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Geplaudere


cryptologe

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Jetzt komme ich dazu, dir zu antworten. Endlich.

 

Dass nicht gegen Ausländer an sich, sondern gegen Sozialhilfeempfänger gemeckert wird, fand ich bei EF zwar damals, zur T.Sarrazin-Zeit, nicht unbedingt sympathisch, aber immerhin konsequent und an sich frei von Rassismus. Was mir halt in letzter Zeit immer wieder auffällt, ist, dass dort immer wieder gemeckert wird, dass Artikel über Jugendkriminalität in den Medien nicht erwähnen, woher die Jugendlichen sind (arabien). Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie schwer es ist, Leuten zu erklären, dass Araber / Ausländer nicht deswegen in den Kriminalitätsstatistiken bevorzugt auftauchen, weil sie eben araber sind, sondern weil sie als Einwanderer naturgemäß häufiger in der Unterschicht vertreten sind als Einheimische. Die meisten Leute bekommen halt, wenn sie lesen, Araber verprügelt Deutscher, einen Hass auf Ausländer. Und das wird von EF bewusst mitgeschürt. Sie fischen eben auch rechts.

 

Das andere ist halt, dass es zwischen starkem Liberalismus mit seiner marktdarwinistischen Perspektive auf die Gesellschaft und starken Rechten mit ihrer rassendarwinistischen Perspektive doch die eine oder andere Schnittmenge gibt. Liberale Publizisten müssen sich daher eben in besonderem Maße von Rechten abgrenzen.

 

Energiewende - ist mit das beste, was der Gesellschaft passieren kann. Klar kann man darüber streiten, aber in 20 Jahren wird der Strom billiger sein als heute, man wird keine Kohlekraftwerke mehr subventionieren müssen und keinen Atommüll entlagern. In Entwicklungsländern wird man dank pv-strom endlich eine vernünftige Stromversorgung haben, die bisher durch die hohen Investitionskosten in Atom/Kohle nicht realisierbar ist. Private Haushalte, vielleicht sogar Unternehmen, werden energieautark sein (was ja eigentlich voll in die liberale Weltsicht passen dürfte).

 

Ich habe mal für eine Firma mit Erneuerbaren Energien gearbeitet, und wir hatten auf Facebook permanent Anti-Energiewende-und-pro-Atomkraft-Trolle. Und, Überraschung, sie haben wirklich alle auch Pegida unterstützt und gegen Muslime gehetzt. Da kommt die liberale Abneigung gegen alles planwirtschaftlich verordnete mit der rechtskonservative Abneigung gegen ... alles neue? ... zusammen. Wieder. Was bei der ganzen Sache übersehen wird, ist, dass der Staat auch Atomkraft und Kohle durch Subventionen fördert. Nur tauchen die halt nicht auf der Stromrechnung auf.

 

Was ich sagen will: ich mag den Liberalismus und finde es eine Schande, dass er derzeit keine politische Vertretung in Deutschland hat. Es gibt mehr am Staat zu meckern, als ich auf eine Seite schreiben kann. Viel mehr. Und man könnte, wenn der Wille da wäre, das staatliche Personal garantiert um mindestens ein Drittel reduzieren. Aber ... Dinge wie Sozialhilfe und Energiewende stehen auf meiner Anti-Staats-Liste sehr weit unten. Sie gehören mit zu den sinnvollsten Dingen, die ein Staat überhaupt machen kann (finde ich, ich weiß, über Sozialhilfe könnten wir endlos streiten). Daher ärgere ich mich darüber, dass das genau die Dinge sind, über die sich Magazine wie EF mokieren. Es gäbe so viel mehr zu beklagen ...

