johannesA Posted April 14, 2016 Share Posted April 14, 2016 Liebe Community, ich habe mich hier erst vor kurzem angemeldet und etwas mitgelesen. Ich suche im Rahmen einer EMPIRISCHEN FORSCHUNGSARBEIT Personen, die bereit sind, mir ein problemzentriertes Interview zum Thema VERTRAUEN im Bereich BITCOIN zu geben. Anforderungen an die Person: Nennung des Namens (Geheimhaltungserklärung möglich, kein Zugriff durch Dritte, lediglich für die Nennung innerhalb der Arbeit für diesen einen Forschungszweck) Geschlecht oder Alter sind nicht von Belang Bisheriges Handels- oder Transaktionsvolumen ab 500€ aufwärts Interviewart: Face-to-Face, Skype oder Telefon (nicht schriftlich) Zeitaufwand: ~30 Minuten Bereitschaft in den nächsten 5-6 Wochen das Interview zu führen Bei Interesse gibt es den Fragebogen vorab Folgende Bereiche werden im Interview angesprochen: Themenblock 1: Einführung, Motivation und grundsätzliche Vertrauenseinordnung Themenblock 2: Das Geschäftsmodell Bitcoin aus Anwendersicht Themenblock 3: Vertrauen und Risikoaffinität im Modell Bitcoin Themenblock 4: Ausblick und Lerneffekt Mehr Infos gebe ich gerne hier oder in einer PN. Um die Seriosität zu untermalen, hinterlasse ich auch meinen Klarnamen, Universität und Thema: Johannes Aalbers Philipps-Universität Marburg Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Innovative Wertschöpfungskonzepte Thema: „Vertrauensfaktoren risikoreicher, digitaler Geschäftsmodelle: Identifikation und Bewertung am Beispiel von Bitcoin“ Beste Grüße Johannes Aalbers Link to comment Share on other sites More sharing options...
boardfreak Posted April 14, 2016 Share Posted April 14, 2016 (edited) verstehe die zielrichtung nicht wirklich - geht es um bitcoin oder die zb handelsplätze? beim bitcoin benötigt es ja überhaupt kein vertrauen sondern erst wenn dritte ins spiel kommen - und sobald dritte ins spiel kommen ist es doch wumpe ob zb auf nem handelsplatz muscheln oder coins den besitzer wechseln - um vertrauen geht es also beim bitcoin doch erst wenn man nicht selber als einziger die privaten schlüssel hat - aber das ist bei jedem asset analog - zb papiergold benötigt vertrauen jedoch der barren in der eigenen hand nicht nachtrag1: geschäftsmodell bitcoin - geschäftsmodelle gibt es imho nur UM den bitcoin - bitcoin selber ist einfach nur eine kostenlose open source software - thats it - jeder kann dran werkeln und versuchen eine mehrheit für seine vision vom bitcoin zu bekommen - wenn dir also weder der aktuelle standard bitcoin core noch die derzeitigen größten konkurrenten bitcoin classic oder bitcoin unlimited zusagen und du gerne per anhalter durch die galaxis liest dann hindert dich niemand dran bitcoin42 zu veröffentlichen - die frage ist nur on du eine mehrheit dafür gewinnen kannst die coinobergrenze von 21mio auf 42mio zu erhöhen nachtrag2: meines erachtens gibt es die folgenden vertrauensstufen zb beim beschaffen von coins: 1) selber minen - kein vertrauen notwendig da keine dritte partei im spiel 2) face2face - zb bargeld wechselt den besitzer und parallel werden die coins auf deine private wallet geschickt - man muss nur drauf vertrauen dass zb der verkäufer keinen baseballschläger zückt statt die coins zu überweisen wenn du ihm den büschel geldscheine unter die nase hälst 3) zentrale handelsplattformen - absolutes vertrauen in die dritte partei notwendig - nach gox haben sich verschiedene vertrauensbildende maßnahmen bei den plattformen ggü den kunden entwickelt: regelmäßige audits (zb bitcoinde), realtime audits (zb bitfinex), bitlicense (zb gemini), bankenlizenz (zb itbit), offenlegung der cold wallets (zb jua/bitbank) usw usf ?) in den kinderschuhen stecken hingegen lösungsansätze für dezentrale handelsplattformen - die problematik ist dabei va die schiedsrichterfunktion wenn es ein problem zwischen den handelspartnern gibt Edited April 14, 2016 by boardfreak 1 Link to comment Share on other sites More sharing options...
