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Steuern sparen durch absichtliche Verluste zur Gewinnminimierung?


Piddy76

Empfohlene Beiträge

Guten Tag zusammen.

 

Seit 2017 handle ich privat mit diversen Kryptowährungen.

Ich pflege meine Trades mit einer Trackingsoftware und gebe alle Daten dan weiter ans Finanzamt.

Letztes Jahr habe iich zum ersten Mal Gewinne erwirtschaftet die auch versteuert werden müssen. Für letztes Jahr ist alles eingereicht.

Dieses Jahr habe ich erhebliche Gewinne durch die Kryptoverkäufe generiert und suche eine Möglichkeit meine Steuerlast legal zu senken.

 

Rahmenbedingungen zu meiner Frage:

 

Nehmen wir an ich habe 100000€ Gewinn dieses Jahr erziehlt und halte noch zusätzlich Kryptowährungen im aktuellen Wert von 200000€(Kaufpreis auch um die 200k€).

Dann müsste ich dieses Jahr die 100k€ mit meinem persönlichem Steuersatz versteuern.

Wenn der Kurs meiner Währungen jedoch fällt um ca 90% und ich alles verkaufe (180k€ Verlust) und gleich wieder zum gleichen Preis kaufe (Kauf für 20k€),

dann habe ich die gleiche Anzahl an Kryptowährungen in meinem Portfolio und ich habe die 180k€ Verlust mitgenommen.

Meine Steuerlast wären dann -80k€ und ich würde diese Jahr keine Steuern zahlen und kann den Verlust ins nächste Jahr mitnehmen.

Die günstg erworbenen Kryptowährungen würde ich dann 1 Jahr halten um steuerfrei zu sein.

Aber es kann sein, das die Preise stabil bleiben und ich keine Verluste generieren kann.

 

Zu meiner Frage:

Ich möchte all meine Kryptowährungen an meine Ehefrau verkaufen für 1€.

Dadurch generiere ich einen Verlust von 199999€ den ich bei der Steuer anrechnen kann.

Meine Frau muss die Kryptowährung dann nur noch ein Jahr halten und verkauft dann alles Steuerfrei.

Das Finanzamt wird diesen Verkauf (unter Wert) dulden, aber die Differenz zwischen Verkaufspreis und tatsächlichem Wert als Schenkung ansehen.

(viele Beispiele finden sich analog dazu im Bezug auf Häuserverkäufe für 1€ wo das Finanzamt dann die Schenkungssteuer einfordert)

Der Vorteil ist, das Ehepartner einen Freibetrag von 500k€ bei Schenkungen haben.

 

Zusammenfassung:

Kann ich alles an meine Frau verkaufen für 1€, damit steuerrechtlich Verluste generieren und meine Frau nach einem Jahr Haltezeit alles steuerfrei veräußern?

Dann hätten wir rechnerisch 200k€ steuerfrei und 80k€ Verlustmitnahme für die nächsten Jahre.

 

Über euer Antworten wäre ich sehr dankbar. Wenn ich den Sachverhalt noch etwas weiter erläutern soll, dann nur raus damit.

Nochmal für alle, ich suche nach einer legalen Möglichkeit Steuern zu sparen und würde gern erfahren ob meine Überlegungen zelführend sind.

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vor 1 Stunde schrieb Piddy76:

Zusammenfassung:

Kann ich alles an meine Frau verkaufen für 1€, damit steuerrechtlich Verluste generieren und meine Frau nach einem Jahr Haltezeit alles steuerfrei veräußern?

Dann hätten wir rechnerisch 200k€ steuerfrei und 80k€ Verlustmitnahme für die nächsten Jahre.

Rechnerisch ja. Ich persönlich würde mich damit nicht wohlfühlen, weil ich Sorgen darum hätte, dass mir Gestaltungsmissbrauch oder so etwas unterstellt wird. Und das ehrlich gesagt zu recht. Schließlich nutzt man einen Mechanismus aus, um jegliche Gewinne im Endeffekt steuerfrei zu bekommen.  

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vor einer Stunde schrieb fox42:

Schließlich nutzt man einen Mechanismus aus, um jegliche Gewinne im Endeffekt steuerfrei zu bekommen.  

Ja, und? Was machen Amazon und Co. anderes? Solange es legal ist, darf man auch als Privatmensch so gestalten, daß die Steuerlast minimiert wird.

Aber genau die Frage der Legalität gehört natürlich mit einem Steuerberater besprochen, nicht aus einem Internetforum gesaugt. Wenn die Beträge von @Piddy76real sind, dann kostet der StB wenige Promille und man ist auf der sicheren Seite.

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vor 2 Stunden schrieb fox42:

Rechnerisch ja. Ich persönlich würde mich damit nicht wohlfühlen, weil ich Sorgen darum hätte, dass mir Gestaltungsmissbrauch oder so etwas unterstellt wird. Und das ehrlich gesagt zu recht. Schließlich nutzt man einen Mechanismus aus, um jegliche Gewinne im Endeffekt steuerfrei zu bekommen.  

