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Wer oder was beeinflusst den Kurs?


Empfohlene Beiträge

Erstmal danke an dieses Forum für die unterhaltsame Lektüre in den letzten Wochen.

 

Weil ich mich selbst ein wenig einbringen will und auch ein paar Fragen an erfahrene User hätte, eröffne ich mal dieses Thema.

 

Meistens verfolge ich die Kursentwicklung der verschiedenen Märkte auf bitcoincharts.com. Mir scheint dass häufig zu praktisch genau der gleichen Zeit hohe Volumen gehandelt werden. Egal ob der Kurs nun extrem steigt oder gerade fällt. Dies geschieht scheinbar unabhängig davon ob zu der Zeit in China grad Tag oder Nacht ist. In den USA sind Tag und Nacht ja mehr oder weniger umgekehrt und so müssten doch die einen den anderen "hinterher" traden. Trotz dieser Zeitunterschiede werden die hohen Volumen praktisch gleichzeitig auf allen Märkten gehandelt. Wie ist das möglich?

Unterschätze ich die Geschwindigkeit im Informationszeitalter? (bin ich echt schon soooo alt?)

Sind da die Grossen dabei den Kurs nach ihren Wünschen zu gestalten?

Oder verstehe ich die Zusammenhänge der einzelnen Märkte nicht richtig?

 

 

Das zweite Thema hier wäre allgemeiner und bezieht sich auf die Einflüsse. Wer fragt Bitcoin aus welchen Gründen nach?

Weiss einer wie hoch z.B. die Akzeptanz in den USA bereits ist? Sind dort schon mehr Angebote erhältlich als hier? Wie schauts in China oder Japan damit aus? Die Asiaten sind uns doch bei solchen Themen meist ein Schritt voraus... Hat denn hier in Europa überhaupt jemand verlässliche Informationen dazu?

 

Würd mich interessieren was andere dazu denken und freue mich auf konstruktive Beiträge.

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Ich könnt mir vorstellen, dass viele Händler auf mehreren Plattformen unterwegs sind. Es sagt ja Niemand, dass ein Chinese nicht auch bei Mt. Gox aktiv sein kann, bzw ein Amerikaner auf BTCChina (oder ist das irgendwie verboten?). In den deutschsprachigen Foren liest man ja auch, dass die Leute auf allen möglichen Handelsplattformen "zu Hause" sind anstatt nur auf bitcoin.de. Hinzu kommt, dass die Menschen sowieso nicht alle zur gleichen Zeit ins Bett gehen. Manch ein Bitcoin-Trader bleibt vielleicht bis spät in die Nacht/früh Morgens wach und pennt am Vormittag (oder gar Nicht). Zu guter Letzt wird wohl ein größerer Teil des Handels sowieso über automatische Skripte durchgeführt. Da handeln dann Computer mit Computern. :)

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Erstmal danke an dieses Forum für die unterhaltsame Lektüre in den letzten Wochen.

 

Weil ich mich selbst ein wenig einbringen will und auch ein paar Fragen an erfahrene User hätte, eröffne ich mal dieses Thema.

 

Meistens verfolge ich die Kursentwicklung der verschiedenen Märkte auf bitcoincharts.com.

 

Mein Tip: http://bitcoinwisdom.com/markets/mtgox/btcusd

 

Damit kannst Du sehr schnell auf jeden Markt und Währung umschalten, die Zeitebenen verändern und ob Du lieber eine Linie oder Kerzen usw. sehen willst - und die Seite ist sehr schnell. Ist für mich momentan die beste "Chart-Seite".

 

Wichtig und auch sehr interessant finde ich noch die hier: http://bitcoin.clarkmoody.com

Da hast Du auch gleich das Orderbook von Gox vor Augen.

 

Mir scheint dass häufig zu praktisch genau der gleichen Zeit hohe Volumen gehandelt werden. Egal ob der Kurs nun extrem steigt oder gerade fällt. Dies geschieht scheinbar unabhängig davon ob zu der Zeit in China grad Tag oder Nacht ist. In den USA sind Tag und Nacht ja mehr oder weniger umgekehrt und so müssten doch die einen den anderen "hinterher" traden. Trotz dieser Zeitunterschiede werden die hohen Volumen praktisch gleichzeitig auf allen Märkten gehandelt. Wie ist das möglich?