Axiom0815 Posted April 15, 2016 Share Posted April 15, 2016 (edited) Willkommen Johannes, bitte Definiere was Du unter Bitcoin verstehst. Bitcoin als Netzwerk (Zahlungssytem) oder Bitcoin als virtuelle Geldeinheit (Kryptowährung) Du siehst mit dieser Frage allein schon, dass "Vertrauen" nicht so locker zu beantworten ist. Erst wenn man sich mit der Thematik vertraut gemacht hat, kann man auch etwas beurteilen. Mit der Frage "Nennung des Names" (Realname), beschäftige Dich mal mit Satoshi Nakamoto. Warum wohl hat er auf "Ruhm und Ehre" verzichtet, wo doch jeder "Streicheleinheiten" braucht? Möchtest Du ein reales Bild erlangen, solltest Du Dir diese beiden Fragen erst mal selbst beantworten. (Dies soll Dich aber nicht abschrecken. Ich wünsche Dir viel Erfolg.) Gruß Axiom PS: Schau mal in meiner Signatur. PPS: „Das Kernproblem konventioneller Währungen ist das Ausmaß an Vertrauen, das nötig ist, damit sie funktionieren. Der Zentralbank muss vertraut werden, dass sie die Währung nicht entwertet, doch die Geschichte des Fiatgeldes ist voll von Verrat an diesem Vertrauen. Banken muss vertraut werden, dass sie unser Geld aufbewahren und es elektronisch transferieren, doch sie verleihen es in Wellen von Kreditblasen mit einem kleinen Bruchteil an Deckung. Wir müssen den Banken unsere Privatsphäre anvertrauen, vertrauen, dass sie Identitätsdieben nicht die Möglichkeit geben, unsere Konten leerzuräumen. Ihre massiven Zusatzkosten machen Micropayments unmöglich. Eine Generation früher hatten Nutzer von Time-Sharing-Computersystemen ein ähnliches Problem. Vor dem Aufkommen von starker Verschlüsselung mussten die User sich auf Passwortschutz für ihre Daten verlassen und dem Systemadministrator vertrauen, dass dieser ihre Informationen vertraulich hielt. Diese Privatsphäre konnte jederzeit aufgehoben werden, wenn der Administrator zu dem Schluss kam, dass sie weniger wog als andere Belange, oder auf Anweisung seiner Vorgesetzten. Dann aber wurde starke Verschlüsselung für die Masse der Nutzer verfügbar, und Vertrauen war nicht länger nötig. Daten konnten auf eine Weise gesichert werden, die einen Zugriff durch Dritte – egal aus welchem Grund, egal mit wie guten Entschuldigungen, egal was sonst – unmöglich machten. Es ist Zeit, dass wir dasselbe mit Geld machen. Mit einer elektronischen Währung, die auf einem kryptografischen Beweis beruht und kein Vertrauen in Mittelsmänner benötigt, ist Geld sicher und kann mühelos transferiert werden.“ – Satoshi Nakamoto Edited April 15, 2016 by Axiom0815 Link to comment Share on other sites More sharing options...
johannesA Posted April 23, 2016 Author Share Posted April 23, 2016 Vielen Dank für das Feedback! Grundsätzlich geht es bei der Arbeit darum, wie wahrgenommenes Vertrauen in risikoreichen Geschäftsmodellen ausgeprägt ist. Diese Forschung findet am Beispiel von Bitcoin statt. Die vorgestellten Themenblöcke sind nur als Überschriften zu sehen. Genaue Fragen werden innerhalb des Interviews gestellt. Es kann zum Beispiel unterschiedliche Richtungen gehen, wie: Wieso nutzt man eine Währung, wenn der Wechselkurs so volatil ist? Wie viel Vertrauen habe ich, dass Hackerangriffe abgewehrt werden? Wieso nutze ich ein System, das immer zurückverfolgen kann, wann ich welches Geld hatte? Es geht auch in erster Linie nicht darum, dass ich meine Definitionen, die eine theoretisch fundierte Basis aufweisen, vorgebe. Sonst würde ich die Beantwortung der Fragen vorweg nehmen und das ist ja nicht der Sinn einer Empirie. Ich möchte wissen, weshalb und wie die Anwender das tun und was sie dazu bewegt. Aus dem Blickwinkel von reinem Vertrauen hätte Bitcoin längst scheitern müssen. Mir ist bewusst, wie Bitcoin funktioniert und auch, wie das Geschäftsmodell aussieht. Die Unterscheidung zwischen der reinen Währung und dem Zahlsystem ist mir auch bekannt. Nichtsdestotrotz handelt es sich hierbei um ein Geschäftsmodell, dessen Auffassung und Verständnis einzelner Nutzer große Relevanz für das Vertrauen hat. Auch diesen Blickwinkel gilt es zu beleuchten. In Euren Beiträgen zeigt Ihr großes Verständnis und für mich wäre es ziemlich interessant, dieses durch Interviews in meine Arbeit aufzunehmen. Habt Ihr nicht Interesse? Ich bin auf ein paar Daten angewiesen. Den Hinweis mit der Anonymität kann ich nachvollziehen. Dennoch sieht eine qualitativ empirische Forschung in diesem Fall unbedingt vor, dass Klarnamen genutzt werden. Ob Sakamoto das so möchte oder nicht… Diese werden nicht an Dritte weitergegeben, sondern verifizieren abschließend die erhobenen Daten. Anders formuliert: Ich bräuchte das nicht unbedingt, der Professor jedoch schon. Übrigens ist es auch hier spannend, etwas zu vertrauen, bei dem man den Gründer/Schöpfer gar nicht kennt Link to comment Share on other sites More sharing options...
