Sell - Stop und Limit Order gleichzeitig

[Maaz]

Hallo,

eine kurze Frage zu den Ordertypen Limit und Stop...

Kann man grundsätzlich keine zwei Sell-Orders erstellen, also eine Limit Order bei beispielsweise 43.000 und eine Stop Order mit 36.000/35.000 (Stop/Limit), oder ist das eine Eigenheit von Bitpanda Pro?

[skunk]

vor 49 Minuten schrieb Maaz:

Kann man grundsätzlich keine zwei Sell-Orders erstellen, also eine Limit Order bei beispielsweise 43.000 und eine Stop Order mit 36.000/35.000 (Stop/Limit), oder ist das eine Eigenheit von Bitpanda Pro?

Antwort 3. Es ist weder grundsätzlich so noch Bitpanada Pro spezifisch. Stop Order sind auf dem Kryptomarkt eher weniger hilfreich daher machen sich die meisten Börsen nicht die Mühe deine spezifische Kombination zu ermöglich. Es gibt schlicht zu wenig Kunden, die das überhaupt haben wollen. Ich mache meine Stop Order zum Beispiel per API und habe dann deutlich mehr Kontrolle darüber. Es wird aber vermutlich wie auf dem Aktienmarkt ein paar weniger Börsen geben, die es doch ermöglichen. Es ist also nicht grundsätzlich so sondern Einzelfall Entscheidung. Jede Börse entscheidet für sich ob der zusätzliche Entwicklungsaufwand es wert ist.

[Jokin]

vor einer Stunde schrieb Maaz:

Hallo,

eine kurze Frage zu den Ordertypen Limit und Stop...

Kann man grundsätzlich keine zwei Sell-Orders erstellen, also eine Limit Order bei beispielsweise 43.000 und eine Stop Order mit 36.000/35.000 (Stop/Limit), oder ist das eine Eigenheit von Bitpanda Pro?

Eine Stop-Order hat die Eigenart, dass sie als "Market"-Order ausgeführt wird.

Wenn der Kurs gerade steigt und es also immer fleißig neue BUY-Order gibt, die dem Kurs "nachgezogen" werden, kann man fast schon bedenkenlos eine Sell-Order als "Market-Order" ausführen, denn es gibt genügend Limit-Buy-Order, die dann bedient werden.

Eine Stop-Loss-Order wird jedoch bei fallenden Kursen ausgelöst. 

Kurse fallen nicht wenn es genug Limit-Buy-Order gibt, die es zum Bedienen gibt.

Kurse fallen dann wenn eben jene Limit-Buy-Order fehlen.

 

Setzt man also eine Stop-Loss-Order 35.000 Euro, dann kann es durchaus sein, dass sich diese Order "hinten anstellen" muss weil erstmal diverse andere Stop-Order von anderen Verkäufern ausgeführt werden wolle, die vielleicht bei 37.000 oder 38.000 gesetzt waren. Und so rauscht dann das gesamte Paket an Sell-Order immer tiefer bis es mal irgendwo auf Limit-Buy-Order trifft.

Diese tiefen Limit-Buy-Order sind dann nicht selten solche "Axiomschen Netze" oder Boardfreaks niedrige Einsammelkurse. 

Diese 35.000-Euro-Stoploss-Order könnte also auch bei unter 30.000 Euro erst bedient worden sein.

Sobald diese niedrigen Order bedient wurden und die Stop-loss-Benutzer sich freuen, dass sie nicht noch tiefer aussteigen mussten, steigen diejenigen wieder ein, die ursprünglich bei 42.000 Euro ihre Coins an den Markt abgegeben haben. Nun fangen die an per Market-Buy-Order zügig die niedrigen Kurse aufzukaufen und der Kurs steigt wieder auf über 35.000 Euro.

Wer guckt nun blöd in die Röhre? -> die Stoploss-Leute, denn die müssen nun ihre Coins teurer zurück kaufen.

Was als nächstes folgt ist doch schon wieder klar ... es sind nun diejenigen, die vorher bei 42.000 Euro ihre Coins abgeworfen haben und bei 30.000 Euro kauften. Nun verkaufen sie bei 36.000 Euro an diejenigen, deren Stoploss in die Hose ging.

Und rumms, rauscht der Kurs wieder runter ... gleiches Spiel.

 

Daher: Wer das Spiel spielen möchte, sollte sich nicht die Finger daran verbrennen. Besser auf Stop-loss verzichten oder ihn so einsetzen, dass er "Gewinne absichert" aber eben nicht um "Verluste zu begrenzen" ... ich hab in meinem ersten Tradingjahr verdammt viel Lehrgeld dafür zahlen müssen.

 

[Maaz]

Vielen Dank ihr  beiden!

 

Ich habe mir einen Bot erstellt, der kauft, wenn der RSI unter einen bestimmten Wert fällt und verkauft, wenn der Marktpreis hoch genug ist.

Da dachte ich, es ein eine gute Idee, automatisch eine Stoploss-Order zu erstellen, z.B. falls die Börse im entscheidenden Moment nicht erreichbar ist.

