit ihrem geringen Einkommen über die Runden zu kommen.

Für deinen Bitcoingewinn von 50.000 Euro hast du nur abwarten müssen während andere für nur 10.000 Euro Klos putzen gehen.

Ich finde das fair und auch wenn ich sehr hohe Steuernachzahlungen habe: Es ist ok. (leider versickert zu viel der Steuereinnahmen im Sumpf der Politik und Bürokratie ...)

vor 2 Stunden schrieb jonnydoe:

Habe gerade ein wenig über Steuerschulden durch BTC gelesen und private Insolvenz. Da kann man echt Angst bekommen. 

Ja, da hatte es einige bös erwischt.

In 2017 bei 1.000 Euro gekauft und bei 10.000 Euro verkauft und Altcoins gekauft. Und schon standen da 4.000 Euro Steuerschuld auf dem Zettel.

Die Steuererklärung wurde 2018 gemacht.

Die Nachzahlung von 4.000 Euro wurde Anfang 2019 eingefordert.

Der Wert der Altcoins fiel um 90% und von den 10.000 Euro waren nur noch 1.000 Euro vorhanden.

Nichtmal der Verlust ließ sich noch gegenrechnen da älter als 12 Monate.

Noch härter traf es Trader die aus 1.000 Euro 100.000 Euro machten. Die standen mit noch höheren Nachzahlungen da konnten aufgrund des Tradings jedoch Verluste aus 2019 gegenrechnen. Die Nachzahlung mußte jedoch erst geleistet werden. Die Verluste konnten erst mit der Steuererklärung 2018 geltend gemacht werden.

Das mag bei 50.000 Euro noch zu wuppen sein. Aber bei 100.000 Euro wird die Luft schon dünn.

Und auch 2020 werden wir diese Szenarien erleben. Wer in 2020 die fetten Gewinne unterjährig realisierte sollte genug Geld für die Steuernachzahlung bereit halten.

Das Gute daran: Dieses Risiko erwischt einen nur einmal. Wer 2018/2019 durch diese Hölle gegangen ist und durchkam hat aus der Zeit nun ausreichend steuerfreie Coins zum Verkaufen.

Wer neu ist und im Coronadip im März für 4.000 Euro kaufte und im Dezember für 20.000 Euro verkaufte steht mit fast 10.000 Euro in der Nachzahlungspflicht.

 

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Am 7.1.2021 um 03:31 schrieb FiverrPajeet:

In anderen Worten: verkaufen lohnt sich in deinem Beispiel nur dann, wenn man sich sicher ist, dass der Bitcoin nach Ablauf der Jahresfrist um mehr als 58,2% gefallen sein wird.

 

Ich warte ja immer noch auf die 25% flat Abgeltungssteuer wie bei den Aktienheinis, damit man als Trader für den Aufwand angemessen belohnt wird.

ganz genau. das war der grund, warum ich januar 2018 nicht aus ether raus bin. ich dachte: der fällt garantiert nicht mehr als 60% :)

tja, bei dem krassen absturz hätte sich der verkauf trotz steuer massiv gelohnt. aber ic bezweifle, dass btc demnächst mehr als 50% fällt..

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vor 16 Stunden schrieb Anevay:

Das ist die Idee einer solidarischen Bevölkerung. Wer wenig verdient zahlt wenig Steuern und wird von denen unterstützt die viel Steuern zahlen.

Viele arme Menschen zahlen keine Steuern um mit ihrem geringen Einkommen über die Runden zu kommen.

Für deinen Bitcoingewinn von 50.000 Euro hast du nur abwarten müssen während andere für nur 10.000 Euro Klos putzen gehen.

Ich finde das fair und auch wenn ich sehr hohe Steuernachzahlungen habe: Es ist ok. (leider versickert zu viel der Steuereinnahmen im Sumpf der Politik und Bürokratie ...)

gut geschrieben. auch der rest vom posting.

wenn man sich über massive kryptogewinne freut, sollte man auf dem teppich bleiben und sehen, dass es viele andere sehr viel härter haben.

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Sehe ich nicht ganz so. Für den Gewinn nur abwarten ? Dafür habe ich alles riskiert, was ich auf der Bank hatte, da ich bei Aktien gerade viel verloren habe. Ich versuche mit Coins kurzfristig Geld zu machen, damit ich mir in rund 10 Jahren als Rentner noch ein Auto leisten kann. Wenn man relativ wenig Rente bekommt und der Staat diese dann auch noch besteuert, dann nenne ich das krank. Wenn man wie o.g. keine Gewinne in Euro hatte und dann Steuern nachzahlen soll, ohne das Geld noch zu haben und dann vor dem Ruin steht, dann nenne ich das ebenfalls krank. Wenn jemand mittelmäßig verdient, aber keinerlei Besitztümer hat, sollte man nach dem solidarischen Gedanken z.B. bei der Rente eine Steuererleichterung gegenüber den Arbeitnehmern haben, die Häuser usw. besitzen. Wenn solidarisch, dann richtig. So solidarisch sind wir nun auch wieder nicht. Denkt mal an die GEZ und daran, wie viel Rente die ganzen TV Leute davon bekommen. Das Geld würde ich gerne jemandem geben, der putzen gehen muss.

