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In welchen Fällen fordert das Finanzamt Nachweise?


Chunki

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Hallo zusammen, 

ich hab folgendes Problem: 

Ich war der Meinung, dass ich meine Trades in Cointracking ganz gut dokumentiert habe. Beim Check des Steuerreports 2021 fiel mir jedoch auf, dass die aufgeführten Anschaffungskosten und Veräußerungsgewinne exorbitant hoch angezeigt werden. Jedoch, und das ist das Kuriose, die Differenz zwischen diesen beiden Posten ungefähr mit dem tatsächlichen Gewinn trotzdem übereinstimmt. Die Fehlersuche rückwirkend ab 2017 gestaltet sich sehr schwierig und war bisher nicht erfolgreich. 

 

Jetzt habe ich 2 Optionen:

1. Ich nehme den Cointracking Fullservice in Anspruch (wo ich irgendwie Bauchschmerzen mit habe, da ganz schön teuer) oder

2. Ich gebe den Gewinn (der ja ungefähr passt) des falschen Steuerreports in der Steuererklärung an und hoffe, dass das Finanzamt keine Nachweise haben will. 

2021 ist mein erstes Jahr, wo ich dicke Gewinne gemacht habe. In den Steuererklärungen 2017-2020 musste ich jeweils nur Kryptoverluste angeben. Die waren so marginal, dass das FA keine Nachweise wollte.

Habt ihr Erfahrungen beim Thema Finanzamt und Nachweisen? Wie wahrscheinlich ist so eine Anforderung von Nachweisen? 

 

Vielen Dank für eure Erfahrungsberichte:)

Vg

 

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vor 7 Stunden schrieb Chunki:

Wie wahrscheinlich ist so eine Anforderung von Nachweisen? 

Das kann wohl keiner beantworten, denn bei dem einen ist die Wahrscheinlichkeit 100% und bei dem anderen 0%.

vor 7 Stunden schrieb Chunki:

Habt ihr Erfahrungen beim Thema Finanzamt und Nachweisen?

Bei mir 100%: Ich hatte erst nur die Anlage SO abgegeben und dann wurde die Berechnung angefordert wie ich auf die Zahlen komme.

Da war aber lediglich ein Teil des Cointracking-Reports drin, nur die erste Seite auf der die Summen stehen.

vor 7 Stunden schrieb Chunki:

Beim Check des Steuerreports 2021 fiel mir jedoch auf, dass die aufgeführten Anschaffungskosten und Veräußerungsgewinne exorbitant hoch angezeigt werden.

Kann es nicht sein, dass da jeweils die Summen aller Käufe und aller Veräußerungen einen derart "exorbitant" hohen Betrag ergeben?

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vor einer Stunde schrieb Jokin:

Das kann wohl keiner beantworten, denn bei dem einen ist die Wahrscheinlichkeit 100% und bei dem anderen 0%.

Bei mir 100%: Ich hatte erst nur die Anlage SO abgegeben und dann wurde die Berechnung angefordert wie ich auf die Zahlen komme.

Da war aber lediglich ein Teil des Cointracking-Reports drin, nur die erste Seite auf der die Summen stehen.

Kann es nicht sein, dass da jeweils die Summen aller Käufe und aller Veräußerungen einen derart "exorbitant" hohen Betrag ergeben?

Da ich ja hier anonym unterwegs bin, kann ich mal Zahlen nennen. Ich hab seit 2017 ca. 2000 Trades gemacht und knappe 43k in 2021 ausgecashed. Die erste Seite von Cointracking zeigt mir halt bei den Anschaffungskosten 3.7 Mille an, gleiches auf der Verkaufsseite (nur halt knappe 43k Unterschied). Wenn ich das so beim FA einreiche, fragen die mich sicherlich, wo die 3.7 Mille herkommen, was ich nicht beantworten kann, weil die nie existiert haben :)

Also ist es eine 50:50 Chance, ob das FA Nachweise haben will? 

 

@Jokin Ich weiß nicht ob du das beantworten kannst: Mal angenommen ich reiche die Zahlen ohne Nachweise ein, das FA fordert diese nach, ich lasse mein Account von Cointracking einmal aufräumen, schicke das dem FA und die stellen Abweichungen zu meinen ursprünglichen Angaben fest.....Meinst du, dass die die Steuerlast einfach mit den neuen Zahlen berechnen oder kreiden die mir das an und ich kriege noch irgendeine Strafe wegen Falschangaben?

