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Wie steuerlichen Gewinn nach unten drücken? Verluste realisieren...


coinomat

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Ich habe noch ein paar Ergänzungen zu dem Thema. Ich habe mir nämlich ähnliches überlegt:

 

Meine Situation ist ähnlich. Mir sind dieses Jahr Stakingcoins auf die Füße gefallen. Habe mich jahrelang zurückgehalten und nichts gestakt. Habe es dann Anfang des Jahres doch gemacht und prompt kam das BMF-Schreiben. Die Stakingcoins haben natürlich ordentlich Gewinne eingefahren, die ich jetzt erst in 9 Jahren hätte realisieren dürfen, oder halt jetzt mit Steuern. Ich habe jetzt Gewinne, die etwa 1/5 meines Depots ausmachen. Da überlegt man sich ja schon Mal was man so machen kann.

  • Deine Vorgehensweise habe ich mir auch überlegt. Sogar den 5% Parameter habe ich anfangs so genommen. Modifikationen:
    • Anstatt mit nur einem oder zwei Coins zu traden, nehme ich viele kleine Coins auf (Zielmarke etwa 10), sodass ich sichergehen kann, dass auch genügend Verluste anfallen und sich gleichzeitig die Risiken neutralisieren. Das bedeutet zwar ziemlich hohen Rechercheaufwand, da ich genug Vertrauen in das Projekt haben muss, es ein Jahr zu halten. Aber so glaube ich
      • Stabilere Rendite
      • bei weniger Risiko
      • und sicherere Verluste (um so mehr Coins um so mehr schlechte Äpfel/Überflieger hast du)
    • Ich habe am Anfang den Trading Bot von 3commas verwendet (SmartCover). Damit kann man die Transaktionen schön automatisieren. Meinem Steuerberater war das aber zu "professionell" und er hatte Angst, dass diese Vorgehensweise dem FA ein Argument liefert an der Praxis herumzunölen. Sicherheitshalber habe ich jetzt wieder auf manuell umgestellt. Man kann es eigentlich von außen auch gar nicht sehen, ob das manuell oder per Bot gemacht wurde. Muss jeder selber wissen. Der Bot von 3commas hat auf jeden Fall sehr gute Arbeit geleistet.
    • Die Depottrennung, die hier viele praktizieren, sehe ich sehr kritisch. Ich bin mir nicht sicher, ob die immer vor dem FA Bestand haben wird. Das ist für mich ein enormes Risiko. Sollte das FA Mal deine Depottrennung nicht mitmachen, dann können Steuern in fast jeder Höhe anfallen. Selbst wenn das am Ende nach einem Rechtsstreit gut ausgeht (wo ich auch nicht sicher wäre), die schlaflosen Nächste über Monate oder gar Jahre ist mir das nicht wert. Deshalb mache ich das nicht und trade ausschließlich frische Coins.
  • Xetra-Gold: Da ich schon einen größeren Teil meiner Gewinne liquidiert habe und nicht mehr in Krypto anlegen will, ist für mich noch eine weitere sehr willkommene Lösung, mein komplettes bürgerliches Vermögen in Xetra-Gold zu investieren (etwa 150 % der steuerbaren Gewinne). Ich verfahre dabei genau so wie du oben unsere Vorgehensweise bei den Coins beschrieben hast. Verluste immer sofort einbuchen und Gewinne ein Jahr stehen lassen.
    Das ist zwar eine enormes Klupenrisiko aber wenn es auf diese Anlage 42 % (Spitzensteuersatz) Abschlag auf die Verluste und Steuerfreiheit auf die Gewinne gibt, dann verblast jedes Argument für eine weitere Diversifizierung.
  • One last thing. Das ist der wichtigste Punkt für mich: Per Verlustrücktrag kannst du auchdie Verluste des nächsten Steuerjahres (2022) in das Steuerjahr 2021 zurücktragen. Deine diesjährige Steuererklärung wird dann noch Mal aufgemacht und dir werden zu viel gezahlte Steuern zurückgezahlt. Ich werde also die von dir beschriebene Praxis über das ganze Jahr 2022 fortführen und alle Verlust in 2022 nach 2021 zurücktragen. Das erfordert natürlich eine gewisse Liquidiätsplanung, da man sein Vermögen vor allem am Anfang in ziemlich junger Haltedauer hält. Später, wenn ein paar Titel unwiederbringlich in den grünen Zahlen sind, dann altert das Depot langsam etwas. Geregelt ist das
  • Bonus: Um die Steuern weiter zu drücken werde ich den maximal möglichen Betrag (20 % der Einkünfte des Steuerjahres) spenden. Da ich darauf keine Steuern zahlen muss, kommen von einem Euro Spenden 1,72 € beim Empfänger an (Spitzensteuersatz 42 % angenommen). Ich nehme dieses Jahr dann einfach zum Anlass, in der Vergangenheit versäumte Spenden nachzuholen und zukünftige Spenden vorwegzunehmen.

