Zum Inhalt springen

Ist das Lightning-Netzwerk eine Alternative zur Blocksize Erhöhung?


Empfohlene Beiträge

Die Blocksize zu erhöhen bringt ja bekanntermaßen viele Nachteile mit sich. Eine Erhöhung der Transaktionskapazität ist allerdings dringend notwendig (Siehe Spamattacke März 2016, möglicher Run auf Bitcoin zur nächsten Belohnungshalbierung,...)

 

Könnte ein funktionierendes Lightning-Netzwerk, eine Erhöhung der Blocksize nicht unnötig machen und gleichzeitig geringere Transaktionsgebühren gewährleisten?

 

Wenn ich es richtig verstanden habe, wickelt das Lightning-Netzwerk viele kleinere Transaktionen außerhalb der Blockchain ab. 

Ggf. Syncronisiert das Lightningnetz die Bestände mit der Blockchain. Dann erst müssen Transaktionen in der Blockchain verbucht werden. Dadurch kann die Blockgröße enorm verringert werden.

 

Anreiz, das Lightning Netzwerk zu benutzen ist auch da: Weniger Transaktionen in der Blockchain = geringere Gebühren für die Nutzer vom LN.

u. A. sollen Transaktionen auch schneller funktionieren und es es können einige Zahlungsabhängigkeiten definiert werden.

 

 

Was ich noch nicht verstanden habe: Wer betreibt so ein "Netz"? Alle über ein dezentrales System? Oder Gibt es eine zentrale Firma (, der man - zumindest bis zur manifestierung der Transaktionen in der Blockchain - vertrauen muss)? 

 

Was ist eure Meinung zu diesem System? Wisst Ihr mehr? Habe ich was vergessen / falsch verstanden?

 

Links (leider nur englisch):

http://lightning.network/

 

BitcoinClassic Anhänger

BitcoinCore (Natürlich zensiert :-))

 

Deutsch:

http://bitcoinblog.de/2015/04/30/ein-besserer-bitcoin-ein-besseres-internet/

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das Lightning-Netzwerk ist sicher eine tolle Erfindung.  Meiner Meinung nach ist es aber kein Ersatz für die sehr bald fällige Erhöhung der Blockgröße. 

 

Zum einen kommt es dafür zu spät.  Es hängt ja zum einen von den noch zu programmierenden Softforks ab.  Zum anderen müssen Wallets, Dienstanbieter, Exchanges, etc das unterstützen und die Software dafür ist zum größten Teil noch nicht geschrieben.  Es wird noch viele Monate dauern, eventuell noch Jahre bis es wirklich nutzbar ist.

 

Zum anderen reicht die aktuelle Kapazität auch mit LN nicht aus.  Es heißt immer, man kann 1000 Transaktionen in einer Lightning-Transaktion zusammenfassen, aber welcher private Nutzer hat schon regelmäßig 1000 Transaktionen? Man muss auch bei der ersten Transaktion das Geld für alle Transaktionen auf eine Art Treuhandkonto überweisen, also muss man das Geld zumindest flüssig haben.  Was auch oft vergessen wird: die Technik von LN verlangt, dass vorunterschriebene Transaktionen mit fest definierten Gebühren innerhalb von einem Tag sicher akzeptiert werden.  Wenn die Kapazität von Bitcoin immer wieder an seiner Grenze stößt ist das nicht gegeben.

 

Zur Frage "Wer betreibt das Netz".  Es gibt zum einen das Hub+Spoke-Netzwerk, bei dem man ein Konto bei einem Hub hat (man kann sich einen Hub als Bank vorstellen, aber in der Praxis können das auch Exchanges oder reiche Privatpersonen sein).  Die Hubs sind dann untereinander verbunden (Spokes).   Das Geld liegt dann immer auf einem Treuhandkonto (2-of-2 multisig-Adresse).  Der Hub braucht eine Menge Kapital, denn Geld was auf ein Konto eingezahlt wird, muss bereits vorher auf dem Treuhandkonto gelegen haben, damit die Transaktion durchgeführt werden kann, ohne über die Blockchain zu gehen.

 

Dann gibt es noch die Idee des "Lightning-Netzwerk" bei dem jeder Payment-Channel, der zufällig existiert, genutzt werden kann.  Die Idee ist, wenn du einen Payment-Channel zu bitcoin.de hast und eine Person X hat zwei Channel, einen zu bitcoin.de und einen zu btc-e dann kannst du Geld an eine dritte Person, die ein Konto bei btc-e hat überweisen, indem du über bitcoin.de, die Person X und btc-e routest.  Funktioniert natürlich nur, wenn alle Payment-Channels genügend Geld von der richtigen Seite reserviert haben und auch alle Zwischenstationen zu dem Zeitpunkt online sind.  Gerade letzteres ist aber fraglich, denn wer möchte seine privaten Schlüssel auf einem 24/7 erreichbaren Internetrechner unverschlüsselt liegen lassen, damit andere Personen darüber ihre privaten Zahlungen routen können.

 

Ob das Lightning-Netzwerk im großen Maßstab funktioniert, ist meiner Meinung nach sehr fraglich.  Vielleicht funktioniert es, aber man sollte jetzt nicht die Zukunft von Bitcoin allein darauf setzen.  Im kleinen Maßstab ist es aber sicher nützlich.  Z.B. Paymentchannels zu Bitcoin-Exchanges damit man das Geld immer sicher hat (auch wenn der Exchange pleite geht), aber man trotzdem mal eben schnell eine Order tätigen kann, wenn der Preis springt.  Oder um die berüchtigen Satoshi-Dice-Transaktionen von der Blockchain zu bekommen, ohne an Sicherheit zu verlieren.

Bearbeitet von joho
  • Love it 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dankeschön, Joho.

 

Also eine Erleichterung für die Blockgröße brauch man ich also vorerst nicht zu erhoffen.

 

Neben Privatnutzerngibt es ja noch Firmen wie Kraken, Poloniex, BTC Wettbüros, Arbeitgeber, die (teilweise) in BTC ausbezahen, Onlineminijobs, Miningpools... da könnte man ja ein Jahres-Abo einrichten und spart sich einiges an Transaktionsgebühren und schont die Blockchain.

 

Danke auch für die Erklärung des Hub+Spoke-Netzwerks.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Wir haben Cookies auf Deinem Gerät platziert. Das hilft uns diese Webseite zu verbessern. Du kannst die Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass Du damit einverstanden bist, weiterzumachen.