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10 Jahre Haltefristverlängerung, Steuererklärung unter Vorbehalt?


papajabrot

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Ja auch ich gehöre zu denjenigen, die dummerweise aus Unwissenheit einen Batzen BTC ins Lending gesteckt haben. 10 Jahre Haltefristverlängerung. Schon klar.

Allerdings ist es ja nicht soo unwahrscheinlich das die in nächster Zeit mal gerichtlich überprüft wird. Bei mir kommt noch dazu das die Coins die ich ins Lending gesteckt habe bereits die 1 Haltefrist durch hatten. Und da sagen ja auch einige Experten das eine Haltefrist die bereits abgelaufen ist auch nicht verlängert werden kann.

Naja, ich spiele mit dem Gedanken bis ende des Jahres mir das wieder auszahlen zu lassen. Der Hintergrund ist der, das je höher der Kurs ist, desto höher wird auch meine prozentuale Steuerlast. Dann lieber jetzt beenden als in 2 Jahren wenn der BTC sonst wo ist.

Heißt aber das ich diesen Gewinn ja in meiner nächsten Steuererklärung angeben muss. Kann man das unter Vorbehalt machen oder so? Was mach ich wenn ein gericht das alles irgendwan für ungültig erklärt?

 

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vor 2 Stunden schrieb papajabrot:

10 Jahre Haltefristverlängerung. Schon klar.

Im EStG 23 steht das drin. Ja.

vor 2 Stunden schrieb papajabrot:

wird. Bei mir kommt noch dazu das die Coins die ich ins Lending gesteckt habe bereits die 1 Haltefrist durch hatten.

Prima.

vor 2 Stunden schrieb papajabrot:

Und da sagen ja auch einige Experten das eine Haltefrist die bereits abgelaufen ist auch nicht verlängert werden kann.

Genau.

Was steuerfrei war nachträglich wieder steuerpflichtig zu machen widerspricht jeglichem gesunden Menschenverstand.

vor 2 Stunden schrieb papajabrot:

Heißt aber das ich diesen Gewinn ja in meiner nächsten Steuererklärung angeben muss.

Warum?

Die Coins waren steuerfrei. Und genau so würde ich die auch behandeln, also deren Veräußerungsgewinn nicht aufnehmen.

vor 2 Stunden schrieb papajabrot:

Kann man das unter Vorbehalt machen oder so? Was mach ich wenn ein gericht das alles irgendwan für ungültig erklärt?

Nein, du selber eh nicht. Wenn, dann macht das das Finanzamt.

Wenn du wirklich willst, dann machste eine Erläuterung zu steuerfrei verkauften Coins als Anlage.

Da schreibst du den Anschaffungszeitpunkt, die Anschaffungskosten, auf welchen Wallets sie bis zur Veräußerung gehalten wurden (Lebenslauf) sowie den Veräußerungszeitpunkt und -erlös. Dazu erklärst du oben drüber, dass alle Coins ein Jahr ohne Lending/Staking gehalten wurden.

 

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vor einer Stunde schrieb Jokin:

Im EStG 23 steht das drin. Ja.

Prima.

Genau.

Was steuerfrei war nachträglich wieder steuerpflichtig zu machen widerspricht jeglichem gesunden Menschenverstand.

Warum?

Die Coins waren steuerfrei. Und genau so würde ich die auch behandeln, also deren Veräußerungsgewinn nicht aufnehmen.

Nein, du selber eh nicht. Wenn, dann macht das das Finanzamt.

Wenn du wirklich willst, dann machste eine Erläuterung zu steuerfrei verkauften Coins als Anlage.

Da schreibst du den Anschaffungszeitpunkt, die Anschaffungskosten, auf welchen Wallets sie bis zur Veräußerung gehalten wurden (Lebenslauf) sowie den Veräußerungszeitpunkt und -erlös. Dazu erklärst du oben drüber, dass alle Coins ein Jahr ohne Lending/Staking gehalten wurden.

 

Grundsätzlich stimme ich dir ja zu. Aber das BMF Schreiben sagt da was anderes. Die Empfehlung einfach garnix anzugeben kann mich dann je nach Kurs in 3 Jahren auch gut und gerne in den Knast bringen. Sollte sich an der BMF Empfehlung nix ändern und das alles gerichtlich auch Standhalten.

