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jim

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Beiträge von jim

  1. Die Leute beschweren sich oft darüber, dass libertäre so unhöflich und unausstehlich sind. Das Problem ist aber bei weitem nicht so verbreitet, wie es scheint und ich zähle mich selbst sicher nicht zu diesen unhöflichen und unausstehlichen libertären. Aber es existieren einige von ihnen und so entsteht das Bild vom Arschloch-Libertären, der sich einen Dreck um Gefühle oder Meinungen anderer schert. Also habe ich mal eine Liste von Gründen zusammengestellt, warum libertäre manchmal nicht nett zu euch sind. Auch libertäre, die nett zu euch sind, werden ihren Nutzen davon haben, weil sie, obwohl sie es nicht offen zeigen, da sie genau so frustriert auf euren Etatismus reagieren, wie wir es tun. Also speichere dir diesen Text ab und zitiere ihn einfach jedes Mal, wenn sich irgendwer beschwert. [Anm. d. Übers.: Der Autor dieser Zeilen meint mit „libertäre“ Menschen, die sich konsequent für das Nichtaggressionsprinzip und das Selbsteigentum aussprechen. Er grenzt diese „libertären“ von den „Libertären“ ab, die Staat und Politik grundsätzlich akzeptieren oder befürworten.]

     

    Libertäre sind nicht nett zu euch, weil:

     

    10. Die politische Diskussion ist lächerlich

     

    Es wäre uns wirklich lieber, nur mit vernünftigen Menschen zu tun zu haben, die sich von Vernunft und Fakten leiten lassen. Wenn das aber so wäre, dann hätten wir diese Diskussion schon gewonnen bzw. es würde sie gar nicht erst geben. Es gäbe keinen Staat und auch keine politischen Argumente für ihn.

     

    An euren Wahlen und an eurer Propaganda wird immer wieder deutlich, dass das Ganze nur nach einer Psychologie funktioniert, die sich mit dem Satz „Du solltest mich wählen, weil der andere scheiße ist!“ zusammenfassen lässt. Die Linken beschimpfen alle, die gegen sie sind, als faschistisch, rassistisch, religiös verblendet, homophob und gierig. Die rechten beschimpfen alle, die gegen sie sind, als Sozialisten, Gottesfeinde, sie schüren Fremdenhass, sind gegen Homosexuelle und Ausländer und gegen alle fremden Länder, gegen die sie einen Krieg anzetteln wollen.

     

    Es ist nicht schön, dass das den Kern des politischen Diskurses darstellt, aber so ist nunmal die Realität, mit der wir uns auseinandersetzen müssen. Ihr habt einen überragenden politischen Erfolg erzielt: Ihr geht euch gegenseitig ständig an die Wäsche und so hält es alle Welt für normal, dass politische Diskurse so geführt werden. Damit müssen wir nun gezwungenermaßen klarkommen. Wir lachen euch aus, weil das der Kern der politischen Diskussion ist. Wir geben eure Anführer und ihre Nacheiferer der Lächerlichkeit preis, weil sie sich für unmögliche Ideen aussprechen, die wir einfach nicht ernstnehmen können.

     

    9. Es ist sinnlos, Menschen mit einer festen Ideologie von etwas zu überzeugen

     

    Die meisten Menschen haben keine Vorstellung von Politik, Wirtschaft oder Philosophie. Sie interessieren sich vielleicht dafür, wenn wir etwas dazu sagen oder wenn das Interesse daraus entsteht, objektive Wahrheiten kennenzulernen. Dann besteht etwas Hoffnung, sie auf den richtigen Weg bringen zu können. Das sind die Menschen, die uns hauptsächlich interessieren.

