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Tools zur Rückwärtsrecherche und Haltedauer?


siggi69

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Hallo Zusammen,

die Steuerfahndung hat angeklopft, und hätte gerne Informationen über mein Kryptotrading da ich ja nie etwas angegeben hätte.
Soweit so schlecht :D

Jetzt versuche ich alles an Daten der letzten 10 Jahre zu aggregieren um die ausreichende Haltedauer nachzuweisen. Ich bin seit etwa 2013 dabei und da war ja noch viel wilder westen, börsen/wallet anbieter die von heute auf morgen wieder weg waren usw. Erst ab 2017 hab ich mir alles auf nen ledger gepackt und hab ab dem Zeitpunkt kein Problem was den Nachweis der Haltedauer betrifft, für davor ggf schon.
Ich weiß zb. nicht mehr auf welcher/n wallet/s ich meine btc vor 2017 hatte, das wäre aber gut zu wissen für den Nachweis da ich Ende 2017 zb. etwas verkauft habe.

1) Gibt es Tools mit denen ich jetzt zurückverfolgen kann von wo die Transaktion auf dem ledger herkam und kann ich darüber Schlüsse ziehen welcher wallet anbieter das wohl war?
2) Wenn es den Walletanbieter nicht mehr gibt, ich kein Zugriff mehr habe oder was auch immer, gibt es die Möglichkeit nur über die Blockchain zu zeigen das die Coins dort ja für Zeitraum X gelegen haben bevor sie dann auf die ledger wallet geschickt wurden?

Danke & VG

 

 

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vor 1 Stunde schrieb siggi69:

1) Gibt es Tools mit denen ich jetzt zurückverfolgen kann von wo die Transaktion auf dem ledger herkam und kann ich darüber Schlüsse ziehen welcher wallet anbieter das wohl war?

Du kannst es über walletexplorer.com versuchen um zu erfahren von und zu welcher Exchange du Coins transferiert hattest.

vor 1 Stunde schrieb siggi69:

2) Wenn es den Walletanbieter nicht mehr gibt, ich kein Zugriff mehr habe oder was auch immer, gibt es die Möglichkeit nur über die Blockchain zu zeigen das die Coins dort ja für Zeitraum X gelegen haben bevor sie dann auf die ledger wallet geschickt wurden?

Nein, denn deine Coins liegen bei Exchanges nicht auf Adressen, die einzelnen Usern zugeordnet sind.

vor 1 Stunde schrieb siggi69:

die Steuerfahndung hat angeklopft, und hätte gerne Informationen über mein Kryptotrading da ich ja nie etwas angegeben hätte.

Die Steuerfahndung kommt nicht einfach so. Da muss ein Anfangsverdacht vorliegen.

Das könnten hohe Geldeingänge auf dein Bankkonto sein. Und genau da solltest du auch bei deiner Recherche ansetzen und die Spur des Geldes zurück verfolgen.

... das Geld kam von einer Exchange, dort hast du Coins gegen Euro eingetauscht. Und nun musst du nachweisen wie lange diese Coins dort gelegen haben.

Dabei muss sich die Steuerfahndung leider auch die Aufbewahrungsfristen dulden (https://eu.hsm.eu/de/know-how/schreddern/daten-aufbewahren/private-unterlagen/) - wenn irgendwas nicht mehr vorhanden ist, dann ist es eben nicht mehr da.

Die Steuerfahndung nennt sich zudem nicht ohne Grund "Fahndung". Das heißt, sie "fahnden" nach allen Dokumenten, die noch vorliegen. Was nicht mehr da ist, ist halt nicht mehr da.

Ich empfehle jedoch maximal kooperativ zu sein, das heißt: Erstmal Kaffee und Kuchen vorbereiten. Zuerst klären was sie konkret wissen wollen und wo deren Anknüpfpunkt ist - das dürfte eine bestimmte Bankkontobuchung sein. Dann mit den Leuten das besprechen was noch da ist, was du selber nachvollziehen kannst.
Das ist dann eine Art "Lückentext", da sind dann Walletadressen von Coins deren Herkunft und deren Verbleib unbekannt sind und du legst das dann auch so auf den Tisch.

