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steuerstrafrechtliches Ermittlungsverfahren


SDfi75

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Hallo zusammen,

scheinbar hat auch mich meine Vergangenheit eingeholt uns als ich gestern von einer Geschäftsreise zurückgekommen bin hatte ich ein Schreiben der Steuerfahndung im Briefkasten. Ich war ein paar Wochen beruflich unterwegs und soll nun bis Januar meine ganze Historie, aktuelle Bestände usw. aufführen. 

Jetzt habe ich mich die letzte Nacht ein wenig eingelesen und vielleicht habe ich es mir damals doch ein wenig zu leicht gemacht, da die Zeiträume zur Verrechnung von Verlusten etc. durchaus zu einem anderen Ergebnis kommen könnten. Ich hatte mich eigentlich seit Jahren nicht mehr mit Krypto beschäftigt, daher habe ich die ganzen News rund um Bitcoin.de usw. auch gar nicht mitbekommen, sonst hätte ich wohl auch schon früher etwas unternommen. So oder so werde ich wohl nicht drum herumkommen meine ganze Historie aufzuarbeiten und für meine Fehler einzustehen, wenn ich sie denn gemacht habe.

Dazu habe ich folgende Themen:

1. Trackingsoftware - Welche Software kann man aktuell empfehlen? Was ich gelesen habe ist cointracking manchmal schwer nachvollziehbar. Ein anderer guter Anbieter wurde aufgekauft und läuft jetzt als Blockpit weiter? Da ich an vielen internationalen Börsen unterwegs war, wird da sicherlich einiges an Arbeit auf mich zukommen. Da sich bei den Anbietern so viel zu tun scheint, wäre ich für Tipps sehr dankbar, damit ich nicht noch zwischendurch den Anbieter wechseln muss.

2. Anwalt einschalten - ich werde auf jeden Fall sobald wie möglich einen Anwalt einschalten. Der normale Anwalt hier vor Ort macht wahrscheinlich erst einmal weniger Sinn oder? Bei meiner Recherche im Zusammenhang mit Steuern und Krypto bin ich immer wieder auf die Namen Winheller und LHP gestoßen. Zu ersterem finde ich keine Google Rezensionen, was ich etwas seltsam finde. Kann mir hier jemand einen Tipp geben, ob ich mit einem der beiden gut oder besser beraten bin?

3. Steuerberater - Macht es jetzt schon Sinn zusätzlich einen Steuerberater mit an Bord zu nehmen? Oder haben die spezialisierten Anwaltskanzleien wie Winheller oder LHP entsprechende Spezialisten im Team?

Durch meine Reise und die Feiertage ist mir sehr viel Zeit verloren gegangen und  Ich habe keine Ahnung, ob ich vor dem neuen Jahr überhaupt jemanden erreiche, daher bin ich für jeden Tipp mehr als dankbar. 

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Ich nutze seit Jahren CoinTracking und bin zufrieden.
Ja, ist vermutlich nicht das einfachste / übersichtlichste Tool. Die Dokumentation und die FAQ-Sektion ist aber riesig und viele Fragen werden dort geklärt.
Der Support per Mail oder z.B. auch hier im Forum über @Andreas_CoinTracking im CT-Thread ist hervorragend.
Es gibt eine sehr aktive und kompetente Telegram-Gruppe mit User-to-User Support (unterstützt von CoinTracking) wodurch man im Grunde 24/7 Unterstützung finden kann, falls es mal hängt.
( https://t.me/cointrackinggerman )

Zu 2. und 3. macht es meiner Meinung nach auf jeden Fall Sinn beides in einem Haus zu haben. Ich habe dir dazu mal eine PN geschrieben.

CoinTracking-Thread:

 

Bearbeitet von Matchbox
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vor 2 Stunden schrieb SDfi75:

1. Trackingsoftware - Welche Software kann man aktuell empfehlen? Was ich gelesen habe ist cointracking manchmal schwer nachvollziehbar. Ein anderer guter Anbieter wurde aufgekauft und läuft jetzt als Blockpit weiter? Da ich an vielen internationalen Börsen unterwegs war, wird da sicherlich einiges an Arbeit auf mich zukommen. Da sich bei den Anbietern so viel zu tun scheint, wäre ich für Tipps sehr dankbar, damit ich nicht noch zwischendurch den Anbieter wechseln muss.

Wenn du dir sowieso einen Anwalt nehmen möchtest dann sprich mit dem ab in welchem Tool er die Daten aufgearbeitet haben möchte.

Winheller kannst du durchaus nehmen. Ein extra Steuerberater brauchst du nicht. Das macht Winheller gleich mit. Der Spaß wird aber nicht ganz billig. Rechne mal mit 5 stellig... Bezüglich der knappen Zeit würde ich mir weniger Sorgen machen. Ich hatte das Gefühl Winheller schafft es nicht immer alle Kunden fristgerecht abzuarbeiten und verschleppt einige Vorgänge auch mal etwas. Bei dem was du ihnen an Geld einbringen wirst, werden sie aber zumindest die Fristverlängerung zügig einreichen.