 

 

 

du meinst eigentümlich frei.
wenn es ein verständigungsproblem ist, sag ich mal wie ich es sehe.
ich bin nicht gegen ausländer. aber wenn ich darüber meckern würde, ist damit gemeint. dass ich die bezahlen muß. das wäre nicht rechts, könnte aber so aufgefasst werden.
in meiner welt gibt es das "ausländer" nicht so sehr, das ist eher jemand anderes. der ist denn andersartig.
und ich habe keinen besitzanspruch auf grenzen.
villeicht hast du schonmal den ausdruck gelesen, "linke oder rechte sozialisten" das ist für mich/uns einerlei.
respekt vor sich selbst und dem anderen ist ein grundpfeiler libertären denkens.
naja das führt zu weit.
nächster punkt.
energiewende lehne ich natürlich auch völlig ab, schon allein desswegen weil es zentral/sozialistisch aufoktruiert ist.
dazu kann das video von
https://youtu.be/jm9h0MJ2swo- Hans Werner Sinn - Energiewende ins Nichts
gewerkschaften würde es wohl in einem wirklich freien markt nicht geben. organisierte erpressung lehne ich ja sowieso ab.
das die nicht über bitcoin schreiben... tja habe ich mich auch schon gewundert.
ich würde marktgeld als den heiligen gral der freiheit bezeichen.
es gibt da den philosophischen standpunkt, es gibt keine freiheit ohne privateigentum.

 

so in der kürze auf die schnelle

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wenig zeit, daher nur kurz.

danke für deine interessanten zeilen.

 

kleine anmerkung aus libertärer sicht.

echte libertäre sind nicht gegen sozialhilfeempfänger oder ausländer.

sondern gegen den raub des großen schutzgelderpressers, unter dem vorwand danach 1% des blutgeldes an sozialhilfempfänger auszuschütten.

oder die verbrecher vor den opfern zu schützen! damit es genügend notwendige kriminalität gibt um das schutzgeld wieder zu rechtfertigen.

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"...echte libertäre..." - max der richter entscheidet über echt und unecht sowei gut und böse sowie richtig und falsch sowei opfer und täter usw usf

 

"...sind nicht gegen sozialhilfeempfänger oder ausländer.
sondern gegen den raub des großen schutzgelderpressers, unter dem vorwand danach 1% des blutgeldes an sozialhilfempfänger auszuschütten.
oder die verbrecher vor den opfern zu schützen! damit es genügend notwendige kriminalität gibt um das schutzgeld wieder zu rechtfertigen..." - ich finde es echt bedauerlich dass ich fast der einzige hier zu sein scheine der bei solchen zeilen würgreiz bekommt - ob sein post eine antwort auf chris war soll übrigens jeder selbst entscheiden - mäxchen scheint es echt schwer zu fallen ohne stammtischgesülze seinen frust abzulassen - in diesem sinne: raub schutzgelderpresser blutgeld verbrecher schutzgeld

 

gruß vom troll ;) und denkt ma besser 2x drüber nach was für posts ihr likes gebt auch wenn sie vordergründig vielleicht zustimmungswürdig klingen - *propaganda ;) und mit speck fängt man mäuse ;)

 

disclaimer ;) dieser post ist in keinster weise politisch motiviert - jedem das seine aber hauptsache mit respekt herz und verstand

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kleine anmerkung aus libertärer sicht.

 

Das ist das einzige was mich ankotzt. Deine Ansichten sind nicht liberitär, also stell die auch nicht so dar. Aus meiner Sicht ist das Anarchokapitalismus, eine extreme Richtung des Libertarismus.

 

Gruß von einem Links-Liberalen.

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Das ist das einzige was mich ankotzt. Deine Ansichten sind nicht liberitär, also stell die auch nicht so dar. Aus meiner Sicht ist das Anarchokapitalismus, eine extreme Richtung des Libertarismus.

 

Gruß von einem Links-Liberalen.

da scheint mir, hast du so einiges nicht verstanden.

wir können gerne einige grundlagen abstecken.

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da scheint mir, hast du so einiges nicht verstanden.

wir können gerne einige grundlagen abstecken.

Ganz ehrlich Max, das will ich nicht hören. Zumindest nicht in dem Ton, den Du die letzten Wochen hier im Forum öfters angeschlagen hast.

