Zum Inhalt springen

Fragen zum Strom beim mining


Gauss

Empfohlene Beiträge

vor 3 Minuten schrieb Jokin:

Neee, der Ausdruck "die haben soviel Energie" stimmt nicht.

Gerade weil sie eben NICHT so viel Energie aus dem Stromnetz haben, haben sie sich ein eigenes Kraftwerk aufgebaut und verfeuern dort Kohle oder Gas.

Ja genau, ich habe das etwas falsch formuliert. Was dort aus der Steckdose kommt, ist unglaublich.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Damit sich Bitcoin-Mining wirtschaftlich rechnet, musst du extrem billigen Strom haben, ansonsten kannst du die Miner nicht lange genug rentabel betreiben, schließlich musst du deren Anschaffungskosten erstmal wieder reinholen, während du stets laufende Kosten für deren Energiehunger und Kühlungsbedarf hast (mit Kühlung ist hier in erster Linie gemeint, daß du deren elektrische Leistung, die überwiegend als Wärme anfällt, entsorgen musst: viel Luftstrom hilft viel).

Ich mache mal eine relativ grobe Abschätzung (ich berücksichtige nur den Blockreward, nicht die Transfergebühren, deren Anteil schwankt, aber prozentual jetzt nur einen kleinen Anteil am Mining-Reward ausmachen):

Die aktuelle Bitcoin-Netzwerk-Hashleistung beträgt z.Zt. etwa 160*10^18 H/s (Hashes/Sekunde; Quelle bitcoinexplorer.org bzw. meine eigene Full-Node), womit im Durchschnitt pro Tag 144 Blöcke geschürft werden (also im Schnitt alle 10min, worauf die Difficulty-Anpassung des Bitcoins hinauslaufen soll).

Einer der effizientesten ASICs, Bitmain S19j Pro, schafft so 104*10^12 H/s bei ~3070W und kostet rund 12000$ (ohne Versandkosten). Anteilig kann dieser ASIC pro Tag im Schnitt 0,000585 BTC schürfen (keine Poolgebühr hier berücksichtigt, also ggf. z.B. 1% abziehen); beim Kurs von 50000€/BTC ergäbe das 29,25€/d vor Stromkosten. Pro Tag zieht dieser ASIC 73,68 kWh aus der Leitung.

Stromkosten dieses ASICs bei versch. Strompreisen: 30ct/kWh -> ~22,10€; 15ct/kWh -> ~11,05€; 10ct/kWh -> ~7,37€; 5ct/kWh -> ~3,68€ (Kosten für Wärmeabfuhr durch ausreichend Luftstrom am Standort nicht berücksichtigt!)

Ich habe dann folgenden Bitcoin Mining Profit Calculator benutzt, weil der auch Difficulty-Steigerung berücksichtigt: https://jblevins.org/btcmpc/
(Starting Diff. 22,3357*10^12; Grow 1.5%/14d (recht optimistisch); Mining Pool Fee 1%; Strompreis 0,1$/kWh; BTC-Kurs 56700$):

  • Break even nach ca. 812 Tagen
  • max. Profit nach ~886 Tagen, danach verliert man wieder täglich Geld (Kurssteigerung von BTC nicht berücksichtigt, fallende Kurse wären noch übler)
  • der max. Profit, den man erzielt sind nicht mal 450$, mehr ist nicht drin, dann kann man den ASIC noch an ahnungslose Möchtegern-Miner verscherbeln, die nicht rechnen können (was ein bißchen fies wäre, aber Altruismus kann man sich im Mining-Business nicht leisten)

Bei 0,05$/kWh sieht es geringfügig besser aus:

  • Break even nach ca. 568 Tagen
  • max. Profit nach ca. 1414 Tagen, max. Profit hier ~4371$
    (nach ~3,9 Jahren noch'n Dummen zu finden, der einem Geld für so'n alten ASIC gibt, dürfte schwieriger sein)

Man braucht schon extrem billigen Strom um profitabel zu minen, müsste immer die effizientesten ASICs nutzen und im Prinzip sofort bei Verfügbarkeit wechseln und die Altgeräte zum max. Second-Hand-Preis verticken. Äh, ja und die ASICs dürfen natürlich auch nicht kaputt gehen (nun ja, wie realistisch ist das denn?).
Tatsächliche Verfügbarkeit der effizientesten ASICs?  😂🤣 😂🤣 😂🤣

Disclaimer:
Eine zweiwöchige Difficulty-Steigerung von lediglich 1,5% konstant würde ich mal mit "ziemlich optimistisch" einschätzen. Sobald die Difficulty über längere Zeiträume heftiger steigt, ist die obige Profit-Kalkulation schnell nichtig. Ein Blick auf den Difficulty-History-Chart sollte einem die Augen öffnen. Die Bitcoin-Kursentwicklung kann natürlich nicht prognostiziert werden und das nächste Halving steht bei Block 840000 an, ETA etwa Ende März 2024. Dann fällt der Blockreward auf 3,125 BTC und wenn der BTC-Kurs dann nicht mindestens das Doppelte von heute ist, dann haut's die Kalkulation wieder in die Tonne.

Bearbeitet von Cricktor
  • Thanks 2
  • Like 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ein einzelner ASIC mit 3500 Watt lässt sich so grad noch zuhause betreiben.

Benötig wird aber auf jeden Fall eine Drehstromsteckdose mit eigener Absicherung, also Leitungssicherung (Schmelzsicherungen, die runden aus Keramik mit diesen Metallkappen vorn und hinten). Und Überlastsicherungen (Sicherungsautomaten, die Plastildinger mit dem kleinen "Schalter").

Ein zusätzlicher FI ist auch nicht verkehrt.

Man bekommt so etwas auch als kompletten Kasten, werden meist als Baustellenverteiler bezeichnet.

Der Grund ist einfach das die Leitungen im Haus nicht dauerhaft so hoch belastet werden sollten. Zudem sind auf dem Weg vom Hausanschlusskasten bis hoch zu den Steckdosen auch furchtbar viele Verbindungsstellen wo die Drähte unterbrochen und neu zusammengeklemmt sind, Verteilerdosen, Steckdosen usw. 

Jede dieser Stellen hat einen Übergangswiderstand. Daher wird jede dieser Stellen warm, je wärmer sie wird umso höher wird der Widerstand, und je höher der Widerstand umso wärmer... Ist eine Endlosspirale.

Du kennst das wenn du eine Gerät in die Steckdose machst das viel Strom zieht. Vor allem vom Stecker wird richtig warm. Auch in der Steckdose. Das liegt am Kontakt, dem Übergangswiderstand vom Kontakt.

  • Like 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 4 Wochen später...

Mach Kollektoren aufs Dach und die Sache mit dem Strompreis ist gegessen.

Ausserdem erwirtschaftet man mit dem Minen bei den heutigen Kursen weitaus mehr als nur 100 Euro im Monat.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Wir haben Cookies auf Deinem Gerät platziert. Das hilft uns diese Webseite zu verbessern. Du kannst die Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass Du damit einverstanden bist, weiterzumachen.