Der Stoploss muss gelöscht werden, bevor ich eine Limit Sell Order einstellen kann. Wollte nur fragen, ob das so richtig ist.

 

@Jokin Ich verstehe, was du beschreibst. Aber auf Bitpanda Pro ist es so, dass die Stop Limit Order zwei Preise hat.

1. Stop Preis (z.B. 36.000) -> Wird der Preis unterschritten, wird die Order ins Orderbuch eingestellt.

2. Limit Preis (z.B. 35.000) -> Mein Limit.

Ich verstehe es so, dass meine Coins nur in der Preisspanne zwischen 36.000 und 35.000 verkauft werden, ist das falsch?

Bitpanda Pro Orderarten

[Jokin]

vor 34 Minuten schrieb Maaz:

@Jokin Ich verstehe, was du beschreibst. Aber auf Bitpanda Pro ist es so, dass die Stop Limit Order zwei Preise hat.

1. Stop Preis (z.B. 36.000) -> Wird der Preis unterschritten, wird die Order ins Orderbuch eingestellt.

2. Limit Preis (z.B. 35.000) -> Mein Limit.

Ich verstehe es so, dass meine Coins nur in der Preisspanne zwischen 36.000 und 35.000 verkauft werden, ist das falsch?

Bitpanda Pro Orderarten

Das ist ja noch übler.

Wenn der Kurs unter 36.000 Euro fällt, dann wird eine Sell-Limit-Order bei 35.000 Euro gesetzt.

Wenn der Kurs sich bei 36.300 Euro fängt, dann wird deine 35.000-Euro-Order bedient.

Falls es keine Limit-Buy-Order zwischen 36.000 Euro und 35.000 Euro gibt, dann wird deine Sell-Limit-Order ins Orderbuch eingestellt und der Kurs fällt weiter und weiter.

Die Sell-Order bei 35.000 Euro wird erst bedient wenn der Kurs wieder steigt und es somit genug Nachfrage nach BTC zu 35.000 Euro gibt.

Genau in diesen sich "erholenden Kurs" wirfst du dann deine BTC ab.

Ob das so richtig klug ist, kann ich schlecht abschätzen - ich persönlich würde das nicht machen.

vor 34 Minuten schrieb Maaz:

Da dachte ich, es ein eine gute Idee, automatisch eine Stoploss-Order zu erstellen, z.B. falls die Börse im entscheidenden Moment nicht erreichbar ist.

Wenn die Börse in dem "entscheidenden Moment" nicht erreichbar ist, ist es (historisch betrachtet) das Beste überhaupt nix zu tun, dann rumpelt es gewaltig und deine Sell-Limit-Order bleibt einfach hängen und wird dann ausgelöst wenn du es nicht mehr willst ... nur kommste dann nicht mehr ran.

vor 34 Minuten schrieb Maaz:

Der Stoploss muss gelöscht werden, bevor ich eine Limit Sell Order einstellen kann.

Ja, du kannst Coins nur in einer Order zum Verkauf anbieten.

Da ich es generell für ratsam halte immer nur einen Teil zu riskieren teile dein Guthaben einfach auf sodass du beide Order erstellen kannst.

Edit:

Ich sehe gerade, dass Bitpanda auch einen Warnhinweis gegeben hat:

"Hinweis: Alle Szenarien erfordern ausreichende Liquidität im Order Book."

Ob Bitpanda wohl einen Grund dafür hat das Szenario 5 nicht zu zeigen?

Da rauscht der Kurs nämlich einfach runter. Der "triggered"-Punkt wird auf der s-Linie gesetzt und die blaue Linie geht einfach durch die l-Linie durch. "Not filled" weil Liquidität im Orderbuch nicht ausreichend ist und erst die Warteschlange der anderen Market-Sell-Order abgearbeitet wurde.

Das wäre zumindest ehrlich und würde die Risiken besser aufzeigen.

 

Bearbeitet 19. September 2021 von Jokin

[Maaz]

vor einer Stunde schrieb Jokin:

Wenn der Kurs unter 36.000 Euro fällt, dann wird eine Sell-Limit-Order bei 35.000 Euro gesetzt.

Wenn der Kurs sich bei 36.300 Euro fängt, dann wird deine 35.000-Euro-Order bedient.

Falls es keine Limit-Buy-Order zwischen 36.000 Euro und 35.000 Euro gibt, dann wird deine Sell-Limit-Order ins Orderbuch eingestellt und der Kurs fällt weiter und weiter.

Die Sell-Order bei 35.000 Euro wird erst bedient wenn der Kurs wieder steigt und es somit genug Nachfrage nach BTC zu 35.000 Euro gibt.

Genau in diesen sich "erholenden Kurs" wirfst du dann deine BTC ab.

Ob das so richtig klug ist, kann ich schlecht abschätzen - ich persönlich würde das nicht machen.

 

Gute Beispiele, das will ich natürlich beides nicht.

Aber was wäre die Alternative?

Grundsätzlich läuft der Bot mit niedrigen Beträgen, eher so als Spielerei. Deswegen werde ich nicht arm, wenn was schief geht.