 

Bearbeitet von bolzen
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vor 7 Stunden schrieb bolzen:

Bonus: Um die Steuern weiter zu drücken werde ich den maximal möglichen Betrag (20 % der Einkünfte des Steuerjahres) spenden. Da ich darauf keine Steuern zahlen muss, kommen von einem Euro Spenden 1,72 € beim Empfänger an (Spitzensteuersatz 42 % angenommen). Ich nehme dieses Jahr dann einfach zum Anlass, in der Vergangenheit versäumte Spenden nachzuholen und zukünftige Spenden vorwegzunehmen.

Verstehe ich das richtig?

Auf 100 Euro würdest du (geraten) 40 Euro Steuern zahlen, es bleiben 60 Euro über.

Nun willst du 20% spenden, zahlst dann auf 80 Euro nur noch 35 Euro Steuern und die bleiben 45 Euro über.

... wo ist da der Sinn durch Spenden noch weniger in der Tasche zu haben?!?

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vor 19 Stunden schrieb Jokin:

Verstehe ich das richtig?

Auf 100 Euro würdest du (geraten) 40 Euro Steuern zahlen, es bleiben 60 Euro über.

Nun willst du 20% spenden, zahlst dann auf 80 Euro nur noch 35 Euro Steuern und die bleiben 45 Euro über.

... wo ist da der Sinn durch Spenden noch weniger in der Tasche zu haben?!?

Das macht nur Sinn, wenn du eh spenden willst. Am Ende hast du weniger Geld, aber du bekommst halt die Möglichkeit, die Mittel besser und effizienter und in deinem Sinne zu verteilen. Wenn man bedenkt, dass ich selbst spenden will, dann ist die Steuerersparnis ja tatsächlich vorhanden, denn meine Spende wird nicht versteuert. Mir ist es lieber das Geld geht an gemeinützige Arbeit als an den Staat. Der Staat vewendet es zwar auch teilweise sinnvoll aber zu großen Teilen auch nicht (Rüstung, Lobbypolitik, etc).

 

Ohne Spenden

Bei mir 100 * (1-0,42) = 58

Beim Staat 100 * 0,42 = 42

Mit Spenden

Bei mir 100 * 0.8 * (1-0,42) = 46,4

Beim Staat 100 * 0.8 * 0,42 = 33,6

Gemeinnützig 100 * (1-0,8) = 20

Wenn man jetzt davon ausgeht, dass ich spenden will, dann kann man Gemeinnützig und mein eigenes Geld addieren:

In meinem Sinne verwendet: 46,4 + 20 = 66,4

Beim Staat: 33,6

 

Klar, wenn ich nichts abgebe, dann habe ich am meisten Geld. Aber wenn ich etwas abgebe, dann haben die Empfänger erheblich mehr davon (fast doppelt so viel) als ich.

Bearbeitet von bolzen
Rechtschreibung
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vor 45 Minuten schrieb bolzen:

Wenn man jetzt davon ausgeht, dass ich spenden will, dann kann man Gemeinnützig und mein eigenes Geld addieren:

Ja, dann ist das natürlich absolut richtig!