Weil die wichtigsten Börsen sich untereinander total im Auge haben. Wenn in China auf einmal der Kurs mit hohem Volumen fällt, dann dauert es nur Sekunden bis auf Gox dasselbe geschieht. Umgekehrt ist es übrigens (zum Glück) nicht immer der Fall, aber sehr oft. Auf Gox gibt es teilweise große Abverkäufe die manchmal sehr zyklisch verlaufen. Ich habe sogar manchmal die Vermutung gehabt, v.a. vorgestern, dass da jemand den Kurs drücken will. Darauf reagiert China oft aber nicht immer.

 

 

Unterschätze ich die Geschwindigkeit im Informationszeitalter? (bin ich echt schon soooo alt?)

Tjaaaaa... ;-) Denk Dir, Du hast die Orderbook-Seite von Gox auf, aber handelst in China... dann siehst Du teilweise schon bevor etwas passiert, dass sich da viel tut oder vielleicht eine große Menge unter "Sell" aufbaut. Du wirst leicht nervös und denkst Dir: Lieber bisschen was verkaufen, bevor Gox den Preis runterballert und von dem Gedanken zum Verkauf vergehen dann ja nur Sekunden. Da sind einfach viele, die alle wichtigen Märkte gleichzeitig beobachten.

 

 

Sind da die Grossen dabei den Kurs nach ihren Wünschen zu gestalten?

Ich glaube, dass auch das manchmal geschieht... zumindest versucht wird. Ist nur eine Theorie, aber die habe auch nicht nur ich, dass es da schon auch "Verschwörungen" im Hintergrund gibt, die vorhaben durch Kurssignale eine kollektive Dynamik auszulösen. Dann werden z.B. an Charttechnisch bedeutenden Punkten auf einmal große Mengen verkauft, der Kurs rattert alleine dadurch schon runter und andere schließen sich möglicherweise an so dass der Kurs noch tiefer fällt und wieder billiger eingekauft werden kann. Umgekehrt natürlich dasselbe.... auf einmal wird der Kurs hochgekauft etc. Das kann vielfältig sein und deutlich komplexer als das was ich hier im Kurzformat beschreibe.

 

 

Oder verstehe ich die Zusammenhänge der einzelnen Märkte nicht richtig?

Die bedeutendsten sind BTCChina und Gox. China führt vom Volumen, aber Gox ist momentan extremer... höhere Volatilität. Und wir hier hängen vornehmlich an den beiden.

 

 

 

Das zweite Thema hier wäre allgemeiner und bezieht sich auf die Einflüsse. Wer fragt Bitcoin aus welchen Gründen nach?

Meine persönliche Einschätzung:

 

Platz 1: Spekulanten

Platz 2: Risikofreudige Anleger, die nicht zuviel Geld im Bankensektor lassen wollen, der ja überall Probleme macht... China, USA, EU. Die Chinesen suchen z.B. insgesamt händeringend nach Investmentmöglichkeiten.

Platz 3: Jene, die Kapital möglichst kostengünstig über Währungsgrenzen bewegen möchten. Auch das trifft zum Teil auf Chinesen zu, da es dort unheimlich kompliziert bis unmöglich ist, irgendwo anders als in China zu investieren.

Platz 4: Kriminalität... z.B. Geldwäsche oder versteckte Käufe (im Sinne von: Du und ich verabreden irgendeinen Deal mit irgendeinem illegalen Produkt, aber es fließt kein Geld, sondern ich kaufe Dir x BTC über dem Kurs ab)

Platz 5: Idealisten, die BTC als das benutzen wollen wofür er eigentlich sein sollte.... das bezahlen von Waren und Dienstleistungen bei Händlern die BTC annehmen.

 

Natürlich kann ich mich in der Reihenfolge irren, und v.a. nichts davon schließt etwas anderes aus.

 

Weiss einer wie hoch z.B. die Akzeptanz in den USA bereits ist? Sind dort schon mehr Angebote erhältlich als hier? Wie schauts in China oder Japan damit aus? Die Asiaten sind uns doch bei solchen Themen meist ein Schritt voraus... Hat denn hier in Europa überhaupt jemand verlässliche Informationen dazu?

Es gibt immer wieder mehr oder weniger große Meldungen, die aber m.A.n. oft noch viel Schall und Rauch sind... vor kurzem wurde z.B. ein Sportwagen in den USA komplett mit Bitcoins bezahlt. Der Verkäufer hat aber ein krasses Verlustgeschäft gemacht (falls er die BTC nicht sofort los wurde), da unmittelbar danach der Kurs einbrach.