boardfreak Posted April 23, 2016 Share Posted April 23, 2016 (edited) "...Wieso nutzt man eine Währung, wenn der Wechselkurs so volatil ist?..." - beziehst du dich bei deinem paper nur auf den deutschsprachigen raum? denn dort werden die wenigsten den btc vornehmlich als zahlungsmittel verwenden sondern als asset - schau deshalb evtl auch nach antwortgebern auf bitcointalk, bitcoin-com und reddit - die gründe werden folgende sein: günstig, schnell und unzensiert - schick mal btc ans andere ende der welt und zeitgleich von deinem bankkonto fiat und dann vergleich mal die dauer und gebühren oder versuch snowden mal usd aus den usa zu überweisen "...Wie viel Vertrauen habe ich, dass Hackerangriffe abgewehrt werden?..." - zb eine paperwallet ist schwer zu hacken zudem gibt es bereits anbieter ala circle-com bei denen das guthaben versichert ist "...Wieso nutze ich ein System, das immer zurückverfolgen kann, wann ich welches Geld hatte?..." - denkst du bei deinem girokonto ist das anders? was passiert bei einem bargeldverbot? zudem gibt es beim btc wege die spuren zu verwischen: zb mixer oder umwege zb über altcoinbörsen ohne veri "...Aus dem Blickwinkel von reinem Vertrauen hätte Bitcoin längst scheitern müssen..." - und immer wieder: sind keine dritten im spiel dann benötigt es beim btc kein vertrauen "...Nichtsdestotrotz handelt es sich hierbei um ein Geschäftsmodell..." - werde diese definition nie verstehen "...Diese werden nicht an Dritte weitergegeben..." - wie war das nochmal zb mit dem vertrauen und den hackerangriffen? "...Übrigens ist es auch hier spannend, etwas zu vertrauen, bei dem man den Gründer/Schöpfer gar nicht kennt..." - i repeat: bitcoin ist eine kostenlose open source software da ich deinen ansatz an das thema heranzugehen nicht teile werde icht nicht bei der umfrage mitmachen - ich bitte um verständnis - wenn du willst gebe ich aber gerne anmerkungen zum fragenkatalog - würde mich auch freuen wenn hier im forum am ende ein link zum paper zu finden wäre - trotz allem viel erfolg - das wünscht dir ein kunde des geschäfts bitcoin oder bin ich als nutzer bereits mitarbeiter? oder erst wenn ich zb nen node laufen lasse? und wer zum teufel ist der ceo? Edited April 23, 2016 by boardfreak 2 Link to comment Share on other sites More sharing options...
Christoph Bergmann Posted April 25, 2016 Share Posted April 25, 2016 Kann man denn auch mit einem Wunschnamen mitmachen?ich würde sagen, anstatt hier die Fragen zu diskutieren udn mögliche Antworten zu geben, solltet ihr einfach mit Johannes telefonieren. 1 Link to comment Share on other sites More sharing options...
johannesA Posted May 17, 2016 Author Share Posted May 17, 2016 @ Christoph Bergmann: Ein Wunschname war aufgrund der wissenschaftlichen Anforderungen nicht möglich. @ boardfreak: Ich kann nachvollziehen, dass manche die Herangehensweise nicht teilen, aber sie erfolgt auf wissenschaftlicher Basis. Die tatsächlichen Folgen oder Faktoren sollen ja induktiv erklärt werden und dafür brauche ich zuerst Aussagen. Meine Meinung zum Gesamtkonstrukt spielt hier leider keine Rolle, da eine wissenschaftliche Arbeit neutral sein muss (wobei das bei mancher Arbeit nicht immer gegeben ist). Wenn jemand sich doch gerne noch beteiligen möchte, sei er herzlichen eingeladen, mich anzuschreiben. Ich muss in einem Monat die Arbeit abgeben. Link to comment Share on other sites More sharing options...
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