Wie bildet man Bezahlungen mit Bitcoin in der Cointracking Software richtig ab?

[Baerliner73]

Moin moin,

ick muss jetzt zum ersten mal eine Rechnung mit BTC bezahlen. An sich ist die Anschaffung und Überweisung mit meiner Exchange kein Problem. Fiat gegen BTC und danach BTC Überweisung. Wie wird das dann aber richtig in der Cointracking App abgebildet? Es ist ja auf der einen Seite eine Anschaffung aber auf der anderen Seite fehlt der Verkauf? Ich möchte ja nur, dass sich das sauber schließt und ich das auch sauber für die Steuer hinbekomme, dass es eben kein Spekulationstrade war.

Vielen Dank.

[Fantasy]

vor 39 Minuten schrieb Baerliner73:

Es ist ja auf der einen Seite eine Anschaffung aber auf der anderen Seite fehlt der Verkauf?

Ob du eine Ware oder Fiat für den Verkauf bekommst, ist doch "eigentlich" irrelevant, da immer in Fiat gerechnet wird. Der Warenwert in Fiat ist maßgeblich für den Verkauf.

Es ist ja nichts anderes als würdest du die Coins zuerst in Fiat tauschen und dann das Fiat in die Ware.

Nicht zu kompliziert denken. Unter https://cointracking.info/missing_transactions.php siehst du, ob deine Transaktion (Verkauf) fehlt. Ich gehe nicht davon aus. Zum besseren Nachvollziehen kannst du evtl. diesen Trade mit nem Kommentar versehen.

[Aktienspekulaant]

Ich muß gestehen, dass ich mir über "Bezahlvorgang und Steuer" noch nie Gedanken gemacht habe. Aber ist es wirklich so, dass ein Bezahlvorgang mit Kryptos einen steuerlich relevanten Vorgang abbilden? Wenn man das mal durchdenkt und den Faden weiterspinnt, heisst das ja, dass jeder Bezahlvorgang einen Verwaltungsaufwand nach sich zieht.  Und je mehr Zahlungen mit Kryptos getätigt werden, desto höher wird dieser Verwaltungsaufwand. Und dieser Verwaltungsaufwand dürfte der oft postulierten "Massenadaption" entgegenstehen.

[Krebs1]

vor 30 Minuten schrieb Aktienspekulaant:

Ich muß gestehen, dass ich mir über "Bezahlvorgang und Steuer" noch nie Gedanken gemacht habe. Aber ist es wirklich so, dass ein Bezahlvorgang mit Kryptos einen steuerlich relevanten Vorgang abbilden? Wenn man das mal durchdenkt und den Faden weiterspinnt, heisst das ja, dass jeder Bezahlvorgang einen Verwaltungsaufwand nach sich zieht.  Und je mehr Zahlungen mit Kryptos getätigt werden, desto höher wird dieser Verwaltungsaufwand. Und dieser Verwaltungsaufwand dürfte der oft postulierten "Massenadaption" entgegenstehen.

.... Ja, so wie ich es verstehe, ist jeder Bezahlvorgang mit Kryptos, ein steuerrelevanter Vorgang, mit dem ganzen Verwaltungsaufwand, insofern steht das der Massenadaption sicherlich entgegen...

[Aktienspekulaant]

vor 6 Minuten schrieb Krebs1:

.... Ja, so wie ich es verstehe, ist jeder Bezahlvorgang mit Kryptos, ein steuerrelevanter Vorgang, mit dem ganzen Verwaltungsaufwand, insofern steht das der Massenadaption sicherlich entgegen...

Korrekt. Man stelle sich das mal vor: Ich tätige z. B. 3 Bezahlvorgänge pro Tag mit Kryptos: Z. B. eine mit BTC, eine mit ETH und eine mit BCH.

Das würde ja bedeuten, dass ich am Abend dann quasi eine "Buchhaltung" über Bezahlvorgänge mit verschiedenen Kryptos anstellen muß.

Das ist doch realitätfremd, das macht doch niemand. Von daher: Massenadaption? eher nicht.

[nattyflo]

 

offtopic:

https://www.blocktrainer.de/adoption-vs-adaption/ 

😬

Bearbeitet 6. März 2022 von nattyflo

[Aktienspekulaant]

vor 5 Minuten schrieb nattyflo:

https://www.blocktrainer.de/adoption-vs-adaption/ 

😬

Danke für diesen Ausflug in die Linguistik. Ich wusste nicht, dass es da einen Unterschied in "Adoption" und "Adaption" gibt. Ist aber unerheblich.

Mir geht es darum, dass vielerorts gesagt wird, dass Bezahlvorgänge mit Kryptos alltäglich werden, so alltäglich wie Bezahlen mit EC-Karte oder Apple-Pay oder sonst was.
Wenn aber jeder Bezahlvorgang mit Kryptos (zumindest in Deutschland) einen steuerlich relevanten Vorgang darstellen, dann wird die Anzahl der Bezahlvorgänge mit Kryptos eher im überschaubaren Bereich bleiben.

 

 

[Jokin]

vor 49 Minuten schrieb Aktienspekulaant:

Korrekt. Man stelle sich das mal vor: Ich tätige z. B. 3 Bezahlvorgänge pro Tag mit Kryptos: Z. B. eine mit BTC, eine mit ETH und eine mit BCH.

Das würde ja bedeuten, dass ich am Abend dann quasi eine "Buchhaltung" über Bezahlvorgänge mit verschiedenen Kryptos anstellen muß.

Das ist doch realitätfremd, das macht doch niemand. Von daher: Massenadaption? eher nicht.