     

    Die meisten Leute, die sich dafür interessieren, haben kein wirkliches Interesse an objektiver Wahrheit. Die Tatsache, dass sie keine libertären sind, ist schon Beweis genug dafür. Sie entscheiden sich aus irgendwelchen Gründen für eine Seite und sie vertreten ihr Team. Liberale werden nicht konservativ, Konservative werden nicht liberal und beide Seiten werden nicht libertär. Bestenfalls versuchen sie, libertäre für ihre eigenen anti-libertären politischen Pläne auszunutzen und es ist ihnen bisher sehr gut gelungen. Jeder Versuch, mit ihnen zusammenzuarbeiten, führt dazu, uns zu schaden und wir haben diese Lektion zu oft gelernt, als dass wir sie weiter ignorieren können.

     

    Eine Ideologie zu haben, setzt voraus, sich intensiv mit dem Thema der Ideologie auseinandergesetzt zu haben. Wenn ihr euch mit dem Staat beschäftigt habt und festgestellt habt, dass dieser irgendein Potenzial für irgendwas Gutes hat, bedeutet das, dass ihr offensichtlich Probleme damit habt, Informationen richtig auszuwerten. Das Versagen des Staates ist so umfassend, vielfältig und offensichtlich, dass es uns schwer fällt, zu glauben, dass irgendein vernünftiger Mensch die Existenz eines Staates rechtfertigen könnte. Dass ihr trotzdem fest an die Absurdität des Staates glaubt, zeigt uns nur, dass ihr hoffnungslos verloren seid.

     

    Wenn wir libertäre also mit euch diskutieren, dann tun wir es nicht, um euch zu überzeugen. Wir tun es wegen den anderen, die möglicherweise dabei zusehen. Wir sehen darin die Möglichkeit, andere zu informieren und wenn ihr eine unbestreitbare Tatsache nach der anderen leugnet, macht ihr euch selbst so zum Affen, dass andere, die möglicherweise dabei zusehen, sich ein Bild von euch, euren Meinungen und euren Ideen machen können, um euch anschließend den Rücken zu kehren, anstatt euch zu unterstützen.

     

    8. Wir versuchen nicht, Wahlen zu gewinnen

     

    Jeder libertäre, der erzählt, dass er Wahlen gewinnen wolle, lügt. Entweder beim Versuch, die Wahlen zu gewinnen oder bei der Behauptung, libertär zu sein. Oder er ist komplett ahnungslos. Wir halten hingegen Wahlen für eine ungute Sache. Wir versuchen nicht, Wahlen zu gewinnen, sondern sie loszuwerden. Das Wesen des Staates besteht darin, falsche Versprechungen zu machen, um die Unterstützung der Leute zu erhalten, die dem Staat später zum Opfer fallen. Der Staat verspricht euch, euch vor dem schwarzen Mann zu schützen, er verspricht euch, eure wirtschaftlichen Probleme zu lösen, er verspricht euch, all eure Wünsche Realität werden zu lassen. Wir finden das vollkommen lächerlich. Wir wissen, dass das nicht funktionieren wird und wir wissen, dass die meisten Leute vollkommen darauf reinfallen werden, so dass wir bei einer Wahl ohnehin keine Chance hätten.

     

    Libertäre sind Anarchisten, ob sie wollen oder nicht. Sogar jene, die denken, dass sie sich zur Wahl stellen können und dass, sofern sie gewählt werden, die Republik wieder aufleben lassen können, sind nichts weiter als nützliche Idioten. Sie machen Werbung für Anarchie zu den Zeiten in den Massenmedien, die normalerweise für den Staat reserviert sind. Das Ziel ist nicht, eure Wahlen zu gewinnen. Das Ziel ist es, eine Minderheit zu erreichen, die die Rechtmäßigkeit des Staates ablehnt und ausreichend groß ist, um ihn lahmzulegen. So gibt es absolut keinen Anreiz für uns, mit euch zusammenzuarbeiten und euch beim Kern eurer politischen Aktivitäten – eure Kandidaten zu unterstützen – auszuhelfen. Wir sagen: „Kein Kandidat ist gut genug für uns, egal wer sich zur Wahl stellt, wir werden ihn vom Thron stoßen, weil niemand das Recht hat, uns zu beherrschen.“