 

Aber... Es gibt hier eine Liste mit Geschäften die BTC akzeptieren: https://de.bitcoin.it/wiki/Handel

 

Das wird es auch im englischen BTC-Wiki für z.B. die USA geben. China weiß ich nicht. Ich meine gelesen zu haben, das man dort sogar schon Immobilien für Bitcoins kaufen konnte/kann, aber weiß nicht ob es stimmt.

Bearbeitet von Nucoin
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Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Kann mich nur anschliessen, sehr guter Beitrag.

 

Werde mir deine Links mal genauer anschauen.

 

Auch deiner Rangliste würde ich mehr oder weniger zustimmen. Das ist aber zugleich eine meiner Befürchtungen. Obwohl man (gerade auch hier...) oft liest dass die Nachfrage zur Zeit so hoch sein soll, bin ich mir nicht so sicher wie verbreitet Bitcoin wirklich schon genutzt wird. Und genutzt so, dass eben wirklich Handel/Tausch mit irgendwelchen, legalen Gütern betrieben wird. Aber das bezweifle ich ein wenig oder kann es im Falle von China (eigentlich auch USA...) nicht abschätzen.

 

Mal weiter beobachten... :)

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Aja? Handel mit Skripten in einem so volatilen Markt? scheint mir riskant.... aber die Chancen sind natürlich auch entsprechend gross :)

 

Hatte letztens Werbung für ein Bot-Programm gesehen das für einen Handeln kann... mal googeln...

 

Automatic Bitcoin Trading Robot Butter-Bot Rising in Popularity – Supporting Trading on MtGox, Bitstamp and BTC-e

Und hier der Link: http://bitcoinprbuzz.com/automatic-bitcoin-trading-robot-butter-bot-rising-in-popularity-supporting-trading-on-mtgox-bitstamp-and-btc-e/

 

Vielleicht erklärt das warum ich bei localbitcoins.com jedesmal eine blöde captcha-Abfrage bekomme, wenn ich mich einloggen will... mhh :confused:

 

Gruß

 


Bearbeitet von Xen
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Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Kann mich nur anschliessen, sehr guter Beitrag.

 

Werde mir deine Links mal genauer anschauen.

 

Auch deiner Rangliste würde ich mehr oder weniger zustimmen. Das ist aber zugleich eine meiner Befürchtungen. Obwohl man (gerade auch hier...) oft liest dass die Nachfrage zur Zeit so hoch sein soll, bin ich mir nicht so sicher wie verbreitet Bitcoin wirklich schon genutzt wird. Und genutzt so, dass eben wirklich Handel/Tausch mit irgendwelchen, legalen Gütern betrieben wird. Aber das bezweifle ich ein wenig oder kann es im Falle von China (eigentlich auch USA...) nicht abschätzen.

 

Mal weiter beobachten... :)

 

Bitcoin kann im Handel selbst noch gar keine große Rolle spielen, wenn man sich ein paar Daten vor Augen hält:

 

Es existieren 22.424.506 BTC-Adressen.

 

Auf 21.410.036 davon liegen aber nur 0 - 0.001 BTC. Die kann man insgesamt wegrechnen.

 

Es bleiben dann also lediglich 1.014 Mio BTC-Adressen auf denen relevante BTC-Beträge liegen. Mehr BTC-Nutzer als diese Million wird es nicht geben, eher umgekehrt, da es viele gibt die mehr als eine Adresse haben. Alles weitere bleibt Schätzung die falsch sein kann, aber ich würde von nicht mehr als 500.000 wirklich aktiven BTC-Nutzern weltweit ausgehen. Und von denen nutzt dann wiederum nur ein wohl eher kleiner Teil BTC tatsächlich als Bezahlmittel. Vielleicht 10%... eher weniger würde ich schätzen.

 

Aber: Die Nutzerzahl ist definitiv ansteigend und das Interesse erhöht sich anscheinend laufend. Es gibt Charts über Bitcoin-App-Download-raten und darüber, wie oft der Begriff "Bitcoin" über Google gesucht wird. Oder die Anzahl der my-wallet-Nutzer die laufend ansteigt usw. Will sagen: Weltweit gibt es viel weniger Bitcoin-Nutzer als der "Hype" darum glauben macht. Aber es werden eben doch auch beständig mehr. Insofern würde ich sagen, der Hype erweckt sicherlich einen falschen Eindruck (als ginge es hier schon um ein Massenphänomen), nimmt aber vielleicht die Entwicklung vorweg und trägt im Übrigen natürlich dazu bei.