Du bereitest dich darauf vor dich komplett nackig zu machen, also Zugangsdaten zu Börsen und Handelsplätzen offen legen. Vermögen was anhand der Zugangsdaten "in Gefahr" ist, ziehst du natürlich vor dem Termin auf deine eigene Offlinewallet ab. Die Adressen teilst du der Steuerfahndung mit, aber eben nicht die Privatekeys.

Wichtig ist auch, dass du jeweils zum Jahresende eine Bestandsermittlung zusammen bekommst. Du darfst dabei auch schätzen - besser du schätzt selber als dass jemand anders für dich schätzt.

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2 hours ago, Jokin said:

Du kannst es über walletexplorer.com versuchen um zu erfahren von und zu welcher Exchange du Coins transferiert hattest.

Nein, denn deine Coins liegen bei Exchanges nicht auf Adressen, die einzelnen Usern zugeordnet sind.

Die Steuerfahndung kommt nicht einfach so. Da muss ein Anfangsverdacht vorliegen.

Das könnten hohe Geldeingänge auf dein Bankkonto sein. Und genau da solltest du auch bei deiner Recherche ansetzen und die Spur des Geldes zurück verfolgen.

... das Geld kam von einer Exchange, dort hast du Coins gegen Euro eingetauscht. Und nun musst du nachweisen wie lange diese Coins dort gelegen haben.

Dabei muss sich die Steuerfahndung leider auch die Aufbewahrungsfristen dulden (https://eu.hsm.eu/de/know-how/schreddern/daten-aufbewahren/private-unterlagen/) - wenn irgendwas nicht mehr vorhanden ist, dann ist es eben nicht mehr da.

Die Steuerfahndung nennt sich zudem nicht ohne Grund "Fahndung". Das heißt, sie "fahnden" nach allen Dokumenten, die noch vorliegen. Was nicht mehr da ist, ist halt nicht mehr da.

Ich empfehle jedoch maximal kooperativ zu sein, das heißt: Erstmal Kaffee und Kuchen vorbereiten. Zuerst klären was sie konkret wissen wollen und wo deren Anknüpfpunkt ist - das dürfte eine bestimmte Bankkontobuchung sein. Dann mit den Leuten das besprechen was noch da ist, was du selber nachvollziehen kannst.
Das ist dann eine Art "Lückentext", da sind dann Walletadressen von Coins deren Herkunft und deren Verbleib unbekannt sind und du legst das dann auch so auf den Tisch.

Du bereitest dich darauf vor dich komplett nackig zu machen, also Zugangsdaten zu Börsen und Handelsplätzen offen legen. Vermögen was anhand der Zugangsdaten "in Gefahr" ist, ziehst du natürlich vor dem Termin auf deine eigene Offlinewallet ab. Die Adressen teilst du der Steuerfahndung mit, aber eben nicht die Privatekeys.

Wichtig ist auch, dass du jeweils zum Jahresende eine Bestandsermittlung zusammen bekommst. Du darfst dabei auch schätzen - besser du schätzt selber als dass jemand anders für dich schätzt.

Das sind sehr gute Tips, die er sich zu Herzen nehmen sollte. Vielleicht noch ein paar Anmerkungen.

- Nicht dumm spielen und so tun als wüsste man das alles nicht. Volle Kooperation schon in den ersten 5 Minuten klären und anbieten !!!

- Wirklich alles belegen, genau wie Jokin das sagt. (mehr als NACKIG machen).

- Auf keinen Fall mit denen anfangen zu diskutieren, wenn Du die sauer fährst, geht es erst recht los.

- Zum Thema schätzen, das ist in meinen Augen nur teilweise richtig. Es muss eine begründetete/realistische Schätzung sein. Fang also nicht an, was unrealistisches zu schätzen, dann machen die das für Dich und in ihrem Interesse !