Bearbeitet von blubblibla
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Ganz ehrlich Max, das will ich nicht hören. Zumindest nicht in dem Ton, den Du die letzten Wochen hier im Forum öfters angeschlagen hast.

Das brauchst du auch nicht. Das niveau ist hier schon ne ganze weile ganz stark von offen auf rechthaberisch verschlossen gesunken.
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  • 1 Monat später...

na da gibt es noch etliche weiter media fails - leider. Muss man nur im SPIEGEL und der WELT nachblättern. 

Man sagt zwar "Any news is good news" - bei dem noch zarten Pflänzchen bitcoin ist das aber, denke ich, nicht so.

Auf bitcoin is natürlich leicht einzubashen - da gibt es niemanden, der Dich verklagen kann.  :(

 

Und bad News über bitcoin, passen auch gut zu den Internetsüchtigen Kindern (die doch endlich in die Natur gehen sollen), den mysteriösen und gar schauderhaften Geschichten über das darkweb und deepnet, zum fetten KimDotCom, zu den jungen Hackern, die nur darauf lauern, die ungeheuer wichtigen Daten von Tante Helga und meiner Oma zu klauen und ohne Internet würden die ganzen Ehemänner auch nicht mehr soviel wixen. Klaro.

Das ist das was der gemeine Spießbürger lesen will. Und die Journaille liefert brav.

 

In 50 Jahren wird sich das alles so lesen, wie Nachrichten über die gefährlichen Dampflokomotiven und die Souffragetten im 19. Jahrhundert,

Ich werd es leider nicht mehr erleben und meine Kinder ignorieren schon jetzt Zeitung und TV. 

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Ich hatte 4 Themen wo ich mir MailBenachrichtigung schicken ließ.
Leider musste ich die abbestellen weil der Assi die mit seinen nichtssagenden Links vollspammt. Über News bin ich sowieso gut informiert, war nur noch zum Abgleich.
Mein Profil besteht nur noch für die Freunde hier, welche nicht meine Telefonnummer haben.
In dem Zusammenhang besonders liebe Grüße an jim, und alle die nicht namentlich erwähnt werden. Mann muss nicht besonders enge soziale Konversation pflegen aber mag und respektiert sich hochachtungsvoll, besondere Grüße an fjvbit. Auch besondere Grüße an Ente, der in seiner philosophischen Willensbildung ¿leider¿ erst beim Minarchismus angelangt ist.
Eddie wünsche ich alles Gute, wo er auch gerade sein mag.

Ich habe, als der Assi hier aufschlug einige Worte mit ihm gewechselt.
Er hat noch einige Chancen für eine vernünftige Konversation bekommen.
Denn war für mich schnell klar, dass das nichts gutes bedeutet. Dass er in einer ganz bösen Welt lebt. Im Grunde war mir eigentlich nach meiner ersten Frage an ihn klar, dass ich mich von so etwas fern halte.
Darum muss ich euch allen mit einer verächtlich Aroganz vorhalten, dass ihr eigentlich ziemlich dumm seit. Ihr haltet euch für sozial kompetent und für zivilierte Menschen.
Dabei habt Ihr aus unserer Gemeinschaft, seinen Sumpf machen lassen.

Die Top-10 Gründe, warum libertäre nicht nett zu euch sind
 

ACHTUNG! LINK AUF EIGENE GEFAHR BENUTZEN. EVENTUELL VIRUS! (cb)

