coinib Geschrieben 7. Januar 2021 Teilen Geschrieben 7. Januar 2021 Hallo, ich weiß, einige Fragen wurden im Forum so ähnlich schon beantwortet, aber ich will nochmal sichergehen. Wir nehmen mal folgendes Szenario an (alle Transaktionen finden auf Bitcoin.de statt): Dezember 2019: Ich kaufe 1 BTC für 7.000€. Mai 2020: Ich bekomme Interesse am Daytrading. Nach paar Wochen und 200€ Verlust ist das Interesse wieder weg. gesamtes Transaktionsvolumen: 5 BTC Kontostand am Ende: immer noch 1 BTC Januar 2021: Kurs steigt auf 35.000€ und ich verkaufe 0,2 BTC für 7.000€, um den Einsatz wieder rauszuhaben. Nun meine Fragen: Habe ich mir durch mein Trading im Mai die Haltefrist von 1 Jahr versaut und die 0,2BTC gelten als im Mai 2020 gekauft (statt Dezember 2019)? Gilt dies auch dann, wenn ich die ganze Zeit über mindestens 1 BTC besessen habe, d.h. man könnte argumentieren, dass die getradeten Coins nichts mit dem einen Coin vom Dezember 2019 zu tun hatten? Das Daytrading selbst ist aber steuerfrei, da ich sogar Verlust gemacht habe? Wie genau wird der zu versteuernde Gewinn überhaupt berechnet? Nur der Gewinn in Euro? Da ich 7.000€ bezahlt und 7.000€ wieder bekommen habe, beträgt dieser ja 0€, und ich müsste keine Steuern zahlen. Der tatsächliche Gewinn für den Teil, den ich mir auszahlen lasse? Für die 0,2 BTC habe ich 7.000€/5=1.400€ ausgegeben und nun 7.000€ bekommen, das macht also 5.600€ Gewinn, den ich versteuern muss. Irgendwie anders? Ich bin Student und mein Einkommen liegt im Jahr unter 10.000€. Muss ich dann überhaupt Steuern auf Krypto-Gewinne zahlen? Denn mein persönlicher Steuersatz beträgt ja 0%, oder wird der Krypto-Gewinn zu meinem "normalen" Einkommen addiert und dann erst mein persönlicher Steuersatz ermittelt? Danke schon mal und viele Grüße. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Amsi Geschrieben 7. Januar 2021 Teilen Geschrieben 7. Januar 2021 Willkommen! Ich bin es zwar überflogen ... aber, wenn sich eh alles auf Bitcoin.de abgespielt hat ... warum importierst du deine Trades (werden nicht mehr 200 sein oder?) nicht einfach in CoinTracking und lässt es dir einfach anzeigen? Grundsätzlich muss jeder Trade zum jeweiligen Zeitpunkt dokumentiert werden und daraus resultiert eventuell eine Steuerzahlung. Mit den Trades hast du vl. auch mal Gewinn gemacht? Insgesamt sind es 200 Euro Verlust ok, aber das muss dennoch einzeln betrachtet werden und ein Verlust (wenn man diesen innerhalb von 12 Monaten "generiert" kann natürlich mit Gewinn gegengerechnet werden. 1 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Philbert Geschrieben 7. Januar 2021 Teilen Geschrieben 7. Januar 2021 1. Alles was du gekauft hast bekommt zu dem Kauf-Zeitpunkt die Haltezeit 0. Auch wenn vorher schon Coins im Bestand sind; diese behalten ihren "Startpunkt". Alles was du verkaufst wird nach FIFO Prinzip zuerst vom ältesten Bestand genommen. Wenn der älteste Bestand also weniger als 1 Jahr liegt ist der Verkauf steuerlich relevant. 2. Vermutlich ja. Genaugenommen muss man aber jeden der einzelnen Trade einzeln behandeln und Gewinne mit Verlusten gegenrechnen. Da es unterschiedliche Kurse waren kann es passieren dass dein Gesamtergebnis trotzdem nicht negativ ist. Du also erstaunlicherweise für das Daytrading steuerlich relevante Gewinne erwirtschaftet hast. 3. Möglichkeit 2 ist richtig. Allerdings könnte es sein, dass du beim Verkauf der 0,2 BTC, Coins verkauft hast, die durch das Daytrading nicht bewegt wurden und dann wäre der Gewinn steuerfrei wegen länger als 1 Jahr gehalten. Kommt drauf an wieviel du getradet hast. Wenn du beim Traden zusammengenommen maximal 0,8 BTC verkauft hast, sollten da ja noch 0,2 BTC unangetastet da liegen. Die jetzt verkauften 0,2 also steuerfrei sein. 4. Letztere Annahme ist richtig. (Meine Aussagen ergeben sich aus meinem Verständnis der steuerlichen Vorschriften.) 2 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Thrym Geschrieben 7. Januar 2021 Teilen Geschrieben 7. Januar 2021 vor 20 Minuten schrieb Philbert: Die jetzt verkauften 0,2 also steuerfrei sein. Muss mich fast für diese Anfängerfrage entschuldigen, aber ich finde das gerade nicht. Will aber auch keinen eigenen Beitrag aufmachen, deshalb frage ich einfach hier als Antwort: Wie genau funktioniert das denn dann eigentlich? Einfach ignorieren bei der Steuererklärung, weil das ja steuerfrei war? Oder in der Steuererklärung als Gewinn angeben und dazu schreiben "Ätsch, Kaufdatum war Dezember 2019, gibt nix!"? Wenn ja, muss ich da irgendwelche Nachweise anhängen? Scheint mir alles etwas merkwürdig, weil das schon hochgradig manipulationsanfällig ist. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
