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Vorteile von Steuerberater für Krypto?


stefan343

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Was hat es eigentlich für einen Vorteil wenn ich meine Steuererklärung für Krypto bei einem Steuerberater mache?

Der Steuerberater verwendet doch auch nur die Daten von Cointracking, Koinly. Blockpit?

Welcher Mehrwert hat hier einen Steuerberater gegenüber einem Steuerprogramm wie Cointracking?

Wird einem Steuerberater mehr geglaubt, kommen da weniger Rückfragen vom Finanzamt? Oder was hat das sonst noch für Vorteile?

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vor 15 Minuten schrieb stefan343:

Welcher Mehrwert hat hier einen Steuerberater gegenüber einem Steuerprogramm wie Cointracking?

Wird einem Steuerberater mehr geglaubt, kommen da weniger Rückfragen vom Finanzamt? Oder was hat das sonst noch für Vorteile?

Mal ganz ehrlich. Wenn du einen Steuerberater dafür beauftragt, deinen Gewinn/Verlust für mehrere hundert Trades oder mehr auszurechnen, wirst du arm. 

Vielmehr wäre das Szenario, dass man beides nutzt. Cointracking spuckt die Zahlen aus, der SB trägt die in die Steuererklärung ein.

Für mich erkennbare Vorteile: Der SB berät dabei, wo was einzutragen ist, was evtl absetzbar ist, wie das mit Vor- und Rücktragung funktioniert.

Wenn du das alles selber kannst, CT und dann selber machen. Jokin schrieb glaube ich Mal, dass die bei privat/selbst angegebener Erklärung Fehler gnädiger korrigieren lassen, bevor die Keule kommt. Kann ich nicht beurteilen.

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Man muss das wohl erstmal auseinander sortieren und mehrere Arbeitspakete definieren:

Paket 1 "Daten zusammen tragen"
- die CSV-Exportdateien aller Börsen runterladen und sauber ablegen
- Jahresanfangsbestände aller Accounts und Konten dokumentieren und belegen (z.B. durch Screenshots am 01.01. oder vor dem ersten Trade)
- Jahresendbestände dokumentieren (z.B. Screenshots am 31.12. nach dem letzten Trade)
- Walletbestände ebenso erfassen
=> hierbei kann kein Steuerberater helfen, das muss man schon alles selber machen

Paket 2: "Daten aufbereiten"
- CSV-Dateien auf Vollständigkeit prüfen, Formatierungen müssen stimmen
- Exceldateien müssen vollständig und verarbeitbar sein
- Screenshots nicht zu verpixelt und lesbar
=> hierbei kann auch niemand helfen, der Steuerberater kann höchstens den Check machen ob alles vollständig ist

Paket 3: "Gewinn, Verlust, Gebühren, Einnahmen, etc. ermitteln"
- alles in ein geeignetes Tool importieren, z.B. Cointracking.info
- die Anfangsbestände sauber einpflegen
- die errechneten Endbestände mit den Screenshots abgleichen
- Fehler suchen und beheben
=> auch hierbei kann kein Steuerberater helfen, das kann man nur selber machen. Das ist bei vielen Trades, Börsen, Wallets, etc. sehr aufwendig wenn man sehr viel gemacht hat. 
Ich unterteile meine Aktivitäten in mehrere Teilbereiche, z.B. Shorttermtrading, Lending, etc.

Paket 4: "Ergebnisse in die Einkommensteuererklärung übernehmen"
- alle Erträge (Gewinn/Verlust) aus Kryptoverkäufen kommen bei "private Veräußerungsgeschäfte" der Anlage SO rein
- alle Kosten in Verbindung mit den Kryptoverkäufen (Gebühren, Lizenzen, Ausgaben, ...) werden als Werbungskosten abgezogen
- alle anderen Einkünfte (Lending, Staking, Referral, ...) kommen bei "Einnahmen" der Anlage SO rein
- alle Kosten in Verbindung mit den Einkünften werden als Werbungskosten diesen zugeordnet.
- Verluste lassen sich nur im Bereich "private Veräußerungsgeschäfte" ein Jahr zurück- oder in das Folgejahr vortragen
- Eine Verrechnung dieser Verluste mit anderen Einkunftsarten erfolgt nicht.
=> das ist das was ein Steuerberater für dich übernehmen kann. aber dafür sind die echt absolut überbezahlt, das kannst du auch selber

