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Einen eigenen Coin erstellen, um als Unternehmen Kapital zu bekommen?


Master1980

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Hallo zusammen,

weiß nicht, ob sich damit schon mal beschäftigt hat, bzw. es sowas schon gibt. Aber folgendes Szenario: Man hat ein Unternehmen und möchte Kapital bekommen, um zu investieren und sich weiter zu entwickeln. Da man ein wenig Affinität zu Krypto hat, überlegt man einen Coin zu machen, diesen anzubieten und dafür im Gegenzug an Kapital zu kommen. Dafür gibt es dann für den Investor monatlich eine Ausschüttung (so ähnlich wie beim Staking). Hat sich damit schon jemand beschäftigt (auch was das rechtliche angeht) oder ist das Blödsinn?

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Das nennt sich Anleihe:            https://de.wikipedia.org/wiki/Anleihe

bzw. Unternehmensanleihe:    https://de.wikipedia.org/wiki/Unternehmensanleihe

Und für ein in Deutschland ansässiges unternehmen gelten dann sämtliche rechtlichen Vorschriften die man halt beachten muss wenn man eine Anleihe ausgibt.

 

Bearbeitet von groocer
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vor 12 Minuten schrieb Master1980:

Man hat ein Unternehmen und möchte Kapital bekommen, um zu investieren und sich weiter zu entwickeln.

Die SEC unterscheidet zwischen Security und Utility Token. Das was du gerade beschreibst wird wohl ziemlich sicher auf ein Security Token hinauslaufen. Das läuft dann vergleichbar wie bei einer Aktien Gesellschaft ab. Du wirst gezwungen regelmäßig Zahlen zu veröffentlichen und noch diverse andere Auflagen. Ganz ehrlich da gibt es einfacher Methoden der Geldbeschaffung.

Wenn du ein Utility Token wünscht, müsstest du deine Frage ganz anders aufziehen. Für ein Utility Token müsstest du erstmal ein Produkt auf die Beine stellen, dass ein Token benötigt und darfst erst dann deinen Token in die Welt entlassen. Hast du ein Produkt? Ich vermute eher nicht....

vor 16 Minuten schrieb Master1980:

Dafür gibt es dann für den Investor monatlich eine Ausschüttung (so ähnlich wie beim Staking).

Damit lockst du keinen Investor hinter dem Ofen vor. Wenn ich dir als Investor schon Geld in die Hand drücke dann will ich meine Gewinnbeteiligung auch schriftlich haben. Überlege dir wie du mir diese Gewinnbeteiligung garantieren möchtest dann bekommst du mein Geld. Und nein ich bin nicht dämlich genug um Staking als Gewinnbeteiligung zu betrachten. Da musst du dir schon was besseres einfallen lassen.

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Hmmm, also alleine die rechtlichen Vorschriften sind den Aufwand dann schon nicht Wert. Hatte gedacht, das Krypto die Welt vereinfachen kann...

Also wenn ich bei jemandem angenommen 1000 Euro investiere und dafür monatlich 6% Rendite bekomme, finde ich das aktuell als gar nicht so uninteressant.

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vor 1 Minute schrieb Master1980:

Hmmm, also alleine die rechtlichen Vorschriften sind den Aufwand dann schon nicht Wert. Hatte gedacht, das Krypto die Welt vereinfachen kann...

Die Krypto Welt ändert nichts an deinen Pflichten. Du willst Geld? Dann musst du deinen Teil der Vereinbarung auch einhalten und das gilt in der Krypto Welt genauso wie bei jedem anderen Geschäft. Die rechtlichen Vorschriften geben dem ganzen nur eine Struktur damit du deinen Investoren nicht einfach gefälschte Zahlen präsentierst wie zuletzt Wirecard. Die rechtlichen Vorschriften sollen dich dazu bringen deinen Teil der Vereinbarung einzuhalten.

vor 3 Minuten schrieb Master1980:

Also wenn ich bei jemandem angenommen 1000 Euro investiere und dafür monatlich 6% Rendite bekomme, finde ich das aktuell als gar nicht so uninteressant.

Das was du aktuell planst ist keine 6% Rendite sondern eine Mogelpackung bei der ich zwar 6% mehr Token bekomme aber wie garantierst du mir, dass ich diese Token auch zum vereinbarten Preis verkaufen kann? Wie unterscheidet sich dein Angebot von all den Scam Projekten? Es spricht nichts gegen die 6% Rendite. Da machen die Investoren sofort mit. Du musst nur einen Weg finden diese 6% auch ordentlich auszuzahlen. Zum Beispiel in dem du die 6% in ETH auszahlst anstatt neue Token zu drucken. Egal was du machst die 6% Rendite müssen aus deiner Tasche bezahlt werden und nicht aus dem Geld der Investoren. Solange das so auch in irgend einer Form schriftlich vereinbart wurde, wird sich schon eine Lösung finden.

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vor 15 Minuten schrieb Master1980:

Hmmm, also alleine die rechtlichen Vorschriften sind den Aufwand dann schon nicht Wert. Hatte gedacht, das Krypto die Welt vereinfachen kann...

Also eine Unternehmensanleihe aufzuziehen kann rechtlich nicht so schwierig sein, das schaffen schließlich viele auch mittelständische unternehmen.

Aber nur weil Du das auf einem Coin und nicht auf Papier aufziehen willst entbindet Dich das natürlich nicht von den geltenden rechtlichen Regelungen, dass ist doch wohl logisch.

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vor 4 Stunden schrieb Master1980:

Da man ein wenig Affinität zu Krypto hat, überlegt man einen Coin zu machen, diesen anzubieten und dafür im Gegenzug an Kapital zu kommen.

