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Energiepreise


Aktienspekulaant

Empfohlene Beiträge

5 hours ago, Chantal Krüger II said:

Warum, weil du dann die Lagerhaltung vor Ort hast, die teilweise teuerer ist, als die Logistik mit dem Containerschiff.

Zu dem Thema - Lagerkosten vs. Transportkosten - hat fefe im September 2021 einen interessanten Leserbrief bekommen (https://blog.fefe.de/?ts=9fb5b288😞


"ich arbeite bei einem internationalen Logistikkonzern mit mehreren tausend LKWs und kann hier vielleicht einen Bogen zu den Einwürfen spannen, dass manche hier Probleme haben überhaupt Speditionsdienstleistungen (LKWs) beanspruchen zu können.

Mein Arbeitgeber ist ziemlich tief in der Kontraktlogistik, wir machen für Firmen z.b. die komplette Lagerhaltung, Versandabwicklung usw. also einen recht großen Teil des Supply-Chain-Management. Z.b. hängen wir da bei unseren Kunden direkt in der Auftragsverwaltung mit unserer IT drinnen und beliefern die Just-In-Time mit den nötigen Teilen für deren Produktion, viele Kunden haben die komplette Lagerfläche zu uns Ausgelagert und wir halten je nach Kundenwunsch X Stück pro Artikel in unseren Lagern vor welche schon seit Monaten aus allen Nähten platzen.

Nun zu der eigentlichen Perversion und etwas "insight" zu solchen Geschäften.

Kein einziger unserer LKWs fährt irgendwo leer hin um etwas aufzuladen um dann halbgefüllt irgendwo wieder abzuladen. Wir sehen LKWs als rollende Lagerfläche und haben ziemlich ausgeklügelte Systeme damit ein LKW immer voll ist. Bevor ein LKW also halb gefüllt irgendwo hinfährt, befüllen wir die andere hälfte des LKWs mit Lagerbestand und kutschieren den "sinnlos" in der Weltgeschichte herum. Warum tun wir das? Bis zu einem gewissen Füllstand eines LKW mit Lagergut (variiert je nach Strecke/Dauer) ist der m²-Preis im "rollenden Lager" günstiger, als neue Lagerflächen zu kaufen. Ein Großteil unserer LKW-Flotte fährt bereits mit über 70 % Lagergut, heißt im Umkehrschluss, dass wir nur noch 30 % der Fläche pro LKW mit eigentlichen Speditionsaufgaben beschicken können, im Normalfall ist das Verhältnis eigentlich genau umgedreht und wir haben nach oben wohl immer noch Luft um noch mehr Lagergut profitabel in die LKWs "auszulagern", einer der Haupttreiber ist der immer weiter steigende m²-Preis für Boden in Mitteleuropa, daher verlegen wir immer mehr Lagerfläche in Billigländer der EU und zirkulieren dann mit den LKWs den Lagerbestand zu den Lagern nahe am Kunden in Mitteleuropa.

In Anbetracht der Klimakatastrophe ist das natürlich furchtbar. Verkürzt gesagt kann man behaupten, dass wir 70 % unseres hauseigenen LKW-Verkehrs und dessen Abgase der Allgemeinheit aufbürden, weil uns die Rollenden Lager trotz der Verschmutzung billiger kommen als neue Lagerflächen zu kaufen. Das ist Peak Kapitalismus und erklärt auch warum es zur zeit schwer ist einen LKW aufzutreiben, denn wir sind bei weitem nicht die einzigen Logistiker die das machen. Wenn du also das nächste mal einen LKW auf der Autobahn siehst kannst du davon ausgehen, dass der Großteil der Fracht überhaupt nicht dort hin muss, wo der LKW gerade hinfährt."

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vor 7 Stunden schrieb PeWi:

Zu dem Thema - Lagerkosten vs. Transportkosten - hat fefe im September 2021 einen interessanten Leserbrief bekommen (https://blog.fefe.de/?ts=9fb5b288😞

...

IMHO ein Fall für einen Fake Check, Lagerfläche mag teurer geworden sein aber IMHO nicht so teuer das es ein lohnendes Geschäft ist die auf einen LKW auszulagern.

