Bitcoin Optionsbörse

[marlboro]

Hallo,

ich würde gerne mit Bitcoin-Optionen handeln. Kennt jemand eine Börse, auf der Bitcoin-Optionen gehandelt werden? Am besten natürlich eine, auf der auch reger Umsatz herrscht, so dass man auch immer faire Preise geboten bekommt.

Außerdem schreibe ich gerade ein Programm, das den fairen Optionspreis nach der Black-Scholes-Formel berechnet. Dazu bräuchte ich eine API, die die Volatilität des Bitcoins ausgibt. Kennt jemand so eine API?
 

[Serpens66]

leider kenne ich keine solche Plattform... aber gib mir bitte bescheid, wenn du eine gefunden hast

Meiner Meinung nach sind alle Anbieter davon Betrüger (allein schon weil man den Kurs nicht nachvollziehen kann, positionen dann geschlossen werden, wenns grad gut wird und die gebühren zu hoch sind )

Edit: ich schau mir grad den unterschied zwischen CFD und Optionen an, bin noch neu in der Materie, aber für mich hat es den Eindruck, als seien Optionen genauso sinnvoll wie ein Casino

Bearbeitet 17. April 2014 von Serpens66

[marlboro]

aber für mich hat es den Eindruck, als seien Optionen genauso sinnvoll wie ein Casino

So kann man das nicht sagen.

 

In den letzten Wochen ging es mit dem Bitcoin aufgrund des Chinaproblems ja bekanntlich ziemlich rauf und runter, und da ich notorischer Frühaufsteher bin, konnte ich mir einige Bitcoins allein dadurch verdienen, dass ich morgens zwischen 3 und 4 Uhr je nach dem Trend der chinesischen Börsen Bitcoins in Europa gekauft bzw. verkauft habe. Um diese Zeit schläft ganz Deutschland noch, und auf den Börsen liegen die unerledigten Aufträge vom letzten Abend, die natürlich auch auf den gestrigen Preisen beruhen. 2 oder 3 Stunden später wird dann die gleiche Kursbewegung in Deutschland nachvollzogen und ich kann die Gewinne einsammeln. Es ist nun mal so, dass 80% des Bitcoinumsatzes in China gemacht wird, und dadurch China den Trend vorgibt. Wenn es eine halbwegs faire Optionsbörse gäbe, könnte ich mit relativ wenig Einsatz meine so erzielten Gewinne vervielfachen.

[Serpens66]

absolut richtig was du sagst deswegen hatte ich sowas auch schon überlegt, die Idee aber eben verworfen, wegen oben genannter Gründe

Du kannst nicht nachvollziehen woher der Preis kommt, genauso gut könnte der Anbieter also absichtlich seinen Kurs so einstellen ,dass die meisten Anleger verlieren.

Außerdem sind die Gebühren so hoch, dass auf lange zeit nur der Betreiber reich wird, was ähnlich ist wie bei einem Casino

 

Aber wie gesagt, vllt meldet sich hier ja noch wer oder du findest was sinnvolles.

 

Du kannst dir ja mal avatrade angucken, es ist wohl zumindest seriöser als plus5000. Wie gesagt hab ich den genauen Unterschied von CFD und Optionen noch nicht ganz verstanden, evlt gibts da also nur CFD http://www.avatrade.de/trading-info/range-of-markets/bitcoin

(kurzes nachlesen zum vergleich CFD vs Optionen hat halt ergeben, dass bei Optionen alles mögliche vom Anbieter so angepasst wird, dass eben nur er dadurch reich wird (indem Preise der volatilität und Dauer angepasst werden)

[Mono]

Ich bin nicht zwar nicht sehr bewandert in der Thematik aber das Problem bei Optionen (und auch CFDs) ist, wie Serpens ja bereits sagte, dass man gegen seinen Broker spielt. Wenn man gewinnt, verliert der Broker... Man befindet sich also bei jedem Trade in einem Interessenskonflikt mit seinem Broker und da dieser natürlich nicht Pleite gehen möchte, wird das zu einem Problem.