Das ist kein Problem, kann man natürlich machen.

vor 4 Stunden schrieb Master1980:

Dafür gibt es dann für den Investor monatlich eine Ausschüttung (so ähnlich wie beim Staking).

Eine monatliche Ausschüttung in Form von Staking würde dann bedeuten, dass zusätzliche Token erzeugt werden. 

Wer legt fest unter welchen Umständen neue Token erzeugt werden dürfen? -> völlig zentral werden Token aus dem Nichts erschaffen, als "schlauer" Investor würde ich da einen sehr großen Bogen drumrum machen. ("dumme" Investoren juckt das natürlich nicht)

Bei klassischen Unternehmensanleihen hat das Unternehmen keine Möglichkeit sich frisches Geld zu drucken um dies dann auszuschütten.

Wenn eine Aktiengesellschaft zusätzliche Aktien rausgibt, dann hat das Auswirkungen auf den Wert aller übrigen Aktien.

Außerdem muss ein Token auch irgendwie gegen etwas anderes eingetauscht werden, also an Handelsplätzen gelistet sein. Auch hier ist es wichtig, dass der Token nicht einfach nur so ein zentrales Ding ist. 

 

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vor 27 Minuten schrieb Master1980:

Ok, also alles nicht so einfach, wie ich dachte. Werde ich wohl noch mal alles in Ruhe überlegen… 

Da durch sehr wahrscheinlich einen Security Token begeben würdest, musst Du dich auf jeden Fall mit der Regulierung gemäß Wertpapierrecht auseinandersetzen. Damit kommt dann auch die BaFin ins Spiel. Dinge wie Prospektrecht (ein einfaches White Paper reicht heute nicht mehr, wenn gleich unterhalb von 8 Mio. geringere Anforderungen gelten, als darüber), Anlegerschutz, vielleicht sogar noch eine Vertriebserlaubnis (gem. Kreditwesengesetz) kommen neben der Ausgestaltung der Rückzahlung, Gewinnbeteiligung besondere Bedeutung zu. Dann sind da vielleicht auch noch Dinge, wie die Kryptoverwahrung und Versammlungen zu regeln … also, da gibt es eine ganze Menge zu beachten, aber seit 2019 ist das ziemlich gut geregelt. Einfach mal die Begebung einer Anleihe planen, und diesen Aufwand dann um Krypto-Spezifika ergänzen. 

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Hier mal eine Konzeptbeschreibung wie es gehen kann (Unternehmensnamen nur zur Veranschaulichung!):

Das Unternehmen Hansano-Milch gibt Hansano-Milch-Token raus. Jeder Token berechtigt zum Erwerb eines Liters Milch. ("berechtigt" zum "Erwerb" und nicht "ist soviel wert wie").

Das Unternehmen Nutella gibt Nutella-Token raus. Jeder Token berechtigt zum Erwerb eines Kilogramm Nutella

Das Unternehmen Steuerbüro Thiele gibt Steuer-Thiele-Token raus: Jeder Token berechtigt zum Erwerb einer Stunde Steuerberatung

Die Unternehmen haben die Pflicht zu jeder beliebigen Zeit in der Zukunft diese Token zurück zu nehmen und die entsprechende Leistung zu erbringen. Dies muss unabhängig von den dann zukünftig realen Kosten für die Unternehmen sein.

 

Auf diese Weise kann ein Unternehmen im Vorfeld diese Token ausgeben und das entsprechende Kapital einnehmen um so ihre Produktion und insbesondere die dazu nötigen Investitionen zu finanzieren.

Das unternehmen kann also mit diesem Kapital sicherstellen, dass die Leistung auch erbracht wird. 

 

Wer gerade Nutella-Token hat und keine Nutella braucht, jedoch Steuerberatung, der kann seine Nutella-Token an dezentralen Exchanges anbieten und einen Preis aushandeln für denjenigen, der Steuertoken hat - vielleicht kommt ja ein guter Deal für beide zustande.

Baut man diese Token auch noch ein. eine gemeinsame Wallet ein, dann kann man damit auch ganz bequem shoppen gehen, denn beim Einkauf werden dann die jeweils entsprechenden Token automatisch aus der Wallet ausgewählt und an den Supermarkt übertragen, der dann seinerseits beim Erzeuger diese Token gegen neue Produkte eintauschen kann.
Dazu kommt natürlich noch die Dienstleistungsgebühr des Supermarkts, dass er alle Waren besorgt und bei sich in die Regale stellt, diese wird nun jedoch transparent ausgewiesen.
Auch hier kann man zur Kundenbindung auch Token ausgeben:

Das Unternehmen Aldi-Aachen gibt Aldi-Aachen-Token raus: Jeder Token berechtigt zum Erwerb eines Kilogramms Warenbeschaffung- und Regallagerung

Die Konsumenten können sich dann zu "günstigen" Zeiten mit den entsprechenden Token für ihre Produkte eindecken und erst zu einem späteren Zeitpunkt diese in reale Produkte eintauschen.

Für die Unternehmen besteht natürlich das Risiko, dass sie beim Tokenverkauf zu wenig Geld eingenommen haben um die Waren später auch herstellen zu können. 
Gleichzeitig haben sie aber auch die Chance mehr Geld einzunehmen als sie für die spätere Fertigung aufwenden müssen - hier ist der freie Wettbewerb gefragt.

 

Das beste an diesem Konzept: Wir sind wieder in der Steinzeit angekommen und tauschen Waren, die wir haben gegen Waren, die wir brauchen - nur, dass die Waren nicht vergammeln weil diese tokenisiert wurden.

Und solange jeder Token mit der entsprechenden Ware/Dienstleistung "besichert" ist, kann das Konzept tatsächlich funktionieren.

... abgesehen von schwarzen Schafen, die sich nicht gänzlich vermeiden lassen.

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