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vor 41 Minuten schrieb Chunki:

Ich hab seit 2017 ca. 2000 Trades gemacht und knappe 43k in 2021 ausgecashed. Die erste Seite von Cointracking zeigt mir halt bei den Anschaffungskosten 3.7 Mille an

Naja, haste halt im Schnitt 2.000 Euro je Trade umgesetzt, dann kommt das schon hin.

vor 42 Minuten schrieb Chunki:

Mal angenommen ich reiche die Zahlen ohne Nachweise ein, das FA fordert diese nach, ich lasse mein Account von Cointracking einmal aufräumen, schicke das dem FA und die stellen Abweichungen zu meinen ursprünglichen Angaben fest.....

Was willste da aufräumen?

Du hast doch die Einzelumsätze bei Cointracking im Steuerreport, das sendest du denen auf Nachfrage.

vor 43 Minuten schrieb Chunki:

Meinst du, dass die die Steuerlast einfach mit den neuen Zahlen berechnen oder kreiden die mir das an und ich kriege noch irgendeine Strafe wegen Falschangaben?

Wenn du deine Zahlen neu ermittelst und ein anderes Ergebnis bekommst, ist das halt so.

 

Mach dir mal nicht ins Hemd. 2.000 Trades und nur ein 7-stelliger Umsatz in 4 Jahren ist doch gar nicht so viel.

Du solltest jedoch in der 2021-Steuererklärung nur die Veräußerungen aufführen, die in 2021 getätigt wurden. Was in den Vorjahren veräußert wurde, spielt in der 2021-Erklärung keine Rolle.

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Ich bin etwas in Panik geraten, eben wegen diesen 3,7 Millionen. Die stehen ja auf dem Steuerreport 2021. Aber wenn du sagst, dass das die kumulierten Umsätze sind, dann klingt das nicht mehr ganz so beängstigend. Nun gut. Danke dir @Jokin. Dann versuch ich mal mein Glück mit den Zahlen des Steuerreports. 

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  • 4 Wochen später...
Am 21.4.2022 um 18:08 schrieb Jokin:

Naja, haste halt im Schnitt 2.000 Euro je Trade umgesetzt, dann kommt das schon hin.

Was willste da aufräumen?

Du hast doch die Einzelumsätze bei Cointracking im Steuerreport, das sendest du denen auf Nachfrage.

Wenn du deine Zahlen neu ermittelst und ein anderes Ergebnis bekommst, ist das halt so.

 

Mach dir mal nicht ins Hemd. 2.000 Trades und nur ein 7-stelliger Umsatz in 4 Jahren ist doch gar nicht so viel.

Du solltest jedoch in der 2021-Steuererklärung nur die Veräußerungen aufführen, die in 2021 getätigt wurden. Was in den Vorjahren veräußert wurde, spielt in der 2021-Erklärung keine Rolle.

Hallo @Jokin

darf ich nochmal um deinen Rat fragen? Wir füllen nun gerade die Steuererklärung aus mit den Zahlen des Cointracking-Reports. Den steuerpflichtigen Teil habe ich jetzt mit 1.1.21 - 31.12.21 angegeben. Aber ich muss ja auch den steuerfreien Teil (über 1 Jahr gehalten) aufführen, weil sonst die Summe zwischen Anschaffungs-/ und Veräußerungskosten nicht passt. Gebe ich dann einfach als Anschaffungsdatum fiktiv den 1.1.20 an? Früher gabs bei Elster dafür eine gesonderte Zeile, wo man den steuerfreien Betrag easy eintragen konnte. Die gibt es jetzt irgendwie nicht mehr. 

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vor 2 Stunden schrieb Chunki:

Aber ich muss ja auch den steuerfreien Teil (über 1 Jahr gehalten) aufführen, weil sonst die Summe zwischen Anschaffungs-/ und Veräußerungskosten nicht passt.

Der "Veräußerungspreis" enthält nur die steuerrelevanten Veräußerungen.

Die "Anschaffungskosten" enthalten nur die zu den Veräußerungen zugehörigen Anschaffungskosten.

Steuerfreie Veräußerungen haben da nix zu suchen.

vor 2 Stunden schrieb Chunki:

Früher gabs bei Elster dafür eine gesonderte Zeile, wo man den steuerfreien Betrag easy eintragen konnte. Die gibt es jetzt irgendwie nicht mehr. 

Was steuerfrei ist, kommt nicht in die Formulare - wozu auch ...

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vor 10 Stunden schrieb Jokin:

Der "Veräußerungspreis" enthält nur die steuerrelevanten Veräußerungen.

Die "Anschaffungskosten" enthalten nur die zu den Veräußerungen zugehörigen Anschaffungskosten.

Steuerfreie Veräußerungen haben da nix zu suchen.

Was steuerfrei ist, kommt nicht in die Formulare - wozu auch ...

Früher hieß es doch immer, dass die Steuerfreiheit vom Finanzamt festgestellt wird. Scheint wohl hinfällig zu sein. Deswegen wollte ich es angeben. Konnte eben deine Aussage auch anhand des "Elster" Handbuchs nachvollziehen. Super. Dann wieder vielen lieben Dank @Jokin. Ich denke ich habs jetzt!

