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Steuer Österreich


Limitbreak

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Liebe Leute!

Wie im Titel ersichtlich habe ich eine Frage die sich auf Österreich bezieht, vielleicht kennt sich da einer besser aus.

Die 1-Jahres Haltefrist gilt ja hier auch.

Ende 2017 / Anfang 2018 habe ich mehrmals über eine Börse BTC und ETH gekauft, diese dann auf eine Wallet transferiert und auf der Wallet dann mit den BTCs und ETH mehrere Swaps zu LTC, DASH und Dogecoin gemacht, dann wieder zurück zu BTC und ETH, usw. Irgendwann wurde wieder alles in BTC und ETH zurückgeswapped und ich hab es dann nach Bitfinex zum Traden  geschickt.

Die Trades in Bitfinex sind ja dort gut dokumentiert und nachvollziehbar, jedoch machen mir die Swaps in der Wallet sorgen, da die Wallet nicht mehr unterstützt wird und ich nicht weiß, welchen Swap ich wann von und in welchen Coin gemacht habe; habe da viel experimentiert. Ich habe zum Glück noch alle Screenshots, aber da sind auch keine Details ersichtlich. Nun wollte ich ab 2017 die Steuererklärung nachreichen, damit ich bis 2021 Ruhe habe. Wenn überhaupt, habe ich nur 2017 einen kleinen Gewinn von ein paar Hunderten gehabt. Aufgrund meines Wallet-Spektakels kann ich aber nicht mehr alle Coins nach "FiFo" zuordnen, weshalb in mehreren Internetseiten steht, dass das Finanzamt dann Gewinne von mir auch schätzen kann, wenn sie nicht mehr nachvollziehbar angegeben werden können.

1. Stimmt das?

2. angenommen sie schätzen € 1000,- Gewinn, das wird ja auf die Einkommenssteuer draufgeschlagen, bis max. 55 %. Heißt das, dass ich 55% von diesem geschätzten Gewinn nachzahlen müsste (also 500+ Euro) oder nehmen die mein Jahresgehalt von sagen Hausnummer € 22.000, schlagen da den 1000er Gewinn drauf und nehmen dann die 55% von den insg. € 23.000 zum Nachzahlen? 

3. Wie lange hat man zeit, vergangene Jahre überhaupt nachzureichen?

 

Etwas kompliziert, ich weiß. Vielleicht kennt sich wer besser aus als ich (Ich weiß, natürlich alles keine Steuerberater :)

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Also, ich versuche mal soweit als möglich zu helfen oder Anregungen zu machen.
Wie du selbst bereits angemerkt hast, sind hier wohl keine Steuerberater unterwegs oder bereit zu helfen und deshalb sind zumindest meine Aussagen alles "Hören sagen" und "Vermutungen".

Zu deinem "Wallet-Spektakel": Ich würde an deiner Stelle wirklich so weit als möglich alles versuchen zu dokumentieren und festzuhalten und ggf. auch selbst eine Schätzung machen. Mehr als das ist wohl anscheinend nicht möglich.
Alles dir erdenklich mögliche machen!
 

vor 22 Stunden schrieb Limitbreak:

1. Stimmt das?

Das Finanzamt kann natürlich auch Schätzungen machen, ja.

vor 22 Stunden schrieb Limitbreak:

2. angenommen sie schätzen € 1000,- Gewinn, das wird ja auf die Einkommenssteuer draufgeschlagen, bis max. 55 %. Heißt das, dass ich 55% von diesem geschätzten Gewinn nachzahlen müsste (also 500+ Euro) oder nehmen die mein Jahresgehalt von sagen Hausnummer € 22.000, schlagen da den 1000er Gewinn drauf und nehmen dann die 55% von den insg. € 23.000 zum Nachzahlen?

Wenn sie dich auf 1000 Gewinn schätzen und du dich in der 55% Stufe befindest, dann müsstest du EUR 550,- Steuern zahlen -> korrekt.
Aber, nicht böse gemeint, du wirst nicht mehr als eine Million Euro im Jahr verdienen, oder? Weil erst dann sind 55% Steuern fällig und wenn du dann wegen einem drei- oder vierstelligen Betrag hier Sorgen hast ...