     

    7. Wir hatten diese Diskussion schon hundertfach

     

    Wenn ihr euch jemals mit den Werken größerer libertärer Theoretiker auseinandergesetzt hättet, dann würdet ihr uns die Fragen nicht stellen, die ihr uns ständig stellt. Ihr fragt „Wer baut die Straßen?” oder „Was ist mit der Verteidigung?”, ihr erzählt uns „Es gibt keine Utopie” und haltet uns viele andere wirklich ausgelutschte Argumente entgegen. Das zeigt uns, dass ihr nicht mal 10 Minuten eures armseeligen Lebens darauf verwendet habt, auch nur die kleinste Anstrengung zu unternehmen, euch über unsere Sichtweisen zu informieren.

    In der Zwischenzeit widmen wir uns der Propaganda, die ihr ständig inhaliert, um sie zu entlarven. Wir schreiben Artikel, machen Videos und Audiobeiträge, die sehr genau erklären, was eure Politiker und Propagandisten tatsächlich sagen und warum dieses falsch ist.

     

    Ihr beachtet nichts von diesen Inhalten, weil sie nicht aus „eurem Team“ kommen und jeder in „eurem Team“ wiederholt die gleiche Propaganda. Sobald wir wissen, zu welchem „Team“ ihr euch zuordnet, wissen wir bei jeder politischen Diskussion genau, was als Nächstes von euch kommt. Wir wissen bereits, was die passende Antwort auf eure Propaganda ist und wir wissen bereits, dass ihr irrational werdet, wenn wir euch antworten. Das ist enorm frustrierend, weil wir viel Energie reinstecken und die gleichen Argumente ewig wiederholen zu müssen, ist anstrengend. Vor allem, wenn sie nicht auf fruchtbaren Boden fallen.

     

    6. Alle diese „Was-wäre-wenns“, die euch solche Sorgen bereiten – man nennt sie „Wahlmöglichkeiten“

     

    Das Schöne an der Freiheit ist, dass die Menschen ihre eigenen Entscheidungen treffen können. Wir wissen nicht, warum ihr solche Probleme damit habt. Jedesmal, wenn ihr uns fragt „Was wäre wenn XYZ?“, dann haben wir tausende verschiedener Antworten, die wir euch geben können. Wenn euch die erste nicht gefällt, dann geben wir euch eine andere. Es kommt nur darauf an, dass ihr selbst die Entscheidung darüber treffen könnt, was ihr für richtig haltet.

     

    Ihr seid so daran gewöhnt, dass der Staat für euch entscheiden soll, dass ihr offensichtlich bei jeder Art von Unsicherheit in Panik ausbrecht. Das Ironische daran ist, dass der Staat euch auch bisher noch nie Sicherheit gegeben hat. Auf der Welt herrscht Chaos, Regierungen haben im zurückliegenden Jahrhundert über 260 Millionen ihrer eigenen Bürger ermordet, die Kriege nicht mitgerechnet, und ihr rastet immer noch aus wegen Geschwindigkeitsbegrenzungen?

     

    5. Wirtschaft kann nicht in weniger als 140 Zeichen vermittelt werden

     

    Das Schöne am Internet ist: Es erlaubt uns, äußerst schnell mit vielen Menschen zu kommunizieren. Der Nachteil daran ist, dass diese Schnelligkeit den Eindruck erweckt, als dass es kaum Anstrengung erfordert, Antworten zu geben. Wenn ihr wirklich denkt, dass wir gebildet genug dafür sind, in eine Wahlkabine zu gehen, um zu entscheiden, wie die Geschicke der Welt gesteuert werden sollen und wer diese Aufgabe übernimmt, dann solltest du die Bereitschaft dazu haben, dich zuerst mit Ökonomie zu beschäftigen.

