Ich finde es interessant, dass es den angeführten Begründungen nach nicht der Bitcoin an sich ist, mit dem die Banken ein Problem zu haben scheinen, sondern dass sie Gefahren sehen, in Verbindung damit in illegale oder andere zweifelhafte Machenschaften verwickelt zu werden und sie im Wesentlichen dieses Risiko scheuen.
Da würde es mich interessieren, wie die Banken reagieren würden, wenn die politische/gesetzliche Situation rund um den Bitcoin bereits zu 100% klar wäre und sie Dienstleistungen in diesem Umfeld anbieten könnten, ohne befürchten zu müssen, damit ein für sie noch nicht genau abschätzbares Risiko einzugehen (und wenn es nur klassische Bankkonten für Firmen sind, die im Bitcoin-Umfeld tätig sind).
Ich glaube nicht, dass dies die Situation verglichen zu heute sehr viel schwerer macht. Dort, wo die Banken bereits Geschäfte im Zusammenhang mit Bitcoin gemacht haben und dies jetzt nicht mehr machen wollen, haben sie wohl schon aufgehört bzw. entsprechende Konten gekündigt oder Zusammenarbeiten beendet. Dass die Banken auf Druck der Regierungen oder anderer einflussreicher Interessensgruppen hier noch weiter zurückrudern, ist denkbar, aber nicht so wahrscheinlich wie es in China war. Ansonsten kann es für die Banken ja ein gutes Geschäft werden - und eine reelle Gefahr für die Banken ist der Bitcoin wohl auf längere Zeit noch nicht wirklich (und muss es auch nicht werden, wenn man ihn nicht einfach nur blind ignoriert - selbst wenn er sich wirklich in der Praxis durchsetzt).
Ich mache mir da eher Gedanken, wie sehr eine breite Akzeptanz durch die Banken für den Bitcoin ein Vorteil wäre und zu seiner Verbreitung beitragen würde. Und damit meine ich nicht, dass die Banken gleich alle Bitcoin-Konten einführen müssen, sondern einfach nur, dass sich Banken mit dem Thema Bitcoin (oder Cryptowährungen allgemein) beschäftigen und sich für einzelne Geschäftsideen einsetzen oder andere Firmen dabei unterstützen (im Gegensatz zu heute, wie man dem verlinkten Artikel entnehmen kann). Wenn es soweit kommen sollte, wäre das sehr positiv für den Bitcoin und seine weitere Entwicklung - und damit auch für die Geldgeber, also die Banken und andere Investoren.