 

Meine Ansicht dazu ist: Ob Bitcoin mal den Weg aus der Nische findet kann man skeptisch sehen, wobei ich es für möglich halte. Sicher bin ich mir aber darin, dass das Prinzip "dezentrale Cryptowährung" in Zukunft eine entscheidende Rolle spielen wird. Wäre natürlich schön wenn es Bitcoin sein würde..... Sollten irgendwann 20 Mio Menschen weltweit Bitcoin nutzen müsste der momentane Preis für 1 BTC nen Fliegenschiss gegen das sein was er dann wert wäre.... Aber genau das lässt mich da auch skeptisch sein. Die eingebaute Deflation wird dann durch den Kursanstieg noch verstärkt, da man dazu neigen wird (ist sicher schon so) BTC lieber zu horten anstatt sie zum bezahlen zu verwenden.

 

Fazit: Die Nachfrage ist hoch oder zumindest stetig steigend... aber v.a. durch spekulatives Interesse das durch das Kursfeuerwerk geweckt wird. Ging mir selbst ja auch so... Ich beobachtete den Kurs im März und April, das ständige steigen. Und als es den Rückschlag gab dachte ich: "Gut... das sollte wieder Potential nach oben haben, kauf ein paar." ;-)

 

Die Seite hier ist simpel aber bietet eine gute Übersicht über Anzahl der Adressen, Verteilung und Top 100 und Top 500 etc.:

 

http://bitcoinrichlist.com/charts/bitcoin-distribution-by-address

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Artikel von heute.... so etwas wird m.A.n. den Kurs massiv beeinflussen (falls es denn Entwicklungen in diese Richtung geben sollte - und es wird wohl tatsächlich nicht anders gehen):

 

 

Staatsschulden nicht bezahlbar: Warum die Zwangsenteignung für alle kommen wird

 

Die westlichen Demokratien sind überschuldet wie nie – und können diese Mega-Defizite nicht aus eigener Kraft abbauen. Deshalb werden die USA, Japan und Europa kleine und große Sparer bald zwangsenteignen. Es wäre nicht das erste Mal.

http://www.focus.de/finanzen/doenchkolumne/staatsschulden-nicht-bezahlbar-warum-die-vermoegensabgabe-fuer-alle-kommen-wird_id_3468195.html

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Artikel von heute.... so etwas wird m.A.n. den Kurs massiv beeinflussen (falls es denn Entwicklungen in diese Richtung geben sollte - und es wird wohl tatsächlich nicht anders gehen):

 

 

Staatsschulden nicht bezahlbar: Warum die Zwangsenteignung für alle kommen wird

 

Die westlichen Demokratien sind überschuldet wie nie – und können diese Mega-Defizite nicht aus eigener Kraft abbauen. Deshalb werden die USA, Japan und Europa kleine und große Sparer bald zwangsenteignen. Es wäre nicht das erste Mal.

http://www.focus.de/finanzen/doenchkolumne/staatsschulden-nicht-bezahlbar-warum-die-vermoegensabgabe-fuer-alle-kommen-wird_id_3468195.html

 

Weiß doch fast jeder oder?

 

Der Staat versucht aber etwas anderes: finanzielle Repression

= Entschuldung über Inflation + künstlich niedrige Zinsen

Drastische Maßnahmen sind erstmal meiner Meinung nach nicht zu erwarten...

 

Das Gemeine: Die Ersparnisse einer ganzen Generation werden vernichtet. Bitcoins und Gold sind unsozial, weil sie sich nicht beteiligen

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Deine Beiträge sind gut Nucoin, mehr davon.

 

Ich sehe es so, dass ein stark volatiler kurs halt primär Spekulanten anzieht, damit natürlich aber auch für PR sorgt. Für die Verwendung des BTC als Zahlungsmittel und Geldtransferlösung bedarf aber im Grunde eines ruhigeren Kurses, da ansonsten das von dir aufgezeigte Problem des Sportwagenverkäufers auftritt, was Händler klar abschrecken dürfte. Allerdings denke ich, dass, je mehr Leute am BTC teilnehmen, desto größer ist die Distribution, was längerfristig weiter den Preis stabilisieren sollte. Eine gerechte Verteilung ist natürlich quatsch - Bitcoin ist kein Weltretter, sondern eine dezentrale Währung, warum sollte es da Verteilungsgerechtigkeit geben. Und volatil wird der BTC immer bleiben, je stärker das system angenommen wird, desto höher ist die Marktkapitalisierung, was wieder dickere Fische anzieht, die liquide Märkte gut finden. Zudem ist es halt schwer einen realen Kurs zu ermitteln, den Verbreitungsgrad, den finanziellen Wert als Transfertechnologie zu ergründen sind ja alles Ansätze dies zu versuchen.

