Bitcoin - Konkurrenzfähig? Oder technisch abgelöst?

[AndreSteph]

Hallo Leute,

 

ich bin seit paar Wochen im Cryptobereich dabei. Also kein Spezialist. Aber ich habe mir einen ersten Überblick verschafft und gesehen, dass es einige Cryptos gibt, die wie Firmen funktionieren, andere wiederum sind Stiftungen oder so wie ich Bitcoin verstehe ein "Konstrukt" an dem "jeder" mitwirkt und wo es keinen "Chef" gibt.

 

Es gibt Cryptos die eher für Geldaufbewahrung (Bitcoin) und andere die eher für verschiedene Zahlungsanwendungen oder auch ganz andere Ideen verwendet werden.

 

All das ist mir schon klar aber jetzt kommt das große "ABER".

 

Welche Daseinsberechtigung hat Bitcoin? Ich höre immer:

 

1. Die Community die im wesentlichen durch die miner bestimmt wird, sorgt dafür das die Transaktionskosten und Zeiten "ungünstig" sind.

 

2. Zahlungen dauern lang und sind kostspielig.

3. Innovationen sind schwer umzusetzen weil "alle" mitziehen müssen und die Community langsam und träge ist.

 

Sind nicht andere Währugen schlicht und ergreifend besser?

 

Ich rede jetzt nur vom Investmentansatz, also welche Währung sich durchsetzt und im Preis am besten entwickelt. Denn natürlich kann man der Ansicht sein, dass bitcoin am fairsten ist oder die Community am besten oder sowas. Aber rein von der Innovation, Funktion, den Kosten der Geschwindigkeit usw? Ist bitcoin Konkurrenzfähig?

 

Ich bin mal gespannt wie Ihr das seht.

 

Konkrete also:

 

Warum sollte ich in bitcoin investieren und nicht lieber in die anderen Währungen die einfach:

 

- schneller

- günstiger

- innovativer

 

Zu sein scheinen...

 

Vielen Dank für Euren input.

 

 

[koiram]

BitCoins sind gegenüber anderen Kryptowährungen um einiges bekannter, sogar die bekannteste, ich denke das ist der Hauptvorteil der BTCs. Die waren außerdem die ersten, und der Kurs ist zumindest Ende 2017 steil nach oben abgegangen.

Und wer weiß schon welche Kryptowährung sich durchsetzt und genau so durchstartet? Kann man sich wirklich umfassend über 100 und mehr Kryptowährungen erkundigen? Ich (auch erst seit ca. 10 Tagen intensiver dabei) denke da gibt es Kryptos mit mehr Vorteilen: besser programmiert, kleinere BlockChain, weniger Stromverbauch, vielfältigerer Verwendungszweck, wie z.B. bei Ether die Möglichkeit, das Runterladen einer Datei (z.B. MP3-Song) mit dem Bezahlvorgang automatisch zu verknüpfen...

koiram

Bearbeitet 9. Januar 2018 von koiram

[BIEBR]

Wenn du schon fragst dann investier doch in solche anderen Coin   Aber im Ernst, hier hat jeder seine Meinung, und viele hängen auch einfach am Bitcoin. Viele technische Probleme des Bitcoins sollen auch durch das Lightning Network gelöst werden, trotzdem ist die Technologie de facto längst überholt, nur schon durch Litecoin beispielsweise.

Ich würde mich in deiner Situation erst noch tiefer mit der Materie auch der verschiedenen Altcoins auseinandersetzen, bevor du investierst. So endest du am Schluss auch nicht als TRON-, Ripple- oder Verge-anhänger

[now-go]

Groß wurde Bitcoin zu allererste im Darknet. Später als Spekulationsobjekt. Und momentan ist er Leitwährung bei den Exchanges, wo mit Altcoins gehandelt wird.

Für anonyme Zahlung im Darknet ist der Bitcoin schon kaum mehr geeignet: Es gibt Coins wie Monero (XMR), die wesentlich mehr Anonymität, geringere Transaktionskosten und schnellere Transfers bieten. Wenn man auf https://www.reddit.com/r/DarkNetMarkets/ liest, sieht man wie scharf die Darknet Community auf Monero ist. Vorteil von Monero: Neben anderen Anonymisierungen gibt es auch keine "Richlist".

Als Spekulationsobjekt und bekanntester Coin wird er noch eine Weile seine Daseinsberechtigung behalten. Ob er nochmal ein neues ATH setzt? Keine Ahnung, würde mich aber nicht wundern, wenn er keine großen Sprünge nach oben mehr macht.

Und die Exchanges werden zunehmend andere Währungen für Trades akzeptieren. ETH ist schon sehr weit verbreitet.

 

[kriptobernhard]

Da sagst: "Ich rede jetzt nur vom Investment-Ansatz".

Zum meinem Setting:

Ich habe Bitcoin zu 30% als Fundament. Unabhängig von der Technik, rein deshalb, weil $BTC noch immer (obwohl MC-Dominanz über den Daumen schon kleiner 1/3) irgendwie eine Reserve-Währung ist, $BTC sozusagen als Crypto1.0. Da stört mich auch die Latenz nicht und die Gebühren sind bei entsprechender Investition nun auch nicht die Größe (Mein Wallet hat Segwit). Ich zapfe mal an für eine kurze Verstärkung des Cash, dann schiebe ich wieder zurück.

$ETH, sozusagen als Crypto2.0, sind meist so ca 20% - hier sicher wegen der Technik (ERC20 hat noch immer Potential, finde ich - jede Menge trading-pairs überall). Und das sehen wohl viele auch so. Viel gekauft bei $250, jetzt (Anfang Jan 2018) bei $1100. Die setze ich als Exchange-Coin (Withdraw&Deposit) ein. Platformdistribution sozusagen.

Der Rest sind Coins, auch Securities. Wieder weitgehend unabhängig von der Technik. Hier Crypto3.0 ($ADA, $IOTA etc.) - Wobei ich nicht weiß, wo für mich $LTC eigentlich hingehört.

Achja, auch ein paar Forks & Airdrops natürlich, die keiner will, die man aber irgendwann halt auscashed. 

Zum aktuellen Gefüge:

Persönlich glaube ich, dass der ganze Cryptomarkt - in dieser unglaublichen Dynamik wie kaum jemals die klassischen Finanzmärkte zuvor - jede Menge neue Anlageklassen bringt. Wenn ich mir alleine die Klasse der Trader&Exchanger wie KuCoin mit $KCS oder Binance mit $BNB anschaue (in denen ich im Moment overall übrigens mit ca. 12% stecke) und sehe, dass die Utility-Tokens meist sogar noch ohne exstierende Produkte oder Dienstleistungen laufen, dann bin ich sicher, dass "Technik" alleine niemals meine Trades bestimmen wird. Nur, wenn ich in meinen kurzen Kamin-Momenten mal über den Horizont bis zu meiner Rente nachdenke, dann überlege ich: "Wer wird 2021 überlebt haben?"

Zur Aussicht:

Für mich entscheidet sich die Überlebensfähigkeit des $BTC nicht an dessen Technik sondern an dessen Souveränität. Und dies scheint mir ein ausschließlich psychologischer Faktor zu sein, Wenn der $BTC fährt wir der Schneepflug der schweizerischen Bahn durch den Gotthard, also gemächlich und stetig mit Dampf unterm Kessel, dann kann die  Technik noch so alt sein. Wie die grüne Krokodil. Und Richard Heart.