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vor 11 Minuten schrieb papajabrot:

Aber das BMF Schreiben sagt da was anderes.

Das ist ein "Entwurf".

vor 11 Minuten schrieb papajabrot:

Die Empfehlung einfach garnix anzugeben kann mich dann je nach Kurs in 3 Jahren auch gut und gerne in den Knast bringen.

Nein, denn der "Entwurf" ändert keine bestehenden Gesetze. Und bei solch grenzwertigen Fällen wird man dir kaum einen Strick draus drehen. 

vor 12 Minuten schrieb papajabrot:

Sollte sich an der BMF Empfehlung nix ändern und das alles gerichtlich auch Standhalten.

Abwarten.

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vor 14 Minuten schrieb Jokin:

Das ist ein "Entwurf".

Nein, denn der "Entwurf" ändert keine bestehenden Gesetze. Und bei solch grenzwertigen Fällen wird man dir kaum einen Strick draus drehen. 

Abwarten.

Bestehende Gesetze ist hier ja das Stichwort.

Da gibt es einmal 1 Jahr Steuerfrei und dann Lending = 10 Jahre. Die beißen sich ziemlich. Und momentan heißt es eben Lending verlängert die Haltefrist auf 10 Jahre. Ein Zusatzwort zu bereits Steuerfreien Coins gibt es nicht. Ist also alles komplett Interpretation. 

Ob man da besonders Soft ist beim FA wenn es um hohe 5stellige oder 6stellige Beträge geht und mich durchwinkt mit der Begründung "naja, konteste ja nicht wissen". So viel Gottvertrauen habe ich ehrlichgesagt nicht.

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vor einer Stunde schrieb papajabrot:

Ob man da besonders Soft ist beim FA wenn es um hohe 5stellige oder 6stellige Beträge geht und mich durchwinkt mit der Begründung "naja, konteste ja nicht wissen". So viel Gottvertrauen habe ich ehrlichgesagt nicht.

Auch wenn ich die Höhenluft solcher Beträge nicht kenne: Wenn du dazu schreibst, soundso habe ich den angegebenen Betrag errechnet, dann kann das Finanzamt entweder sagen "Ja, das ist ok." oder eben "Nein, das sehen wir anders." Aber auf keinen Fall können sie dir vorwerfen, du hättest etwas verschwiegen. 

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Kann mir bitte mal jemand erklären, wo das Problem ist?

Wir leben in Deutschland und profitieren von den staatlichen Rahmenbedingungen. Als Gegenleistung erwartet der Staat die Zahlung von Steuern.

Wenn jemand durch reinen Zufall einen monetären Gewinn erzielt hat, warum soll dieser Ertrag steuerfrei sein?

Erklärt das mal einer Putzfrau, die hart arbeitet und ein Drittel ihres Einkommens an den Staat abdrücken muss.
Oder einem Handwerker, der 60h/W die Probleme anderer löst, immer dreckig ist und die Hälfte seines Gewinns abdrücken muss. 

 

Oben schrieb jemand, er müsse seine Coins jetzt verkaufen, da die Steuerlast immer weiter steigen würde, je mehr Gewinn er macht. Also ehrlich:  Wie dumm ist denn das?

Wenn ich keinen Bock auf hohe Steuern habe, gehe ich z.B. nach  Thailand oder Malta und lebe dort fröhlich vor mich hin. Wenn ich aber hier ein Teil der Gesellschaft sein will, muss ich diese auch mitfinanzieren.

 

Bearbeitet von biker_70599
Rechtschreibung
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vor 4 Minuten schrieb biker_70599:

Wenn ich aber hier ein Teil der Gesellschaft sein will, muss ich diese auch mitfinanzieren.

Absolut richtig!

vor 4 Minuten schrieb biker_70599:

Erklärt das mal einer Putzfrau, die hart arbeitet und ein Drittel ihres Einkommens an den Staat abdrücken muss.

Der Putzfrau erkläre ich, dass ich deutlich mehr als 1/3 meines Einkommens über die Einkommensteuer an den Staat zahle.

