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Steuern auf Bitcoin - Verlustrechnung bei Termingeschäften - Futures / perpetual contracts vs. Spot


trashbash99

Empfohlene Beiträge

Hallo zusammen,

Ich habe eine Verständnisfrage bezüglich Versteuerung von Bitcoin (Futures). Mein Verständnis ist, dass der Gewinn eines Steuerjahres, der aus dem Handel mit BTC Futures / perpetual contracts erzeugt wurde, nur einem Verlust in Höhe von max. 20.000 € gegenübergestellt werden darf. 

An sich ist nach meinem Verständnis, das Traden mit Futures wesentlich attraktiver, da man auf Gewinne lediglich die Abgeltungssteuer in Höhe von 25 % entrichten muss und hier ein Hebel bis zu 100x möglich ist. Während man beim Spot-Trading nach dem individuellen Einkommenssteuersatz besteuert wird. Dieser ist meist wesentlich höher als 25 %.

Folgende Fragen ergeben sich für mich:

1. Ist es korrekt, dass beim Traden mit Futures / perpetual contracts die neue "Verlustrechnung bei Termingeschäften" gilt. Hierzu auch gerne ein Beispiel (der Einfachheit halber nur zwei Trades):

Trade 1: "Kauf" von perpetual contracts für 30.000 Euro (BTC Kurs 10.000 €). Verkauf für 90.000 € -> Gewinn von 60.000 €
(Rechnung stark vereinfacht, weil man normalerweise BTC als collateral hinterlegt. Im Falle eines Kursanstiegs bekommt man seine BTC wieder, die Zwischenzeitlich an Wert zugelegt haben + den zusätzlichen Gewinn in BTC ausgezahlt)

Trade 2: "Kauf" von perpetual contracts zum Preis von 150.000 € (BTC Kurs 50.000 €). Verkauf für 90.000 € --> Verlust von 60.000 €
(Rechnung stark vereinfacht, weil der Verlust normalerweise von den als collateral hinterlegten BTC abgezogen wird. Im Falle eines Kursfalls bekommt man somit weniger BTC wieder und diese wiederum haben zwischenzeitlich zusätzlich an Wert verloren)

der "normale" Menschenverstand würde nun davon ausgehen, dass keine Steuern zu entrichten sind, da sich Gewinn und Verlust in € gegenseitig aufheben. Allerdings ist die neue Rechnung wohl so: 60.000 € Gewinn - max. 20.000 € Verlust = 40.000 € die mit 25 % versteuert werden müssen. Kann das jemand so bestätigen?

2. Wie ist der Sachverhalt wenn man beispielsweise auf Kraken Spot mit Margin (Leverage 5x) traded. Soviel ich weiß kann man dort Spot mit max. 5x leverage traden. Nach meinen Verständnis gibt es hier keine Verlustbegrenzung, da kein Termingeschäft vorliegt. Allerdings wird dann der mögliche Gewinn mit dem individuellen Einkommenssteuersatz besteuert. Wer kenn sich hier aus?

3. Falls ich mit meiner Vermutung unter 2. richtig liege, gilt dies dann auch für Spot Margin Short-Trades?

4. Müssen erneut Steuern bezahlt werden, wenn die "erwirtschafteten" BTC unter 1. - innerhalb eines Jahres - zu einem höheren Kurs verkauft werden, als der Kurs der beim schließen des ersten Trades zu Grunde lag?

5. Nehmen wir an die 3 BTC vom 1 Trade wurden 6 Monate vorher zum Kurs von 5.000 € erworben.  Zählt das hinterlegen als Sicherheit der 3 BTC unter 1. als Verkauf und ist damit das hinterlegen der 3 BTC als Sicherheit ein steuerrelevanter Vorgang?

Wäre super wenn sich jemand findet, der zu der genannten Fragestellung eine fundierte Aussage treffen kann.

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  • 2 Wochen später...

Deine Fragen sind sehr interessant, versuche sie mal im Short-Hedge Thread zu stellen oder in Prognose. 

Manchmal gehen solche Fragen in Unterforen schnell unter... 

