Hallo,
mein Name Gerd. Ich habe im letzten Jahr angefangen ein paar Coins auf Binance und FTX zu handeln. Es waren nur wenige Trades. Die Gewinne in Summe noch recht klein. Ich habe gelesen, dass man diese auch unterhalb der 600 EUR trotzdem mit angeben sollte. Auch spätere Geschäfte, wenn sie zwar ausserhalb der 12 Monatsfrist liegen. Ist das richtig? Oder lässt man es lieber weg. Für meine Geschäfte im letzten Jahr falle ich da deutlich darunter und müsste eigentlich nichts unternehmen. Aber da ich in diesem Jahr etwas mehr machen möchte, kann es sein, dass ich am Ende des Jahres vielleicht doch Steuern zahlen muss. Daher würde ich meine Geschäfte dieses Jahr gern etwas ordnen und mein Trading etwas besser strukturieren, damit ich am Ende nicht zu viel Aufwand mit den Steuern habe. Dabei habe ich ein paar Fragen, die ich so leider nirgends erschöpfend beantwortet gefunden habe und schon gar nicht auf deutsch. Daher hat ein Freund mir dieses nette Forum empfohlen. Und da bin ich.
Hier mal die Fragen, welche mich derzeit am meisten umtreiben.
1. Ich habe im letzten Jahr relativ planlos mal bei Binance mal bei FTX gekauft. Mal habe ich die Coins dort auch wieder verkauft oder gegen andere getauscht. Solange die Coins und das Geld jeweils bei der Börse bleiben, kann ich die Geschäfte gut nachvollziehen und ggf. auch für den Steuerbeamten dokumentieren. Aber ich habe es mir auch angewöhnt, die Coins auch auf mein Hardwarewallet zu transferieren, da ich den Brüdern immer noch nicht so recht vertraue. LOL Mal wurden sie wieder zurück zur Börse geschickt und zwischendurch habe ich die Coins auch mal von Binance zu FTX geschickt, da ich im 2. HJ eher dort tätig war. Also sehr planlos. Nun wie sollte man sie da aufstellen? Wie kann ich dem Steuerbeamten aufzeigen welche Coins ich zuerst gekauft habe, wo diese aufbewahrt wurden und wo sie letztendlich verkauft/getauscht wurden? Wie setzt man da das FIFO Prinzip richtig an?
2. Ich habe schon ein paar Lösungen gesehen, wo man die Trades Tracken kann. Oder irgendwelche Kryptosteuerseiten. Klingt zwar alles sehr toll, aber kann ich mich darauf wirklich verlassen, dass die alle Trades finden und auswerten? Was wären denn die 3-4 besten Seiten/Tools? Dann würde ich mir die mal anschauen.
3. Gebt ihr in der Steuer auch Beträge an, wenn sie unter der Steuergrenze fallen oder ausserhalb der 12 Monatsfrist liegen? Wenn ja warum oder wenn nein, warum nicht? Mir fehlt da so ein bisschen die Pro Seite, denn im allgemeinen möchte ich dem Finanzamt nur das mitteilen, was für sie relevant ist.
4. Hab ich es richtig verstanden, bei Aktien habe ich zwar keine Spekulatiosnfrist, dafür sind alle Kursgewinne steuerpflichtig. Ich zahle hier 25 % Abgeltungssteuer und gut ist. Bei Kryptos habe ich bei Geschäften unter 12 Monaten und über 600 EUR automatisch meinen persönlichen Steuersatz?
5. Wie dokumentiert ihr bei der Steuererklärung eure Gewinne? Schreibt ihr nur rein 2500 EUR und wartet bis die sich melden? Oder schickt ihr Excellisten mit? Oder was auch immer diese Steuerprogramme und Webseiten an Reporten erzeugen? Ich hatte das Problem mal mit Aktienspekulationsgewinnen. Da musste ick hinterher jede verdammte Order schön aufdröseln um auf die Summen zu kommen.
6. Wie sieht das mit "Erträgen" aus Kryptos aus? Hab mich damit zwar noch nicht beschäftigt, aber ich hatte überlegt einen Betrag in BTC anzulegen um diese dann zu verleihen. Ja ich weiss, ich muss dann 10 Jahre mit der Spekulationsfrist aufpassen, aber ich denke nicht, dass der Hype um die Kryptowährungen vorbei ist. Es wird eher noch viel viel umfangreicher und wird am Ende den Aktienhandel sicher verdrängen. Werden also diese Verleiherträge anders angegeben/versteuert als die Verkaufsgewinne? Wenn ich aus dem Verleih mehr als 600 EUR pro Jahr erwirtschafte muss ich diese dann genau so versteuern, als hätte ich 600 EUR mit dem Handel verdient?
Ich weiß, dass sind sicher viele Fragen, aber ich bin dieses Jahr so richtig interessiert, in dem Bereich mehr zu investieren und zu unternehmen, will nur nicht in irgendwelche Steuerfallen tappen. Hab im letzten Jahr auch schon den ein oder anderen Verlust gemacht oder extrem hohe Kosten beim Transfer gehabt. Da muss ich jetzt dem FA nicht unbedingt mehr Geld überweisen, als denen zusteht.