 

Ich möchte hier generell weder allen noch einzelnen Brokern fehlende Seriosität vorwerfen. Aber man spielt eben gegen jemanden der, völlig legal, mit gezinkten Karten spielen kann wenn er möchte. In den allgemeinen Geschäftsbedingungen findet man in der Regel einen Abschnitt der in etwa sowas sagt

 

"Bei allen Kursen handelt es sich ausschließlich um Kurse, die von dem Broker gestellt werden. Der Broker hat dabei gemäß den jeweils einschlägigen Produktbedingungen je nach Basiswert (Referenzgegenstand) die Möglichkeit, durch Auswahl der Datenquelle oder Anpassungen der Kursdaten in bestimmten Grenzen Einfluss auf die Kurse zu nehmen. Die angezeigten Kurse können daher von den sonst im Markt verfügbaren Kursen abweichen. Die auf den Informationsblättern für die Referenzgegenstände aufgeführten Referenzmärkte und Quellen für Referenzpreise dienen nur der Kundeninformation und sind nicht für andere Zwecke geeignet. Der Broker hat insbesondere auch das Recht, Ankaufs- und Verkaufsspannen sowie Finanzierungskosten nach billigem Ermessen (§ 315 Bürgerliches Gesetzbuch) zu ändern. Dies gilt vor allem unter volatilen Marktbedingungen und/oder in Fällen mangelnder Liquidität des Referenzmarktes/der Referenzbörse, bei höherer Gewalt oder bei Marktstörungen."

 

Der Broker KANN also völlig legal zu seinen Gunsten manipulieren... Würdest du deine "Wette" also knapp gewinnen, z.B. gesetzt auf steigend, der Kurs ist am Ende Tatsächlich um 2$ höher auf einer Börse die du beobachtest, kann der Broker "seinen" Kurs trotzdem um 3$ niedriger laufen lassen, sodass der Kurs am Ende um 1$ gefallen ist und du verlierst. Oder dich z.B. Ausstoppen (falls du einen Stopp Loss gesetzt hast) obwohl der Wert deiner Stopp Loss order auf keiner Börse erreicht wurde. "Sein" Kurs hat sie aber "zufällig" gerade so getroffen.

All dem unterwirft man sich freiwillig bei Akzeptierung der Geschäftsbedingungen und kann sich später auch nicht mehr darüber beschweren bzw. etwas daran ändern, wenn dann tatsächlich mal ein großer Verlust auf Grund solcher Ereignisse auftritt.

 

Wie gesagt, ich möchte nicht allgemein Broker unseriös darstellen oder gar gegen Optionsscheine wettern. Es gibt sicher genug Leute, die damit ganz gute Gewinne erzielen und wenn du deinen Gewinn damit vervielfachen könntest wäre das natürlich super. Nur denke ich, dass Broker allgemein etwas mit Vorsicht zu genießen sind... Die werden ihre Möglichkeiten (legal) sicher bestmöglich nutzen um am Meisten für sich rausschlagen zu können.

 

Empfehlen kann ich dir keinen, du hast es sicher schon vermutet^^, da ich mich noch nicht lange damit beschäftige und bisher nur Bitcoins selber handel. Ich verlier mein Geld lieber beim direkten Handel mit den Dingen anstatt Optionen (oder CFD). Da weiß ich wenigstens, dass Verluste zu 100% auf meine eigenen dummen Kauf-/Verkaufsentscheidungen oder Zeitpunkte zurückzuführen sind und nicht darauf dass evtl. der Broker den Kuchen isst den eigentlich ich verdient hätte

[Serpens66]

jop, das ist nochmal sehr schön ausgedrückt und belegt, was ich eben auch denke

 

Was du probieren kööönntest ist dieser "brokertain" heißt es glaube ich von Fidor. Da kannst du auch aufBitcoin kurse setzen. Der unterschied ist, dass du nicht gegen Fidor wettest, sondern gegen andere User.

 

Der Haken ist nun natürlich, dass du erstmal eine Gegenposition finden musst ^^ Das heißt wenn da zu wenig los ist (was meines wissens der Fall ist, siehe https://bitcointalk.org/index.php?topic=340137.msg6052289#msg6052289 ) oder du deine Wette zu eindeutig gewinnen würdest, dann hast du keine Gegenposition und deine Wette kommt nicht zustande.

Bearbeitet 17. April 2014 von Serpens66

[Serpens66]

https://bitcointalk.org/index.php?topic=26136.msg6281405#msg6281405

da ist was wahres dran ^^ Du könntest also auch Altcoins handeln

[marlboro]

Ich denke, Ihr habt schon recht mit Euren Meinungen. Echte Optionen für Bitcoins scheint es nirgends zu geben, und bei den CFDs, die da angeboten werden, hat man schon verloren, wenn man einzahlt.