Bei mir wurden erst alle Unterlagen angefordert, ich haben denen zigtausend Seiten Tradingprotokoll geschickt und alle Kontodaten. Da diese denen bereits zur Verfügung (Regulierte Banken, Broker, Börsen teilen gerne die Kontodaten mit dem Finanzamt) gestellt wurde, haben die mich einfach nur zur Überprüfung eingeladen, 3 Leute haben sich das angesehen und nix gefunden. Dafür habe ich jetzt ein paar Jahre Ruhe, weil ich weiss, was das getriggert hat und diesen Fehler mache ich nicht nochmal.

Ich habe nur einen Fehler gemacht, als ich ein paar Emails mit dem Broker mit beigelegt hatte, dann haben die alle Emails von mir der letzten 10 Jahre überprüft 😞

An diese Stelle möchte ich nochmals betonen, zahlt Steuern und das rechtzeitig. Man schläft einfach besser.

Edited by Chantal Krüger II
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vor 4 Stunden schrieb siggi69:

Jetzt versuche ich alles an Daten der letzten 10 Jahre zu aggregieren um die ausreichende Haltedauer nachzuweisen.

Das halte ich für einen sehr großen Fehler. Du solltest jedes Steuerjahr davon ausgehen, dass du die Haltedauer eben nicht eingehalten hast und die volle Dokumentation fahren um zu beweisen, dass du sie in vielen Fällen eben doch einhalten konntest. Wenn du keine Dokumentation hast, kannst du auch nicht wissen ob die Haltedauer konsequent und überall durchgezogen wurde. Es reicht ein kleiner Fehler und schon hat sich das mit der Steuerfreiheit erledigt. Ich sage mal mutig solche Wetten ohne Dokumentation abzuschließen.

vor 4 Stunden schrieb siggi69:

Gibt es Tools mit denen ich jetzt zurückverfolgen kann von wo die Transaktion auf dem ledger herkam und kann ich darüber Schlüsse ziehen welcher wallet anbieter das wohl war?

Jeder Blockexplorer ist dein Freund. Wenn du Transaktionen mit nur 1-2 Outputs findest, sind das mit hoher Wahrscheinlichkeit Transaktionen die du selbst getätigt hast. Sind es dagegen deutlich mehr Outputs dann dürfte es sich um die Auszahlung von einem Exchange handeln.

vor 4 Stunden schrieb siggi69:

Wenn es den Walletanbieter nicht mehr gibt, ich kein Zugriff mehr habe oder was auch immer, gibt es die Möglichkeit nur über die Blockchain zu zeigen das die Coins dort ja für Zeitraum X gelegen haben bevor sie dann auf die ledger wallet geschickt wurden?

Es geht um die letzten 10 Jahre. Wenn du vor 2017 Steuern hinterzogen hast, dann wird das nicht dadurch legalisiert, dass du die Coins erst nach einem Jahr verkaufst.

Was hilfreich wäre sind Kontoauszüge. Du behauptest du hast vor 2017 nur BTC gekauft aber nicht verkauft. Dann sollte es zu jedem Kauf auch eine passende Banküberweisung geben. Dazu suchst du dir dann den Tageskurs raus. Einmal alles aufsummieren und idealerweise stimmt das mit deinem Bestand ab 2017 überein. Interessant wird es werden wenn du plötzlich doppelt so viele BTC hast als du per Banküberweisung hättest in dem Zeitraum kaufen können. Das würde dann eher unangenehm für dich werden.

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Hat jemand Erfahrungswerte wie lange so etwas dauert? Habe selber, zwar verspätet, aber immerhin meine Steuerklärung eingereicht und warte nun seit Monaten auf Rückmeldung (bereits mehr als 4 Monate verstrichen). Finde bei der ganzen Geschichte ist das schlimmste wenn sich so etwas ewig hinzieht.  