Paket 5: "Steuererklärung optimieren"
- da gibt's nicht viel zu optimieren solange du nicht Mining betreibst, nicht mit Futures arbeitest und auch sonst kein Gewerbe laufen hast
=> hierfür bietet sich ein kostenfreies Erstberatungsgespräch mit diversen Steuerberatern an

Paket 6: "Steuererklärung abgeben"
- als Privatmensch hast du frühere Fristen als die Steuerberater haben
- Steuerberater stehen für die von ihnen abgegebenen Steuererklärungen selbst gerade, das machen sie bei höheren Kryptoerträgen extrem ungern oder nur gegen Einwurf von (sehr vielen) Münzen
- eine spätere Einreichung kann zur Folge haben, dass man auch die Nachzahlung erst später leisten muss
=> hier muss man im Einzelfall abwägen was wertvoller ist, das Honorar einsparen oder erst später Steuern nachzahlen 

Paket 7: "Diskussion mit dem Finanzamt"
- das Finanzamt sieht in der Erklärung nur die Zahlen und will eventuell die Unterlagen haben aus denen die Berechnung hervor geht.
- hier lässt sich sehr viel Zeit schinden indem man mit dem Finanzamt die Unterlagen und den Detaillierungsgrad abstimmt. Das kann schonmal ein paar Wochen dauern. Dadurch kann man wunderbar den Steuerbescheid in die Zukunft verschieben
- die Rückfragen hängen nicht davon ab "wer" die Erklärung abgibt sondern "wie plausibel" die eingereichten Zahlen sind und wie gut die Herleitung der Zahlen ist, wie schlüssig das aufgebaut ist. Und da macht Cointracking das schon recht gut. Ich ergänze die Unterlagen um weitere Berechnungen wie z.B. die Werbungskostenermittlung, etc.
=> Hier sind Steuerberater vielleicht schneller und nicht immer im Sinne des Clienten.

Paket 8: "Prüfung des Steuerbescheids"
- ich benutze die Wiso-Software, da kann ich alles gut erkennen was ich eingegeben habe und wie das im Bescheid aussehen muss
=> klar, das kann auch ein Steuerberater machen. Ich ziehe es jedoch vor eine derart hohe Selbstverantwortung nicht an Dritte abzugeben - zumal eh kein Steuerberater meine Steuererklärung einreichen will, das ist denen zu komplex.

 

 

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Ich glaube, das zauberwort ist "plausibel". Es muss für das Finanzamt plausibel erscheinen. Und mittlerweile wissen auch finanzbeamte,  was krypto-börsen sind, sie wissen so in etwa über die kursverläufe bei cryptos und Aktien im vergangenen Jahr Bescheid, sie kennen die diversen Tools,  und sind nicht auf den Kopf gefallen.

 

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Mir fällt ein Fall ein bei dem der Steuerberater auf keinen Fall ins Boot geholt werden sollte. Einfach mal eine Runde Geldwäsche. Ein recht einfacher Weg das zu tun wäre irgend ein NFT zu kaufen und den dann später zu einem eigentlich völlig überteuerten Preis weiter zu verkaufen. Wenn man den NFT länger als 1 Jahr gehalten hat ist dieser Gewinn am Ende nicht nur sauber in den Büchern drin sondern ist sogar steuerfrei. Es gibt nur ein Problem. Wer ist so blöd und kauft dir so ein NFT zu einem völlig überteuerten Preis ab? Eventuell sogar mehrfach? Nun das Finanzamt wird diesen kleinen Schönheitsfehler kaum bemerken und artig seinen Stempel drunter setzen womit die Geldwäsche vollendet wäre. Einem erfahrenen Steuerberater würde ich aber durchaus zutrauen einen solchen Schatz zu finden und zu erkennen.

Wer also etwas in seiner Steuererklärung zu verstecken hat der macht sie einfach selbst.

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