 

Edit: hab ich grad gemacht

Bearbeitet von Fantasy
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Am 3.5.2021 um 22:14 schrieb trashbash99:

Hallo zusammen,

Ich habe eine Verständnisfrage bezüglich Versteuerung von Bitcoin (Futures). Mein Verständnis ist, dass der Gewinn eines Steuerjahres, der aus dem Handel mit BTC Futures / perpetual contracts erzeugt wurde, nur einem Verlust in Höhe von max. 20.000 € gegenübergestellt werden darf. 

An sich ist nach meinem Verständnis, das Traden mit Futures wesentlich attraktiver, da man auf Gewinne lediglich die Abgeltungssteuer in Höhe von 25 % entrichten muss und hier ein Hebel bis zu 100x möglich ist. Während man beim Spot-Trading nach dem individuellen Einkommenssteuersatz besteuert wird. Dieser ist meist wesentlich höher als 25 %.

Folgende Fragen ergeben sich für mich:

1. Ist es korrekt, dass beim Traden mit Futures / perpetual contracts die neue "Verlustrechnung bei Termingeschäften" gilt. Hierzu auch gerne ein Beispiel (der Einfachheit halber nur zwei Trades):

Trade 1: "Kauf" von perpetual contracts für 30.000 Euro (BTC Kurs 10.000 €). Verkauf für 90.000 € -> Gewinn von 60.000 €
(Rechnung stark vereinfacht, weil man normalerweise BTC als collateral hinterlegt. Im Falle eines Kursanstiegs bekommt man seine BTC wieder, die Zwischenzeitlich an Wert zugelegt haben + den zusätzlichen Gewinn in BTC ausgezahlt)

Trade 2: "Kauf" von perpetual contracts zum Preis von 150.000 € (BTC Kurs 50.000 €). Verkauf für 90.000 € --> Verlust von 60.000 €
(Rechnung stark vereinfacht, weil der Verlust normalerweise von den als collateral hinterlegten BTC abgezogen wird. Im Falle eines Kursfalls bekommt man somit weniger BTC wieder und diese wiederum haben zwischenzeitlich zusätzlich an Wert verloren)

der "normale" Menschenverstand würde nun davon ausgehen, dass keine Steuern zu entrichten sind, da sich Gewinn und Verlust in € gegenseitig aufheben. Allerdings ist die neue Rechnung wohl so: 60.000 € Gewinn - max. 20.000 € Verlust = 40.000 € die mit 25 % versteuert werden müssen. Kann das jemand so bestätigen?

2. Wie ist der Sachverhalt wenn man beispielsweise auf Kraken Spot mit Margin (Leverage 5x) traded. Soviel ich weiß kann man dort Spot mit max. 5x leverage traden. Nach meinen Verständnis gibt es hier keine Verlustbegrenzung, da kein Termingeschäft vorliegt. Allerdings wird dann der mögliche Gewinn mit dem individuellen Einkommenssteuersatz besteuert. Wer kenn sich hier aus?

3. Falls ich mit meiner Vermutung unter 2. richtig liege, gilt dies dann auch für Spot Margin Short-Trades?

4. Müssen erneut Steuern bezahlt werden, wenn die "erwirtschafteten" BTC unter 1. - innerhalb eines Jahres - zu einem höheren Kurs verkauft werden, als der Kurs der beim schließen des ersten Trades zu Grunde lag?

5. Nehmen wir an die 3 BTC vom 1 Trade wurden 6 Monate vorher zum Kurs von 5.000 € erworben.  Zählt das hinterlegen als Sicherheit der 3 BTC unter 1. als Verkauf und ist damit das hinterlegen der 3 BTC als Sicherheit ein steuerrelevanter Vorgang?

Wäre super wenn sich jemand findet, der zu der genannten Fragestellung eine fundierte Aussage treffen kann.

Schau dich mal hier um.

https://www.winheller.com/bankrecht-finanzrecht/bitcointrading/bitcoinundsteuer.html

 

Hier wird das Thema mit Hebel und den 20T behandelt 

 

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