Obwohl ich nicht mehr Leistungen in Anspruch nehme als die Putzfrau zahle ich mehr in das Gemeinwohl ein, wie z.B. Krankenversicherung, Pflegeversicherung, Arbeitslosenversicherung und eben auch die Steuern.

vor 7 Minuten schrieb biker_70599:

Wenn jemand durch reinen Zufall einen monetären Gewinn erzielt hat, warum soll dieser Ertrag steuerfrei sein?

Wenn die Putzfrau durch reinen Zufall einen monetären Gewinn erzielt hat, dann GÖNNE ich ihr diesen Gewinn und würde IM LEBEN NICHT daran denken ihr zu erklären, dass sie auch davon noch 1/3 abgeben muss.

 

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vor einer Stunde schrieb biker_70599:

Kann mir bitte mal jemand erklären, wo das Problem ist?

Wir leben in Deutschland und profitieren von den staatlichen Rahmenbedingungen. Als Gegenleistung erwartet der Staat die Zahlung von Steuern.

Wenn jemand durch reinen Zufall einen monetären Gewinn erzielt hat, warum soll dieser Ertrag steuerfrei sein?

Erklärt das mal einer Putzfrau, die hart arbeitet und ein Drittel ihres Einkommens an den Staat abdrücken muss.
Oder einem Handwerker, der 60h/W die Probleme anderer löst, immer dreckig ist und die Hälfte seines Gewinns abdrücken muss. 

 

Oben schrieb jemand, er müsse seine Coins jetzt verkaufen, da die Steuerlast immer weiter steigen würde, je mehr Gewinn er macht. Also ehrlich:  Wie dumm ist denn das?

Wenn ich keinen Bock auf hohe Steuern habe, gehe ich z.B. nach  Thailand oder Malta und lebe dort fröhlich vor mich hin. Wenn ich aber hier ein Teil der Gesellschaft sein will, muss ich diese auch mitfinanzieren.

 

Guten Morgen Karen.......

ganz ehrlich..........das lasse ich mir nicht vorwerfen. Anstelle der Putzfrau die 30% Steuer zahlt, zahle ich 45% Steuern und beschwere mich kein bisschen darüber obwohl ich die selben Leistungen wie sie beziehe. Das selbe mit allen Sozialversicherungen. 

Warum zahlst du nicht einfach 60% oder 90% an Steuern freiwillig? Kann ich dir auch vorwerfen. Was soll das? Denk doch mal an die Gesellschaft!

Das Möglichst maximum an Steuern sparen ohne gegen Gesetze zu verstoßen ist nun also moralisch verwerflich? Mir ganz neu. Dann sollte der Beruf der Steuerberater wohl unter Strafe gestellt werden. Steuerrückzahlungen des FA nehme ich zukünftig auch nicht mehr an. Wie könnte ich nur. Die arme Putzfrau.

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vor 10 Stunden schrieb MKE:

Auch wenn ich die Höhenluft solcher Beträge nicht kenne: Wenn du dazu schreibst, soundso habe ich den angegebenen Betrag errechnet, dann kann das Finanzamt entweder sagen "Ja, das ist ok." oder eben "Nein, das sehen wir anders." Aber auf keinen Fall können sie dir vorwerfen, du hättest etwas verschwiegen. 

Naja wenn ich wie auch andere hier das meine Coins trotz Lending steuerfrei sind da sie im Vorfeld schon die Haltefrist durch hatten........dann gibt es für mich ja nix zu errechnen oder zu erklären. Ich müsste ja nicht mal eine Steuererklärung abgeben. Im Prinzip müsste ich eine leere Steuererklärung abgeben mit der Erklärung warum ich nix eingetragen hab...

