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Kraken Future - Steuern zahlen auf Trading Verluste?! § 20 EStG


berlinguy

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Hallo, folgende Situation:

- normalerweise hab ich nur nur Coins direkt gekauft und diese gehalten

- letztes Jahr, also 2021, dann getradet über Kraken Futures... (als Sicherheit die Coins eingezahlt, die ich schon ewig habe und stark im Wert gestiegen sind, dadurch viel Kapital vorhanden)

--> erst 6 stellige Gewinne eingefahren und dann auf einen Schlag im Flashcrash liquidiert worden (insgesamt jetzt 6 stellig Minus)

Das alleine scheint noch nicht schlimm genug, da ich jetzt noch festgestellt haben, dass diese unter "Einkünfte aus Kapitalvermögen nach § 20 EStG" fallen und dort seit 01.01.2021 nur 20.000€ als Verlust anerkannt werden?

Welche Möglichkeiten gibt es jetzt das zu lösen? Die Nachzahlung wäre in dem Fall existent bedrohend(!), da es Steuern sind auf Gewinne sind die ja es nicht gibt. Gewinne und der Einsatz sind ja komplett weg. Es gibt sicher schon Klagen dagegen?  Das ist doch verfassungswidrig? Habe aber leider nichts dazu gefunden...

Laut Steuersoftware Cointracking im Steuerreport trägt er dort den Gewinn in die Zusammenfassung nur den Gewinn ein und den Verlust berrücksichtig er gar nicht beim Gesamtwert.

Welche Möglichkeiten gibt es diese Situation zu lösen? Die Trades als normale Käufe und Verkäufe angeben? Ich denke mal bei diesen Summen wird es auf jeden Fall überprüft?

 

LG

 

 

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vor 17 Stunden schrieb berlinguy:

Die Trades als normale Käufe und Verkäufe angeben?

Das kommt einer Steuerhinterziehung gleich.

vor 17 Stunden schrieb berlinguy:

Ich denke mal bei diesen Summen wird es auf jeden Fall überprüft?

Das könnte passieren.

vor 17 Stunden schrieb berlinguy:

Das alleine scheint noch nicht schlimm genug, da ich jetzt noch festgestellt haben, dass diese unter "Einkünfte aus Kapitalvermögen nach § 20 EStG" fallen und dort seit 01.01.2021 nur 20.000€ als Verlust anerkannt werden?

Ja, so habe ich das auch verstanden - ziemlich gefährliches Spiel auf das ich mich nicht einlassen werde aufgrund dieses Risikos.

vor 17 Stunden schrieb berlinguy:

Die Nachzahlung wäre in dem Fall existent bedrohend(!)

Das tut mir leid für dich.

vor 17 Stunden schrieb berlinguy:

Es gibt sicher schon Klagen dagegen?  Das ist doch verfassungswidrig? Habe aber leider nichts dazu gefunden...

Warum soll das verfassungswidrig sein?

Die Gesetze sind klar beschrieben und gelten für jeden.

vor 17 Stunden schrieb berlinguy:

Welche Möglichkeiten gibt es diese Situation zu lösen?

Wende dich an einen Steuerberater.

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Leider ist es sogar noch schlimmer als du vermutlich denkst, daher aufjedenfall Steuerberater konsultieren.

Angenommen du hast erst 200k€ Gewinn gehabt und dann imselben Jahr auf -150k€ (negativ) runter. Dann hast du in dem Jahr einen Gesamtverlust von 350k€, wovon du nur 20k€ anrechnen darfst, weshalb du nun also auf 330k€ Steuern zahlen musst, nicht nur auf 130k€ wie man erst denken könnte.
Also klar ist das absoluter Bullshit (besonders die offizielle Begründung des Gesetzes, damit die Menschen zu schützen -.-) und ich bin mir auch sicher, dass es da bereits Klagen zu gibt. Frag dazu aber auch deinen Steuerberater, der kennt sicherlich laufende Verfahren dazu.

Bearbeitet von Amsi
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vor 6 Stunden schrieb Serpens66:

Angenommen du hast erst 200k€ Gewinn gehabt und dann imselben Jahr auf -150k€ (negativ) runter. Dann hast du in dem Jahr einen Gesamtverlust von 350k€, wovon du nur 20k€ anrechnen darfst, weshalb du nun also auf 330k€ Steuern zahlen musst, nicht nur auf 130k€ wie man erst denken könnte.

Die Rechnung verstehe ich nicht.

Steuern fallen doch nur auf Gewinne bezogen auf den jeweiligen Einsatz an, und nicht auf Verluste.

Da kann man doch nicht von Max+ zu Max- rechnen und sagen, auf den Differenzbetrag fallen jetzt Steuern an. Du solltest den TO nicht mit solchen Zahlen schocken 😉

Zu versteuern wären in deinem Zahlenbeispiel m.E. 180k

(200k Gewinn - 20k max. verrechenbarer Verlust)

Auch die vermuteten 130k sind nicht logisch, da du hier die max. anrechenbaren Verluste über 20k von den Verlusten abziehst. Das macht garkeinen Sinn.

Besteuert werden Gewinne, und nicht Verluste. Oder hast du eine andere nachvollziehbare Begründung für deine Ausführungen?

Bearbeitet von BTCinvestor
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vor 5 Stunden schrieb BTCinvestor:

Besteuert werden Gewinne, und nicht Verluste. Oder hast du eine andere nachvollziehbare Begründung für deine Ausführungen?