Es wird aber so sein, dass der Bot auf jeden Fall Coins kauft, wenn der Preis fällt, da der RSI dann niedrig ist. In der Regel steigt er ja auch wieder.

Bei BTC und ETH wäre es mir egal. Alle anderen Coins sollte er aber nach Möglichkeit verkaufen, bevor der Preis komplett am Boden ist.

Also ab -20% eine normale Sell-Order zum Marktpreis und die regelmäßig nachziehen? Aktuell wird im 10-Minuten Takt nach dem aktuellen Preis geschaut.

Bearbeitet 19. September 2021 von Maaz

[Jokin]

vor 10 Minuten schrieb Maaz:

Aber was wäre die Alternative?

hm ...

vor 10 Minuten schrieb Maaz:

Grundsätzlich läuft der Bot mit niedrigen Beträgen, eher so als Spielerei.

Damit ist dein Risiko schonmal überschaubar, also kannste nix mehr falsch machen 🙂

vor 11 Minuten schrieb Maaz:

Es wird aber so sein, dass der Bot auf jeden Fall Coins kauft, wenn der Preis fällt, da der RSI dann niedrig ist. In der Regel steigt er ja auch wieder.

Bei einigen Coins stimmt das.

vor 11 Minuten schrieb Maaz:

Bei BTC und ETH wäre es mir egal.

Jupp, sehe ich auch so.

Andere Coins haben mein Tradingportfolio arg ins Minus geschickt, dem hatten auch noch die besten Strategien nix entgegenzusetzen. Das Problem ist leider, dass überhaupt nicht absehbar ist ob ein Coin am Sterben ist oder ob der nur mal einen kurzen Dip hat.

Insbesondere wenn der Bot nicht Twitter und Co. verfolgt (was die ja in der Regel nicht tun)

vor 13 Minuten schrieb Maaz:

Also ab -20% eine normale Sell-Order zum Marktpreis und die regelmäßig nachziehen?

Bei Bitcoin und Ether hätte es dich auf diese Weise schon mehrfach ausgestoppt.

Ich verfolge daher eher eine andere Strategie: "Einsatz vom Tisch nehmen" oder vereinfacht "sell half on a double" was auf's selbe bei rauskommt.

Wenn ich 1 Bitcoin (BTC) in 1.000 Shitcoin (SHC) eintausche, dann verfolge ich nicht den Kurs in Euro oder USD sondern den Kurs wie ich die 1.000 SHC wieder in 1 BTC eingetauscht bekomme. Das ist dann der Fall wenn der BTC-Kurs kurz nach unten dippt und der SHC-Kurs noch oben bleibt, dann gehen 900 SHC raus und ich habe meinen 1 BTC wieder.

Die übrigen SHC können dann machen was sie wollen.

 

[Maaz]

Die Tipps und Erfahrungen sind echt hilfreich, sehr cool!

Vermutlich bleibe ich vorerst dabei, dass ich bei ~ -20% versuche, alles zu verkaufen und die Sell-Orders dem aktuellen Preis anpasse.

Die Stop-Limit Order hat ja auch so ihre Nachteile, die ich bisher nicht bedacht hatte.

Sollte ich damit auf die Nase fallen, muss ich mir etwas anderes überlegen.

[Micha80]

Ich halte nicht viel von Stop Loss.

Man sieht jeden Morgen wie die Leute an den Aktienbörsen abgefischt werden.

Bei Krypto mit der hohen Vola ist das noch gefährlicher.

Ich verkaufe doch nicht wenn der Kurs um 30 % gefallen ist. 

Ich benutze SL nur wenn ich bei einem starken Anstieg verkaufen will.

Und natürlich bei CFD immer wenn die Position im Plus steht. Aber das ist ein anderes Thema.

Bearbeitet 19. September 2021 von Micha80

[Maaz]

vor 10 Minuten schrieb Micha80:

Ich halte nicht viel von Stop Loss.

Man sieht jeden Morgen wie die Leute an den Aktienbörsen abgefischt werden.

Bei Krypto mit der hohen Vola ist das noch gefährlicher.

Ich verkaufe doch nicht wenn der Kurs um 30 % gefallen ist. 

Ich benutze SL nur wenn ich bei einem starken Anstieg verkaufen will.

Und natürlich bei CFD immer wenn die Position im Plus steht. Aber das ist ein anderes Thema.

Üblicherweise halte ich es auch so.

Speziell bei diesem Bot geht es aber darum, die kurzfristigen Schwankungen auszunutzen. Dafür nutze ich den RSI auf dem 30 Minuten Chart.

Gestern und heute hat es beispielsweise bei BTC ganz gut geklappt. Verkauft für 41.500, zurückgekauft für 40.400. Jetzt wartet der Bot so lange, bis der Preis > 40.400 und RSI > 70 ist.

Allerdings wäre es dafür sehr hinderlich, würde der Preis jetzt nochmal 30% fallen und Tage/Wochen brauchen, bis er zurück bei 40.400 ist.

Deshalb ziehe ich lieber frühzeitig die Bremse akzeptiere den Verlust und starte den Bot neu, wenn ersichtlich ist, dass der Preis wieder steigt.

Aber wie gesagt, das gilt nur für den Bot.