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Steuern bei play-to-earn-games


pituse91

Empfohlene Beiträge

WICHTIG VORAB:

Ich möchte hier keine Steuerberatung bekommen, sondern nur bereits erzeugtes Wissen in einem Thread sammeln. Ich werde sämtliche Erkenntnisse, die ich selbst aufbringe, hier teilen. Keine meiner Erkenntnisse stellt eine Steuerberatung dar, sondern nur eine Sammlung von gefährlichem Halbwissen.

 

Hallo zusammen,

nachdem ich von einem Bekannten auf Axie Infinity aufmerksam gemacht wurde, habe ich angefangen mich in die Steuerthematik solcher Spiele in Deutschland einzulesen. Aus gewinntechnischer Sicht lohnen sich für mich solche Spiele nur, wenn man das Ganze über scholarships aufzieht, also seine spiel-eigenen NFTs an andere Spieler verleiht, damit diese Rewards generieren, welche man 50/50 aufteilt. 

Nun bin ich vom Verständnis aktuell auf folgendem Stand (bitte korrigieren wenn falsch):

 

Fall 1: Ich spiele das Spiel selbst aus Spaß am Spiel 

In diesem Fall generiere ich Rewards, verfolge jedoch keine konkrete Gewinnabsicht. Es ist schön, dass Gewinne erzeugt werden, aber das ist nebensächlich. Erhaltene Rewards in Form von Token muss ich also ähnlich des Stakings mit meiner Einkommenssteuer versteuern. 

Fragen dazu:

  • Sollte ich bei den erhaltenen Token einen Gewinn durch Halten < 1 Jahr erzeugen, ist dieser nicht steuerbar, da es keinen Punkt der "Anschaffung" gab, korrekt?
  • Zu welchem Zeitpunkt sind die Token steuerpflichtig? Zu dem Zeitpunkt, wo sie "erscheinen" (also z.B. ingame im Konto auftauchen) oder zu dem Zeitpunkt, wenn ich sie claime, also in meiner persönlichen Wallet halte? Laut Recht müsste es zu dem Zeitpunkt sein, wenn ich die Verfügungsgewalt über die Token habe, also beim Claim, korrekt?

 

Fall 2: Ich spiele das Spiel selbst aus Spaß, habe jedoch zusätzlich zur Gewinnmaximierung 5-10 scholarships

In diesem Fall generiere ich eigene rewards und erhaltene zusätzlich rewards durch meine scholarships. Laut Recherche liegt hier eine Gewinnabsicht vor und es ist notwendig, ein Gewerbe anzumelden, korrekt? Bei einem Gewerbe kann ich Einnahmen gegen Ausgaben verrechnen und muss auf den Gewinn Gewerbesteuer (wenn Gewinn >24500€ ist) und Einkommenssteuer zahlen. 

Fragen dazu:

  • Laut Recherche sind solche Spiele für das Finanzamt "Blackboxen", da sie weder Verständnis noch die Möglichkeiten einer vollständigen Kontrolle haben. So wie ich es verstanden habe, interessiert sich das Finanzamt nur dafür, was an Geld in mein Gewerbe reingeflossen ist und was herausfließt. Muss ich bei der Gewinnermittlung also nur veräußerte Token/NFTs berücksichtigen, oder ist es wie beim Staking o.ä., dass ich sämtliche erhaltenen Rewards als Umsatz deklarieren muss. Die Token werden spielintern teilweise für Breeding oder andere ingame-Mechanismen verwendet und besitzen als "Einkommen" aus meiner Sicht nur Relevanz, wenn ich sie in € oder Stablecoins umwandele. Solang sie als Token in meiner ingame-Wallet liegen, befinden sie sich eigentlich ja innerhalb der "Blackbox Cryptogame" oder?
  • Könnte ich in dem Fall die angeschafften Axies für die scholarships als Ausgaben verrechnen? Welche anderen Ausgaben könnte man hier in einem realistischen Rahmen geltend machen?
  • Wie spielt hier die Umsatzssteuer mit rein? Muss ich sie berücksichtigen und wenn ja, wie? Horrorszenario wäre, auf jede Transaktion, also jedes Erhalten von Rewards 19% Umsatzsteuer abführen zu müssen
  • Wenn ich es richtig verstanden habe, kann ich die gezahlte Gewerbesteuer gegen meine Einkommenssteuer gegenrechnen, korrekt?
  • Werden meine eigens erspielten Rewards ebenfalls in das Gewerbe reingerechnet oder werden sie nach Fall 1 ohne Gewerbesteuer versteuert?

 

Ich habe bei Youtube, Google und in Foren gelesen. Aber der Fall Play-to-earn Games ist noch so jung, dass man kaum fundiertes Wissen findet. Ich trete demnächst den Weg zu einem Steuerberater an, würde mich aber freuen, wenn Leute die auf dem Gebiet bereits Erfahrungen gesammelt oder sogar Wissen/Infos vom Steuerberater bekommen haben, dies hier teilen würden.

Besten Dank

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  • 5 Wochen später...

Bei Play-to-earn kann ich nicht weiterhelfen. Aber ich denke, dass diese Argumentation:

Am 15.11.2021 um 16:40 schrieb pituse91:

Sollte ich bei den erhaltenen Token einen Gewinn durch Halten < 1 Jahr erzeugen, ist dieser nicht steuerbar, da es keinen Punkt der "Anschaffung" gab, korrekt?

vom Finanzamt anders gesehen wird, insbesondere nach dem Schreiben vom Sommer letzten Jahres. Ich würde diese Token auch auf jeden Fall mindestens ein Jahr halten.

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