coinib Geschrieben 7. Januar 2021 Autor Teilen Geschrieben 7. Januar 2021 Ok danke euch beiden für die Antworten. Habe beim Traden zusammengenommen etwa 5 BTC gekauft und verkauft. Wenn ich das jetzt alles richtig verstanden habe, komme ich mit der LIFO-Methode steuerfrei davon, da der eine BTC eben die ganze Zeit über da war. Habe das auch eben mal in CoinTracking eingegeben und wird dort bestätigt. Das Problem, wenn ich einmal LIFO wähle, kann ich im nächsten Jahr nicht einfach auf FIFO umsteigen, wenn es mir dann besser passt, oder? Die Antwort auf 4. habe ich irgendwie befürchtet, was aber echt schade ist... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Amsi Geschrieben 7. Januar 2021 Teilen Geschrieben 7. Januar 2021 @ThrymOb ich deine Frage richtig verstanden habe weiß ich nicht, aber wenn man keinen steuerpflichtigen Gewinn (auf das gesamte Vorjahr bezogen) erwirtschaftet hat, gibt man NICHTS bei der Erklärung an.@coinib Richtig, man sollte/muss bei der Methode bleiben. Am "anerkanntesten" ist immer noch FIFO. 2 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Thrym Geschrieben 7. Januar 2021 Teilen Geschrieben 7. Januar 2021 (bearbeitet) vor 28 Minuten schrieb Amsi: @ThrymOb ich deine Frage richtig verstanden habe weiß ich nicht, aber wenn man keinen steuerpflichtigen Gewinn (auf das gesamte Vorjahr bezogen) erwirtschaftet hat, gibt man NICHTS bei der Erklärung an.@coinib Richtig, man sollte/muss bei der Methode bleiben. Am "anerkanntesten" ist immer noch FIFO. Vielen Dank schonmal! Dann wird in 99.99% der Fälle einfach niemals etwas kommen (wenn ich ein Jahr gehalten habe und nichts angebe) und in den restlichen 0.01 % bekomme ich Post und muss die Haltefrist beweisen? Bearbeitet 7. Januar 2021 von Thrym Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Morama Geschrieben 8. Januar 2021 Teilen Geschrieben 8. Januar 2021 vor 10 Stunden schrieb coinib: Gilt dies auch dann, wenn ich die ganze Zeit über mindestens 1 BTC besessen habe, d.h. man könnte argumentieren, dass die getradeten Coins nichts mit dem einen Coin vom Dezember 2019 zu tun hatten? Du kannst da nichts argumentieren. Du solltest Tatsachen angeben. Dabei kann dir Cointracking oder Cryptotax helfen. Dann weißt du es genau. Vielleicht hast du mit Depottrennung Glück, aber da müsstest du dann zufällig (oder auch geplant) die richtigen Coins verkauft haben. Wenn du deine Bitcoin nur in einen Depot hattest, und 2020 5 BTC Umsatz hattest ist es mit FIFO schwierig steuerfreie Coins zu haben, es kommt aber immer darauf an was du wie getradet hast... Details werden wir dir hier nicht ausrechnen, denn zumindest ich, gebe dir keibe Steuerberatung - gehe zu einem Profi! Aber wie gesagt, probiere die genannten Tools aus. Kann wie @Philbert gesagt hat genügend Gewinn rausgekommen sein, auch wenn du nicht mehr Bitcoin hast als im Dez 2019. Gerade wenn du in der Rally seit 10k bis Ende Dezember getradet (dazu gehören auch Trades in Altcoins!) hast, können mit 1 BTC bereits mehrere 10.000€ Gewinn entstanden sein! Disclaimer: Bin kein Steuerberater. Das Geschriebene ist meine persönliche Meinung und soll nicht als Handlungsempfehlung oder Steuerberatung verstanden werden. Für verlässliche Aussagen gehe bitte zu einem Steuerberater. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Philbert Geschrieben 8. Januar 2021 Teilen Geschrieben 8. Januar 2021 vor 2 Stunden schrieb Morama: Du kannst da nichts argumentieren. Was die Steuerberechnung angeht nicht. Trotzdem könnten solche Argumente eine gewisse Bedeutung haben, wenn es darum geht einem vorsätzliches Steuerhinterziehen nachzuweisen zu wollen. 1 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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