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Gute Spekulanten, Böse Spekulanten


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Liebe Mit-Spekulanten,

 

ich will es mal krachen lassen und einen thread starten, der emotionales Potential hat. Ich will mit einer provokanten These beginnen:

 

Gute Spekulanten orientieren sich an Fundamentaldaten

Böse Spekulanten folgen nur dem Trend

 

Was soll das mit Börse und Moral? Jeder will doch an der Börse zunächst einmal Geld verdienen und nicht die Welt retten. Isso. Ich auch. Und es gibt einen ganz trivialen Grund, warum ich zu den Fundamentalisten gehöre: rückblickend war ich mit fundamental begründeten Investments erfolgreicher als mit Trend-orienterten Investments.

 

Aber das ist nur ein Teil der Geschichte.

 

Irgendwie habe ich ein latent schlechtes Gewissen, dass ich das Geld, das ich an der Börse bisher verdient habe, gewissermaßen anderen weggenommen habe, ohne dass ich Werte geschaffen habe. Ist das ethisch vertretbar?

 

Ich bin zu dem Urteil gekommen, dass es das ist. Denn ohne Börse würde unsere Wirtschaft nicht funktionieren. Ihr würde das Kapital fehlen. Und das Prinzip Börse funktioniert umso besser, je eher die Marktkapitalisierung dem realen Wert oder zumindest den realen Chancen eines Unternehmens/Systems entspricht. Das System braucht also Menschen, die erfolgreich sind beim Blick in die Glaskugel und die mit ihrem eigenen Kapital für ihre Vorhersagen haften.

 

Was das System hingegen nicht braucht, sind starke Kursschwankungen ohne realwirtschaftliche Bedeutung. Diese Kursschwankungen haben schon manchem richtig weh getan. Das Motto "the trend is your friend" befördert letztlich solche übertriebenen Kursschwankungen, denn selbsterfüllende Prophezeiungen halten einen Trend länger aufrecht als fundamental gerechtfertigt. Also: wer an einem überspannten Trend partizipiert und Geld nur deshalb verdient, weil er schlauer ist als die anderen und rechtzeitig ausgesteigt, handelt unethisch. Oder?

 

Ring frei!

Bearbeitet von drjazz
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ganz kurz,da ich weg muss:

gute und böse Spekulanten können nicht an dem Gegensatz von fundamentaler und trendfolgender Betrachtungsweise festgemacht werden.

Beides ergänzt sich.

 

Trendbetrachtung nach dem Motto "the trend is your friend" ist keineswegs eine selbsterfüllende Prophezeiung,wie oft angenommen wird. Denn das wäre sie nur,wenn sich ALLE Markteilnehmer daran halten würden und nur daran und nicht auch andere Faktoren mitspielen.

 

Die Kauf-/Verkauf Entscheidungen der Marktteilehmer sind von viel mehr Faktoren abhängig als nur der eine Faktor "the trend is your friend"

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Hallo drjazz,

OK, Ring frei!

 

Ich bevorzuge das Wort Investoren.

Irgendwie habe ich ein latent schlechtes Gewissen, dass ich das Geld, das ich an der Börse bisher verdient habe, gewissermaßen anderen weggenommen habe, ohne dass ich Werte geschaffen habe. Ist das ethisch vertretbar?

Meine Ansicht dazu ist:

1. Als Investor schaffst du Werte.

2. Wenn mehrere versuchen Werte oder Mehrwerte zu schaffen und einige nicht immer erfolgreich sind,

sind die erfolgreichen nur dafür verantwortlich, das sie erfolgreich waren und nicht verantwortlich dafür, dass die nicht erfolgreichen, nicht erfolgreich waren.

 

Allgemein wird ein Investor als Spekulant gesehen, von menschen die wie Kommunisten und Diebe denken!

Als Rechtfertigung für den Raub den sie an erfolgreichen vornehmen.

Jegliche Ausrede oder Rechtfertigung eines Raubes sind reine Schutzbehauptungen.