Grade mal kurz recherchiert:  Die Miete einer modernen Lagerhalle (Neubau Logistikhalle) knapp südlich von Berlin mit quasi direkter Anbindung an den Berliner Ring kostet gerade einmal 4,6 € Miete pro m².

https://www.immobilienscout24.de/expose/114115447?referrer=com_otp_search&searchGeoPath=%2Fde%2Fbrandenburg&searchId=1649f80e-f5d3-3bf8-9bd0-d55ec88f4239#/

Aber klar, ist garantiert billiger die Waren permanent im LKW um herzufahren, den Diesel gibt es zz. ja praktisch geschenkt und die LKW-Fläche ist ja auch umsonst, da für nichts anderes nutzbar.  Deshalb immer nur 30% der Ladefläche für den Transport verwenden, ein Erfolgskonzept.

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vor 10 Stunden schrieb Aktienspekulaant:

Will nochmal auf diese "Pullover-Aussage" von Schäuble zurückkommen. Und auch auf den "Waschlappen-Hinweis" von H. Kretschmann: Mit Verlaub, ich finde diese Hinweise etwas befremdlich und ziemlich old-school oder aus der Zeit gefallen.

Stimmt.

vor 10 Stunden schrieb Aktienspekulaant:

Die hatte auch solche Ratschläge parat, die größtenteils auch richtig waren oder sind.

Wenn die Ratschläge richtig "sind" und du sie lediglich befremdlich "findest", bist du leider nur zu verwöhnt - dir ist das jedoch bewusst - im Gegensatz zu anderen.

vor 10 Stunden schrieb Aktienspekulaant:

Aber die Zeiten sollten sich geändert haben: Wir rühmen uns, die führende Wirtschaftsnation in Europa zu sein, unsere Heizungssysteme sind größtenteils High-End Geräte, die energetisch optimiert sind (meine jedenfalls), wir reden von künstlicher Intelligenz, die Menschheit plant, auf den Mars zu fliegen und vieles mehr.

Und dann kommt da ein Russe, dreht uns den Gashahn zu und wir müssen mit weniger Energie haushalten.

That's life.

Und das Leben besteht nunmal aus Anpassungen und nicht aus Beständigkeit.

vor 10 Stunden schrieb Aktienspekulaant:

Aber wenn unseren Politikern nichts anderes einfällt, als Omas Ratschläge rauszukramen.... Da muß mehr kommen. Das ist defintiv zu wenig. Was und  wie? Ich habe keine Ahnung......leider.

Gefühlt muss mehr kommen, klar - das fordern wir Wähler. Und wenn nix kommt, wählen wir diejenigen, die uns mehr versprechen.

Das gab's schon einmal in der Geschichte Deutschlands. Erst die fette Inflation, dann waren die Nazis sm Ruder. Da "kam auch mehr" und die Menschen fanden das gut, sie stoppten den Wahnsinn nicht.

Und es lag alles in Schutt und Asche.

Schaffen wir es dieses Mal uns alle etwas zurück zu nehmen und eine oder zwei Pullis anzuziehen? 

 

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vor 44 Minuten schrieb groocer:

IMHO ein Fall für einen Fake Check, Lagerfläche mag teurer geworden sein aber IMHO nicht so teuer das es ein lohnendes Geschäft ist die auf einen LKW auszulagern.

Grade mal kurz recherchiert:  Die Miete einer modernen Lagerhalle (Neubau Logistikhalle) knapp südlich von Berlin mit quasi direkter Anbindung an den Berliner Ring kostet gerade einmal 4,6 € Miete pro m².

https://www.immobilienscout24.de/expose/114115447?referrer=com_otp_search&searchGeoPath=%2Fde%2Fbrandenburg&searchId=1649f80e-f5d3-3bf8-9bd0-d55ec88f4239#/

Aber klar, ist garantiert billiger die Waren permanent im LKW um herzufahren, den Diesel gibt es zz. ja praktisch geschenkt und die LKW-Fläche ist ja auch umsonst, da für nichts anderes nutzbar.  Deshalb immer nur 30% der Ladefläche für den Transport verwenden, ein Erfolgskonzept.

👍

Die Anwendung gesunden Menschenverstandes hilft.👍

Ein voll beladener Sattelzug mit 25 to Zuladung (33 Paletten/1 Palette=0.96 qm) verbraucht durchschnittlich (natürlich vom Ladungsgewicht abhänging) etwa 10 Liter/100 km mehr, als unbeladen. Also 0,3 L pro Palette oder ca. 60 Cent netto.

Der von dir recherchierte Mietzins ist realistisch und somit ist diese vermeintliche Effizienz mehr als fragwürdig.

"Das unnötige Fahren" von Lagerware würde ich also generell ausschliessen.

Das Be- und Entladen kostet auch Ressourcen und beinhaltet das Umschlagsrisiko von Schäden.