Ich bin mir nicht sicher ob das "Gestaltungsmissbrauch" ist, würde jedoch auch Steuern sparen?

Wenn man Mitglied in einem gemeinnützigen Verein ist und  Mitgliedsbeiträge zahlt, dann müsste man mit dem Verein mal über eine "Ehrenmitgliedschaft" sprechen.

Anstatt der Mitgliedsbeiträge das Geld in Form von Spenden bezahlen?

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@bolzen: Bei mir hat diese Herangehensweise eigentlich recht gut geklappt in den letzten 2 Monaten:
ein paar Anmerkungen:

Das mit dem Verlustrücktrag wusste ich tatächlich nicht und klingt sehr gut, wobei man damit halt einmal mehr mit dem Finanzamt zu tun hat, und jeder Kontakt beinhaltet das Risiko, "schlafende Hunde zu wecken" - sei es auch nur wegen nervereien und nachfragen.

zu "10 kleine Coins" aufnehmen:
Ich kenne mich mit den sehr kleinen Coins nicht aus.
Das Problem ist, dass die meisten Coins fast immer grob in die gleiche Richtung wie BTH und ETH gehen, bloß oft mit gehebelt (wenns rauf geht stärker rauf, und wenns runter geht stärker runter)
Daher hast Du mit z.B. Polkadot Solana und Cardano wenig Riskioausgleich.
Du bräuchtest für einen echten Risikoausglech in meinen Augen Coins, die wenig mit dem Gesamtmarkt korrellieren.
Und das ist in der Top10 (vielleicht kenn ich mich auch zu wenig aus) vor allem Ripple, aber Du bist dann halt schnell bei kleinen Shitcoins.
Und Du musst ja Coins nehmen, die Du bereit bist, 1 Jahr zu halten, sonst macht die Strategie keinen Sinn.


Was mir auch vorher nicht ganz klar war:
Irgendwie dacht ich, es geht ja immer "mal rauf und mal runter", und durch das ständige Kaufen und Verkaufen kann ich dann einfach nur die Verlusttrades geltend machen.
Aber so viele sind das auf dauer nicht.
Du wirst ja im Idealfall, wenn es einen kurzen Einbruch gibt wie letzten Samstag, am Tiefpunkt die Coins swappen. (Nur Verkaufen und teurer wieder zu kaufen macht für die Gesamtperformance ja überhaupt keinen Sinn, und da direkt zurückkaufen evt. vom Finanzamt nicht als Verkauf gewertet wird, halte ich das tauschen zwischen verschiedenen Coins für die sinnvollste Strategie).
Wenn Du letzten Samstag am Tief geswappt hast, kannst Du ja nicht heute wieder swappen (sonst müsstest Du die Gewinne dieser Woche versteuern), sondern wird erst dann wieder sinnvoll Verlust-swappen können, wenn der Kurs deutlich unter dem Tiefstand letzten Samstag ist.
Insgesamt machst Du daher, auch wenn Du einige Swapps machst, nicht mehr Buchverluste, als wenn Du nur ein einziges Mal (an dem Punkt, an dem Dein tiefser Swapp war)  im selben Zeitraum geswappt hättest.

Und:
Lasst auf jeden Fall ein Steuertool mitlaufen.
Ich habe durch diese Strategie angefangen, viel mehr zu kaufen und verkaufen als sonst, und gerade in Bezug auf Depotrennung kannst Dir schnell ein Mißgeschick passieren. Gerade, wenn Du vermutest, dass die Finanzämter von Depottrennung zukünftig Abstand nehmen, kannst Du in Cointracking ja die Verkäufe mit und ohne Depottrennung simulieren.
Das zu tun, hätte mir einige tausend Euro Steuerverluste erspart.

Ach so zu den Spenden:
In Wirklichkeit kommen nicht von jemdem Euro 1,72 beim Empfänger an, sondern nur 1 Euro.
Bloß dass bei Dir selbst nur 58 Cent ankommen würden nach Steuern.
Oder habe ich was übersehen?

Bearbeitet von coinomat
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