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Meine Erfahrung bisher:
Wer ehrlich ist, wird bestraft. Leider bin ich sogut wie immer ehrlich und daher gabs auch ein ganz schönes hin und her bei meiner letzten Steuererklärung ( siehe zb hier )

Trotz all dieser Unsicherheiten und obwohl meine Steuerlast je nach Interpretation zwischen minus und plus unendlich (übertrieben) liegen könnte, hatte die bearbeitende Person sich nicht auf eine Aussetzung des Vollzuges und auch nicht auf einen Vorbehalt eingelassen, da es aktuell ja keine anhängigen Verfahren diesbezüglich gäbe.
Doch zu meinem Glück habe ich dieser Person scheinbar soviel "Arbeit" gemacht, dass sie meinen Steuerfall an einen anderen Mitarbeiter geleitet hat. Nachdem dies dann nach einigen Monaten bei diesem angekommen war, sah dieser die Sache völlig anders und meinte, dass der erlaubte Spielraum eines Finanzbeamten es durchaus zulässt aufgrund der aktuell so unklaren Lage, die Sache Ruhen zu lassen. Er würde sich das dann nochmal anschauen, wenn das offizielle BMF Schreiben da ist (bin schon gespannt wie es dann weitergeht und ob ich dann klagen muss... würde ich natürlich gerne vermeiden)

So, nun also zu deiner Frage:
Wenn du es angibst, hängt es allein von dem guten Willen deines Finanzbeamten ab, ob du das "unter Vorbehalt" durchbekommst, oder nicht. Zumindest solange du nicht selber klagst oder es bereits ein anhängiges Verfahren diesbezüglich gibt, ist es nicht sicher, dass du den Vorbehalt bekommst. Besonders wenn es eine steuerzahlung für das Jahr 2021 wird, ist es unwahrscheinlich, dass es bis dahin anhängige Verfahren gibt.

Bearbeitet von Serpens66
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Wie sollte man in dem OP Umstand handeln, wenn die Tokens nun aufgrund der Marktsituation verkauft werden sollen; gemeinsam mit Steuerberater/Rechtsberater die Steuererklärung erstellen?

On 10/20/2021 at 12:08 PM, Serpens66 said:

So, nun also zu deiner Frage:
Wenn du es angibst, hängt es allein von dem guten Willen deines Finanzbeamten ab, ob du das "unter Vorbehalt" durchbekommst, oder nicht. Zumindest solange du nicht selber klagst oder es bereits ein anhängiges Verfahren diesbezüglich gibt, ist es nicht sicher, dass du den Vorbehalt bekommst. Besonders wenn es eine steuerzahlung für das Jahr 2021 wird, ist es unwahrscheinlich, dass es bis dahin anhängige Verfahren gibt.

@Serpens66 Wenn der Steuerberater nun sagt, die Tokens sind steuerfrei, da vor dem Lending die Spekulationsfrist vergangen ist und das FA nun dem Vorbehalt nicht zustimmt,
kann ich den Steuerberater auf Schadensersatz verklagen? In dem Szenario bin ich ja zu 100% auf die Stimmung des Sachbearbeiters im FA angewiesen, das klingt nicht nach einer guten Idee.

On 10/19/2021 at 10:14 PM, Rikki77 said:

Solange es da keine Rechtssicherheit gibt verzichte ich auf solche Sachen.

Die Finanzämter kümmern sich ja nicht mal um Entscheidungen und Empfehlungen des BFH.

Da musst du wegen so etwas dann selber klagen.

@Rikki77 Was für den Fall das die Zeit nicht vorhanden ist? Das Zeitfenster des Bullenmarktes wird immer kleiner, was ist wenn man vorher handeln (verkaufen) möchte, wie würdest du hier vorgehen?

 

Gibt es einen Richtwert ab wann sich der Umzug ins Ausland lohnt, um so die Unsicherheiten der Besteuerung zu minimieren?

