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Absicherung/Cashout von Gewinnen für Steuernachzahlung


randozz

Empfohlene Beiträge

Hallo,

hier gibt es ja bereits ein paar Threads zu ähnlichen Themen, aber mein Fall ist wiederum etwas  anders gelagert und ein paar der Threads sind ja mittlerweile auch etwas off-topic gegangen, deshalb mache ich hier einen Eigenen auf.
Ich bin, wie so viele, aktuell dabei meine Kryptovergangenheit aufzuarbeiten nachdem ich es schlicht lange Zeit aufgeschoben habe.
Und aufgrund des aktuellen Kurses wäre ich nach meinen Abschätzungen zurzeit in der Lage etwaige Steuern, Zinsen und Strafen sowie Anwaltsgebühren zu stemmen.
Jedoch wissen wir alle wie volatil diese Assetklasse sein kann und eine massive Korrektur oder neuer Bärenmarkt kann jederzeit beginnen.
Weiterhin gibt es viele Entwicklungen in Krypto, denen ich generell sehr skeptisch gegenüberstehe und schließe auch nicht aus, das Binance oder Tether sich in Luft auflösen.

Demzufolge würde ich idealerweise den Großteil meiner Krypto Bestände gegen Fiat veräußern und Verfügungsgewalt darüber erlangen, also es nicht auf einer Kryptobörse lassen.
Nun würden aber natürlich sofort alle Alarmglocken bei Banken und FInanzamt klingeln wenn ich dies jetzt sofort täte und meine Chance auf Straffreiheit durch Nacherklärung wäre dahin.

Hat jemand Erfahrung mit dieser Situation?
Ist das etwas, wobei Anwälte helfen können?
 

Vielen Dank fürs Lesen und Teilen von Erfahrungen oder informierten Meinungen.

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vor 14 Minuten schrieb randozz:

Nun würden aber natürlich sofort alle Alarmglocken bei Banken und FInanzamt klingeln wenn ich dies jetzt sofort täte und meine Chance auf Straffreiheit durch Nacherklärung wäre dahin.

 

Wenn Du die Coins nachweisbar länger als 12 Monate hast, läutet beim Finanzamt gar nichts. Banken schon eher, aber das kann man vorher regeln. Ist ja per se nichts illegales.

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vor einer Stunde schrieb Aktienspekulaant:

Wenn Du die Coins nachweisbar länger als 12 Monate hast, läutet beim Finanzamt gar nichts. Banken schon eher, aber das kann man vorher regeln. Ist ja per se nichts illegales.

Hat er ja eben nicht. Er sprach davon, dass er bisher davon nichts in der Steuererklärung angegeben hat. Wenn er jetzt größere Summe verkauft dann mögen die zwar steuerfrei sein aber das Finanzamt wird dennoch die letzten 10 Jahre hinterfragen. Diesen schlafenden Hund würde ich persönlich nicht aufwecken wollen.

vor 1 Stunde schrieb randozz:

Hat jemand Erfahrung mit dieser Situation?
Ist das etwas, wobei Anwälte helfen können?

Der Anwalt kann dir da schlecht helfen. Entscheidend ist hier wohl wer zuerst ein Schriftstück zustellt. Für dich ungünstig wäre es wenn ein Verfahren gegen dich eröffnet wird bevor du die Selbstanzeige zugstellt hast. In der Reinfolge wäre die Selbstanzeige unwirksam und du bekommst die vollen Konsequenzen deiner Steuerhinterziehung zu spüren. Du musst bis zur Abgabe der Selbstanzeige möglichst alles vermeiden was das Finanzamt auf dich aufmerksam machen könnte. Also besser nicht traden.

Dir bleiben ein paar Optionen:
1. Mit deinem Anwalt so schnell wie möglich die Selbstanzeige einreichen. Je früher um so besser. Sofern möglich würde ich die Kosten für den Anwalt aus anderen Geldquellen decken. Ich habe für meinen Anwalt damals frühzeitig etwas Geld angespart. Coins verkaufen um die Kosten für den Anwalt zu decken würde ich so lange wie möglich vermeiden. Eventuell ist das etwas zu viel des Guten weil das Finanzamt vermutlich ohnehin nicht schnell genug aufwachen würde aber ich wollte trotzdem jedes Restrisiko ausschließen. Ich habe dann sogar noch die Bestätigung des Finanzamts auf meine Selbstanzeige abgewartet und dann angefangen Coins zu verkaufen um die weiteren Kosten und Steuerzahlung begleichen zu können.