     

    Die ganzen Diskussionen lassen sich auf die Ökonomie reduzieren. Eure Politiker und Propagandisten füttern eure Vorurteile, religiösen Ideen und Emotionen, weil das der einfachste Weg ist, euch dazu zu bringen, gegen eure eigenen Interessen zu handeln. Diese Taktiken ermöglichen es ihnen, in einer vereinfachten und übersimplifizierten Welt zu agieren. Um verstehen zu können, was mit dieser vereinfachten Weltsicht nicht stimmt, ist es unverzichtbar, zu verstehen, wie Menschen auf Anreize in einer Marktumgebung reagieren. Wir erstellen tausende Seiten von Text, unzählige Stunden von Video- und Audiomaterial, die das alles erklären. Wir können nur hoffen, dass ein paar Sachen davon auch ankommen werden und hoffen, dass ihr euch das durchlest, anhört oder anschaut. Aber das tut ihr einfach nicht, oder?

     

    4. Wir sind schlauer als ihr

     

    Die Triple Nine Society, eine Organisation, die nur den 0,1 Prozent der Menschen mit den höchsten IQs vorbehalten ist, hat eine Umfrage zur politischen Einstellung unter ihren Mitgliedern gemacht. Das Ergebnis überrascht uns nicht. Eine überwältigende Mehrheit der Mitglieder befürwortet die Legalisierung aller Drogen, der Prostitution und des Glücksspiels. Sie unterstützt das Recht, Waffen zu tragen und sie unterstützt freie Märkte. Sie spricht sich dagegen aus, dass sich der Staat in das Gesundheitssystem einmischt und ist gegen Einkommensteuer.

     

    Der Staat ist Betrug und genau so wie bei anderen Betrügereien hängt er von der Einfältigkeit seiner Opfer ab. Wir fallen nicht auf ihn rein, aber ihr schon und eure Unterstützung dieses Systems schadet uns. Eure Dummheit bereitet uns im wahrsten Sinne des Wortes Schmerzen.

     

    3. Unsere moralische Überlegungen sind in sich konsistent

     

    Wir wissen, dass ihr einige ziemlich verdrehte Vorstellungen von Moral habt, die auf religiöse Doktrinen und andere altertümliche Texte zurückzuführen sind, aber Moral muss logisch konsistent sein. Wenn eure moralische Grundlage nicht universell angewendet werden kann, dann ergibt sie keinen Sinn.

     

    Deshalb werden eure Politiker, religiösen Anführer und Propagandisten immer wieder dabei ertappt, wie sie Dinge tun, die gegen ihre eigenen Worte verstoßen. Priester werden beim Schwulensex erwischt, Sozialisten häufen große Vermögen an, die Befürworter von „Familienwerten” betrügen ihre Ehefrauen, Waffengegner befürworten die Ermordung von Millionen von Menschen. Deren moralische Grundlage ist inkonsistent und dadurch bedeutungslos. Und so gibt es für sie keinen Grund dafür, sich selbst daran zu halten.

     

    Unsere moralische Grundlage besteht einfach nur darin, die Initiierung von Gewalt abzulehnen. So lange wir niemanden ausrauben, verprügeln, entführen oder ermorden, ist alles bester Ordnung. Das ist für die meisten Menschen sehr einfach, weil Gewalt uns nicht besonders anspricht – und deswegen wird man uns so gut wie nie Heuchelei unterstellen können.

     

    2. Wir wollen nicht viel

     

    Wenn ihr jemanden braucht, der euch ständig bedroht und euch herumkommandiert, dann ist das euer Problem. Wir empfehlen das zwar nicht, aber wenn ihr euch in einer staatsfreien Gesellschaft irgendwem unterwerfen wollt, dann ist das vollkommen in Ordnung. Vielleicht reden wir mit euch über die Vorteile der Freiheit, aber wir würden euch niemals zur Freiheit zwingen. Das Einzige, was wir sagen, ist, dass ihr kein Recht dazu habt, uns unter die Herrschaft der gleichen Autorität zu zwingen.