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vor 7 Stunden schrieb Terx:

Hat jemand Erfahrungswerte wie lange so etwas dauert? Habe selber, zwar verspätet, aber immerhin meine Steuerklärung eingereicht und warte nun seit Monaten auf Rückmeldung (bereits mehr als 4 Monate verstrichen). Finde bei der ganzen Geschichte ist das schlimmste wenn sich so etwas ewig hinzieht.  

Rechne mal mit einem Jahr. Die erste Einkommensteuererklärung dauerte bei mir sehr lange. Danach auch mehr als 6 Monate.

Meine 2021er habe ich Ende Oktober 2022 abgegeben, nun muss ich einige Rückfragen beantworten und ich denke, dass ich im Juni den Steuerbescheid habe.

Falls das Thema für die Steuerfahndung relevant wird, schaltet sich diese erst nach dem Steuerbescheid ein, haben sie mir in 2017 erzählt.

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vor 20 Stunden schrieb Jokin:

Du kannst es über walletexplorer.com versuchen um zu erfahren von und zu welcher Exchange du Coins transferiert hattest.

Nein, denn deine Coins liegen bei Exchanges nicht auf Adressen, die einzelnen Usern zugeordnet sind.

Die Steuerfahndung kommt nicht einfach so. Da muss ein Anfangsverdacht vorliegen.

Das könnten hohe Geldeingänge auf dein Bankkonto sein. Und genau da solltest du auch bei deiner Recherche ansetzen und die Spur des Geldes zurück verfolgen.

... das Geld kam von einer Exchange, dort hast du Coins gegen Euro eingetauscht. Und nun musst du nachweisen wie lange diese Coins dort gelegen haben.

Dabei muss sich die Steuerfahndung leider auch die Aufbewahrungsfristen dulden (https://eu.hsm.eu/de/know-how/schreddern/daten-aufbewahren/private-unterlagen/) - wenn irgendwas nicht mehr vorhanden ist, dann ist es eben nicht mehr da.

Die Steuerfahndung nennt sich zudem nicht ohne Grund "Fahndung". Das heißt, sie "fahnden" nach allen Dokumenten, die noch vorliegen. Was nicht mehr da ist, ist halt nicht mehr da.

Ich empfehle jedoch maximal kooperativ zu sein, das heißt: Erstmal Kaffee und Kuchen vorbereiten. Zuerst klären was sie konkret wissen wollen und wo deren Anknüpfpunkt ist - das dürfte eine bestimmte Bankkontobuchung sein. Dann mit den Leuten das besprechen was noch da ist, was du selber nachvollziehen kannst.
Das ist dann eine Art "Lückentext", da sind dann Walletadressen von Coins deren Herkunft und deren Verbleib unbekannt sind und du legst das dann auch so auf den Tisch.

Du bereitest dich darauf vor dich komplett nackig zu machen, also Zugangsdaten zu Börsen und Handelsplätzen offen legen. Vermögen was anhand der Zugangsdaten "in Gefahr" ist, ziehst du natürlich vor dem Termin auf deine eigene Offlinewallet ab. Die Adressen teilst du der Steuerfahndung mit, aber eben nicht die Privatekeys.

Wichtig ist auch, dass du jeweils zum Jahresende eine Bestandsermittlung zusammen bekommst. Du darfst dabei auch schätzen - besser du schätzt selber als dass jemand anders für dich schätzt.

Super, walletexplorer bringt mich schon mal etwas weiter. Einige coins kamen von bitcoin.de ich hab mein Konto dort allerdings vor Jahren schließen lassen, haben die ne Transaktionsaufbewahrungspflicht so wie bei ner Bank?

Ja der Anfangsverdacht ist, das sie irgend eine Börse pauschal angefragt haben, es dort Transaktionen auf meinen Namen gab und ich bei der Steuererklärung ja nie etwas angegeben hätte und sie gerne wüssten ob es da Gewinne/Verluste gab. Das Schreiben von denen ist komplett ins Blaue, da wird weder erwähnt um welchen Zeitraum es geht, noch welche Börse usw. Vermute die haben das Schreiben hundert- (oder tausend)fach rausgeschickt und schauen mal was sie jetzt alles an infos bekommen (die sie dann ja nicht selbst recherchieren müssen).