Man kann Eigentum von etwas nur erwerben, wenn man es freiwillig bekommt.

Alles andere ist Diebesgut und befindet sich nur im Besitz des Täters ist aber noch Eigentum der Opfers.

 

Ersetze:

Täter mit Beamte

Diebesgut mit Steuern

Opfer mit Steuerzahler

 

Ring frei!

Bearbeitet von maxmuster
  • Love it 1
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Ich finde nicht, dass es "böse" und "gute" Spekulanten gibt.

 

Aber es gibt "clevere" und, ähhh, na ja, sagen wir mal "weniger clevere" Spekulanten.

 

Die cleveren Spekulanten betrachten - völlig emotionslos! - den Markt und seine Fakten (dazu können auch Tools wie Chartanalyse zählen) und entscheiden dann nach bestem Wissen. Je nach eigener Risikobereitschaft wählen diese den Kauf- und Verkaufszeitpunkt. Clevere Spekulanten haben auch kein Problem damit, dass sie sich mal getäuscht haben und verkaufen rechtzeitig, wenn sich die Kursentwicklung nicht wie erwartet zeigt. In der Regel haben diese ordentlichen Erfolg. Vielleicht auch deshalb, weil sie nicht von "Millionen" träumen, sondern schlicht und einfach von einem ordentlichen Kursgewinn, der dann auch realisiert wird. Natürlich nicht zum Höchststand, denn den kennt niemand vorher. Da sie aber - wie erwähnt - ihre Emotionen im Griff haben, bestimmt nicht Gier das Handeln, sondern der Verstand.

 

Typische Aussagen dieser Spekulanten sind: - es gibt keine. Diese Spekulanten scheren sich in der Regel nicht um Foren. Die möchten ihr Geld vermehren und haben keine Zeit, mit "weniger cleveren" Spekulanten (siehe unten) zu diskutieren.

 

Die "weniger cleveren" Spekulanten dagegen verhalten sich völlig anders. Fakten werden meistens völlig ignoriert, stattdessen verlassen sich diese auf ihr "Bauchgefühl". Diese Spekulanten neigen stark zu einem Herdentrieb und werden deshalb häufig abfällig als "Schafe" bezeichnet. Nicht zu unrecht, auch wenn's unhöflich ist. Der Markt treibt diese Herde vor sich her. Ein starker Kursanstieg verführt die Menge dazu, viel zu spät einzusteigen und zu Höchstpreisen zu kaufen (siehe Ende letzter November). Weil diese Spekulanten ihre Emotionen nicht im Griff haben, verkaufen diese nicht rechtzeitig und erleiden dann massive Verluste, wenn die Panik einsetzt.

 

Dummerweise sind es ausgerechnet die "weniger cleveren" Spekulanten, die sich jeglichen Ratschlägen verweigern, die auf eine andere Kursrichtung als "to da moon" hindeuten. Die Analogie der "geschorenen Schafe" zieht sich durch jede Form des Investment, die Verhaltensweisen sind quasi immer identisch. Das Ergebnis natürlich auch. Beispiele hierfür sind unter anderem die Dot-Com-Blase 2000, die Housing-Blase in den USA 2007/2008, die Silber-Blase 2011 etc.

 

Typische Aussagen dieser Spekulanten sind: "Super, der Kurs ist gefallen, da kauf ich gleich noch mal nach!", "Ist nur eine kleine Korrektur, in einem Monat gibt's neue Höchststände!", "Der Kurs ist doch manipuliert!", "Die Bears wollen doch nur Panik machen!" etc.

 

Nach meiner persönlichen Einschätzung/Erfahrung gibt es in der Bitcoin-Gemeinde wenige, die Geld machen und viele, die Geld verlieren (wobei natürlich die wenigen entsprechend mehr Geld machen). Das liegt schlicht daran, dass es eben mehr Schafe, ähhh, weniger clevere Spekulanten als clevere gibt.

 

Lieben Gruß

 

 

iFlash

Bearbeitet von iflash
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