Bearbeitet von Biruta
Included question when it is reasonable to move to another country.
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In Zusammenhang mit Krypto und anderen "neuen ungeklärten" Dingen sind meine Erfahrungen mit Steuerberater/Steuerrechtskanzleien absolut mies. Ich habe einige zehntausend Euro insgesamt dafür bezahlt und dafür eigentlich nur sehr teure Sekretärsarbeit bekommen. Der erste Finanzbeamte hatte alles abgelehnt, was Winheller vorgeschlagen/argumentiert hat und das Geschreibe zwischen Winheller und dem Finanzamt lief eher auf einen Kindergartenkrieg hinaus und Winheller drängte mich dazu vor Gericht zu klagen. Letzlich habe ich das dann beendet und die Kommuikation selbst mit dem Finanzamt gesucht, was dann zumindest nach dem Wechsel des Finanzbeamten auch einen ersten Erfolg ohne Klage gebracht hat. Abgesehen jetzt von Winheller sind auch normale Steuerberater nicht hilfreich, da du bei derselben Frage von 10 Steuerberater 20 unterschiedliche Aussagen bekommst. -> Geldverschwendung.
Ob und wie man Steuerberater verklagen kann, keine Ahnung, geht sicherlich nicht, sonst würde es garkeine Beratung zu dem Thema geben. Möglich ist aber bestimmt, dass dir das Finanzamt keine Straftat vorwerfen kann, wenn es durch einen Steuerberater nachweislich abgesegnet wurde, aber das ist nur Spekulation.

Es gibt keinen Wert ab dem sich Ausland lohnt. Das liegt daran, dass du um solche dummen Steuergesetze nicht drumherum kommst. In jedem Land kann es solche Probleme geben, du kennst sie halt nur noch nicht. Erst wenn man sich wirklich sehr intensiv damit beschäftigt, am Besten in der Landessprache, kann man solche fiesen Fallen überhaupt erst entdecken.

Bearbeitet von Serpens66
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Am 20.10.2021 um 07:04 schrieb biker_70599:

Kann mir bitte mal jemand erklären, wo das Problem ist?

Wir leben in Deutschland und profitieren von den staatlichen Rahmenbedingungen. Als Gegenleistung erwartet der Staat die Zahlung von Steuern.

Wenn jemand durch reinen Zufall einen monetären Gewinn erzielt hat, warum soll dieser Ertrag steuerfrei sein?

Erklärt das mal einer Putzfrau, die hart arbeitet und ein Drittel ihres Einkommens an den Staat abdrücken muss.
Oder einem Handwerker, der 60h/W die Probleme anderer löst, immer dreckig ist und die Hälfte seines Gewinns abdrücken muss. 

 

Oben schrieb jemand, er müsse seine Coins jetzt verkaufen, da die Steuerlast immer weiter steigen würde, je mehr Gewinn er macht. Also ehrlich:  Wie dumm ist denn das?

Wenn ich keinen Bock auf hohe Steuern habe, gehe ich z.B. nach  Thailand oder Malta und lebe dort fröhlich vor mich hin. Wenn ich aber hier ein Teil der Gesellschaft sein will, muss ich diese auch mitfinanzieren.

 

 

Ich sehe das so, dass die Putzfrau und der Handwerker die 1/3 abdrücken müssen, da sie im Austausch dafür Sicherheit im Alter oder Krankheitsfall bekommen. 

Durch Cryptogewinne bekommt man diese Garantien nicht. Außerdem ist eine normale Arbeit auch mit Euro verbunden, die nationale/kontinentale Währung, während es sich bei Cryptos um nationallose dezentralisierte Währungen handelt. Das Tätigkeiten im Lande, die offiziell nationale Währungen und Sozialleistungen (Bezahlung bei Krankheit, Urlaubstage, Weihnachtsgeld) mit einbeziehen, dafür auch eine Geldleistung fordern ist um einiges verständlicher als eine Cryptotätigkeit, die sich nicht auf nationale/kontinentale Währungen und Sozialysteme bezieht und man auch nicht ortsgebunden agieren muss (Handwerker/Putzfraus benötigen Wohnungen und Häuser auf deutschen Grund zum Arbeiten). 

 

Bezüglich Malta bekommt man auch nicht so einfach Aufenthaltsrecht. Man muss schon einen mittleren 6-stelligen Betrag vorweisen können (wenn ich darüber richtig informiert bin).

Bearbeitet von Humpty
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@Serpens66Wie würdest du denn jetzt vorgehen basierend auf deinen Erfahrungen?

Konkret geht es in OP ja um die Verlängerung der Spekulationsfrist auf 10 Jahre, obwohl das Asset vor dem Lending bereits mehr als ein Jahr im Privatvermögen und somit steuerfrei war.

Wie sollte ich hier am besten Vorgehen, wenn ich den Verkauf des Assets plane?