http://www.freiwilligfrei.info/archives/5822

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Die Leute beschweren sich oft darüber, dass libertäre so unhöflich und unausstehlich sind. Das Problem ist aber bei weitem nicht so verbreitet, wie es scheint und ich zähle mich selbst sicher nicht zu diesen unhöflichen und unausstehlichen libertären. Aber es existieren einige von ihnen und so entsteht das Bild vom Arschloch-Libertären, der sich einen Dreck um Gefühle oder Meinungen anderer schert. Also habe ich mal eine Liste von Gründen zusammengestellt, warum libertäre manchmal nicht nett zu euch sind. Auch libertäre, die nett zu euch sind, werden ihren Nutzen davon haben, weil sie, obwohl sie es nicht offen zeigen, da sie genau so frustriert auf euren Etatismus reagieren, wie wir es tun. Also speichere dir diesen Text ab und zitiere ihn einfach jedes Mal, wenn sich irgendwer beschwert. [Anm. d. Übers.: Der Autor dieser Zeilen meint mit „libertäre“ Menschen, die sich konsequent für das Nichtaggressionsprinzip und das Selbsteigentum aussprechen. Er grenzt diese „libertären“ von den „Libertären“ ab, die Staat und Politik grundsätzlich akzeptieren oder befürworten.]

 

Libertäre sind nicht nett zu euch, weil:

 

10. Die politische Diskussion ist lächerlich

 

Es wäre uns wirklich lieber, nur mit vernünftigen Menschen zu tun zu haben, die sich von Vernunft und Fakten leiten lassen. Wenn das aber so wäre, dann hätten wir diese Diskussion schon gewonnen bzw. es würde sie gar nicht erst geben. Es gäbe keinen Staat und auch keine politischen Argumente für ihn.

 

An euren Wahlen und an eurer Propaganda wird immer wieder deutlich, dass das Ganze nur nach einer Psychologie funktioniert, die sich mit dem Satz „Du solltest mich wählen, weil der andere scheiße ist!“ zusammenfassen lässt. Die Linken beschimpfen alle, die gegen sie sind, als faschistisch, rassistisch, religiös verblendet, homophob und gierig. Die rechten beschimpfen alle, die gegen sie sind, als Sozialisten, Gottesfeinde, sie schüren Fremdenhass, sind gegen Homosexuelle und Ausländer und gegen alle fremden Länder, gegen die sie einen Krieg anzetteln wollen.

 

Es ist nicht schön, dass das den Kern des politischen Diskurses darstellt, aber so ist nunmal die Realität, mit der wir uns auseinandersetzen müssen. Ihr habt einen überragenden politischen Erfolg erzielt: Ihr geht euch gegenseitig ständig an die Wäsche und so hält es alle Welt für normal, dass politische Diskurse so geführt werden. Damit müssen wir nun gezwungenermaßen klarkommen. Wir lachen euch aus, weil das der Kern der politischen Diskussion ist. Wir geben eure Anführer und ihre Nacheiferer der Lächerlichkeit preis, weil sie sich für unmögliche Ideen aussprechen, die wir einfach nicht ernstnehmen können.

 

9. Es ist sinnlos, Menschen mit einer festen Ideologie von etwas zu überzeugen

 

Die meisten Menschen haben keine Vorstellung von Politik, Wirtschaft oder Philosophie. Sie interessieren sich vielleicht dafür, wenn wir etwas dazu sagen oder wenn das Interesse daraus entsteht, objektive Wahrheiten kennenzulernen. Dann besteht etwas Hoffnung, sie auf den richtigen Weg bringen zu können. Das sind die Menschen, die uns hauptsächlich interessieren.

 

Die meisten Leute, die sich dafür interessieren, haben kein wirkliches Interesse an objektiver Wahrheit. Die Tatsache, dass sie keine libertären sind, ist schon Beweis genug dafür. Sie entscheiden sich aus irgendwelchen Gründen für eine Seite und sie vertreten ihr Team. Liberale werden nicht konservativ, Konservative werden nicht liberal und beide Seiten werden nicht libertär. Bestenfalls versuchen sie, libertäre für ihre eigenen anti-libertären politischen Pläne auszunutzen und es ist ihnen bisher sehr gut gelungen. Jeder Versuch, mit ihnen zusammenzuarbeiten, führt dazu, uns zu schaden und wir haben diese Lektion zu oft gelernt, als dass wir sie weiter ignorieren können.