Den Ansatz mit den Bankkonten hatte ich auch, allerdings bin ich da ein fleißiger Wechsler, hatte in den letzten Jahren da bestimmt 10 verschiedene, größtenteils sind die auch wieder geschlossen usw. Zumal ich ganz am Anfang auch mal über localbitcoins mich persönlich getroffen habe, der hat 500€ in die Hand bekommen und ich 2btcs...

Für alles ab 2017 hab ich keine Probleme mit den Daten, seitdem liegt alles auf dem Ledger, da lässt sich nachweisen das es länger als 1 Jahr vorhanden ist. Aber ich hab halt keine Ahnung welcher Zeitraum sie gerade interessiert...

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3 hours ago, Jokin said:

Rechne mal mit einem Jahr. Die erste Einkommensteuererklärung dauerte bei mir sehr lange. Danach auch mehr als 6 Monate.

 

Das ist schon erschreckend, dass es so lange dauert. Habe bei denen angerufen, und die meinten es dauert im Schnitt nun 7 Monate - und jeder wird gleich behandelt, egal wie wichtig oder unwichtig der Bescheid für einen persönlich ist. Das ist einfach verrückt, wenn man bedenkt, dass der Staat ja das Geld haben will.

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vor 59 Minuten schrieb siggi69:

Super, walletexplorer bringt mich schon mal etwas weiter. Einige coins kamen von bitcoin.de ich hab mein Konto dort allerdings vor Jahren schließen lassen, haben die ne Transaktionsaufbewahrungspflicht so wie bei ner Bank?

Frag einfach mal bei Bitcoin.de an.

Generell hast du extrem schlechte Karten wenn du der Steuerfahndung erzählst, dass du deinen Bitcoin.de-Account hast schließen lassen. Und das auch noch ohne die Transaktionshistorie aller Trades vorher zu exportieren.

Daher frag sehr schnell selber bei Bitcoin.de an bevor die Steuerfahndung das für dich tun wird.

vor einer Stunde schrieb siggi69:

Ja der Anfangsverdacht ist, das sie irgend eine Börse pauschal angefragt haben, es dort Transaktionen auf meinen Namen gab und ich bei der Steuererklärung ja nie etwas angegeben hätte und sie gerne wüssten ob es da Gewinne/Verluste gab. Das Schreiben von denen ist komplett ins Blaue, da wird weder erwähnt um welchen Zeitraum es geht, noch welche Börse usw. Vermute die haben das Schreiben hundert- (oder tausend)fach rausgeschickt und schauen mal was sie jetzt alles an infos bekommen (die sie dann ja nicht selbst recherchieren müssen).

Aha, dann läuft die Fahndung nun langsam an.

Ich hatte es schon 2017 irgendwo hier im Forum erwähnt, dass da was kommen wird. In den USA arbeiten die Steuerbehörden eng mit Coinbase zusammen.

Du kannst mal davon ausgehen, dass die Steuerfahndung bei einer deutschen Börse angefragt hat, denn Daten von ausländischen Börsen zu erhalten dürfte auch für die Steuerfahndung mit zusätzlichem Aufwand verbunden sein.

Das könnte so laufen, dass die sich einmal alle Kundendaten geben lassen mit den jeweiligen Jahresumsatzzahlen. Dann gleichen die das gegen die Steuerbescheide dieser Kunden ab und können so ganz schnell erkennen wer keine Angaben im Abschnitt "Private Veräußerungsgeschäfte" gemacht hatte.

 

Und da du einen Account bei Bitcoin.de hattest, wird es wohl auch genau darum gehen.

... das wiederum macht es für dich aber auch recht einfach, denn du wirst sicher wissen welches Bankkonto du mit Bitcoin.de verbunden hattest. Somit gehst du sämtliche Kauf- und Verkaufbuchungen deines Bankkontos durch und kannst anhand von Coinmarketcap einen ungefähren Bitcoinkurs ermitteln.