2. Bis zur Abgabe der Selbstanzeige werden vermutlich dennoch viele Monate verstreichen. Dein Portfolio mag aktuell noch gut aussehen und locker alle Kosten decken aber schon nächste Woche könnte der Kurs einbrechen und dann hast du ein Problem. Die spannende Frage ist wie kannst du dich vor stark fallenden Kursen schützen. Da bleibt eigentlich nur Stable Coin oder BTC würde ich sagen. Da ich persönlich Stable Coins nicht vertraue würde ich einen Großteil meines Portfolios einfach in BTC tauschen. Ich würde mit einrechnen, dass der BTC Kurs nochmal um 30% einbrechen könnte und selbst dann möchte ich meine Steuern und Anwaltskosten noch begleichen können. Die BTC lagere ich selbstverständlich auf meinem Hardware Wallet und lasse sie nicht auf irgend einer Exchange liegen. Selbiges würde ich auch mit einem Stable Coin machen bin aber wie gesagt eher skeptisch was Stable Coins angeht. In der aktuellen Marktlage würde ich das Risiko, dass der BTC um 30% einbricht als geringer einschätzen als das der eine oder andere Stable Coin sich als Mogelpackung herausstellt.

3. Verlustrücktrag. Der Verlustvortrag wurde auf 2 Jahre verlängert. Soweit ich weißt gilt das dann auch für den Verlustrücktrag. Du könntest also dein Portfolio in BTC umwandeln und falls der Kurs innerhalb eines Jahres einbricht musst du nur einmal alles in ETH tauschen, zur Sicherheit einen Tag warten und dann zurück in BTC tauschen. Dann hast du in Jahr 2024 einen hohen steuerlichen Verlust und kannst den mit 2023 und 2022 verrechnen. Bringt dir natürlich nichts für ältere Steuerjahre.

4. Das aktuelle Jahr hat noch 2 Tage. Wenn du bereits jetzt in deinem Portfolio einen steuerlichen Verlust realisieren kannst, dann könntest du diesen schnell noch realisieren und bis zurück nach 2021 verrechnen. Rechne es aber besser zweimal durch. Beachte, dass steuerfreie Verluste dir nichts bringen. Achte also genau auf das Alter der Coins.

 

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Die Kursgewinne nun wären tatsächlich steuerfrei, aber ich würde genau dieses Nachforschen bezüglich anderen steuerbaren Einkünften seitens des Finanzamts erwarten.
 

Ich dachte etwa an die Möglichkeit der Einrichtung eines Treuhandkontos durch das Rechtsanwaltsbüro, aus welchem die Steuern, Strafen etc. zu begleichen währen.
Hat jemand hier mit sowas Erfahrung, ist dies möglich?

Bei Winheller kann man ja wohl auch mit BTC bezahlen, das sollte hoffentlich kein Problem darstellen.

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vor 18 Stunden schrieb fox42:

O.O

Ich bin in der falschen Branche.. Manche bekommen das als Tagessatz.

Den Job willst du nicht. Meine Beobachtung war, dass Winheller einen recht hohen Verschleiß an Mitarbeitern hat....

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vor 9 Minuten schrieb skunk:

Den Job willst du nicht. Meine Beobachtung war, dass Winheller einen recht hohen Verschleiß an Mitarbeitern hat....

Und bei denen werden die Tagessätze auch nicht eins zu eins ankommen. 

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Meine Coins liegen aktuell in der Cold-Wallet.
Wie hoch schätzt ihr aktuell das Risiko ein, dass das Finanzamt davon erfährt wenn ich sie etwa auf Kraken transferiere und dort gegen Euro tausche?
Kraken wird das zur Zeit wohl nicht automatisch melden müssen nach meinem Kenntnisstand.
Speziell innerhalb der nächsten zwei Monate wird das vermutlich nicht passieren.

 

Welche Exchange schätzt ihr persönlich aktuell als am sichersten ein bezüglich Kontrahentenrisiken und Datenschutz?

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Gerade eben schrieb randozz:

dass das Finanzamt davon erfährt wenn ich sie etwa auf Kraken transferiere und dort gegen Euro tausche?

Beihilfe zur Steuerhinterziehung gibt's hier nur gegen einen angemessenen Anteil an der Beute 😉

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😅

Geht nicht darum, sind Coins, die bereits außerhalb der Haltefrist liegen. Die Erträge sollen zur Begleichung von Steuerschulden genutzt werden und Sinn der Transaktion ist die Absicherung gegenüber Kursverlusten, siehe Eröffnungspost.

 

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vor 6 Minuten schrieb randozz:

😅

Geht nicht darum, sind Coins, die bereits außerhalb der Haltefrist liegen. Die Erträge sollen zur Begleichung von Steuerschulden genutzt werden und Sinn der Transaktion ist die Absicherung gegenüber Kursverlusten, siehe Eröffnungspost.

 

Schwarzgeld bleibt Schwarzgeld auch nach mehr als einem Jahr. Ist die Beihilfe bei sowas nicht ebenfalls strafbar?

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vor 21 Minuten schrieb randozz:

Wie hoch schätzt ihr aktuell das Risiko ein, dass das Finanzamt davon erfährt wenn ich sie etwa auf Kraken transferiere und dort gegen Euro tausche?

Ich würde die Chance als sehr hoch einschätzen. Das Finanzamt hat bereits Daten von bitcoinde abgegriffen. Ich erwarte von dem Finanzamt, dass sie diese Aktivitäten noch auf diverse andere Börsen ausweiten.