 

Eine Ideologie zu haben, setzt voraus, sich intensiv mit dem Thema der Ideologie auseinandergesetzt zu haben. Wenn ihr euch mit dem Staat beschäftigt habt und festgestellt habt, dass dieser irgendein Potenzial für irgendwas Gutes hat, bedeutet das, dass ihr offensichtlich Probleme damit habt, Informationen richtig auszuwerten. Das Versagen des Staates ist so umfassend, vielfältig und offensichtlich, dass es uns schwer fällt, zu glauben, dass irgendein vernünftiger Mensch die Existenz eines Staates rechtfertigen könnte. Dass ihr trotzdem fest an die Absurdität des Staates glaubt, zeigt uns nur, dass ihr hoffnungslos verloren seid.

 

Wenn wir libertäre also mit euch diskutieren, dann tun wir es nicht, um euch zu überzeugen. Wir tun es wegen den anderen, die möglicherweise dabei zusehen. Wir sehen darin die Möglichkeit, andere zu informieren und wenn ihr eine unbestreitbare Tatsache nach der anderen leugnet, macht ihr euch selbst so zum Affen, dass andere, die möglicherweise dabei zusehen, sich ein Bild von euch, euren Meinungen und euren Ideen machen können, um euch anschließend den Rücken zu kehren, anstatt euch zu unterstützen.

 

8. Wir versuchen nicht, Wahlen zu gewinnen

 

Jeder libertäre, der erzählt, dass er Wahlen gewinnen wolle, lügt. Entweder beim Versuch, die Wahlen zu gewinnen oder bei der Behauptung, libertär zu sein. Oder er ist komplett ahnungslos. Wir halten hingegen Wahlen für eine ungute Sache. Wir versuchen nicht, Wahlen zu gewinnen, sondern sie loszuwerden. Das Wesen des Staates besteht darin, falsche Versprechungen zu machen, um die Unterstützung der Leute zu erhalten, die dem Staat später zum Opfer fallen. Der Staat verspricht euch, euch vor dem schwarzen Mann zu schützen, er verspricht euch, eure wirtschaftlichen Probleme zu lösen, er verspricht euch, all eure Wünsche Realität werden zu lassen. Wir finden das vollkommen lächerlich. Wir wissen, dass das nicht funktionieren wird und wir wissen, dass die meisten Leute vollkommen darauf reinfallen werden, so dass wir bei einer Wahl ohnehin keine Chance hätten.

 

Libertäre sind Anarchisten, ob sie wollen oder nicht. Sogar jene, die denken, dass sie sich zur Wahl stellen können und dass, sofern sie gewählt werden, die Republik wieder aufleben lassen können, sind nichts weiter als nützliche Idioten. Sie machen Werbung für Anarchie zu den Zeiten in den Massenmedien, die normalerweise für den Staat reserviert sind. Das Ziel ist nicht, eure Wahlen zu gewinnen. Das Ziel ist es, eine Minderheit zu erreichen, die die Rechtmäßigkeit des Staates ablehnt und ausreichend groß ist, um ihn lahmzulegen. So gibt es absolut keinen Anreiz für uns, mit euch zusammenzuarbeiten und euch beim Kern eurer politischen Aktivitäten – eure Kandidaten zu unterstützen – auszuhelfen. Wir sagen: „Kein Kandidat ist gut genug für uns, egal wer sich zur Wahl stellt, wir werden ihn vom Thron stoßen, weil niemand das Recht hat, uns zu beherrschen.“

 

7. Wir hatten diese Diskussion schon hundertfach

 

Wenn ihr euch jemals mit den Werken größerer libertärer Theoretiker auseinandergesetzt hättet, dann würdet ihr uns die Fragen nicht stellen, die ihr uns ständig stellt. Ihr fragt „Wer baut die Straßen?” oder „Was ist mit der Verteidigung?”, ihr erzählt uns „Es gibt keine Utopie” und haltet uns viele andere wirklich ausgelutschte Argumente entgegen. Das zeigt uns, dass ihr nicht mal 10 Minuten eures armseeligen Lebens darauf verwendet habt, auch nur die kleinste Anstrengung zu unternehmen, euch über unsere Sichtweisen zu informieren.

