Nachdem ich verstanden habe wie der Hedge-Short funktioniert habe ich mich als Lernwilliger auf die Suche gemacht um herauszufinden warum er so funktioniert und würde gerne meine Schlußfolgerung mit euch als Gegenprüfung teilen, evtl. hat ja jemand die Geduld sich das durchzulesen.
Der Unterschied zu short/long im spot market ist, dass hier der Gewinn/Verlust in BTC abgerechnet wird und nicht in USD obwohl das Handelspaar "BTCUSD" heißt. Hierauf hat JanaAusKassel ja bereits hingewiesen und verado hat gestern einen passenden screenshot gepostet. Es ist also ein invertiertes Handelspaar und dieses hat andere Eigenschaften als ein nicht-invertiertes. Invertiert heißt hier quasi, dass das eigentliche Handelspaar USDBTC ist. Eine Eigenschaft davon ist z.B. das beim Short der USD Wert konstant bleibt (der berühme Short-Hedge) aber auch dass die Gewinnkurve bei einem Long, wenn er in Fiat umgerechnet wird, steiler ist als in einem nicht invertierten Handelspaar.
Man könnte theoretisch auch USDBTC anbieten, aber da bekommt man einen Knoten in den Kopf wenn man da Preisänderungen verstehen will und muss immer umdenken. So gibt es z.B. bei bitmex die "contracts" die gehandelt werden und in deren Definition ist die Invertierung enthalten (Formel: 1 / BTCUSD) sodass es wieder wie BTCUSD aussieht und dadurch das handeln und setzen der Orders usw. wieder verständlicher wird weil es sich wie im nicht invertierten Markt verhält sondern so wie man es gewohnt ist: "long ist gut wenn der BTC mehr USD wert ist", short umgekehrt.
Das steht übrigens z.B. hier: https://www.bitmex.com/app/perpetualContractsGuide#What-is-an-Inverse-Contract
Und deswegen kann man das auch nicht mit den shorts/longs aus dem "normalen" BTCUSD Markt vergleichen weil hier nur die Contracts zwischen den Marktteilnehmern gehandelt werden, was man auch als "Wettschein" verstehen kann und vielleicht daher "Wetten auf den Kurs" genannt wird (?). Es ist aber nie Fiat im Spiel. Das wird gleich noch mal wichtig.
Ich habe dann im Netz gesucht warum man sowas anbietet wenn es doch deutlich komplizierter zu verstehen ist und der mir plausibelste Grund den ich gefunden habe ist eben genau der: es ist kein Fiat im Spiel. Denn das bedeutet weniger Bürokratie. Ich weiß nicht ob das stimmt und ist nur eine Vermutung aber heute muss man sich z.B. bei bitmex authentifizieren, das war vielleicht früher nicht so (da war ich noch nicht dabei) und das war da auch ok weil man ein System ohne Fiat genutzt hat und somit der Staat da nicht so sehr auf die Finger schauen brauchte/Auflagen erfüllen musste etc... Man konnte damit aber trotzdem hohes Handelsvolumen auf den BTC/USD Kurs anbieten ohne auf der Börse Fiat zu benötigen.
Und das wäre dann für mich auch ein Grund warum niemand ein invertiertes Handelspaar mit z.B. USDT anbietet (müsste in der Theorie doch gehen?) - man hat bei einem Handelspaar Krypto/Krypto nichts gewonnen und das Ganze nur unnötig verkompliziert. Deshalb macht man das nicht. Aber das ist nur meine vage Vermutung.