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Versteuerung der Rewards durch Staking (Strategie?)


¯\_(ツ)_/¯

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Hallo zusammen,

Ich bin mir nicht ganz sicher ob das Thema schon mal besprochen wurde:

Wenn ich richtig informiert bin, dann müssen die Rewards mit dem Wert am Tag des Zuflusses versteuert werden, korrekt ? 

Und es gilt auch das FIFO Prinzip...

Also angenommen, ich habe am 1.1.2021 1000 ADA zum Kurs von 1 Euro erworben und mich am 1.5.2022 entschieden diese für Staking zu aktivieren. 

Am 1.6.2022 bekomme ich nun 10 ADA zum Kurs von 0.50€ gutgeschrieben, dh. ich müsste diese 5 € versteuern. Die Rewards werden meiner Wallet gutgeschrieben,
ich besitze als nun 1010 ADA.

Jetzt gibts es mMn verschiedene Optionen:

1. Ich verkaufe 50% des Rewards in ADA im Moment des Zuflusses (also 5ADA zu 0.50€ = 2.50€) und lege diese zur Seite um meine Steuer zu begleichen
2. Ich spekuliere auf steigende Kurse und verkaufe x Monate später ADA im Gegenwert von ca. 2.50€ um die Steuer zu begleichen 

Folgende Dinge sind mir nicht ganz klar:

- Es existent keine Depot Trennung , also würden erstmal die Coins verkauft werden, die ich am 1.1.2021 ursprünglich angeschafft habe. Da ich sie länger als 12 Monate besitze ist es egal, ob ich Kursgewinne oder Verluste realisiert habe. Aber wie wäre das zu handhaben, wenn die Ursprünglichen Coins noch keine 12 Monate liegen. Bekommt man das dann erklärt, dass man eignelich die Rewards verkaufen möchte (also eher LIFO) 

- Wenn ich die Rewartds nicht direkt am Tage des Zuflusses verkaufe, dann unterliegen diesen ebenso der 12 Monatigen Frist ? d.h. ich muss nicht nur die Rewards zum Zuflusszeitpunkt versteuern, sondern ggf. noch die Kursgewinne. Bzw. dies wäre hinfällig sofern keine Depottrennung existiert, da hier ggf. steuerfreie Coins per FIFO aus der 12 monatigen Frist versauert werden.

 

Puh... ich hoffe es ist einigermassen klar was ich meine ? bzw. viell. mach ich mir hier auch einfach zu viel Gedanken.. Wie handhabt ihr das denn ? 

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vor 5 Stunden schrieb ¯\_(ツ)_/¯:

- Es existent keine Depot Trennung , also würden erstmal die Coins verkauft werden, die ich am 1.1.2021 ursprünglich angeschafft habe. Da ich sie länger als 12 Monate besitze ist es egal, ob ich Kursgewinne oder Verluste realisiert habe. Aber wie wäre das zu handhaben, wenn die Ursprünglichen Coins noch keine 12 Monate liegen. Bekommt man das dann erklärt, dass man eignelich die Rewards verkaufen möchte (also eher LIFO) 

Ich würde die Staking Summe kurzerhand auf ein fiktives Wallet umbuchen um dann mit dem eigentlichen Reward ordentlich wirtschaften zu können. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Finanzamt mit diesem fiktiven Wallet ein Problem hätte.

Fraglich ist noch ob es überhaupt einen Unterschied macht. Einige Steuertools vertreten die Auffassung, dass der Reward keine Anschaffung ist und damit wäre der spätere Verkauf in jedem Fall steuerfrei. Ich würde dennoch wie oben beschrieben vorgehen einfach um das Risiko zu minimieren. Doppelt auf Steuerfreiheit setzen schadet sicher nicht.

In jedem fall aufpassen musst du wenn der Kurs sozusagen über Nacht in den Keller rauscht. Egal mit welchen Tricks du arbeitest du hast in der Situation dann plötzlich das Problem, dass das Finanzamt die Steuern für den Staking Reward trotzdem eintreiben möchte. Insofern ist dein Vorhaben ein Teil der Rewards zeitnah zu verkaufen in jedem Fall der sichere Weg.

 

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siehe zb meinen Post hier:
https://coinforum.de/topic/29028-lendingstaking/#comment-712390

ich persönlich setze wo es geht (aktuell wohl nur bei ETH mit rocketpool?) auf Staking mit neuem Token der an Wert gewinnt. Da hat man keine PRobleme bei und zudem sind sogar die Stakinggewinne steuerfrei. Wäre echt sinnvoll, wenn sowas auch bei den Börsen oder anderen Projekten umgesetzt würde, gerne dden Anbieter eures Vertrauens diesbezüglich anschreiben. Je mehr Nachfrage, desto eher wirds umgesetzt.
Bei Lending/Staking wo es das Modell noch nicht gibt setze ich persönlich darauf, dass die Zinsen bei Zufluss ohnehin nicht soo viel wert sind, also selbst wenn sie später auf 0 sinken, ich die Steuern dennoch problemlos bezahlen kann.