In der Zwischenzeit widmen wir uns der Propaganda, die ihr ständig inhaliert, um sie zu entlarven. Wir schreiben Artikel, machen Videos und Audiobeiträge, die sehr genau erklären, was eure Politiker und Propagandisten tatsächlich sagen und warum dieses falsch ist.

 

Ihr beachtet nichts von diesen Inhalten, weil sie nicht aus „eurem Team“ kommen und jeder in „eurem Team“ wiederholt die gleiche Propaganda. Sobald wir wissen, zu welchem „Team“ ihr euch zuordnet, wissen wir bei jeder politischen Diskussion genau, was als Nächstes von euch kommt. Wir wissen bereits, was die passende Antwort auf eure Propaganda ist und wir wissen bereits, dass ihr irrational werdet, wenn wir euch antworten. Das ist enorm frustrierend, weil wir viel Energie reinstecken und die gleichen Argumente ewig wiederholen zu müssen, ist anstrengend. Vor allem, wenn sie nicht auf fruchtbaren Boden fallen.

 

6. Alle diese „Was-wäre-wenns“, die euch solche Sorgen bereiten – man nennt sie „Wahlmöglichkeiten“

 

Das Schöne an der Freiheit ist, dass die Menschen ihre eigenen Entscheidungen treffen können. Wir wissen nicht, warum ihr solche Probleme damit habt. Jedesmal, wenn ihr uns fragt „Was wäre wenn XYZ?“, dann haben wir tausende verschiedener Antworten, die wir euch geben können. Wenn euch die erste nicht gefällt, dann geben wir euch eine andere. Es kommt nur darauf an, dass ihr selbst die Entscheidung darüber treffen könnt, was ihr für richtig haltet.

 

Ihr seid so daran gewöhnt, dass der Staat für euch entscheiden soll, dass ihr offensichtlich bei jeder Art von Unsicherheit in Panik ausbrecht. Das Ironische daran ist, dass der Staat euch auch bisher noch nie Sicherheit gegeben hat. Auf der Welt herrscht Chaos, Regierungen haben im zurückliegenden Jahrhundert über 260 Millionen ihrer eigenen Bürger ermordet, die Kriege nicht mitgerechnet, und ihr rastet immer noch aus wegen Geschwindigkeitsbegrenzungen?

 

5. Wirtschaft kann nicht in weniger als 140 Zeichen vermittelt werden

 

Das Schöne am Internet ist: Es erlaubt uns, äußerst schnell mit vielen Menschen zu kommunizieren. Der Nachteil daran ist, dass diese Schnelligkeit den Eindruck erweckt, als dass es kaum Anstrengung erfordert, Antworten zu geben. Wenn ihr wirklich denkt, dass wir gebildet genug dafür sind, in eine Wahlkabine zu gehen, um zu entscheiden, wie die Geschicke der Welt gesteuert werden sollen und wer diese Aufgabe übernimmt, dann solltest du die Bereitschaft dazu haben, dich zuerst mit Ökonomie zu beschäftigen.

 

Die ganzen Diskussionen lassen sich auf die Ökonomie reduzieren. Eure Politiker und Propagandisten füttern eure Vorurteile, religiösen Ideen und Emotionen, weil das der einfachste Weg ist, euch dazu zu bringen, gegen eure eigenen Interessen zu handeln. Diese Taktiken ermöglichen es ihnen, in einer vereinfachten und übersimplifizierten Welt zu agieren. Um verstehen zu können, was mit dieser vereinfachten Weltsicht nicht stimmt, ist es unverzichtbar, zu verstehen, wie Menschen auf Anreize in einer Marktumgebung reagieren. Wir erstellen tausende Seiten von Text, unzählige Stunden von Video- und Audiomaterial, die das alles erklären. Wir können nur hoffen, dass ein paar Sachen davon auch ankommen werden und hoffen, dass ihr euch das durchlest, anhört oder anschaut. Aber das tut ihr einfach nicht, oder?