Scheint es nicht mehr Sinn zu machen ein bereits getestetes Land wie Zypern zu suchen und dort einen "exit" zu planen, als sich hier mit dem FA zu streiten?

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vor 23 Minuten schrieb Biruta:

@Serpens66Wie würdest du denn jetzt vorgehen basierend auf deinen Erfahrungen?

Konkret geht es in OP ja um die Verlängerung der Spekulationsfrist auf 10 Jahre, obwohl das Asset vor dem Lending bereits mehr als ein Jahr im Privatvermögen und somit steuerfrei war.

Wie sollte ich hier am besten Vorgehen, wenn ich den Verkauf des Assets plane?

Scheint es nicht mehr Sinn zu machen ein bereits getestetes Land wie Zypern zu suchen und dort einen "exit" zu planen, als sich hier mit dem FA zu streiten?

Wenn du haarklein jeden Vor und Nachteil von Zypern, der Gesetzes/Steuerlage und allen Vortraussetzungen kennst, dann kannst du das bewerten und durchführen klar. Aber ich habe bei meinen (nicht ausreichend tiefen) Recherchen gemerkt, dass immer alles toll beworben wird, aber ganz ganz viel kleingedrucktes gibt, dass es eben doch nicht so einfach funktioniert, wie sich die LEute das immer vorstellen. Bestes Beispiel Schweiz, wo du theoretisch garkeine Gewinne versteuern musst. Praktisch landest du da aber schnell in der Gewerblichkeit und dann wirds kompliziert und ähnlich teuer wie in Deutschland. Und auch Deutschland wird von außen als "Tax Heaven" bezeichnet, aber wir, die da deutlich mehr drin sind, wissen es besser.
-> Ja man kann sich mal damit beschäftigen, aber gerade wenn es um größere Summen geht, muss man wirklich wirklich sehr tief drin sein und die Landessprache und mit Tradern vor Ort sprechen und auch mit den Finanzbehörden usw. usf.

Ich würde in der Situation lieber nicht verkaufen, bis das genauer geklärt wurde. Und ansonsten nur den Betrag, den man jetzt unbedingt braucht. Falls man alles braucht, dann muss man halt in den unklaren Apfel beißen und sich mit dem Finanzamt streiten.
Nach meiner Erfahrung sollte man versuchen nicht zu viel Aufsehen zu erregen. Die allermeisten User hier würden die Gewinne einfach garnicht angeben, weil ja "1 Jahr gehalten -> steuerfrei. Was juckt mich das BMF". Damit kam man in der Vergangenheit ungeschoren davon, ob das in Zukunft so bleibt, bleibt abzuwarten. Deshalb würde ich raten, einen kleinen Teil von Kryptogewinnen zu versteuern (welche bei denen es völlig unstrittig ist, also die weniger als 1 jahr gehalten wurden) und dazu eine offizielle Erklärung beilegen, in der der Sachverhalt und deine Auffassung dazu erklärt wird. Also dass Lending/Staking gemacht wurde, die Haltefrist aber abgelaufen war und das deiner Meinung nach trotzdem steuerfrei sein wird. Wenn der Beamte das so durchwinkt, was sehr wahrscheinlich ist (weil er kein bock auf mehr arbeit hat), dann hast du Glück, keine Steuerhinterziheung begangen und alles gut. Wenn er es aber nicht durchwinkt, dann musst du klagen oder zahlen oder auf guten Willen hoffen.

ALTERNATIV:
Es gibt ja wohl sowas wie eine "verbindliche Auskunft" die man vom Finanzamt einholen kann. Ich selbst habe mir viele Themen notiert, die ich gerne fragen würde, aber hab aktuell nicht die Motivation das mal in Angriff zu nehmen, weil ich befürchte, dass das sehr viel Nerven kostet und ohnehin die schlechtestemögliche Antwort kommt: https://www.finanztip.de/verbindliche-auskunft-finanzamt/
Allein schon die "Ermittlung der Gebühr" ist so ziemlich unmöglich, da die von 0 bis maximal reichen kann, oder nicht?! Man kann fragen "was wenn ich nun alle meine Krypto im Wert von 100Mio Euro verkaufe", oder "was wenn ich von meinen Krypto nur einen Gegenwert von 1€ verkaufe" -> immenser Unterschied in der Gebühr.
Also gerne mal so eine verbindliche Auskunft anfordern und die Erfahrungen dazu teilen :)