     

    Im Gegensatz dazu wollt ihr unser Eigentum haben, uns in Kriege hineinzwingen, unsere Kinder „bilden” und unsere Unternehmen und persönlichen Beziehungen kontrollieren. Ihr habt diese äußerst seltsame Vorstellung in euren Köpfen, dass dieses Konzept des „Staates” daraus eine gute Sache machen soll. Aber in keinem anderen Bereich würdet ihr so etwas gesellschaftlich akzeptieren. Wir glauben nicht an den Staat und so betrachten wir ihn ebenso wie alle anderen Verrückten, die uns diese Dinge antun wollen. Ernsthaft, was soll der Mist? Lasst mich einfach nur in Ruhe.

     

    1. Ihr greift immer auf Gewalt zurück

     

    Höfliche Diskussionen um Staat und Politik zu führen, ist so gut wie unmöglich. Am Ende dieser Diskussionen ist es egal, wer recht hat und wer nicht. Die Mehrheit wird ihre miserablen Ideen allen anderen mit Gewalt aufzwingen. Stellt euch vor, das würde umgekehrt der Fall sein: Es würde mit einer Drohung beginnen, anstatt damit zu enden. Niemand wäre unter diesen Umständen höflich, Meinungsverschiedenheiten zum Ausdruck bringen.

     

    Weil wir wissen, dass wir in der Minderheit sind und dass die Minderheit in der Demokratie immer betrogen und bedroht wird, sehen solche Diskussionen ebenso aus. Sie beginnen und enden mit der Androhung von Gewalt. Und so spricht die Tatsache, dass wir euch nicht einfach über den Haufen schießen, sehr für unsere Zivilisiertheit.

     

    Ihr gebt uns absolut keine Alternative zu dieser Gewalt. Wir können uns nur zwischen der Gewalt entscheiden, die von euch ausgeht oder von irgendwem anderes. Ihr sagt uns: „Akzeptiert es oder verschwindet!” Oder: „Geht doch nach Somalia!”, so als hätte ich keinerlei Recht dazu, in meiner eigenen Heimat einfach in Ruhe gelassen zu werden. Tatsache ist, dass wir, sofern ihr uns die „Wahl“ zwischen Gewalt und Gewalt lasst, euch etwas davon zurückgeben werden und über Twitter ausgelacht zu werden, wird zu eurem geringsten Problem.

     

    Kommentar auf unserer Facebook-Seite:

     

    Edgar Roock:Ist der Beitrag mit Absicht so arrogant geschrieben? Wen wollt ihr damit erreichen?

     

    Mark Herges: Zunächst wunderte ich mich auch über die „Erhabenheit“ in dem Text. Dann aber musste ich feststellen, dass es sich hierbei nicht um Arroganz handelt, sondern um das, was er im Titel schon sagt: „Warum Libertäre manchmal nicht nett zu euch sind.“

    Denn was geschieht denn wirklich, wenn man den Text liest?

    Ist es Arroganz des Autors oder vielleicht eher die eigene Arroganz, die sich in diesen kernigen Worten verletzt fühlt?

    Ich persönlich stellte fest, dass der Text mich (trotz anarchischer Einstellung) an der eigenen Nase packen kann. Denn faktisch ist dem Text nichts entgegen zu setzen….zumindest für jene, die den Empfehlungen, sich mit libertären Haltungen zu beschäftigen, folgen konnten. Eine Kritik an den damit verbundenen (und berechtigten) Emotionen des Autors steht niemandem zu. Kritisiert man dennoch den „Ton“ oder die „Art“ des Textes, ohne faktische Einwände zu haben, dann darf man sich die Frage stellen, wie weit man seine libertären/anarchischen Gedanken zu Ende gedacht hat oder ob man es überhaupt bis zum Kern verstanden hatte.

    Interessanter Text! Provokant und in sich stimmig. Wird vielen sicherlich bitter auf der Zunge schmecken.