 

4. Wir sind schlauer als ihr

 

Die Triple Nine Society, eine Organisation, die nur den 0,1 Prozent der Menschen mit den höchsten IQs vorbehalten ist, hat eine Umfrage zur politischen Einstellung unter ihren Mitgliedern gemacht. Das Ergebnis überrascht uns nicht. Eine überwältigende Mehrheit der Mitglieder befürwortet die Legalisierung aller Drogen, der Prostitution und des Glücksspiels. Sie unterstützt das Recht, Waffen zu tragen und sie unterstützt freie Märkte. Sie spricht sich dagegen aus, dass sich der Staat in das Gesundheitssystem einmischt und ist gegen Einkommensteuer.

 

Der Staat ist Betrug und genau so wie bei anderen Betrügereien hängt er von der Einfältigkeit seiner Opfer ab. Wir fallen nicht auf ihn rein, aber ihr schon und eure Unterstützung dieses Systems schadet uns. Eure Dummheit bereitet uns im wahrsten Sinne des Wortes Schmerzen.

 

3. Unsere moralische Überlegungen sind in sich konsistent

 

Wir wissen, dass ihr einige ziemlich verdrehte Vorstellungen von Moral habt, die auf religiöse Doktrinen und andere altertümliche Texte zurückzuführen sind, aber Moral muss logisch konsistent sein. Wenn eure moralische Grundlage nicht universell angewendet werden kann, dann ergibt sie keinen Sinn.

 

Deshalb werden eure Politiker, religiösen Anführer und Propagandisten immer wieder dabei ertappt, wie sie Dinge tun, die gegen ihre eigenen Worte verstoßen. Priester werden beim Schwulensex erwischt, Sozialisten häufen große Vermögen an, die Befürworter von „Familienwerten” betrügen ihre Ehefrauen, Waffengegner befürworten die Ermordung von Millionen von Menschen. Deren moralische Grundlage ist inkonsistent und dadurch bedeutungslos. Und so gibt es für sie keinen Grund dafür, sich selbst daran zu halten.

 

Unsere moralische Grundlage besteht einfach nur darin, die Initiierung von Gewalt abzulehnen. So lange wir niemanden ausrauben, verprügeln, entführen oder ermorden, ist alles bester Ordnung. Das ist für die meisten Menschen sehr einfach, weil Gewalt uns nicht besonders anspricht – und deswegen wird man uns so gut wie nie Heuchelei unterstellen können.

 

2. Wir wollen nicht viel

 

Wenn ihr jemanden braucht, der euch ständig bedroht und euch herumkommandiert, dann ist das euer Problem. Wir empfehlen das zwar nicht, aber wenn ihr euch in einer staatsfreien Gesellschaft irgendwem unterwerfen wollt, dann ist das vollkommen in Ordnung. Vielleicht reden wir mit euch über die Vorteile der Freiheit, aber wir würden euch niemals zur Freiheit zwingen. Das Einzige, was wir sagen, ist, dass ihr kein Recht dazu habt, uns unter die Herrschaft der gleichen Autorität zu zwingen.

 

Im Gegensatz dazu wollt ihr unser Eigentum haben, uns in Kriege hineinzwingen, unsere Kinder „bilden” und unsere Unternehmen und persönlichen Beziehungen kontrollieren. Ihr habt diese äußerst seltsame Vorstellung in euren Köpfen, dass dieses Konzept des „Staates” daraus eine gute Sache machen soll. Aber in keinem anderen Bereich würdet ihr so etwas gesellschaftlich akzeptieren. Wir glauben nicht an den Staat und so betrachten wir ihn ebenso wie alle anderen Verrückten, die uns diese Dinge antun wollen. Ernsthaft, was soll der Mist? Lasst mich einfach nur in Ruhe.