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Weiß doch fast jeder oder?

Die meisten sicherlich. Aber, was ich bei solchen Gedankenspielen interessant finde ist, dass viele trotzdem glauben "Ist nur Theorie, wird nicht passieren." Das ist ähnlich wie mit der Überwachung. Ich schreibe noch in einem Politikforum und sagte dort mal (vor Snowden), dass ich sicher bin, dass das was in Sachen Überwachung möglich ist auch gemacht wird und die Tendenz der anderen war: Theoretisch ja, aber praktisch nein. Da ist bei vielen irgendein psychologischer Mechanismus am Werk, dass sie gleichzeitig rational vollkommen klar sehen, aber aus dem Gefühl der eher sicheren Vergangenheit heraus glauben, alles bliebe wie es ist. Das war wie gesagt beim Thema Überwachung erkennbar und ist es noch (viele sagen ja auch jetzt noch: Die speichern eben viel, aber die werten das ja nicht aus - was falsch ist), das war beim Thema Finanzpolitik der Fall und ist es noch, und zwar trotz all der Dinge die schon passiert sind (Bankenrettung, Bailout etc.), und: Allgemein sind die allermeisten der Ansicht "Wir leben im Westen in stabilen Demokratien und das wird so bleiben". Ich sehe all diese Fragen anders, da die Richtung der Entwicklung eindeutig und kaum umkehrbar ist und diese Entwicklungen sehr schnell vonstatten gehen wenn man sich die letzten 10 Jahre anschaut.

 

Zurück zum Kern: In Sachen Finanzen werden die allermeisten viel zu spät reagieren. Das meine ich jetzt nicht Bitcoin-spezifisch... aber wenn finanzpolitisch drastische Maßnahmen ergriffen werden (sollten), wird sich das kurzfristig im Kurs niederschlagen.

 

Der Staat versucht aber etwas anderes: finanzielle Repression

= Entschuldung über Inflation + künstlich niedrige Zinsen

Drastische Maßnahmen sind erstmal meiner Meinung nach nicht zu erwarten...

 

Das Gemeine: Die Ersparnisse einer Generation wird vernichtet. Bitcoins und Gold sind unsozial, weil sie sich nicht beteiligen

 

Niedrige Zinsen auf jeden Fall. Inflation wird versucht, verbleibt aber bisher im Finanzsektor. Die Probleme wachsen aber zu schnell an, so dass der eher langfristige Weg über "indirekte Enteignung" durch Niedrigzins und Inflation nicht funktioniert. Daher glaube ich, dass es extremere Maßnahmen geben wird weil... "alternativlos"... und zwar tatsächlich alternativlos, weil sonst ein Zusammenbruch der jeweiligen Währungen (v.a. Euro) und des Finanzsystems an sich, nicht nur möglich sondern unausweichlich sein wird, und damit ein extremer Rückschlag für die Weltwirtschaft.

 

Übrigens: Der europäische Bankensektor ist krasser verschuldet als alle europäischen Staaten zusammen. Insofern brennt es jetzt schon überall.

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funktioniert nur, wenn keine neuen Schulden aufgenommen werden, sonst verschiebt sich die Entscghuldung in die Zukunft.

 

Doch geht auch mit neuen Schulden. Die neuen Schulden müssen nur unter der echten Inflationsrate liegen.

 

Die offizielle "optimierte" Inflationsrate ist egal.

 

Das dumme ist nur, dass dies Jahrzehnte dauert...

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Niedrige Zinsen auf jeden Fall. Inflation wird versucht, verbleibt aber bisher im Finanzsektor. Die Probleme wachsen aber zu schnell an, so dass der eher langfristige Weg über "indirekte Enteignung" durch Niedrigzins und Inflation nicht funktioniert. Daher glaube ich, dass es extremere Maßnahmen geben wird weil... "alternativlos"... und zwar tatsächlich alternativlos, weil sonst ein Zusammenbruch der jeweiligen Währungen (v.a. Euro) und des Finanzsystems an sich, nicht nur möglich sondern unausweichlich sein wird, und damit ein extremer Rückschlag für die Weltwirtschaft.