Man stelle sich mal vor: Ich tausche vor meinem usA-Urlaub 1.000 Euro in USD um und gebe die dann in den USA aus.

Das würde ja bedeuten, dass ich am Abend dann quasi eine "Buchhaltung" über Bezahlvorgänge mit den USD anstellen muss.

Das ist doch realitätsfremd.

Der USD kann sich so nicht durchsetzen.

 

... komisch, dass er es dennoch tat.

Und ja, die steuerliche Vogehensweise ist bei Währungsgewinnen identisch:

https://www.gevestor.de/finanzwissen/finanzplanung/steuern/fremdwaehrungskonto-abgeltungssteuer-bei-kursgewinnen-605704.html

 

Wer also mit seinen Kryptogewinnen über der Steuerfreigrenze ist, der muss auch die USD-Bezahlungen in seinem Urlaub korrekt steuerlich erfassen.

... das macht keine Sau? Stimmt, dennoch müsste man das machen um keine Steuern zu hinterziehen.

 

Hier kommt es also auch darauf an wo "die Bagetellgrenze" liegt. Auch kommt es darauf an ob man Kryptowährungen zum Bezahlen im Alltag nutzt, dann sieht das vielleicht auch noch mal anders aus.

 

Der Einfachheit halber rate ich grundsätzlich nur steuerfreie Bitcoin für Bezahlungen zu nutzen.

Meine Binance-Visa-Karte habe ich nun schon ein Jahr. Und die Coins, die im "Funding-Wallet" den Visa-Zahlungen zur Verfügung stehen sind grundsätzlich älter als ein Jahr.

Somit hab ich steuerrechtlich überhaupt keine Probleme bei Bezahlvorgängen.

 

[nattyflo]

vor einer Stunde schrieb Aktienspekulaant:

Danke für diesen Ausflug in die Linguistik. Ich wusste nicht, dass es da einen Unterschied in "Adoption" und "Adaption" gibt. Ist aber unerheblich.

Mir geht es darum, dass vielerorts gesagt wird, dass Bezahlvorgänge mit Kryptos alltäglich werden, so alltäglich wie Bezahlen mit EC-Karte oder Apple-Pay oder sonst was.
Wenn aber jeder Bezahlvorgang mit Kryptos (zumindest in Deutschland) einen steuerlich relevanten Vorgang darstellen, dann wird die Anzahl der Bezahlvorgänge mit Kryptos eher im überschaubaren Bereich bleiben.

 

 

Schon gut! 😁 hab bis jetzt auch immer Adaption gesagt, und tu mich auch schwer da umzuswitchen.

Wollte das nur schon länger mal posten..

Von der Sache her hast du natürlich recht. Würde aus dem Grund eher dazu neigen, lediglich steuerfreie Coins auszugeben. Da dürfte die Dokumentation ja dann wegfallen?!

Edit: sehe grade, dass Jokin in der Zwischenzeit ausführlich geantwortet, und meinen Verdacht mehr oder weniger bestätigt hat.

 

Bearbeitet 6. März 2022 von nattyflo

[Baerliner73]

OK. Also doch steuerlich betrachten und den Ausgang/Übertragung der BTC dann mit dem USD Gegenwert, den man bezahlen wollte verrechnen. Mal schauen, ob ich das hinbekomme.

[Jokin]

vor 25 Minuten schrieb Baerliner73:

OK. Also doch steuerlich betrachten und den Ausgang/Übertragung der BTC dann mit dem USD Gegenwert, den man bezahlen wollte verrechnen. Mal schauen, ob ich das hinbekomme.

Nein, mit dem Euro-Gegenwert natüriich, denn du zahlst deine Steuern in Deutschland in Euro.

Die Frage ist auch nicht "ob" du das hinbekommst sondern "wie". Wenn du daran zweifelst das hinzubekommen, dann mach es wie ich: Nur steuerfreie Coins ausgeben.

Daraus ergibt sich auch eine Trading-Strategie indem man den Euro-Gegenwert, den man mit seiner Crypto-Karte ausgegeben hat wieder in Coins zu einem günstigeren Kurs einsetzt.

Dann braucht man auch drei "Stationen":

1. Station: Der Handelsplatz an dem man Euro in Bitcoin eintauscht, z.B. Bitcoin.de

2. Station: Wallet auf der Coins in den einjährigen Steuerschlaf geschickt werden.
Kauft man bei Bitcoin.de nur ohne jemals dort zu verkaufen, kann man sich die Wallet auch schenken ... aus Sicherheitsgründen rate ich zur Wallet.
Benutzt man Binance nur um dort Coins über die Visa-Karte auszugeben, dann kann man auch die Spot-Wallet für das einjährige Einlagern nutzen.

3. Station: Die Binance-Fundung-Wallet von der aus die Coins mit der Karte ausgegeben werden. 

Auf diese Weise muss man nie Krypto-Einkommensteuererklärungen abgeben 🙂

[Baerliner73]

Im Moment habe ich keine steuerfreien Coins. Ich soll nur eine Rechnung in BTC bezahlen und habe 110 USD Gegenwert. Das muss ich so einfach wie möglich aber eben korrekt darstellen.

[Baerliner73]

OK. Hab mal Cointracking gefragt. Offizielle Info. Der Übertrag zum Konto des Geschäftspartners soll als Ausgabe verzeichnet werden. Ick werde das einfach einmal ausprobieren. Mal schauen, was als Ergebnis raus kommt. Im Moment kann ick leider keine steuerfreien Coins dafür verwenden. Insofern wollte ich es nicht verdösbaddeln. :-9