Vor allem wird es beim Unfallschaden an der Fracht maximal spannend, wie dem Kundem erklärt wird, was seine Lagerware 150 km vom Lagerstandort entfernt heute so gemacht hat..

Das leere Auflieger als Zwischenlager genutzt werden, ist absolut usus, die werden dann aber nicht bewegt, sondern i. d. R. auf gesichertem Werksgelände geparkt.

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vor 10 Stunden schrieb PeWi:

Kein einziger unserer LKWs fährt irgendwo leer hin um etwas aufzuladen um dann halbgefüllt irgendwo wieder abzuladen. Wir sehen LKWs als rollende Lagerfläche und haben ziemlich ausgeklügelte Systeme damit ein LKW immer voll ist.

Das schreit geradezu nach einem Faktencheck.

Quelle 1: https://www.abgeordnetenwatch.de/profile/christoph-ploss/fragen-antworten/wieso-ist-es-billiger-lkws-als-rollende-lagerflaeche-einzusetzen-stadt-ein-ordentliches-lager-zu-halten
Aha - scheint schonmal irgendwie real zu sein - die Antwort des Politikers halte ich für absolut am Thema vorbei, aber das soll hier nicht das Thema sein.

Quelle 2: https://spedition-dirk-vollmer.de/serviceleistungen/lager
Auch hier ist die Rede von "rollenden Lagern. (logisch, denn das war der Suchbegriff nach dem ich gesucht habe), aber nicht im Kontext dieses Zitats:

vor 10 Stunden schrieb PeWi:

Bevor ein LKW also halb gefüllt irgendwo hinfährt, befüllen wir die andere hälfte des LKWs mit Lagerbestand und kutschieren den "sinnlos" in der Weltgeschichte herum. Warum tun wir das? Bis zu einem gewissen Füllstand eines LKW mit Lagergut (variiert je nach Strecke/Dauer) ist der m²-Preis im "rollenden Lager" günstiger, als neue Lagerflächen zu kaufen. Ein Großteil unserer LKW-Flotte fährt bereits mit über 70 % Lagergut,

Und genau darum geht es mir.

Quelle 3: https://www.n-tv.de/mediathek/videos/panorama/Als-Lager-missbrauchte-Lkw-gefaehrden-Leben-article21200775.html
Interessant dabei: Bei Minute 00:38: "Es steht durch den Wettbewerb aus dem Osten Laderaum zur Verfügung, der ist billiger als jedes Lager"

Ja, so macht das natürlich Sinn: Wir haben deutsche LKW-Trailer, die nur rumstehen und die werden nun als Lagerflächen genutzt. Der Spediteur sagt nicht, dass diese Trailer durch die Gegend gefahren werden.

Quelle 4: https://www.focus.de/finanzen/news/geringe-loehne-miese-arbeitsbedingungen-hunderttausende-fahrer-fehlen-lkw-hersteller-bekommen-krise-jetzt-zu-spueren_id_136583612.html
Wenn wir einen Mangel an LKW-Fahrern haben, wäre es doch grob dämlich die wenigen Fahrer, die wir noch haben damit zu beschäftigen, die Waren durch die Gegend zu fahren.

Aber es geht ja lediglich um einen "Teil" der Ladung, die spazieren gefahren werden soll.

Quelle 5: Trend zum rollenden Lager: Speditionen im Strukturwandel - wp.de
Leider ist nur ein Teil über Bing kostenfrei lesbar: "Im Speditionsalltag sieht dies zum Beispiel so aus, dass Gössling für Industriebetriebe quasi ein rollendes Lager unterhält. „Wir fahren Betriebe mehrmals täglich an, bringen Material und Halbfertigprodukte zur Weiterverarbeitung bzw. holen Ware bzw. Halbfertigprodukte zum zwischenzeitlichen Einlagern ab“, beschreibt Hubertus Gössling den schon fortgeschrittenen Trend in der Industrie, das Lager auf die Straße zu verlegen und sich dann bei der Fertigung „just in time ..."
Aha, so kommen wir der Sache näher und das wird nun für alle auch verständlich:

Die Logistikketten werden immer mehr optimiert, Fertigungsbetriebe unterhalten selber immer kleinere Warenausgangslager und immer kleinere Wareneingangslager, denn Lagerfläche bringt keinen Ertrag und kostet nur Geld. Diese Fläche wird besser für Produktionskapazitäten genutzt.
Somit wird in logischer Konsequenz die Strecke von den einzelnen Unterlieferenten zum Hauptlieferanten als "rollendes Lager" genutzt.