 

Übrigens: Der europäische Bankensektor ist krasser verschuldet als alle europäischen Staaten zusammen. Insofern brennt es jetzt schon überall.

 

Das sehe ich anders. Ein Staat, der in seiner eigenen Währung verschuldet ist, kann normalerweise nicht pleite gehen.

 

Der Staat kann soviel Geld drucken wie nötig. Doof nur ist das nur für die Schuldner. Man sollte die Zentralbanken nicht unterschätzen. Bevor alles zusammenbricht brechen oder ändern sie die Gesetze und Drucken Geld in beliebiger Menge.

 

Deshalb darf es auch kein Austritt von Griechenland aus dem Euro geben. Sollte das passieren fliegt uns 1 Woche später alles um die Ohren durch einen riesigen Bankenrun in den anderen Staaten. Sollte so etwas passieren, kommt das totale Chaos. Das werden unsere Politiker zu verhindern wissen.

 

Wenn man weiß sich wehren, ist der langsame Weg ohne Chaos besser.

 

Ein Mittel sind Gold und Bitcoins.

Bearbeitet von fjvbit
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Deine Beiträge sind gut Nucoin, mehr davon.

 

Ich sehe es so, dass ein stark volatiler kurs halt primär Spekulanten anzieht, damit natürlich aber auch für PR sorgt. Für die Verwendung des BTC als Zahlungsmittel und Geldtransferlösung bedarf aber im Grunde eines ruhigeren Kurses, da ansonsten das von dir aufgezeigte Problem des Sportwagenverkäufers auftritt, was Händler klar abschrecken dürfte. Allerdings denke ich, dass, je mehr Leute am BTC teilnehmen, desto größer ist die Distribution, was längerfristig weiter den Preis stabilisieren sollte. Eine gerechte Verteilung ist natürlich quatsch - Bitcoin ist kein Weltretter, sondern eine dezentrale Währung, warum sollte es da Verteilungsgerechtigkeit geben. Und volatil wird der BTC immer bleiben, je stärker das system angenommen wird, desto höher ist die Marktkapitalisierung, was wieder dickere Fische anzieht, die liquide Märkte gut finden. Zudem ist es halt schwer einen realen Kurs zu ermitteln, den Verbreitungsgrad, den finanziellen Wert als Transfertechnologie zu ergründen sind ja alles Ansätze dies zu versuchen.

 

Ich sehe was Bitcoin betrifft drei mögliche Szenarien:

 

- Bitcoin übersteht die nächsten Jahre gar nicht als relevante Größe und wird daher in all diesen Fragen keine wirkliche Rolle mehr spielen (wie das mit anderen Cryptowährungen aussieht ist dann wieder eine andere Frage, da ich sicher bin, dass das Prinzip selbst eine große Rolle spielen wird)

 

- Bitcoin bleibt tendenziell wie er ist... mit etwa 1 Mio Nutzern weltweit ein Spekulationsobjekt. Dann wird sich All-Time-High und Crash weiter abwechseln, je nach Nachrichtenlage und Marktdynamiken.

 

- Das System Bitcoin wächst beständig, auch wenn es immer mal wieder Rückschläge geben mag, so dass irgendwann viele Menschen aus vielen großen Ländern Bitcoin nutzen. Dann wird die Volatilität abnehmen, da z.B. irgendein Dropversuch auf Gox nicht mehr funktioniert wenn sich Länder wie China, und in einiger Zeit hoffentlich noch Russland und Indien, unbeeindruckt zeigen. Ich glaube, eine solche Entwicklung ist schon jetzt tendenziell im Gange. Ohne China wäre der Kurs die letzten Tage viel tiefer gegangen.

 

 

Ein Problem dabei: Punkt drei kann schnell zu Punkt 1 führen. Denn sollte Bitcoin so groß werden wäre es m.A.n. absolut nicht auszuschließen, dass sich einige Länder zusammentun und Bitcoin als illegal erklären. Momentan habe ich das Gefühl, dass Bitcoin in den meisten Ländern sozusagen als Experiment gebilligt wird. Oft auch aus einem Konkurrenzdenken heraus im Sinne von "Neue Technologie... sollten wir (z.B. USA) die verbieten könnte es sein, dass andere (z.B. China) die Führerschaft übernehmen - mit unabsehbaren Folgen, falls wir hier gerade die Anfänge einer neuen Finanztechnologie vor uns haben." . Aber: Sollte aus dem Nischenprodukt eine Gefahr für die jeweiligen Währungen werden, werden sich die Staaten einig/er sein das ganze zu Deckeln.