Was skunk schreibt kann ich so nicht unterstützen. Was einige Steuertools machen interessiert das Finanzamt nicht, das hält sich ans BMF Schreiben (unter Punkt 48 auf Seite 14 steht "Anschaffung", also ist es das auch. Außer man klagt dagegen und bekommt recht).
Und fiktive Depottrennung? Wieso sollte das Finanzamt sowas erlauben? Wenn es das würde, dann hätte ich die mega Probleme die ich aktuell mit meinem Finanzamt habe nicht. Ich muss zb klagen um LIFO durch zubekommen und alles nur weil bei meiner Handelsstrategie eine tatsächliche Depottrennung für FIFO nicht möglich ist. Wäre echt schön, wenn ich da nun auch mit fiktiven Depots ankommen könnte. Es ist auch bei mir lediglich ein technisches Problem weshalb ich die Depots nicht trennen kann, aber sie haben massivste Auswirkungen. Also falls es ein Recht auf fiktive Depots gibt, lasst es mich wissen, dann sind all meine Probleme gelöst. (alternativ hatte ich meinem Finanzamt auch schon eine fiktive, aber logische Zuordnung von einem Verkauf zu einem speziellem Kauf vorgeschlagen. Es sind aber technisch gesehen halt nicht dieselben Coins die da verkauft wurden, deshalb kann das nicht akzeptiert werden, obwohl die Regeln/Gesetze halt echt zum Haareraufender Schwachsinn sind.. ja ich rege mich extremst darüber auf)

 

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vor 5 Stunden schrieb Serpens66:

Was skunk schreibt kann ich so nicht unterstützen. Was einige Steuertools machen interessiert das Finanzamt nicht, das hält sich ans BMF Schreiben (unter Punkt 48 auf Seite 14 steht "Anschaffung", also ist es das auch. Außer man klagt dagegen und bekommt recht).

Wenn du auf Nummer sicher gehen willst dann vorher eine Testbuchung im Steuertool machen. Einmal einen Staking Reward. Dann nochmal ein Mining Reward und einen Tag später alles verkaufen. Steuerreport ziehen und prüfen ob der Verkauf jetzt steuerpflichtig oder steuerfrei war. Das BMF Schreiben haben noch nicht alle Steuertools umgesetzt.

vor 6 Stunden schrieb Serpens66:

Und fiktive Depottrennung? Wieso sollte das Finanzamt sowas erlauben?

In meiner Steuererklärung habe ich immer dann mit fiktiven Wallets (keine fiktive Depottrennung!) gearbeitet wenn meine "Buchhaltung" damit leichter verständlich wird. In meinem Fall war das in drei Fällen sinnvoll.

Einmal habe ich an einem Token Sale teil genommen bei dem zwischen Kauf und Erhalt der Token einige Monate lagen. In der Steuererklärung hatte ich erstmal eine Lücke von mehreren Monaten. ETH runter vom Wallet und einige Monate später ein Token Eingang. Die Lücke zwischen beiden Buchungen habe ich mit einem fiktiven ICO Wallet gefüllt. Ich habe die ETH also intern auf das fiktive Wallet umgebucht, dort einen Kauf gebucht und dann Monate später die Token zurück auf das richtige Wallet. Das fiktive Wallet dient hier einfach nur der besseren Verständnis.

Der zweite Fall war ein Token Swap. Ein Token von der BTC Blockchain (ja sowas gibt es) wurde auf die ETH Blockchain migriert. Hier ist das Problem dieses mal nicht eine zeitliche Lücke sondern ein Problem mit der Zieladresse. Ohne fiktives Wallet müsste ich ohnehin eine fiktive Buchung vornehmen. Bei einem Token Swap würde der neue Token ja immer noch scheinbar auf meiner BTC Adresse liegen. Um eventuelle Rückfragen gleich vorzubeugen habe ich auch hier ein fiktives Wallet eingeschoben damit die Transaktionen auf der Blockchain wieder nahtlos zueinander passen und alles von mir künstlich hinzugefügten Buchungen nur auf dem fiktiven Wallet begrenzt bleiben.

Dritter Fall waren Mining Einkünfte auf tausend verschiedene Adressen. Anstatt tausende von Adressen zu pflegen habe ich die Eingänge per Skript aufsummiert und auf ein fiktives Wallet gebucht. Am Ende dann irgendwann eine Umbuchung von dem fiktiven Wallet hin zu meinem echten Wallet.

In allen 3 Fällen habe ich dem Finanzamt gegenüber im Begleitschreiben erklärt, dass es sich um ein von mir fiktiv eingefügtes Wallet handelt und warum ich das gemacht habe. Das Finanzamt hat in allen 3 Fällen zugestimmt. Ich habe einfach nur dem Finanzamt und mir selbst die Arbeit erleichtert. Ich habe zu keinem Zeitpunkt eine Depottrennung fingiert. Ich habe nur an den Stellen mit fiktiven Wallets gearbeitet wo es technisch anders nicht möglich war weil die Steuertools nun mal im Funktionsumfang limitiert sind und nicht alles abbilden können. Meine Lösung für derartige Probleme sind fiktive Wallets mit gesonderter Erwähnung im Begleitschreiben.

vor 6 Stunden schrieb Serpens66:

Wenn es das würde, dann hätte ich die mega Probleme die ich aktuell mit meinem Finanzamt habe nicht.