Hierbei geht es also darum, dass die Spedition mit einem Trailer zum Unterlieferanten fährt, diesen dort nicht befüllt während der Fahrer wartet sondern der Fahrer stellt den leeren Trailer ab und nimmt den vollen Trailer mit um ihn dann zum Hauptlieferanten zu fahren. Beim Hauptlieferanten wird dann der volle Trailer erstmal abgestellt und ein leerer Trailer wieder mitgenommen - oder ein voller mit den Endprodukten.

Auch hier wird beim Hauptlieferanten im "rollenden Lager" gelagert. Aber es wird nicht bewegt und steht nicht auf Rastplätzen auf der Autobahn mitsamt Zugmaschine und Fahrer herum.

Quelle 6: https://www.lean-production-expert.de/7-verschwendungsarten
Die Verschwendungsarten befassen sich intensiv mit Lagerhaltung, Bewegung und ähnlichen Themen. Daher ist es besser das was sich im LKW befindet eben nicht erst rauszuholen und einzulagern sondern es einfach drin zu lassen bis es benötigt wird.

Und so sehen die "rollenden Lager" dann in echt aus:
Porsche: https://www.google.de/maps/search/porsch+leipzig/@51.405388,12.2927392,150m/data=!3m1!1e3
Volkswagen: https://www.google.de/maps/place/Volkswagenwerk,+38440+Wolfsburg/@52.4370848,10.7621747,219m/data=!3m1!1e3!4m5!3m4!1s0x47af93043ca2e28f:0xa8b40176d8d99119!8m2!3d52.4356952!4d10.7694674

Quelle 7: http://www.wirtschaftslexikon24.com/d/just-in-time-produktion/just-in-time-produktion.htm
Schön zu sehen, dass offenbar das "rollende Lager" missverstanden wurde.

Das eigentliche Problem für die Logistikbranche sind die Lenk- und Pausenzeiten der Fahrer.

Im Idealfall fährt ein Fahrer in Köln los, fährt dann seine Lenkzeit und macht Pause indem er den LKW an einen Fahrer übergibt, der seine Lenkpause erreicht hat. Er wechselt auf den Rasthof der anderen Autobahnseite und übernimmt dann einen LKW der Gegenrichtung, der zu seinem Ausgangsort zurück fährt. Auf diese Weise blockiert der LKW keine raren Parkflächen und kommt eher am Ziel an. Ebenso ist der Fahrer nach seiner Schicht wieder zu Hause.

Derzeit arbeitet die Logistikbranche bereits an diesem Konzept, scheitert jedoch daran, dass es derart viele Logistikunternehmen gibt, die sich um die besten Touren prügeln, die mit ihrer aktuellen Tourenplanung zusammen passen. Deutlich mehr Zusammenarbeit und der Möglichkeit, dass Fahrer entweder die Zugmaschinen anderer Fahrer übernehmen oder den Trailer abhängen und übernehmen, sind da deutlich sinnvoller.

Besser wäre es natürlich auch, wenn die Logistikunternehmen nicht gesamte Touren planen sondern lediglich die Lenkzeitabschnitte planen. Am Ende der Lenkzeit ist die Tour dann beendet und am Ende der Lenkpause beginnt eine neue Tour mit einem der Trailer, die zwischenzeitlich an dem Parkplatz angekommen und abgehangen wurden - in der Gegenrichtung oder wo auch immer der Fahrer bereit ist hin zu fahren - auch das lässt sich wunderbar dezentralisieren.

Warum muss denn jeder Fahrer zentral gesteuert werden? Er sieht welche Touren für ihn lukrativ sind und nimmt die lukrativste Tour an. Manche Trailer stehen dann etwas länger wenn der Empfänger nicht bereit ist mehr für den Transport zu bezahlen.

Es würden sich dadurch Hubs in Deutschland bilden, denn "wo" jemand am Ende seiner Tour den Trailer abstellt, wirkt sich auf den Bonus des Fahrers aus - stellt er den Trailer in einem abgelegenen Ort ab, dann muss er eventuell noch einen Malus zahlen, den dann ein Fahrer bekommt, der den Trailer von dort aus mit nimmt.

Es gibt soooo viele Möglichkeiten die Logistik schneller, schlanker und fairer zu gestalten - aber auch das braucht noch eine ganze Weile.

 

Edit: Belege für das "sinnlose" Herumfahren von Waren habe ich nicht finden können.

Bearbeitet von Jokin
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vor 12 Stunden schrieb Latest:

So. Was ist jetzt mit der Ölpreisbremse?