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  • 2 Monate später...
Am 17.5.2022 um 09:28 schrieb Chunki:

Früher hieß es doch immer, dass die Steuerfreiheit vom Finanzamt festgestellt wird.

vor 3 Stunden schrieb Chunki:

Finanzamt wollte Nachweis. Zusammenfassung des Cointracking Steuerreports hat gereicht.

Damit hat dir das Finanzamt dann auch die Steuerfrei bestätigt.

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  • 5 Monate später...

Hey @Ventilator und @Chunki - Gab es noch weitere Nachfragen nach der Einreichung des Cointracking/Koinly - was auch immer Reports den ihr hingeschickt habt?

Ich bin aktuell dabei meine 21er Steuererklärung abzugeben und das sind ca. 20,000 Trades und eine Steuerlast von 200,000€ - ist fast alles was ich verdient habe, aber ich wills lieber brav zahlen und mit den verbleibenden 5000€ neu anfangen (diesmal schlauer mit Haltefrist nutzen etc.). 

Ich komme damit voll klar. Da es aber so knapp ist, habe ich Angst dass Koinly und Ich (fast 1 Monat nun durchgeschaut, täglich 8 Stunden!) was übersehen haben oder irgendwo was falsch berechnet wurde und das Finanzamt das prüft und mehr verlangt...
Ich meine... Mein Koinly report kann ich auch hinschicken, denn darauf verlasse ich mich ja auch.... aber prüfen die jeden Trade einzeln nach? Wie hoch is da wirklich die Gefahr eines Audits? Wenn ich als erfahrener DEX trader und Chain-Sleuth schon nen Monat brauch ums annähernd solide auszuwerten???

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@kunibertsolana Servus, zu deiner Ausgangsfrage: Ja, das FA hat die Zusammenfassung des Cointracking-Steuerreports akzeptiert (ohne Auflistung der einzelnen Trades).

Aber eine Sache beschäftigt mich...wie kannst du bei 205.000 EUR Gewinn 200.000 EUR Steuerlast haben? Das klingt nicht richtig. Was haben wie in Deutschland an Spitzensteuersatz? 45% oder so. Das wäre das Maximum. Aber im Steuerthema bin ich jetzt auch nicht so fit. Vielleicht hab ich den Denkfehler :)

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vor 13 Stunden schrieb kunibertsolana:

Ich bin aktuell dabei meine 21er Steuererklärung abzugeben und das sind ca. 20,000 Trades und eine Steuerlast von 200,000€ - ist fast alles was ich verdient habe, aber ich wills lieber brav zahlen und mit den verbleibenden 5000€ neu anfangen (diesmal schlauer mit Haltefrist nutzen etc.). 

Hä?

Wieso bleiben dir keine 200.000 Euro und mehr?!?

Edit: Ok, ich seh grad, du hast in 2022 viel verloren.

Dann mach jetzt direkt die 2022-Steuererklärung fertig und lass die Verluste gegenrechnen, dann zahlst du kaum noch Steuern.

Bearbeitet von Jokin
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Ja richtig @Jokin Hab fast 50% wieder verloren. Die 2022 Steuererklärung ist fertig, aber

vor 11 Stunden schrieb Chunki:

@kunibertsolana Servus, zu deiner Ausgangsfrage: Ja, das FA hat die Zusammenfassung des Cointracking-Steuerreports akzeptiert (ohne Auflistung der einzelnen Trades).

Aber eine Sache beschäftigt mich...wie kannst du bei 205.000 EUR Gewinn 200.000 EUR Steuerlast haben? Das klingt nicht richtig. Was haben wie in Deutschland an Spitzensteuersatz? 45% oder so. Das wäre das Maximum. Aber im Steuerthema bin ich jetzt auch nicht so fit. Vielleicht hab ich den Denkfehler :)

Ja, muss wohl 45% + 5,5% Soli zahlen + Verzugszinsen/Strafe für 2020. Und zusätzlich rutsche ich noch in die 20k€ Grenze für die Kapitalerträge rein da meine ich 50k verluste und 40k gewinne gemacht hab, darf ich da noch auf 20k für kapitalertragsteuern zahlen. Irre.

 

 

Bearbeitet von kunibertsolana
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vor 8 Stunden schrieb Jokin:

Hä?

Wieso bleiben dir keine 200.000 Euro und mehr?!?

Edit: Ok, ich seh grad, du hast in 2022 viel verloren.

Dann mach jetzt direkt die 2022-Steuererklärung fertig und lass die Verluste gegenrechnen, dann zahlst du kaum noch Steuern.

Das ist tatsächlich schon einkalkuliert...

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