  2. Warum die Leute den Bitcoin horten und nicht so gerne hergeben beschreibt schon wird schon von Thomas Gresham ( 1519-1579 ) sehr gut beschrieben und ist als grashemes Gesetz bekannt geworden , das besagt um es auf den Punkt zu bringen : "Das schlechte Geld verdrängt das gute."

    Wenn eine Regierung eine Geldsorte gegenüber einer anderen Geldsorte gesetzlich unterbewertet, wird die unterbewertete Geldsorte das Land verlassen oder durch Hortung aus dem Umlauf verschwinden; die überbewertete Geldsorte hingegen wird den Geldumlauf dominieren.[1] – Zur Zeit der Edelmetallstandards (Silber-, Gold-) war oft beobachtet worden, dass „schlechtes [= dem Edelmetallgehalt nach unterwertiges] Geld das gute Geld aus dem Umlauf verdrängt“, wenn durch die Obrigkeit ein Zwangskurs für das Verhältnis von „gutem“ zu „schlechtem“ Geld festgesetzt worden war.
    Das Gesetz wurde im 16. Jahrhundert formuliert und gilt, wo für den Zahlenden Wahlfreiheit besteht, ob er Zahlungen in gutem, werthaltigem oder schlechtem, weniger wertvollem Geld leistet, der Empfänger aber das schlechte Geld zum selben Kurs annehmen muss wie das gute.

     

    Die Funktionsweise des Greshamschen Gesetzes zeigt sich z. B., wenn zwischen zwei Geldarten gesetzlich eine Parität fixiert wird (Doppelwährung; vgl. Bimetallismus) oder noch ausgeprägter, wenn neben vollwertigem Metallgeld auch Papiergeld mit Zwangskurs umläuft.[2]

    Während das „schlechtere“, vom Materialwert her billigere Geld als Zahlungsmittel zu Zahlungszwecken verwendet wird, fließt das höhergeschätzte Geld häufig ins Ausland ab oder wird im Inland nach der Einnahme aus der Zirkulation nicht wieder zu Zahlungszwecken ausgegeben und somit als Wertaufbewahrungsmittel gehortet. Vielfach wird das „gute Geld“ deshalb so lange wie möglich gehalten, weil eine zukünftige Aufwertung des höhergeschätzten Geldes erwartet wird und dann entsprechende Gewinne zu realisieren sind. Es verschwindet damit aus dem Geldumlauf. In Krisenzeiten können diese gehorteten Geldzeichen jedoch zumindest teilweise wieder zu Zahlungszwecken oder als „Tauschobjekte“ auftauchen, um dann meist erneut von anderen Spekulanten gehortet zu werden.

    Dieser Mechanismus des Greshamschen Gesetzes kann allerdings nur dann in Kraft treten, wenn der Schuldner oder Käufer überhaupt eine Wahlentscheidung fällen kann, mit welcher Geldart (z. B. Gold- oder Papiergeld, Kurantmünzen oder Scheidemünzen) er eine offene Rechnung begleichen oder eine gekaufte Ware bezahlen kann.

    Weiterhin ist zu beobachten, wenn Waren im Ausland billiger als im Inland sind und dort ausländisches Geld akzeptiert wird, dass dann das inländische, eigene, möglichst „billigere“ Geld solange dorthin abfließt, bis sich ein Gleichgewicht durch ausländische Preiserhöhungen bzw. Zollerhebungen etc. oder inländische Preissenkungen eingestellt hat.

    Auch heute, im Zeitalter der reinen Fiat-Money-Währungen, wirkt das Greshamsche Gesetz noch, wenn zum Beispiel durch Inflation der Nennwert der kleinsten, unedlen Umlaufmünzen unter deren eigentlichen Materialwert fällt, wobei die ursprünglichen Gesamtherstellungskosten der Münze hierbei bedeutungslos sind. Diese unedlen Umlaufmünzen werden dann durch Private aus der Zirkulation entnommen und ggf. sogar als Rohstoffe für Produkte verwendet – sofern der Staat sie nicht schon vorher rechtzeitig einzieht und verruft oder Münzen mit geringeren Abmessungen und billigeren Materialien emittiert. Einige Länder, z. B. die USA, haben deshalb die Verwendung von Münzen zu anderen als Zahlungszwecken bei Strafe gesetzlich verboten.