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vor einer Stunde schrieb skunk:

Ich würde die Chance als sehr hoch einschätzen. Das Finanzamt hat bereits Daten von bitcoinde abgegriffen. Ich erwarte von dem Finanzamt, dass sie diese Aktivitäten noch auf diverse andere Börsen ausweiten.

Na ja, Daten von bitcoin.de von einem deutschen Fa abzugreifen dürfte einfacher sein, als Daten von kraken oder binance abzufragen. Warum sollte kraken oder binance  dem deutschen Fa diese Daten geben?

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vor 3 Minuten schrieb Aktienspekulaant:

Na ja, Daten von bitcoin.de von einem deutschen Fa abzugreifen dürfte einfacher sein, als Daten von kraken oder binance abzufragen. Warum sollte kraken oder binance  dem deutschen Fa diese Daten geben?

Vielleicht weil sie reguliert werden?

Und die Regeln macht die Politik. Wenn es da Abkommen gibt dann müsssen sie sich daran halten, oder verlieren Marktanteile.

In Europa gibt es ja auch schon einen erheblichen Datenaustausch den sich vor 10 Jahren noch niemand vorstellen konnte.

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vor 7 Minuten schrieb Aktienspekulaant:

Warum sollte kraken oder binance  dem deutschen Fa diese Daten geben?

Bei den Steuersünder CD von irgendwelchen Schweizer Banken funktioniert es auch und da hat die Bank sogar ein komplettes Geschäftsmodell darauf aufgebaut....

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On 12/30/2023 at 9:53 AM, randozz said:

Hat jemand Erfahrung mit dieser Situation?

Ja! War in einer ähnlichen Situation. Habe abgewartet bis die Steuerklärung nachgereicht wurde um auszucashen. Zum Teil haben auch Banken dies verlangt.
Bei ausländischen Banken kann es etwas lockerer gehen. Sygnum ist so ein Fall zum Beispiel, glaube nicht, dass die irgendeine Meldung rausbringen. Kannst deine Situation erklären. Sind jedoch nicht gerade billig.

 

On 12/30/2023 at 9:53 AM, randozz said:

Ist das etwas, wobei Anwälte helfen können?

Glaube nicht das Anwälte viel helfen können. Habe wirklich schlechte Erfahrung mit Steuerberatern und Anwälten gemacht. Klar für Nacherklärung ist es wohl sinnvoll mit denen zusammenzuarbeiten. Aber man sollte sich da keine Wunder erhoffen. Insbesondere versprchen einige Crypto Anwälte bzw. Steuerberater mehr als die liefern könnnen.

Wie habe ich damals das gelöst? Eigentlich war es sehr unangenehm, es war der Zeitpunkt wo FTX pleite gegangen ist... Habe möglichst auf verschieden Stable Coins diversifiziert. Wobei dann es plötzlich auch Probleme bei USDC gab. Musste dann plötzlich sehr schnell wieder umschichten.

Was ich raten kann. Geh frühzeitig auf Banken zu. Ausländische Banken sind wohl etwas entspannter, auch bei großen Beträgen. Evtl. musst du dies gar nicht Ankündigen.
Hatte übrigens auch sehr gute Erfahrungen mit Kraken. Die Frage ist dann welche Bank von dennen Überweisungen akzeptiert.


Was dir passieren könnte, ist dass die Compliance das Konto einfriert und nach Nachweisen verlangt. Dann kannst du deinen Rechtsanwalt/Steuerberater einschalten und mitteilen, dass Ihr aktuell dabei seid eine Steuerklärung abzugeben. Die wollen dann auch schon die ersten Käufe sehen und meist auch ein Bericht von Cointracking oder ähnlichen Anbietern.

Insgesamt Nerven behalten. Bei Steuerberater verbindlich eine Frist vereinbaren, so dass es nicht künstlich heraugezögert wird.

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  • 2 Wochen später...

Habe meine Selbstanzeige über die Steuerberatungskanzlei Klein laufen lassen. Die Kanzlei hat sich auf Krypto spezialisiert. War nicht ganz günstig aber es hat sich gelohnt. Bei der Datenaufbereitung sind dann plötzlich Wallets von 2014 aufgetaucht, die ich schon lange vergessen hatte. Ohne den Steuerberater wäre mir das nicht aufgefallen und die Selbstanzeige vermutlich unwirksam. Jetzt sollte aber alles vom Tisch sein. Meine aktuellen Steuererklärungen wurden direkt mit erstellt. Jetzt hab ich erstmal Ruhe von dem Thema.

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  • 2 Wochen später...
On 1/21/2024 at 2:53 PM, KryptoMrd said:

Habe meine Selbstanzeige über die Steuerberatungskanzlei Klein laufen lassen

Wurde denn ein Strafverfahren gegen dich eröffnet? Falls nein war es keine Selbstanzeige. Würde mich auch wundern, falls es beim Fragesteller als Selbstanzeige gewertet wird, da er ja eig. auch keine falschen Steuerklärungen abgegeben hat. Er hat keine abgegeben, das ist noch ein Mal was anderes.

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