Das kommt sicher darauf an, wie die einzelnen Trades wirklich ausgesehen haben. Angenommen, man hat x Trades gemacht, nach denen man am Ende auf 0 gelandet ist. Dann hat man bei manchen Trades Plus gemacht, bei manchen Minus. Die Summe aus Gewinn und Verlust ist am Ende "-Einsatz". Sagen wir, es waren Schritt für Schritt

50k Gewinn,dann 100k Verlust, dann 150k Gewinn, dann 50k Verlust, dann 150k Gewinn, dann 200k Verlust

Summe Gewinn: 350k

Summe Verlust: 350k

Zu versteuern: 330k

Realer Gewinn: 0

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Am 16.4.2022 um 13:27 schrieb BTCinvestor:

Die Rechnung verstehe ich nicht.

Steuern fallen doch nur auf Gewinne bezogen auf den jeweiligen Einsatz an, und nicht auf Verluste.

Da kann man doch nicht von Max+ zu Max- rechnen und sagen, auf den Differenzbetrag fallen jetzt Steuern an. Du solltest den TO nicht mit solchen Zahlen schocken 😉

Zu versteuern wären in deinem Zahlenbeispiel m.E. 180k

(200k Gewinn - 20k max. verrechenbarer Verlust)

Auch die vermuteten 130k sind nicht logisch, da du hier die max. anrechenbaren Verluste über 20k von den Verlusten abziehst. Das macht garkeinen Sinn.

Besteuert werden Gewinne, und nicht Verluste. Oder hast du eine andere nachvollziehbare Begründung für deine Ausführungen?

Ach verdammt, totalen Denkfehler gehabt, natürlich ist das was du schreibst korrekt, sowie das was fox42 schreibt auch (das was fox42 schrieb, war das was ich verdeutlichen wollte).
@Amsiwenn du etwas Zeit hast, könntest du oben meinen Post editieren und einfach dieses "durchstreichen" auf den Text anwenden, also so: Text

danke :)

edit: höre auf fox42 und auf deinen Steuerberater ^^

Bearbeitet von Serpens66
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vor 7 Stunden schrieb Serpens66:

Ach verdammt, totalen Denkfehler gehabt

Naja, nicht ganz. Wenn man 150k im Minus war, dann danach 200k im Plus, hat man mindestens insgesamt 350k Gewinn gemacht.

Die Regelung so ist wirklich schlimm und gefährlich. Wenn man nicht unheimlich Polster oder ein entsprechendes Einkommen hat, kann ich mir nicht vorstellen, wie man da ohne Insolvenz rauskommt. Und das ganze, weil der Staat eine Steuer auf etwas erhebt, das man eigentlich gar nicht hat.

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18 minutes ago, fox42 said:

Die Regelung so ist wirklich schlimm und gefährlich. Wenn man nicht unheimlich Polster oder ein entsprechendes Einkommen hat, kann ich mir nicht vorstellen, wie man da ohne Insolvenz rauskommt. Und das ganze, weil der Staat eine Steuer auf etwas erhebt, das man eigentlich gar nicht hat.

Ich hätte eigentlich erwartet, dass dagegen quasi sofort geklagt würde. Und dass der Klage vor Gericht vermutlich auch stattgegeben würde, weil die Neuregelung eine unfaire Assymmetrie zugunsten des Staates ergibt, die den Steuerpflichtigen massiv benachteiligt.

Weiß da jemand was, wie der aktuelle Stand bezüglich Klagen ist?

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danke für die Antworten, auch wenn es das Problem nicht mildert.

Bei cointracking komme ich ca. 210k € gewinn und ca. 430€k Verlust, zum Großteil ausgelöst durch 2 Liqidierungen (über 170 ETH und über 1 BTC).

Wenn nur 20k Verlust angerechnet werden, wäre es ein Gewinn von 190€k , 25% drauf --> 47,5k€ Steuern auf Gewinn der nicht existiert...

Für mich noch bezahlbar, aber die Zahlen hätten auch noch höher ausfallen können.

Ich mach morgen Termin mit Steuerberater aus, werde auf jeden Fall auch widersprechen, klagen etc.

Einer hatte gefragt was dadran verfassungswidrig sein soll. Der Vergleich zu anderen Einkunfsarten. Der Fakt dass man trotz Verlust Steuer bezahlt. 

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Ein Steuerberater wird dir hier auch nicht helfen können, da er nicht die Gesetze ändern kann. Der BFH hat einen ähnlichen Fall in 2021 dem Bundesverfassungsgericht vorgelegt (§20 Abs. 5 EStG). Hier braucht man aber nicht in 2022 mit einem Urteil rechnen. Leider hat das Bundesverfassungsgericht eine direkte Klagen gegen §20 Abs. 6 EStG abgelehnt, weshalb jetzt erst der viel längere Weg über die Finanzgerichte und dann den BFH gegangen werden muss. Auch von der Politik kann man keine Hilfe erwarten. Schließlich hat die SPD dieses Ei den Privatanlegern ins Nest gelegt und die stellt nunmal gerade den Kanzler. Die FDP hat zwar dagegen gewettert, aber effektiv etwas tun wird sie nicht.

Du wirst also gegen Deinen Bescheid Einspruch einlegen müssen inkl. Antrag auf Aussetzung der Vollstreckung. Die Chancen auf Erfolg zur Aussetzung sehe ich als Laie bei 50:50 - je nach Wohnort. Dann geht es erst zum Finanzgericht und dann zum BFH. Bis der Fall endgültig geklärt ist, wird es lange dauern. Leider eine extrem schlechte Situation. Hier kannst Du dich bei der SPD und insbesondere bei Olaf Scholz, Lothar Binding sowie Michael Schrodi bedanken, die Lobbygesetze auf den Rücken der Privatanleger ohne Rücksicht auf den Rechtsstaat durchdrücken.
 

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