Was wenn kein Nachweis vorhanden ist?

[konsey]

Hallo zusammen,

ich habe ca. 90% meines Portfolios bei Bitcoin.de, wo ich hier leicht nachweißen kann ob es steuerfrei oder nicht steuerfrei ist. Soweit so gut.

Jedoch ca. der Rest 10% befindet sich seit vielen Jahren bei Binance und Staking Plattformen wie der Allnodes. Hier wurde mit der 10% alles gemacht wie Lending, Staking, Tausch von Coin X in Coin Y usw. und es wird immer noch gestaked..... Nur was nicht gemacht wurde, war die Auszahlung auf das Konto zurück. Im Portfolio ist aktuell "nur" eine hohe dreistellige Summe vorhanden, die jedoch im nächsten Bullrun locker mindestens auch 5-stellig werden könnte.

Was würdet Ihr machen wenn Ihr gar keine Dokumentation mehr hättet und nichts mehr beweisen könntet? Wie würdet Ihr da vorgehen? Ich meine, ich hatte die 10% im Kopf eigentlich abgeschrieben, weil ich kein Stress mit Finanzamt haben wollte und mich lieber auf die "saubere" 90% konzentriert. Jedoch jetzt wenn ich so überlege, wäre es doch um die 10% auch zu schade, wenn Sie mal in den nächsten Jahren in den 4 bis 5 stelligen Bereich wachsen sollte.

Mein erster Gedanke war und ist: Einfach zum Zeitpunkt X auszahlen lassen und bei der Steuerklärung alles angeben und versteuern, damit man wenigstens an die Hälfte dran kommt (die Hälfte, weil ich annehme das man maximal 45 Prozent versteuern muss, korrigiert mich wenn ich falsch liege)

Edited December 8, 2023 by konsey

[Jokin]

Wie wahrscheinlich ist es denn, dass du auch die letzten 10% in Euro eintauschen willst?

Unwahrscheinlich? Dann mach dir doch da keine Gedanken.

Und selbst wenn, dann hast du doch zahlreiche Kaufnachweise von Bitcoin.de und dann nimmste halt Kaufnachweise von Bitcoin.de und erklärst dann die Coins von Binance damit.

... mach dir doch nicht ins Höschen.

Wenn Mittelherkunftsnachweise verlangt werden, dann ist das von den Banken bei Einzahlung von höheren Geldbeträgen. Die haben echt besseres zu tun als Transaktionen nachzuvollziehen, also legste da einen Kaufnachweis von vor ein paar Jahren hin und gut ist.

[konsey]

Erstmal danke für deine schnelle Antwort Jokin.

Ja die Wahrscheinlichkeit, dass ich auch diese 10% irgendwann in Euro umwandeln will ist groß

Sorry habe das nicht so ganz verstanden. Mein Problem beginnt ja erst nach dem Transfer von x btc Einheit von bitcoin.de zu Binance. Bei Binance habe ich diese x btc Einheit in coin1, coin2, coin3 usw. umgetauscht und jede Menge Aktionen durchgeführt, die eigentlich ja aus steuerlicher Sicht alles dokumentiert werden müsste. 

Jetzt kann ich ja wieder nicht einfach alles in diese x btc Einheit zurück umwandeln und nach Bitcoin.de zurückschicken oder? Denn so habe ich das oben verstanden. 

 

 

[skunk]

vor 4 Stunden schrieb konsey:

Jedoch ca. der Rest 10% befindet sich seit vielen Jahren bei Binance und Staking Plattformen wie der Allnodes.

Ich verstehe das Problem nicht. Binance hat eine gute API. Es wäre recht einfach zumindest den Teil zu importieren. Was hindert dich daran?

vor 4 Stunden schrieb konsey:

Einfach zum Zeitpunkt X auszahlen lassen und bei der Steuerklärung alles angeben und versteuern, damit man wenigstens an die Hälfte dran kommt (die Hälfte, weil ich annehme das man maximal 45 Prozent versteuern muss, korrigiert mich wenn ich falsch liege)

Entweder du machst es richtig oder gar nicht. Aktuell kannst du die 10% als Verlust deklarieren und behaupten gehackt worden zu sein oder sowas in der Richtung. Wenn du die 10% aber auszahlst, beweist du damit all die Jahre im Besitz der Coins gewesen zu sein. Zusätzlich enthält die Auszahlung auch gleich noch den Hinweis an welche Tür das Finanzamt klopfen müsste um genau die Daten zu erhalten, die du selbst bisher nicht auswerten willst. Ich würde sagen das ist eine mutige Wette die ich persönlich nicht eingehen würde. Im Erfolgsfall kannst du die 10% ungestraft verkaufen. Verlierst du diese Wette, droht dir ein Verfahren wegen Steuerhinterziehung. Daher wäre mein Ratschlag die Daten entweder richtig aufzuarbeiten und notfalls mit einer Selbstanzeige die Steuern nachzuzahlen oder das Schwarzgeld nicht anzufassen.

Achja und es ist nicht gesagt, dass die Steuern 45% gewesen wäre. Es gibt Kombinationen bei denen du sogar mehr Steuern hättest zahlen müssen als die Coins aktuell noch Wert sind. Zum Beispiel wenn du die Coins billig kaufst, vor Ablauf eines Jahres teuer verkaufst und dir davon einen anderen Coin kaufst, nach Ablauf eines Jahres mit Verlust verkaufst. Hat den Effekt, dass der Gewinn steuerrelevant ist der Verlust aber steuerfrei ist. Das kann teuer werden. Ein weiteres Beispiel sind Staking Gewinne bei hohen Kursen und Verkauf des Rewards bei tiefen Kursen. Staking Gewinne können nicht mit Trading Verlusten verrechnet werden (außer du machst dafür ein Gewerbe auf). Und schon zahlst du in Summe mehr Steuern als die von dir angenommenen 45%.

[Jokin]

vor 10 Stunden schrieb konsey:

Erstmal danke für deine schnelle Antwort Jokin.

Ja die Wahrscheinlichkeit, dass ich auch diese 10% irgendwann in Euro umwandeln will ist groß

Sorry habe das nicht so ganz verstanden. Mein Problem beginnt ja erst nach dem Transfer von x btc Einheit von bitcoin.de zu Binance. Bei Binance habe ich diese x btc Einheit in coin1, coin2, coin3 usw. umgetauscht und jede Menge Aktionen durchgeführt, die eigentlich ja aus steuerlicher Sicht alles dokumentiert werden müsste. 

Jetzt kann ich ja wieder nicht einfach alles in diese x btc Einheit zurück umwandeln und nach Bitcoin.de zurückschicken oder? Denn so habe ich das oben verstanden. 

 

 

Geht es hier jetzt um Steuerhinterziehung? Dann bin ich raus.

Oder geht es einen Mittelherkunftsnachweis?

Dann muss man nur für den verkauften Teil entsprechende Käufe nachweisen. Es muss keine direkte Verbindung vom Kauf zum Verkauf hergestellt werden.