Nachweispflicht ohne Freibetrag?

[Nigel]

Hallo zusammen.

Ich habe beim Handel mit Kryptowährungen 2021 ungefähr 30.000€ Gewinn gemacht. Leider habe ich sehr wild mit allerlei möglichen Altcoins gehandelt, sodass es wahrscheinlich für mich ein enormer Aufwand wird das alles zusammenzusammeln, falls es überhaupt noch möglich ist das zu rekonstruieren, da auch einiges schon gelöscht habe (jaja, war blöd).

 

Allerdings möchte ich hier ohnehin keinen Freibetrag geltend machen, da die kompletten 30.000€ steuerpflichtig sind. Keine nennenswerten Kosten und ich habe nichts über ein Jahr gehalten (der Gewinn ist auch schon auf meinem Bankkonto in Euro realisiert).

Möchte das Finanzamt dann hier überhaupt irgendwelche Nachweise, außer die Gewinnsumme (die ich ja durch nur einer Auszahlung auf meinem Konto sehen kann)? Was passiert denn, wenn ich sage, dass ich nix mehr habe?

Vielen Dank für eure Hilfe im Voraus. Die Tipps, wie ich sowas am schlausten doch noch zusammengekratzt bekomme, lese ich dann wenn ich weiß, dass ich das auch muss. Möchte ich, wie gesagt, vermeiden wenn es geht.

Grüße

Nigel

[Jokin]

vor 13 Stunden schrieb Nigel:

Was passiert denn, wenn ich sage, dass ich nix mehr habe?

Das stimmt nicht.

Du hast Kontoumsätze. Du kennst  Börsen auf denen du gehandelt hast und du hast eMails. Du hast auch Blockchaintransaktionen.

Vielleicht lückenhaft, aber du hast was.

vor 13 Stunden schrieb Nigel:

Allerdings möchte ich hier ohnehin keinen Freibetrag geltend machen, da die kompletten 30.000€ steuerpflichtig sind. Keine nennenswerten Kosten und ich habe nichts über ein Jahr gehalten (der Gewinn ist auch schon auf meinem Bankkonto in Euro realisiert).

Siehste, also belegst du diese Aussagen mit Beständen deiner Vermögenswerte zu bekannten Zeitpunkten.

Du hast viele Puzzleteile, die du nun zu einem (lückenhaften) Gesamtbild zusammensetzt. Die Lücken füllst du mit Erinnerungen auf so gut es geht.

[fox42]

vor 19 Stunden schrieb Nigel:

keinen Freibetrag geltend machen,

Ich verstehe nicht ganz, was du mit dem Freibetrag meinst. Bei den Veräußerungsgeschäften gibt es nur die Freigrenze unter der du theoretisch gar nichts machen müsstest. Da du von 30k Gewinn schreibst, ist das ja längst überschritten und so oder so kein Thema mehr. Eben anders als bei KAP. Werbungskosten würden natürlich wieder gehen, wenn du aber praktisch nichts hattest...

Ansonsten kommst du mit den Tips von Jokin recht weit. Die Börsen müssten doch alle Bewegungen kennen und noch rausgeben können. Vielleicht mit Hilfe eines Tools ala Cointracking oder wie sie alle heisenz 

[Nigel]

vor 2 Stunden schrieb fox42:

Ich verstehe nicht ganz, was du mit dem Freibetrag meinst.

Ist vielleicht der juristisch nicht ganz korrekte Begriff, aber ich möchte keine Steuerfreiheit geltend machen. Ich hatte keine Haltedauer von einem Jahr oder mehr und möchte daher meinen Gewinn voll versteuern. Das meine ich.

 

vor 7 Stunden schrieb Jokin:

Das stimmt nicht.

Du hast Kontoumsätze. Du kennst  Börsen auf denen du gehandelt hast und du hast eMails. Du hast auch Blockchaintransaktionen.

Vielleicht lückenhaft, aber du hast was.

Richtig, ich könnte mit Mühe das alles wieder zusammenkratzen. Meine Frage zielt eher darauf ab, ob ich das überhaupt muss, wenn ich sowieso alles voll versteuern möchte.

Nach meiner Logik ergäbe das für das Finanzamt keinen Sinn. Ich sage ja sofort offen, dass alles zu versteuern ist und habe wegen der maximal nachteiligen Lage kein Motiv irgendwas zu verschleiern. Die beiden Umsätze auf meinem Konto (einmal eingezahlt, einmal ausgezahlt) müssten demnach doch genügen, oder?

Bearbeitet 22. Januar 2022 von Nigel
Präziserer Begriff

[Jokin]

vor 26 Minuten schrieb Nigel:

Richtig, ich könnte mit Mühe das alles wieder zusammenkratzen. Meine Frage zielt eher darauf ab, ob ich das überhaupt muss, wenn ich sowieso alles voll versteuern möchte.

Woher soll das Finanzamt wissen, dass du "alles" angegeben hast wenn du keine Nachweise dafür bringst?

vor 27 Minuten schrieb Nigel:

Nach meiner Logik ergäbe das für das Finanzamt keinen Sinn. Ich sage ja sofort offen, dass alles zu versteuern ist und habe wegen der maximal nachteiligen Lage kein Motiv irgendwas zu verschleiern. Die beiden Umsätze auf meinem Konto (einmal eingezahlt, einmal ausgezahlt) müssten demnach doch genügen, oder?

nein, das genügt nicht.

Du könntest ja auch Börsen noch ganz viel getradet haben und weitere Coins ertradet haben, die auf Coldwallets liegen um die Einkommensteuer auf diesen Gewinn zu verschweigen.

Sorry für diese bad news, es führt kein Weg drumrum.

Ich hab vor ein paar Tagen diese Aufforderung bekommen:

Frist: 14 Tage.

Überlege dir wie du mit deiner Vereinfachung dieser Aufforderung nachkommen willst.

 

Erkennst du nun, dass du nicht drumrum kommst und ich hier keinen theoretischen Unsinn schreibe?

Ich habe eine recht umfangreiche Dokumentation meiner "Einkünfte aus Kryptowährungen" und ein Teil dieser ist die "Erträgnisausstellung", die ich direkt aus Cointracking exportiert habe. 

[Nigel]

vor 7 Stunden schrieb Jokin:

Woher soll das Finanzamt wissen, dass du "alles" angegeben hast wenn du keine Nachweise dafür bringst?

nein, das genügt nicht.

Du könntest ja auch Börsen noch ganz viel getradet haben und weitere Coins ertradet haben, die auf Coldwallets liegen um die Einkommensteuer auf diesen Gewinn zu verschweigen.

Sorry für diese bad news, es führt kein Weg drumrum.

Ich hab vor ein paar Tagen diese Aufforderung bekommen:

Frist: 14 Tage.

Überlege dir wie du mit deiner Vereinfachung dieser Aufforderung nachkommen willst.

 

Erkennst du nun, dass du nicht drumrum kommst und ich hier keinen theoretischen Unsinn schreibe?

Ich habe eine recht umfangreiche Dokumentation meiner "Einkünfte aus Kryptowährungen" und ein Teil dieser ist die "Erträgnisausstellung", die ich direkt aus Cointracking exportiert habe. 

Okay, vielen Dank. Das beantwortet meine Frage!