Nun kannst du selber in Excel alle Käufe und alle Verkäufe eintragen und auf diese Art und Weise ermitteln ob du Bitcoin verkauft "haben könntest", die weniger als ein Jahr alt waren.

Ist das ausgeschlossen, dann schickst du einfach deine Exceltabelle rüber und erklärst, dass du das anhand deiner Kontobuchungen rekonstruiert hast und ob die Auskunft bereits zufriedenstellend ist.

vor einer Stunde schrieb siggi69:

Den Ansatz mit den Bankkonten hatte ich auch, allerdings bin ich da ein fleißiger Wechsler, hatte in den letzten Jahren da bestimmt 10 verschiedene, größtenteils sind die auch wieder geschlossen usw. Zumal ich ganz am Anfang auch mal über localbitcoins mich persönlich getroffen habe, der hat 500€ in die Hand bekommen und ich 2btcs...

Du wirst doch wohl die alten Kontoauszüge noch haben und anhand derer das nachvollziehen können?!?

Deine Localbitcoin-Käufe wirst du doch sicher auch mit irgendwelchen eMails belegen können. Ansonsten kannst du es immer noch an eidesstattlich versichern.

vor einer Stunde schrieb siggi69:

Für alles ab 2017 hab ich keine Probleme mit den Daten, seitdem liegt alles auf dem Ledger, da lässt sich nachweisen das es länger als 1 Jahr vorhanden ist. Aber ich hab halt keine Ahnung welcher Zeitraum sie gerade interessiert...

Konzentriere dich auf deine Kontobuchungen.

... und wenn wirklich alles weg ist, dann musst du halt erklären, dass Aufzeichnungen vor 2017 nicht mehr existieren und Hilfe benötigst um die Unterlagen von geschlossenen Konten und Accounts zu beschaffen.

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vor 10 Stunden schrieb siggi69:

Den Ansatz mit den Bankkonten hatte ich auch, allerdings bin ich da ein fleißiger Wechsler, hatte in den letzten Jahren da bestimmt 10 verschiedene, größtenteils sind die auch wieder geschlossen usw. Zumal ich ganz am Anfang auch mal über localbitcoins mich persönlich getroffen habe, der hat 500€ in die Hand bekommen und ich 2btcs...

Ich sag mal so. Eine Seite solltest du idealerweise belegen können. Localbitcoin ist kein Problem sofern du die dazu passende Transaktion auf der Blockchain vorzeigen kannst und dann auch zeigen kannst an welche Exchange du diese BTC im Jahre 2017 geschickt hast. Wenn diese Spur auf der Blockchain sozusagen Wasserdicht ist, wird dir das Finanzamt schon glauben bezüglich des Bargeld Anteils. Was halt nicht funktionieren wird ist wenn du deine Endsumme an BTC in 2017 damit erklärst, dass du Jahre vorher zufällig zum Zeitpunkt des tiefsten Kurses BTC gekauft hast aber rein garnichts in der Hand hast um das auch halbwegs glaubhaft rüber zu bringen. Dummheit schützt nicht vor Strafe!

An deiner Stelle würde ich alle 10 Banken anschreiben ob sie dir die Kontoauszüge aus den Zeiträumen zuschicken können und auch alle Exchanges anfragen ob sie die Exporte noch bereitstellen können. Du hast keinen Vorteil davon einfach so zu tun als würdest du nicht mehr an die Daten kommen ohne es zumindest mal zu probieren. Das Finanzamt ist nicht blöd. Wenn du Steuern hinterzogen hast, dann gib das lieber gleich zu und arbeite es ordentlich auf anstatt zu hoffen, dass sie an die Daten nicht mehr rankommen wenn du nur oft genug beteuerst die Daten nicht mehr zu haben.