 

Wenn ich an der Eurex beispielsweise eine Siemens Calloption erwerbe, ist mein Handelspartner nicht die Börse, sondern der sogenannte Stillhalter. Er hat die entsprechende Anzahl Siemens-Aktien in Besitz und muß sie für die Laufzeit der Option als Sicherheit bei der Eurex deponieren. Er erhält auch die von mir gezahlte Optionsprämie (abzgl. Eurexgebühr) und kann damit seine Rendite aufbessern, wenn ich die Option verfallen lasse. Läuft die Option dagegen ins Geld, kann ich mir die Aktien tatsächlich zum Basispreis liefern lassen und entweder behalten oder mit Gewinn wieder verkaufen. Natürlich kann ich auch jederzeit bis zum Ende der Laufzeit die Option an der Eurex wieder verkaufen. Da ich sowohl als Optionskäufer, wie auch als Stillhalter auftreten kann, garantiert dieses Vorgehen auch, dass es an der Eurex eigentlich immer einigermaßen faire Optionspreise gibt. Dass ich als kleiner Börsenfan trotzdem auch an der Eurex auf Dauer eigentlich keine Chance habe, liegt zum einen daran, dass die Gebühren vergleichsweise hoch sind, und zum anderen, dass ich die relevanten Informationen immer erst als Allerletzter erfahre.

 

Das, was mit den CFDs für den Bitcoin gemacht wird, hat mit Fairness nichts zu tun und scheint wohl wirklich reine Abzocke zu sein.

 

Das Fazit, das ich daraus schließe: ich werde weiterhin mit meinen Bitcoins handeln und das Träumen von Hebeln vergessen.

 

Vielen Dank für Eure Infos.

Bearbeitet 18. April 2014 von marlboro

[Serpens66]

Das Fazit, das ich daraus schließe: ich werde weiterhin mit meinen Bitcoins handeln und das Träumen von Hebeln vergessen.

 

Vielen Dank für Eure Infos.

gern geschehen, auch wenns nicht viel geholfen hat =/

 

"hebeln" heißt doch, dass du Geld einsetzen kannst, welches du nicht besitzt, oder? Welchen Zusammenhang hat das mit Optionen oder CFDs?

Mit Hebel traden kann man soweit ich weiß auf bitfinex. Wie sicher diese Börse aber zb. vor Hackerangriffen oder ähnlichem ist, weiß ich nicht, ich traue ihr jedenfalls nicht

[marlboro]

"hebeln" heißt doch, dass du Geld einsetzen kannst, welches du nicht besitzt, oder? Welchen Zusammenhang hat das mit Optionen oder CFDs?

Hebeln heißt, dass ich mit wenig Geld viel Geld bewegen kann. Der Monteur kann mit wenig Kraftaufwand ein großes Gewicht anheben, wenn er mit dem Hebel schafft.

 

Am Beispiel von Siemens und der Eurex erklärt:

Dort kostet die Siemens-Kaufoption (Call) mit dem Basispreis 100 und für den Verfalltermin Mai im Moment 1,47 €. Wenn Du sie kaufst, zahlst Du dem Stillhalter also 1,47 € pro Aktie, die der auf jeden Fall behalten kann. Im Moment kostet die Siemensaktie etwa 97,- €, die Option hat damit keinen eigentlichen (inneren) Wert. Steigt jetzt der Kurs bis zum Verfalltermin aber auf beispielsweise 105,- €, kannst Du vom Stillhalter die Lieferung der Siemens-Aktie verlangen und mußt ihm dafür nur den Basispreis also 100,- € zahlen. Die Differenz zum angenommenen Kurs in Höhe von 5,-€ kannst Du als Gewinn verbuchen. Da an der Eurex ein ständiger und fairer Handel herrscht, ist es in der Praxis so, dass Du nicht bis zum Verfalltag warten mußt. Wenn der Siemens-Aktienkurs beispielsweise morgen von 97,- auf 98,-€ ansteigen würde, würde der Preis der Option sicherlich auf über 2,- € oder vielleicht auch 3,- € ansteigen und Du könntest die Option direkt wieder verkaufen. Dann hättest Du auf Deinen Einsatz in Höhe von 1,47 € bezogen etwa 50 bis 100 % Gewinn gemacht. Das Risiko, das Du beim Kauf einer Option eingehst, und worauf der Stillhalter hofft, ist, dass der Siemenskurs bis zum Verfalltag die 100,- €-Grenze nicht überschreitet, denn dann hättest Du die 1,47 € in den Sand gesetzt, und der Stillhalter hat damit die Rendite seiner Siemensaktien, die er ja dann behalten kann, aufgebessert.

 

An der Eurex sind die Basispreise und auch die Verfalltermine standardisiert, das heißt, es gibt auch Optionen zum Basispreis von 105,- oder sogar 110,- €. Da sind die Hebel und das Risiko natürlich entsprechend höher. Beim Verfalltermin Juni oder September ist der Hebel wieder kleiner.

 

Die von Dir genannten bitfinex habe ich mir mal angeschaut. Das scheint der Sache schon näher zu kommen, und die werde ich mal im Auge behalten. Aufgrund meiner mangelnden Englisch-Kenntnisse und weil es sich da auch bis jetzt nur um eine Betaversion handelt, ist mir das Risiko aber im Moment zu hoch.