     

  3. Die Reichen von denen ihr redet , sind nur reich durch Hilfe des Staates. Subventionen , Gesetzregelungen , Geldmonopol usw. Der Text dazu erläutert übrigens die Zusammenhänge.

    • Love it 1
  4. "Im Gegensatz zur allgemeinen Meinung wäre eine Marktanarchie nicht komplett unreguliert. Es ist bloß eine andere Art von Regulierung: Anstelle jeden, der nicht mit bestimmten Normen übereinstimmt, mit bewaffneten Agenten zu bedrohen, werden Regulierungen indirekt durch Marktmechanismen vollzogen – wer sich nicht anpasst verdient kein Geld. Das ist es, was ich als echte Demokratie bezeichnen würde: Jeder Marktteilnehmer gibt jedes Mal, wenn er sich entscheidet für ein Produkt oder einen Service Geld auszugeben, seine Stimme ab. Eine viel stärkere und direktere Widerspiegelung des Willen des Volkes als es jeglicher Staatskörper je sein könnte."

    http://www.oliverjanich.de/wp-content/uploads/2013/07/Robert-P.-Murphy-Chaos-Theory-Deutsch-Kopie-2.pdf

    • Love it 1
  5. @board

    Argumente und Logik sind nicht so dein Ding.

    hehe "mich recht sicher fühle"
    Russland Konflikt ist weit weg , die Griechen ....keine Ahnung warum die immer wieder Schuldenprobleme haben , egal ist ja auch weit weg , für 2-3 Flüchtlinge ist noch Platz in meiner Wohnung, das heisst alles ist super .... wenn du schläfst, dann gähnst du grade , schlaf weiter...
    Goethe sagte schon : " Die besten Sklaven sind die , die nicht merken das sie versklavt sind" ; recht hat er der gute Mann.

    • Love it 1
  6. @board Du lebst in der Realität , leider verschließt du aber anscheinend die Augen davor.

    Scheint bei dir bei sämtlichen Theben so zu sein.

    Guck dir mal die Umweltverschmutzung jetzt an, die wir haben. Die funktioniert nur durch Korruption und Korruption gibt es nur mit Hilfe von Regierungen.

    • Love it 1
  7. Apropo Seltsam ...

    Der Drache kotzt: Startet Chinas Aktien-Crash die Finanz-Katastrophe?  

     

    Geht der globale Börsen-Crash, den einige Fondsmanager für den Herbst vorhersagen, in China los? An den Börsen in Shanghai und Shenzhen rennen die Anleger zu den Ausgängen, als wäre ein Großbrand ausgebrochen. Am Freitag stürzte der »Shanghai Composite«-Index 7,4 Prozent ein. Der Leitindex in der südchinesischen Börsenstadt Shenzhen plumpste 8,2 Prozent.

     

    Der Drache kotzt: Startet Chinas Aktien-Crash die Finanz-Katastrophe?  http://ow.ly/ORNvB

     

    • Love it 1
  8. 9E4QWpwdd8.jpg

    Uiuiui , rieche ich da etwa Etatistenfleisch ? :)

     

     

     Geld ohne Staat – eine Bitcoin-Utopie

    Mit Aaron Koenigs Bitcoin. Geld ohne Staat (Amazon-Partnerlink) ist vor Kurzem das zweite deutsche Buch zum Thema Bitcoin erschienen. Im Gegensatz zu Jörg Platzer, der in Bitcoin kurz & gut. Banking ohne Banken die Grundlagen und Entstehungsgeschichte von Bitcoin vor allem aus einer technischen Perspektive darstellt, geht Koenig das Thema in seinem Buch von einem wirtschaftspolitischen Standpunkt an, der österreichischen Schule der Ökonomie.

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