 

Bis auf weiteres tendiere ich weiterhin zu Punkt 2... Bitcoin wird sicherlich noch eine Weile existieren und hoch-volatil bleiben. Als Zahlungsmittel eher ungeeignet. Aber da Bitcoin aus finanzpolitischen Krisen weit mehr profitieren dürfte als z.B. Aktien, bleibt das System trotzdem hochattraktiv. Daher gehe ich auch von insgesamt steigenden Kursen aus... selbst wenn jetzt noch der vielprophezeite Crash kommen sollte, braucht es nicht viel um neue Höhen zu erreichen die für uns jetzt noch illusorisch erscheinen.

 

Und das würde ich dann nicht mal als Blasenbildung bezeichnen, weil Bitcoin eher die Nebenwirkung einer wirklichen Blase ist: Die der etablierten Währungen in die jedes Jahr viele Billionen gepumpt werden müssen, damit sie überhaupt weiterexistieren.

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Doch geht auch mit neuen Schulden. Die neuen Schulden müssen nur unter der echten Inflationsrate liegen.

 

Das wird die Regierung aber nie erreichen. Bei 2,1 Billionen Staatsschulden und einer Inflationsrate von 1,5 % hieße das, es dürften nur, wenn ich richtig gerechnet habe, 31,5 Milliarden neue Schulden aufgenommen werden, damit das wieder pari aufgeht. Abgebaut würde aber dadurch immer noch nichts.

http://www.staatsschuldenuhr.de/

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Das wird die Regierung aber nie erreichen. Bei 2,1 Billionen Staatsschulden und einer Inflationsrate von 1,5 % hieße das, es dürften nur, wenn ich richtig gerechnet habe, 31,5 Milliarden neue Schulden aufgenommen werden, damit das wieder pari aufgeht. Abgebaut würde aber dadurch immer noch nichts.

http://www.staatsschuldenuhr.de/

 

In absoluten Zahlen entschuldig sich die Staaten nicht. Die Schulden sind nur durch die Inflation immer weniger wert. Das kann beliebig lange so weiter gehen. Siehe früher Itallien mit ihrer Lira.

 

Wir kriegen einen Lira- Euro und alles wird prima....

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Eine gerechte Verteilung ist natürlich quatsch - Bitcoin ist kein Weltretter, sondern eine dezentrale Währung, warum sollte es da Verteilungsgerechtigkeit geben.

Die Frage ist natürlich was eine gerechte Verteilung ist

ist gleiche Verteilung gerecht?

ist eine zentral geplante Verteilung nach deinen Standards gerecht?

ist das Ergebnis von Handel, bei dem in jedem Fall die Beteiligten etwas bekamen, das ihnen mehr Wert war als was sie dafür gaben gerecht?

ist eine undefinierbar andere Verteilung gerecht?

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Die einzigen, die den Kurs wirklich stabilisieren könnten wären wohl Händler. Nur wenn echte Gegenwerte entstehen, wird es schwieriger den Markt zu manipulieren. Insbesondere, da Händler meist den Durchschnittskurs benutzen oder nur einmal morgens den Kurs abfragen.

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Die Frage ist natürlich was eine gerechte Verteilung ist

ist gleiche Verteilung gerecht?

ist eine zentral geplante Verteilung nach deinen Standards gerecht?

ist das Ergebnis von Handel, bei dem in jedem Fall die Beteiligten etwas bekamen, das ihnen mehr Wert war als was sie dafür gaben gerecht?

ist eine undefinierbar andere Verteilung gerecht?

 

Mach mal Vorschläge, wie gerechte Verteilungen - deiner Meinung nach - aussehen könnten.

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Die einzigen, die den Kurs wirklich stabilisieren könnten wären wohl Händler. Nur wenn echte Gegenwerte entstehen, wird es schwieriger den Markt zu manipulieren. Insbesondere, da Händler meist den Durchschnittskurs benutzen oder nur einmal morgens den Kurs abfragen.

 

Stabilisieren kann nur ein viel höherer Preis als jetzt.

 

Alles andere bringt nichts...

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Ich geh mal davon aus dass folgende Verteilung der Wahrheit entspricht, obwohl ich das nicht überprüfen kann...

http://bitcoinrichlist.com/charts/bitcoin-distribution-by-address

 

Da hier einige den Anschein erwecken erfahrene Trader zu sein, hätte ich mal eine Frage.

