Hey Leute,
Ich war heute bei meiner Sparkasse um ein paar generelle Fragen bezüglich Einnahmen aus Bitcoin-Verkäufen zu klären - Zwar plane ich momentan keine größeren Mengen zu veräußern, aber Profite einfahren will ich trotzdem und eine Exit-Strategie will gut geplant sein. Dass irgendwann Euros auf meinem Bankkonto eingehen werden, sei es durch eine Überweisung von Coinbase, Kraken oder durch viele kleine Überweisungen von Bitcoin.de Usern, sollte klar sein. Nichts wäre unschöner als sich eine größere Summe auszahlen zu lassen, nur um dann direkt das Bankkonto gesperrt zu bekommen.
Ich also heute um 10:00 zur Hamburger Sparkasse gedackelt und mich mit einer netten Sparkassenfachwirtin an den Tisch gesetzt. Ich versuche also als erstes zu erklären, dass ich Kryptowährungen halte und plane diese in den nächsten Jahren zu verkaufen.
"Bitte was? Was für Währungen haben sie?", fragt sie mich verwirrt. "Kryptowährungen. Bitcoin.", antworte ich.
"Achso, ja. Das ist doch diese Internetwährung.". Ihre anfänglich nette und aufgeschlossene Körperhaltung verändert sich schlagartig und ich merke wie sie sich genervt von mir weg lehnt. Ich versuche ihr klarzumachen, dass es sich dabei um eine relativ hohe Summe handelt, die ich eventuell bei der Sparkasse anlegen möchte (Der letzte Teil stimmt zwar nicht, aber die Summe ist durchaus stattlich und ich dachte das hören die vielleicht gerne).
"Ja, hmm... Das ist leider wirklich schwierig. Hohe Geldsummen haben wir eigentlich nicht so gerne, wegen des aktuellen Minuszins, wissen Sie? Und sowieso, sobald eine höhere Summe auf dem Konto eintrifft, sind wir dazu verpflichtet die Herkunft des Geldes genaustens zu prüfen. Und wenn Sie jetzt sagen, dass das Geld aus Bitcoin kommt, dann haben wir keine Möglichkeit das zu verfolgen."
Als Cointracking-Nutzer bei dem jeder Satoshi in der Buchführung vermerkt ist versuche ich zu erklären: "Naja, ich kann die entsprechenden Käufe alle dokumentieren und habe penibel geführte Listen. Die benutze ich auch für meine Steuer und jeder Cent ist da genaustens dokumentiert. Ich weiß es gibt das Geldwäschegesetz und Sie müssen auffällige Transaktionen melden, aber ich versuche hier bloß zu verstehen, was der beste Weg ist die Sache anzugehen. Ich wäre natürlich auch bereit die Sparkasse vor einer Transaktion zu informieren und die entsprechenden Papiere vorbeizubringen!"
"Ja, okay. Hmm. Gut, aber ich glaube das ist trotzdem zu schwierig für uns. Wissen Sie, das ist ja ganz schön aufwendig, wenn wir da mit Ihnen diese ganzen Listen durchgehen müssten. Also von unserer Seite muss ich da leider sagen, dass wir ihr Konto wahrscheinlich kündigen würden, wenn dort so eine größere Zahlung eintrifft. Aber wenn Sie trotzdem ein Girokonto bei uns eröffnen wollen, so für ihr normales Gehalt, dann würden wir sie natürlich gerne bei uns willkommen heißen!"
Die Moral von der Geschichte: Das schminke ich mir lieber ab. Ich tethere in Zukunft bis ich keine Bank mehr brauche.
Habt ihr Erfahrungen mit deutschen Banken und höheren Auszahlungen aus Bitcoin-Verkäufen gemacht? Welche Bank akzeptiert sowas noch? Gibt es überhaupt eine Bank, die derartige Überweisungen toleriert? Ich würde mich über ein paar Tipps freuen!