Edited by skunk
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9 hours ago, Jokin said:

Du kannst mal davon ausgehen, dass die Steuerfahndung bei einer deutschen Börse angefragt hat, denn Daten von ausländischen Börsen zu erhalten dürfte auch für die Steuerfahndung mit zusätzlichem Aufwand verbunden sein.

Das könnte so laufen, dass die sich einmal alle Kundendaten geben lassen mit den jeweiligen Jahresumsatzzahlen. Dann gleichen die das gegen die Steuerbescheide dieser Kunden ab und können so ganz schnell erkennen wer keine Angaben im Abschnitt "Private Veräußerungsgeschäfte" gemacht hatte.

Nein, da irrst Du Dich. Da scheint es einen automatischen Datenabgleich innerhalb Europas zu geben. Ende letzten Jahres habe ich vom Finanzamt so eine Liste bekommen und es wurde angefragt, erklär mal. Da waren Konten bei, von denen ich selber nicht mehr wusste, dass ich die noch habe.

Das sollte in der Regel kein Problem sein, aber wenn da z.B. einer in einem Land lebt, wo es Vermögenssteuer gibt, kann er schnell teuer werden. Ist gerade einem Freund passiert. Der meinte auch, Finanzamt beim ihm tut nix. Und dann kam die Rechnung.

Man sollte in Zukunft davon ausgehen, dass alle Broker/Börsen/Banken die Kundendaten automatisch mit dem Finanzamt in ganz Europa automatisch teilen, das gleiche gilt für Versicherungen, wenn man da irgendwo was angelegt hat. Mit der zunehmenden Digitalisierung kann man dann von einer algorithmenbasierten Steuerfahndung ausgehen, das ist in anderen Ländern bereits normal und die haben richtig Erfolg damit. 

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^ Ich würde noch einen Schritt weitergehen. Wir alle wissen ja, dass die Blockchain nur solange anonym ist bis man in Kontakt mit einem Wallet auf einer Exchange kommt, die dann dem Wallet direkt einen Namen zuordnen können. Schon vor Jahren hat die EU angefangen die Blockchain automatisch durchsuchen zu wollen. Wer weiß ob sie das inzwischen nicht schon zumindest teilweise umgesetzt haben.

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vor 3 Minuten schrieb skunk:

^ Ich würde noch einen Schritt weitergehen. Wir alle wissen ja, dass die Blockchain nur solange anonym ist bis man in Kontakt mit einem Wallet auf einer Exchange kommt, die dann dem Wallet direkt einen Namen zuordnen können. Schon vor Jahren hat die EU angefangen die Blockchain automatisch durchsuchen zu wollen. Wer weiß ob sie das inzwischen nicht schon zumindest teilweise umgesetzt haben.

Absolut korrekt skunk. – Chainalysis und Glassnode sind die Vorreiter inklusive aller anderen "so called" Cointracker und Taxtools. *hint*wink*hint*  ;o))

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58 minutes ago, skunk said:

^ Ich würde noch einen Schritt weitergehen. Wir alle wissen ja, dass die Blockchain nur solange anonym ist bis man in Kontakt mit einem Wallet auf einer Exchange kommt, die dann dem Wallet direkt einen Namen zuordnen können. Schon vor Jahren hat die EU angefangen die Blockchain automatisch durchsuchen zu wollen. Wer weiß ob sie das inzwischen nicht schon zumindest teilweise umgesetzt haben.

Die grösste Hürde das nicht zu machen, war bisher die Rechtssprechung, aber daran haben die auf EU Ebene gearbeitet.

Der Rest ist einfach nur IT und Datenabgleichen.  Sobald Du irgendwo handelst, haben die Dich und das ist auch gut so. Steuern müssen sein, Kindergärten wollen gebaut werden, Krankenhäuser bestehen und Schulen brauchen Lehrer.

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vor 3 Stunden schrieb Chantal Krüger II:

Die grösste Hürde das nicht zu machen, war bisher die Rechtssprechung, aber daran haben die auf EU Ebene gearbeitet.