Im Übrigen gibt es immer Leute, denen es schlechter oder auch besser geht. Wenn man einfach 25 Prozent festsetzen würde, die einem wie bei Aktien gleich abgezogen werden würden, wäre das Ganze leichter. Verstehe auch nicht, wie man mit dem BTC irgendwas bezahlen soll, wenn man jedes mal darüber buchführen soll, ob man gerade Gewinn oder Verlust zum Zeitpunkt des Kaufs hat. Damit wird doch der eigentliche Sinn von Cryptos kaputt gemacht. Wie will Amazon das handhaben und wie die Käufer ? Sollen alle erst einmal 1 Jahr holden ? Das ist krank. 

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Ich würde gerne nochmal detailliert die Berechnung aufgreifen.
Ich habe zwar alles gelesen aber bin an 1-2 Stellen noch nicht ganz sicher wie ihr auf die Zahlen kommt.

Hierzu nochmal das Eingangs Beispiel:

12x 2000 Brutto (Monatsgehalt) = 24.000 Jahresbrutto. Wir nehmen der Einfachheit jetzt einen Steuersatz von 15% an. <- Das hier ist dann der durchschnittliche Steuersatz korrekt?

Das wären dann also 12 x 300€ Steuer. In Summe = 3600€ die der Arbeitgeber bereits abgeführt hat.

Jetzt kommt ein Bitcoin Gewinn von 40.000€ oben drauf. Wie ich überall lese im Internet wird der Bitcoin anhand des Grenzsteuersatzes besteuert.

24.000€ hat einen groben Grenzsteuersatz von 28%

24.000€ + 40.000€ = 64.000€ und hier wäre der Grenzsteuersatz bei 42%. <- Ist das der Steuersatz womit jetzt der Gewinn von 40.000€ besteuert wird?

Also 40.000€ * 0.42 = 16.800€ <- so korrekt?

Dann habt ihr was von einem Grundfreibetrag von 9.744 € geschrieben wo kommen diese am Ende in die Rechnung mit rein?

 

@paulischrieb in einem Beitrag: "Im konkreten Berechnungsbeispiel für 64 000 € Jahreseinkommen wären das 17743 € Einkommenssteuer insgesamt. Ohne Soli und Kirchensteuer 😉"

Wie genau kommst du jetzt auf diese besagte Zahl von 17743€? Mit meinem Gedankengang zu den Zahlen und Berechnung verstehe ich das leider nicht :(

 

Vielen dank schon mal für weitere Hilfe und Aufklärung 🙂

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vor 2 Minuten schrieb Scriper:

Wie ich überall lese im Internet wird der Bitcoin anhand des Grenzsteuersatzes besteuert.

nein. Einkommen wird als ganzes versteuert.

Grundprinzip unseres Steuersystems: Man hat über das Jahr Einkommen. Am Ende des Jahres zahlt man ans Finanzamt für das erwirtschaftete Einkommen Einkommensteuer. Die Lohnsteuer ist eine Vorauszahlung darauf (keine eigentliche Steuer!), weil davon ausgegangen wird, dass die meisten Arbeitnehmer wohl nicht genug vom Einkommen bis zum Ende des Jahres zurücklegen.

Jetzt hast du also Einkommen durch dein Gehalt und noch Gewinne aus privaten Veräußerungsgeschäften, die du versteuern musst. Hier ist es jetzt erst einmal einfach egal, was du schon an Lohnsteuer gezahlt hast. So, du hast Einkommen:

24.000€ (12x2000)
40.000€ Cryptozeugs
---------
64.000€ zu versteuerndes Einkommen. 

Am Ende des Jahres machst du (wie jeder vernünftige Mensch, der dem Staat nichts schenken möchte sowieso, aber wozu du jetzt mit dem Zusatzeinkommen eh verpflichtet bist) eine Steuererklärung und gibst das an:

64.000 € zu versteuern
17.743 € anfallende Steuer auf dieses Einkommen
-3600€ bereits gezahlte Lohnsteuer
---------
 14.143 € nachzuzahlen

Deswegen ist es einfach total egal, wie viel man an Lohnsteuer zahlt. Wenn man bis zum Ende des Jahres nicht in finanzielle Not gerät, kann einem das wirklich egal sein. Wenn man jetzt nicht gerade an der Bemessungsgrundlage für Elterngeld oder so arbeitet...

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vor 22 Minuten schrieb Scriper:

I

 

Dann habt ihr was von einem Grundfreibetrag von 9.744 € geschrieben wo kommen diese am Ende in die Rechnung

🙂

als Ergänzung zu der Erklärung von fox42 .

den Grundfreibetrag berücksichtigt bereits dein Arbeitgeber, jedes Monat ein zwölftel des Jahresbetrages, dafür führt er auch keine Lohnsteuer ab. Hättest du kein Einkommen aus Nichtselbständigen Tätigkeiten würde das Finanzamt den Freibetrag natürlich bei der Berechnung berücksichtigen.

Das ändert natürlich erstmal nichts an den Steuertabellen die für 64 000 € Einkommen 17.743€ Steuern angeben. Auch in den Steuertabellen ist der Grundfreibetrag bereits berücksichtigt. Reduzieren kann man seine Steuern mit Ausgaben wie Haftpflicht, Handwerkerkosten, Vorsorgekosten usw. Dabei hilft entweder ein Steuerberater oder ein Steuerprogramm wie z.B. WISO.

Zu beachten wäre noch. Hat man nur Einkünfte aus nichtselbständiger Tätigkeit (sprich Lohn) und keine Kinder muss man keine Steuererklärung abgeben. Dabei verschenkt man allerdings doch einiges an Geld. Im Durchschnitt soll das sogar weit über 500 € liegen. 😁

Gruß Pauli

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