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Kannst du was genaueres zu den Kosten von Winheller & Co sagen?
Die Infos auf ihrer Website und allgemein sind ja sehr schwammig gehalten, bzgl individuellen Vereinbarungen etc.

Wie viel kostet etwa ein erstes Gespräch zu diesem Thema?
Und was bedeutet 5 stellig? 20k oder 80k?

Vielen Dank.

Bearbeitet von randozz
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vor 23 Stunden schrieb randozz:

Kannst du was genaueres zu den Kosten von Winheller & Co sagen?

Ich kenne den aktuellen Stundensatz nicht. Rechnen wir zum Spaß aber einfach mal mit vergleichsweise billigen 200€ pro Stunde. Wie viele Stunden werden sie brauchen um deine Angelegenheit aufzuarbeiten? Ich würde mal grob 100 Stunden bzw 2-3 Arbeitswochen ansetzen. Natürlich nicht am Stück sondern verteilt auf einige Monate. Hier mal ein 30 minütiges Telefonat und dort nochmal 15 Minuten für eine email Bearbeitung. Da kommen schnell einige Stunden zusammen. Also nehmen für diese Beispielrechnung mal an es sind am Ende in Summe 100 Stunden * 200€ pro Stunde. Und schon ist es 5 stellig und das obwohl ich jetzt den Stundensatz viel zu tief angesetzt habe.

Du kannst selbstverständlich auch die 80K erreichen oder sagen wir als erstes Etappenziel 40K. Dazu reicht es aus wenn du einfach nur CSV Daten bereitstellst und Winheller damit beauftragst diese Daten erstmal aufzuarbeiten. Was folgt werden unzählige Emails und Telefonate sein in denen Winheller genau die Zeit investiert die du selbst nicht aufwenden wolltest. Das geht dann richtig ins Geld.

Andersrum kannst du die Kosten auch reduzieren in dem du all das was du ohne Winheller machen kannst auch tatsächlich selbst machst. Damit meine ich auch Tätigkeiten für die du erst nochmal die Schulbank drücken musst. Zeitlich wirst du es nicht mehr schaffen dir genug Wissen anzueignen um das Begleitschreiben gleich selbst zu schreiben. Das wäre schon etwas unrealistisch. Du kannst aber mit genug deiner eigenen Zeit all deine Daten in ein Steuertool eingeben (vorzugsweise das Steuertool das Winheller nutzen möchte) und auch alle vom Tool gemeldeten Buchungsfehler korrigieren. Dabei werden viele Fragen aufkommen. Wie buche ich diesen oder jenen ICO, Airdrop, Hardfork usw. Wenn es möglichst kostengünstig sein soll dann fragst du hier im Forum nach, buchst es so wie die meisten von uns es buchen würden, notierst dir in einer separaten Datei alle von dir gemachten Änderungen. Wenn all deine Buchungen am Ende fehlerfrei sind, schickst du diese zusammen mit der Textdatei an Winheller. Das hat den Vorteil, dass du die Rückfragen auf ein Minimum reduzierst. Wenn Winheller mit einen deiner manuellen Änderungen nicht einverstanden ist, werden sie sich schon melden. Was für diesen Plan jedoch notwendig ist, ist einiges an Wissen wie sich zum Beispiel ein Airdrop auf den Steuerreport auswirkt um überhaupt zu verstehen ob das die richtige Zuordnung ist. Es reicht nicht aus im Steuertool ein paar Knöpfe zu drücken. Du musst das Thema schon etwas tiefer durchdringen. Wir sprechen hier also von mehreren Wochenenden die du komplett nur dafür aufwenden musst.


Theoretisch könnte du die Textdatei auch weglassen und absichtlich oder unabsichtlich Sachen falsch buchen. Winheller wird nicht jede Buchung kontrollieren sondern eher darauf achten ob das Gesamtbild stimmig ist, vom Steuertool keine Buchungsfehler bemängelt werden und die Zahlen im finalen Steuerreport zu deiner Geschichte passen. Da kann man problemlos Geldwäsche in den Daten verstecken ohne, dass Winheller es merkt. Und genau das würde man dir am Ende unterstellen... Die Dienstleistung die du von Winheller benötigst ist ja gerade dich vor diesen Vorwürfen und Unterstellungen zu schützen. Daher solltest du darauf achten ihnen alle notwendigen Informationen bereitzustellen um dich bestmöglich schützen zu können.

vor 23 Stunden schrieb randozz:

Wie viel kostet etwa ein erstes Gespräch zu diesem Thema?

Frag einfach bei Winheller direkt nach. Wenn du schon dabei bist, kannst du auch den aktuellen Stundensatz in Erfahrung bringen. Die von mir oben angesetzten 200€ dürfte deutlich zu wenig sein. Da ich den aktuellen Stundensatz aber nicht kenne habe ich mit einem eigentlich zu geringen Stundensatz vorgerechnet warum es dennoch schnell 5 stellig wird.