 

1. Ihr greift immer auf Gewalt zurück

 

Höfliche Diskussionen um Staat und Politik zu führen, ist so gut wie unmöglich. Am Ende dieser Diskussionen ist es egal, wer recht hat und wer nicht. Die Mehrheit wird ihre miserablen Ideen allen anderen mit Gewalt aufzwingen. Stellt euch vor, das würde umgekehrt der Fall sein: Es würde mit einer Drohung beginnen, anstatt damit zu enden. Niemand wäre unter diesen Umständen höflich, Meinungsverschiedenheiten zum Ausdruck bringen.

 

Weil wir wissen, dass wir in der Minderheit sind und dass die Minderheit in der Demokratie immer betrogen und bedroht wird, sehen solche Diskussionen ebenso aus. Sie beginnen und enden mit der Androhung von Gewalt. Und so spricht die Tatsache, dass wir euch nicht einfach über den Haufen schießen, sehr für unsere Zivilisiertheit.

 

Ihr gebt uns absolut keine Alternative zu dieser Gewalt. Wir können uns nur zwischen der Gewalt entscheiden, die von euch ausgeht oder von irgendwem anderes. Ihr sagt uns: „Akzeptiert es oder verschwindet!” Oder: „Geht doch nach Somalia!”, so als hätte ich keinerlei Recht dazu, in meiner eigenen Heimat einfach in Ruhe gelassen zu werden. Tatsache ist, dass wir, sofern ihr uns die „Wahl“ zwischen Gewalt und Gewalt lasst, euch etwas davon zurückgeben werden und über Twitter ausgelacht zu werden, wird zu eurem geringsten Problem.

 

Kommentar auf unserer Facebook-Seite:

 

Edgar Roock:Ist der Beitrag mit Absicht so arrogant geschrieben? Wen wollt ihr damit erreichen?

 

Mark Herges: Zunächst wunderte ich mich auch über die „Erhabenheit“ in dem Text. Dann aber musste ich feststellen, dass es sich hierbei nicht um Arroganz handelt, sondern um das, was er im Titel schon sagt: „Warum Libertäre manchmal nicht nett zu euch sind.“

Denn was geschieht denn wirklich, wenn man den Text liest?

Ist es Arroganz des Autors oder vielleicht eher die eigene Arroganz, die sich in diesen kernigen Worten verletzt fühlt?

Ich persönlich stellte fest, dass der Text mich (trotz anarchischer Einstellung) an der eigenen Nase packen kann. Denn faktisch ist dem Text nichts entgegen zu setzen….zumindest für jene, die den Empfehlungen, sich mit libertären Haltungen zu beschäftigen, folgen konnten. Eine Kritik an den damit verbundenen (und berechtigten) Emotionen des Autors steht niemandem zu. Kritisiert man dennoch den „Ton“ oder die „Art“ des Textes, ohne faktische Einwände zu haben, dann darf man sich die Frage stellen, wie weit man seine libertären/anarchischen Gedanken zu Ende gedacht hat oder ob man es überhaupt bis zum Kern verstanden hatte.

Interessanter Text! Provokant und in sich stimmig. Wird vielen sicherlich bitter auf der Zunge schmecken.

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Kritisiert man dennoch den „Ton“ oder die „Art“ des Textes,

Das ist aber notwendig, wenn man mit mehr als 90% der Menschen kommunizieren möchte. Wie in dem Text richtig erkannt wurde interessieren sich die meisten Menschen nicht für Fakten, die muß man in "ihrer" Sprache überzeugen.

 

Aber auf diese Art werden aggressive Libertäre immer eine unbedeutende Minderheit bleiben (zumindest für die nächsten 10000 Jahre, wie ich die Entwicklung der Menschheit einschätze). Hat auch was für sich.

 

Grüße von einem Links-Liberalen

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