Genau wegen dieser over the top Obrigkeitsliebe herrscht in diesem Land die höchste Abgabenlast der EU.

§23 EStG ist eindeutig. TE kann seine Assets traden, wie es ihm in den Kram passt.

Das mit dem Verschenken an die Ehefrau würde ich aber trotzdem mit StB abklären.

Bearbeitet von FiverrPajeet
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Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein solcher "Verkauf" innerhalb der Familie durchgeht. Ich würde vermuten, dass das FA für einen Kauf und Verkauf innerhalb der Familie immer den Marktwert ansetzt. In deinem Fall:

1.) Du verkaufst deine Coins zum Marktwert und erzielst dabei einen Gewinn. Wenn ich das recht verstanden habe, bei einer Haltedauer < 1 Jahr, also zu versteuern.

2.) Du schenkst deiner Frau den Erlös abzgl. 1 €

3.) Deine Frau nimmt das Geld und kauft Coins zum Marktwert. Die Haltedauer beginnt wieder neu zu laufen.

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vor 5 Stunden schrieb Piddy76:

Wenn der Kurs meiner Währungen jedoch fällt um ca 90% und ich alles verkaufe (180k€ Verlust) und gleich wieder zum gleichen Preis kaufe (Kauf für 20k€),

Du formulierst das etwas ungünstig. Da könnte dir das Finanzamt einen Strick draus drehen. Zum Vergleich mal das was ich in solchen Situationen mache.

Preis fällt um 90%. Ich habe eine göttliche Eingebung und glaube, dass genau jetzt der richtige Moment zum Verkaufen ist. Andere würden es vielleicht auch als Panik Verkäufe bezeichnen. Spielt eigentlich keine Rolle. Wichtig ist nur ich Verkaufe meine Coins mit dem Ziel sie zu einem tieferen Kurs zurück zu kaufen. Ich möchte den Bestand meiner Coins vermehren. Nach dem Verkauf sage ich meinem Trading Bot sofort, dass er auf einen Preis Unterschied von 5% verkaufen soll. Manchmal klappt das in wenigen Minuten. Manchmal rennt mir auch der Kurs davon. Dann kaufe ich die Coins eventuell auch teurer zurück. In jedem Fall kann ich gegenüber dem Finanzamt erklären, dass das ein völlig legaler Trade war mit dem Versuch meinen Bestand zu vermehren. Manchmal funktioniert es und manchmal eben nicht.

vor 5 Stunden schrieb Piddy76:

Ich möchte all meine Kryptowährungen an meine Ehefrau verkaufen für 1€.

[...]

Das Finanzamt wird diesen Verkauf (unter Wert) dulden, aber die Differenz zwischen Verkaufspreis und tatsächlichem Wert als Schenkung ansehen.

Spielen wir das doch kurz durch. Nehmen wir mal an du verschenkst die Coins an mich anstatt sie zu verkaufen. Wie würdest du die Schenkung in deine Steuererklärung eintragen und welche Auswirkungen hätte das? Spiel das zum Spaß in deinem Programm einfach mal durch.

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Hallo zusammen, für alle die das Thema auch interessiert habe ich jetzt ein paar Antworten.

 

Habe gestern mit meinem Finanzamtsachbearbeiter lange gesprochen. Ein Mann der nicht nur hinter dem Finanzamt steht, sondern meinen Wunsch nach Steuererleichterung nachzollziehen kann.

1. Wenn die Kurse um 90% fallen und ich alles verkaufe und dann gleich wieder kaufe, dann kann ich den Verlust mitnehen, aber de Haltezeit beginnt wieder bei Null. Das sollte jedem klar gewesen sein.

2. Wenn ich meiner Frau alles deutlich unter Marktwert verkaufe, dann wird die Differenz zwschen Verkaufswert und Marktwert als Schenkung angesehen.

Das bedeutet, es ist legal, aber ich kann den Schenkungsanteil nicht als Verlust steuerlich geltend machen. Bringt also nichts.

 

3. Wenn ich eine dritte Partei finde, abseits der Familie und dem Finanzamt glauben machen kann, dass ich aus einer Notlalge unter Wert verkauft habe (brauchte schnell Bargeld) dann ist so ein Verkauf legitim. Aber im großen Stil klappt das nicht. Das Fnanzamt wird mmer fragen, warum ich nicht an einer handelsüblichen Börse zu besseren Kursen verkauft habe.

 

Fazit:

1. Ich warte jetzt auf einen Kursfall und verkaufe dann und kaufe gleich wieder. --> Verlust wird mitgenommen und die neuen Coins halte ich dann einfach über ein Jahr.

2. Wenn der Kurs diese Jahr nicht fällt, dann macht er das evtl. nächstes Jahr und ich beantrage einen Verlustrücktrag und bekomme die zuviel gezahlte Steuer zurück.

 

Wenn einer von euch einen besseren Weg kennt um sinnvoll Verluste zu generieren um die Steuerlast zu senken, dann bin ich sehr daran interessiert.

An den Verkauf an eine dritte Partei bin ich aber nicht interessiert. Ist mir etwas zu heikel und etwas offenschtlich.

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