Edit: Ich selbst konnte dank frühzeitiger Selbstanzeige ein vollwertiges Ermittlungsverfahren vermeiden. Wenn ich so darüber nachdenke bin ich mir nicht sicher ob 100 Arbeitsstunden reichen. Meine Selbstanzeige wurde einfach nur bearbeitet und irgendwann gab es Rückantwort. Ich könnte mir vorstellen, dass bei einem Ermittlungsverfahren noch Zeit für diverse Rückfragen aufgewendet werden könnte. Der Teil war bei mir praktisch 0 und ich habe direkt den korrigierten Steuerbescheid und damit auch die Straffreiheit bekommen. Ich kann mir vorstellen, dass der Teil bei einem echten Ermittlungsverfahren etwas teurer wird.

Nochmal Edit: Die angenommen 100 Arbeitsstunden waren bei mir bereits inklusive diverser Buchungen die der Klärung bedurften. Ich hatte praktisch alles dabei was man sich nur vorstellen kann. Wenn du nur 0815 Trading gemacht hast und jetzt auch noch lückenlose Unterlagen dazu hast, könnte das auch in kürzerer Zeit machbar sein. Sagen wir der Teil könnte vielleicht sogar 4 stellig werden. Winheller schaut sich die einfachen Trades und die lückenlosen Unterlagen an und schreibt ein nettes Begleitschreiben.

Zur Sicherheit dennoch alle Angaben ohne Gewähr. Ich bin kein Steuerberater und habe keine Erfahrung mit Ermittlungsverfahren. Ich kann lediglich von meiner Selbstanzeige berichten.

Bearbeitet von skunk
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Schonmal vielen Dank für deine Erfahrungen und Ausführungen.
Ich habe mal bei Winheller angefragt und werde relevante Informationen hier teilen über Stundensätze und Ähnliches.
Ich nehme an, du musstest auch Sozialversicherungsbeiträge nachentrichten. Gab es diesbezüglich irgendwelche Probleme?
Soweit ich weiß, gilt die strafbefreiende Wirkung der Selbstanzeige ja nicht bezüglich einem Sozialbetrug. Und diesen Straftatbestand erfüllt man ja, wenn man sozialversicherungspflichtige Einkünfte nicht angegeben hat laut meinem Kenntnisstand.

 

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vor 1 Minute schrieb randozz:

Ich nehme an, du musstest auch Sozialversicherungsbeiträge nachentrichten.

Nein das war bei mir nie der Fall. Ich hatte in der kompletten Zeit einen Vollzeitjob und habe darüber die Sozialversicherungen bezahlt. Ich habe auch Bonus Token von meinem Arbeitgeber erhalten. Ich habe meinen Arbeitgeber darum gebeten diese Bonuszahlung mit auf meine Gehaltsabrechnung zu setzen damit die Sozialabgaben stimmen. Soweit ich das verstanden habe ist er dazu verpflichtet. Ich bin lediglich verpflichtet ihn darauf hinzuweisen. Zahlt er die Sozialabgaben nicht, ist das am Ende sein und nicht mein Problem. Zumindest wurde mir das von Winheller so erklärt. Mein Arbeitgeber hat meine Bonuszahlungen noch rechtzeitig abgerechnet bekommen und damit war das Thema für mich erledigt.

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vor 34 Minuten schrieb randozz:

Ah gut, danke für die Info. Hatte da Verschiedenes dazu gelesen, aber wohl etwas missverstanden. Nur wenn man freiwillig krankenversichert ist, erhöhen Gewinne aus Veräußerungsgeschäften die Beitragslast.

https://www.vzhh.de/themen/gesundheit-patientenschutz/krankenversicherung/haus-verkauft-krankenkasse-kassiert

Meine Herren.....da wird über anscheinend eine größere Summe an Krypto-Gewinnen geredet, ein hoher Beitrag an Berater-und Anwaltskosten und Du machst Dir Sorgen über ein paar hundert Euro Krankenversicherungsbeitrag?

Verstehe ich nicht. 

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vor 1 Stunde schrieb Aktienspekulaant:

Meine Herren.....da wird über anscheinend eine größere Summe an Krypto-Gewinnen geredet, ein hoher Beitrag an Berater-und Anwaltskosten und Du machst Dir Sorgen über ein paar hundert Euro Krankenversicherungsbeitrag?

Verstehe ich nicht. 

Dafür kann der Steuerzahler ja nichts. Die Selbstanzeige deckt eben nur einen Teil des Problems ab und man darf sich über den Rest dennoch den Kopf zerbrechen. Das war in meinem Fall nicht anders. Ich hatte nur das Glück, dass mich mein Arbeitsvertrag vor einem Sozialversicherungsbetrug schützt. Soweit ich das verstanden habe, gibt es aber Situationen in denen die Selbstanzeige eben nur eine der begangenen Straftaten abdeckt und man im Anschluss noch ein Verfahren wegen Sozialversicherungsbetrug am Hals hat. Vermutlich gibt es noch andere tolle Kombinationen.

Bearbeitet von skunk
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