Da lehne ich mich jetzt mal ganz weit aus dem Fenster und behaupte, dass du die Probleme mit dem Finanzamt so oder so hättest. So eine fiktive Wallet Trennung hättest du durchaus probieren können aber das Risiko, dass das Finanzamt das ankreidet hast du so oder so. Mal verliert man und mal gewinnen die anderen...

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danke für die Aufklärung skunk. In deinen 3 Beispielen sind fiktive Wallets defintiv sinnvoll und auch richtig, zumal sie entweder das ergebnis nicht verändern, oder Lücken schließen.

Aber wenn man bei Staking/Lending zb. auf einer Börse 100 Coins verleiht und am nächsten Tag durch die Zinsen dann 101 Coins auf demselben Wallet hat, dann wird es kaum erlaubt sein 1 Coin umzubuchen und irgendwie zu begründen, dass das nun die Zinsen sind und nicht alte Coins (dies verändert die steuerliche Bewertung und schließt keine Lücke). Es klang so als würdest du genau das vorschlagen, was natürlich sehr sinnvoll wäre, aber aufgrund der mieserablen Gesetzgebung nicht erlaubt ist.

Achso noch zur ursprünglichen Frage von ¯\_(ツ)_/¯:
Wie du schon richtig erkannt hast, hat man weniger Probleme wenn die verliehenden Coins bereits steuerfrei sind. Solange man nicht mehr als 100% Zinsen im Jahr bekommt, kann man quasi jeden Tag die Summe der Zinsen verkaufen und dieser Verkauf ist dann immer steuerfrei, da ja auch der Verkauf der Zinsen nach einem Jahr steuerfrei wird (nur der Zufluss wird halt wie gewohnt versteuert). Ein neues Problem hat man dann aber natürlich, wenn der Wert gefallen ist und man diesen Wertverlust nicht mehr steuerlich berücksichtigen kann, weil 1 jahr gehalten... Also problemlos geht es in dem Fall leider nicht.

Bearbeitet von Serpens66
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14 hours ago, Serpens66 said:

hat man weniger Probleme wenn die verliehenden Coins bereits steuerfrei sind. Solange man nicht mehr als 100% Zinsen im Jahr bekommt, kann man quasi jeden Tag die Summe der Zinsen verkaufen und dieser Verkauf ist dann immer steuerfrei, da ja auch der Verkauf der Zinsen nach einem Jahr steuerfrei wird (nur der Zufluss wird halt wie gewohnt versteuert)

Damit ist man denke ich erstmal auf der Sicheren Seite.

Man muss sich glaub jedes Projekt (ETH2, ADA, DOT, etc.) ganz genau anschauen und wie man die Staking Rewards gut geschrieben bekommt. Und das ganze ist ja dann auch nicht wiederum unterschiedlichen, wenn man über eine Exchange (zB Kraken) Staking betreibt oder über seine Desktop Wallet. 

Auf Steuertools möchte ich mich da eigentlich nicht so gerne verlassen, zumindest muss ich das ganze einmal für mich verstanden haben um da guten Gewissens auf der rechtlich sicheren Seite zu sein. 

14 hours ago, Serpens66 said:

zb. auf einer Börse 100 Coins verleiht und am nächsten Tag durch die Zinsen dann 101 Coins auf demselben Wallet hat, dann wird es kaum erlaubt sein 1 Coin umzubuchen

ist das wirklich so ? 😕 Wäre ja schon nachvollziehbar, wenn man genau 1 Coin paar Minuten später auf eine getrennte Wallet transferieren würde...

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vor 10 Stunden schrieb ¯\_(ツ)_/¯:

ist das wirklich so ? 😕 Wäre ja schon nachvollziehbar, wenn man genau 1 Coin paar Minuten später auf eine getrennte Wallet transferieren würde...

Versuchen kann man es immer. Und so schlampig wie die Finanzämter normalerweise sind wird das (und alles was du willst) auch durchgehen, sofern du sie nicht irgendwie triggerst oder es ganz ganz offensichtlich ist. Um sicher zu sein, falls das später doch noch auffliegt, sollte man aber dafür sorgen, dass der Finanzbeamte es leicht hätte erkennen können, wenn er es denn überflogen hätte, sonst könnte es Steuerhinterziehung sein. Und ja dieser Rat gilt für alle Sachen die nicht so ganz eindeutig oder gar nicht geklärt sind, da sucht man sich das raus was für einen selbst am Besten ist und guckt wie das Finanzamt drauf reagiert.

Bearbeitet von Serpens66
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