Wenn du also zum Beispiel EUR 22.000,- brutto als Arbeitnehmer verdienst und nebenbei 1.000,- Euro Gewinn bei Cryptos machst (und der Gewinn "short-term", also unterjährig passiert), befindest du dich in der 35% Stufe und müsstest somit EUR 350,- Steuern nachzahlen.

Wichtig zu wissen, dass das "einzelne Tarifstufen" sind.
Auch wenn du im Jahr 5 Millionen verdienst, die ersten 11.000 Euro im Jahr sind "steuerfrei", die nächsten 7.000 Euro mit 20% usw. (siehe Einkommensteuertarife).

vor 22 Stunden schrieb Limitbreak:

3. Wie lange hat man zeit, vergangene Jahre überhaupt nachzureichen?

Naja, eine "echte" Einkommensteuererklärung, zu welcher man ja als Arbeitnehmer in Ö nur relativ selten verpflichtet ist (wenn man steuerpflichtige Crypto-Gewinne macht, dann schon!), muss normalerweise bis 30. Juni des Folgejahres eingereicht werden.
Man kann die Frist selbst auch verlängern und wenn die Erklärung über einen Steuerberater eingebracht wird, hat man auch länger Zeit - aber diese steuerliche Vertretung muss bereits vorher klar sein.

Weiters gibt es auch die "Selbstanzeige", mit der man sich selbst "straffrei" stellen kann (gewisse Voraussetzungen).
Solltest du also (pro Jahr) über die Freigrenze i.H.v. EUR 600,- Short-Term Gewinne erwirtschaftest haben, hast du Steuern hinterzogen und solltest mit einem Steuerberater die Vorgehensweise klären.


Noch eine Anmerkung: Erzielt man Gewinne aus zB Crypto-Gewinnen, ist man in den Folgenjahren normal auch zu einer Einkommensteuervorauszahlung verpfichtet.
Gibst du also zB für das Jahr 2019 an, dass du 1.000 Gewinn gemacht hast (vl. gibt es aber eine Untergrenze), dann musst du damit rechnen, dass du im Jahr 2020 vermutlich sowas wie 1.050,- (meist ein bisschen Aufschlag eben) alle 3 Monate vorauszahlen musst (15.02., 15.05., 15.08., 15.11.).
 

Bearbeitet von Amsi
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@Limitbreak Hallo,

ich hatte ein ähnliches Problem zu lösen. Viele Transaktionen aus meiner "Kryptolernphase" von Mitte 2017 waren nicht mehr nachvollziehbar.

Da ich bei Bitpanda verifiziert bin, nahm ich deren -55% Aktion (90 statt 200pa) für eine Blockpit Lizenz in Anspruch (2020 +Vorjahre sind inkl). Das hat mir sehr geholfen weil alle Börsen an denen ich die meisten trades (3500) durchgeführt hatte über API unterstützt werden. Bitfinex wird auch unterstützt.

So konnte ich alles automatisch über API importieren und erkennen was mir an Dokumentation fehlt. Vieles lies sich bereinigen (blockpit hilft) aber einiges musste ich in einem "unsynced" Depot als "Sonstiges" ablegen. Lies sich Goat sei Dank bis auf wenige 100€ "minimieren"

In Zukunft werde ich jeden trade über blockpit dokumentieren damit ich nicht mehr in diese Lage komme.

Bearbeitet von Stone
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würde gerne über Bitpanda ein paar Bitcoins kaufen, so wie ich es verstanden habe das nach 1Jahr halten das ganze steuerfrei ist. wie ist es wenn ich meine Coins vom Exchange sicherheitshalber zu meinem Desktop Wallet schicke und dort halte, und nach einem jahr oder länger zurück schicke und verkaufe?

Gilt der Transfer von Wallet zu Wallet auch als kauf verkauf bspw unterhalb 1 Jahres als steuerpflichtig?

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