Der Rest ist einfach nur IT und Datenabgleichen.  Sobald Du irgendwo handelst, haben die Dich und das ist auch gut so. Steuern müssen sein, Kindergärten wollen gebaut werden, Krankenhäuser bestehen und Schulen brauchen Lehrer.

Es geht hier wahrscheinlich nicht um Steuern, sondern womöglich eher um ...

 

     Liberate tutemet ex inferis.

 

Denn niemand will alleine in der Hölle schmoren – für die er selbst verantwortlich zu sein mag.

 

PS. Man achte auf tutemet – die doppelte Verstärkung.  ;o))

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8 hours ago, ..::. o.Z.o.n.e .::.. said:

Liberate tutemet ex inferis.

WIkipedia meint dazu:
 

In dem Film kommt eine lateinische Fehlübersetzung vor: Der Kapitän der Event Horizon ruft in der Funknachricht liberate tutemet ex inferis, was in den englischen Untertiteln mit „save yourself from hell“ übersetzt wird. Die lateinische Formulierung ist allerdings grammatikalisch inkorrekt, denn „liberate“ (rettet) ist Plural, „tutemet“ (eine seltene, überbetonte Form für dich) jedoch Singular. Es müsste also heißen libera temet (rette dich) oder liberate vosmet (rettet euch).

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Event_Horizon_–_Am_Rande_des_Universums#Trivia

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vor 8 Minuten schrieb PeWi:

WIkipedia meint dazu:
 

In dem Film kommt eine lateinische Fehlübersetzung vor: Der Kapitän der Event Horizon ruft in der Funknachricht liberate tutemet ex inferis, was in den englischen Untertiteln mit „save yourself from hell“ übersetzt wird. Die lateinische Formulierung ist allerdings grammatikalisch inkorrekt, denn „liberate“ (rettet) ist Plural, „tutemet“ (eine seltene, überbetonte Form für dich) jedoch Singular. Es müsste also heißen libera temet (rette dich) oder liberate vosmet (rettet euch).

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Event_Horizon_–_Am_Rande_des_Universums#Trivia

 

Wiki weiss nicht alles. ;o))

 

Zitat

So, nachdem ich jetzt endlich mir selber die DVD angeeignet habe, kann ich jetzt auch dank Untertiteleinblendung sagen, was der ominöse Satz in "Event Horizon" wirklich bedeutet. Wie uns dieser nette Herr hier gerade seine Augen präsentiert, verleiht er seinem Ausspruch noch mal zusätzlich Deutlichkeit: "Liberate tutemet ex inferis". Für alle, die jetzt mit "tutemet" nichts anfangen können: Willkommen im Club! Dabei haben wir es mit einer sehr interessanten Form zu tun: "tutemet" ist eine Verstärkung von "temet", was ja wiederum eine Verstärkung des ordinären "te" bedeutet. Also doppelte Verstärkung, die man mit "ganz besonders dich" übersetzen könnte. Übersetzt lautet der Spruch - den man ohne Untertitel wirklich nur deshalb nicht versteht, weil die Synchronsprecher das "tutemet" aussprechen, als hätten sie es nie zuvor gehört (was ja auch bei uns der Fall war...) - also: "Rettet dich aus der Hölle". Etwas seltsam. Würde man "euch" sagen wollen, müsste man ein "vosmet" oder ein "vosvosmet" (gibt’s das überhaupt???) wählen. Aber vielleicht sind uns die Leute in der Hölle wieder mal einen Schritt voraus und kennen das Gegenteil des Plural maiestatis…

 

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49 minutes ago, ..::. o.Z.o.n.e .::.. said:

Wiki weiss nicht alles. ;o))

Ich sehe nicht viel Widerspruch zwischen beiden Versionen?

55 minutes ago, Jokin said:

Ist Latein nicht der Shitcoin der Sprachen?

Hm - Grundlage vieler Sprachen und als Dinosaurier verschrien? Das klingt doch eher nach B**coin als nach Shitcoin ...  :ph34r:

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