Bearbeitet von Serpens66
  • Thanks 2
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vor 8 Minuten schrieb Serpens66:

Wenn du haarklein jeden Vor und Nachteil von Zypern, der Gesetzes/Steuerlage und allen Vortraussetzungen kennst, dann kannst du das bewerten und durchführen klar. Aber ich habe bei meinen (nicht ausreichend tiefen) Recherchen gemerkt, dass immer alles toll beworben wird, aber ganz ganz viel kleingedrucktes gibt, dass es eben doch nicht so einfach funktioniert, wie sich die LEute das immer vorstellen. Bestes Beispiel Schweiz, wo du theoretisch garkeine Gewinne versteuern musst. Praktisch landest du da aber schnell in der Gewerblichkeit und dann wirds kompliziert und ähnlich teuer wie in Deutschland. Und auch Deutschland wird von außen als "Tax Heaven" bezeichnet, aber wir, die da deutlich mehr drin sind, wissen es besser.
-> Ja man kann sich mal damit beschäftigen, aber gerade wenn es um größere Summen geht, muss man wirklich wirklich sehr tief drin sein und die Landessprache und mit Tradern vor Ort sprechen und auch mit den Finanzbehörden usw. usf.

Ich würde in der Situation lieber nicht verkaufen, bis das genauer geklärt wurde. Und ansonsten nur den Betrag, den man jetzt unbedingt braucht. Falls man alles braucht, dann muss man halt in den unklaren Apfel beißen und sich mit dem Finanzamt streiten.
Nach meiner Erfahrung sollte man versuchen nicht zu viel Aufsehen zu erregen. Die allermeisten User hier würden die Gewinne einfach garnicht angeben, weil ja "1 Jahr gehalten -> steuerfrei. Was juckt mich das BMF". Damit kam man in der Vergangenheit ungeschoren davon, ob das in Zukunft so bleibt, bleibt abzuwarten. Deshalb würde ich raten, einen kleinen Teil von Kryptogewinnen zu versteuern (welche bei denen es völlig unstrittig ist, also die weniger als 1 jahr gehalten wurden) und dazu eine offizielle Erklärung beilegen, in der der Sachverhalt und deine Auffassung dazu erklärt wird. Also dass Lending/Staking gemacht wurde, die Haltefrist aber abgelaufen war und das deiner Meinung nach trotzdem steuerfrei sein wird. Wenn der Beamte das so durchwinkt, was sehr wahrscheinlich ist (weil er kein bock auf mehr arbeit hat), dann hast du Glück, keine Steuerhinterziheung begangen und alles gut. Wenn er es aber nicht durchwinkt, dann musst du klagen oder zahlen oder auf guten Willen hoffen.

ALTERNATIV:
Es gibt ja wohl sowas wie eine "verbindliche Auskunft" die man vom Finanzamt einholen kann. Ich selbst habe mir viele Themen notiert, die ich gerne fragen würde, aber hab aktuell nicht die Motivation das mal in Angriff zu nehmen, weil ich befürchte, dass das sehr viel Nerven kostet und ohnehin die schlechtestemögliche Antwort kommt: https://www.finanztip.de/verbindliche-auskunft-finanzamt/
Allein schon die "Ermittlung der Gebühr" ist so ziemlich unmöglich, da die von 0 bis maximal reichen kann, oder nicht?! Man kann fragen "was wenn ich nun alle meine Krypto im Wert von 100Mio Euro verkaufe", oder "was wenn ich von meinen Krypto nur einen Gegenwert von 1€ verkaufe" -> immenser Unterschied in der Gebühr.
Also gerne mal so eine verbindliche Auskunft anfordern und die Erfahrungen dazu teilen :)

Den Sinn einer verbindlichen Auskunft in relativ unklaren Sachverhalten verstehe ich auch nicht. Natürlich werden die immer das für sie bestmögliche noch im gesetzlichen Rahmen antworten. Und dafür bezahle ich das FA dann auch noch haha :)

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