Wie ist die tendenzielle Entwicklung der aktuellen Verteilung in einem unregulierten, freien Markt wie BTC?

Verschieben sich die Prozentanteile je länger je mehr in Richtung der Grossen? Findet eine Verteilung in die Breite oder gar nach unten statt?

Ich persönlich habe das Gefühl die Grossen müssten weiter wachsen wenn sies halbwegs schlau anstellen. Bin mir aber nicht sicher.

 

Ansonsten ist das Thema leicht abgerutscht. :)

Auch hier machen einige den Anschein als hätten sie jede Menge Ahnung. Ich sprech sie euch keineswegs ab, kann es halt nur einfach nicht überprüfen. Beim durchlesen fragte ich mich warum ausgerechnet ihr Deutschen (ich bin Schweizer) solche Angst vor massiver Staatsverschuldung und Hyperinflation habt. War das Land nach dem Krieg nicht total überschuldet und die Währung, auf Deutsch gesagt, total am Arsch?

Aber was machen die Politiker? Sie erfinden eine neue Währung und beginnen von vorn.

Hat nicht vor kurzem auch Detroit Konkurs angemeldet? Gibts die Stadt deswegen etwa (gar) nicht mehr?

Ich glaube und bin eigentlich auch überzeugt davon dass die Politik machen kann was sie will, wenn sie denn will. Ein paar Milliarden für XY locker machen? kein Problem.... ein paar Millionen für Arme ausgeben? neeee du, uns fehlt die Kohle :D

Hier in der Schweiz haben wir den Vorteil als Volk etwas aktiver an der Politik teilnehmen zu können. Ich bin überzeugt das beeinflusst die Art wie unsere Politiker Lösungen suchen. Aber das geht in Demokratien ja generell mehr oder weniger so.

Wer das Volk zu sehr ausnimmt, riskiert dass die Menschen sich erheben und das kann schnell ungemütlich werden. Wenn der Druck von unten zu gross ist, suchen sie andere Lösungen. Was Massen bewirken können, hat Nordafrika doch eindrücklich bewiesen...

 

Man könnte ja auch einfach den Banken sagen: Liebe Investoren, sie hatten leider keine gute Nase. 50% ihres Investment können wir niemals zurück zahlen. Sie dürfen den Totalverlust aber über X Jahre abschreiben damit nicht gleich das ganze Finanzsystem zusammen bricht.

Herzlichst Ihre Regierung

 

Wer von uns Otto-Normalbürger hatte denn noch nie ein Verlustgeschäft zu verkraften? Warum sollen das die TopShots nicht auch mal einfahren?

Meiner Ansicht nach ist das nur eine Frage des Wollens seitens der Politik. Und die wiederum machen (fast) alles um gewählt zu werden. :)

 

Der Tatsache dass unsere Währungen ständig an Wert verlieren und der kleine Arbeiter ein Leben lang schuftet und am Ende mit leeren Taschen da steht, will ich aber keinesfalls widersprechen. Das liegt aber am Geldsystem selbst und dafür können selbst unsere ältesten Politiker nichts. Dieses ist nunmal historisch gewachsen und es gibt kein neues Geld ohne neue Schulden. Vielleicht ändert sich das mal, ja.... ich würds mir wünschen....

Die Geschichte wird es zeigen. Wissen kann das aber heute sicher noch niemand.

Ich verweise da gerne auf vor 100 Jahren. 1913. Wär hätte sich heute vor 100 Jahren auch nur im Traum vorstellen können was 2, 3 Jahre später los sein wird? Wohl niemand....

 

Wer hätte denn ein Interesse daran das Welt-Finanzsystem zum Absturz zu bringen? Wenn Europa und die USA fallen ist auch China (grösster Gläubiger) schnell am Arsch. Und dann? lachen die Inder, Russen und Brasilianer? Worüber? Dass all ihre Absatzmärkte weggebrochen sind?

Ich weiss nicht recht. Ist für mich wirklich schwer vorstellbar. Aber ich lass mich gerne belehren ;)

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Man könnte ja auch einfach den Banken sagen: Liebe Investoren, sie hatten leider keine gute Nase. 50% ihres Investment können wir niemals zurück zahlen. Sie dürfen den Totalverlust aber über X Jahre abschreiben damit nicht gleich das ganze Finanzsystem zusammen bricht.

Herzlichst Ihre Regierung

 

Der Vorschlag hat was.

 

Im übrigen: Dieses Thema hat das Potential zum eigenen Thread.

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