Noch ist meine Wärmepumpe mangels Lieferfähigkeit nicht installiert und ich gehöre zu den 25 % Ölheizern im Land.

Muss man da zum Zwecke der Gleichbehandlung vor das BVG?

Du gehörst leider zu einer Minderheit, dafür interessiert sich unser politisches System nicht sonderlich.

Deine Gemeinschaft trägt potenziell weniger dazu bei, der jeweiligen Partei, alle 4 Jahre eine Legitimierung zu einer Position weiter vorne an den Trögen zu ermöglichen.

 

vor 2 Stunden schrieb Jokin:

Gefühlt muss mehr kommen, klar - das fordern wir Wähler. Und wenn nix kommt, wählen wir diejenigen, die uns mehr versprechen.

Das passiert leider auch ohne Krise und Menschenfänger.

 

Hierzu mal wieder ein schönes Zitat:

Selbst diejenigen, die einen bestimmten Politiker oder eine bestimmte Partei ablehnen oder anprangern, tun dies fast immer nur, um einen anderen, andersartigen, aber ebenso absurden und verwirrten Politiker oder eine andere Partei vorzuschlagen oder zu bejubeln.

Prof. Dr. Hans-Hermann Hoppe

 

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vor 36 Minuten schrieb Jokin:

 

Das eigentliche Problem für die Logistikbranche sind die Lenk- und Pausenzeiten der Fahrer.

Im Idealfall fährt ein Fahrer in Köln los, fährt dann seine Lenkzeit und macht Pause indem er den LKW an einen Fahrer übergibt, der seine Lenkpause erreicht hat. Er wechselt auf den Rasthof der anderen Autobahnseite und übernimmt dann einen LKW der Gegenrichtung, der zu seinem Ausgangsort zurück fährt. Auf diese Weise blockiert der LKW keine raren Parkflächen und kommt eher am Ziel an. Ebenso ist der Fahrer nach seiner Schicht wieder zu Hause.

Derzeit arbeitet die Logistikbranche bereits an diesem Konzept, scheitert jedoch daran, dass es derart viele Logistikunternehmen gibt, die sich um die besten Touren prügeln, die mit ihrer aktuellen Tourenplanung zusammen passen. Deutlich mehr Zusammenarbeit und der Möglichkeit, dass Fahrer entweder die Zugmaschinen anderer Fahrer übernehmen oder den Trailer abhängen und übernehmen, sind da deutlich sinnvoller.

Besser wäre es natürlich auch, wenn die Logistikunternehmen nicht gesamte Touren planen sondern lediglich die Lenkzeitabschnitte planen. Am Ende der Lenkzeit ist die Tour dann beendet und am Ende der Lenkpause beginnt eine neue Tour mit einem der Trailer, die zwischenzeitlich an dem Parkplatz angekommen und abgehangen wurden - in der Gegenrichtung oder wo auch immer der Fahrer bereit ist hin zu fahren - auch das lässt sich wunderbar dezentralisieren.

Warum muss denn jeder Fahrer zentral gesteuert werden? Er sieht welche Touren für ihn lukrativ sind und nimmt die lukrativste Tour an. Manche Trailer stehen dann etwas länger wenn der Empfänger nicht bereit ist mehr für den Transport zu bezahlen.

Es würden sich dadurch Hubs in Deutschland bilden, denn "wo" jemand am Ende seiner Tour den Trailer abstellt, wirkt sich auf den Bonus des Fahrers aus - stellt er den Trailer in einem abgelegenen Ort ab, dann muss er eventuell noch einen Malus zahlen, den dann ein Fahrer bekommt, der den Trailer von dort aus mit nimmt.

Es gibt soooo viele Möglichkeiten die Logistik schneller, schlanker und fairer zu gestalten - aber auch das braucht noch eine ganze Weile.

 

Edit: Belege für das "sinnlose" Herumfahren von Waren habe ich nicht finden können.

Ja, eine ganz wundervolle, aber leider unrealistische Theorie.

Einer der ersten Lehrsätze der Verkehrswirtschaftslehre, den entsprechend Studierende inhalieren, ist die "fehlende Parität der Verkehrsströme"

Ein solcher, von dir angedachter und in Regelverkehren auch teilweise zum Einsatz kommender Begegnungsverkehr, ist die absolute Ausnahme des Machbaren.

Logistiker sind absolute Dienstleister und liefern JIT/JIS, eng getaktet und oftmals mit Malusregeln belegt, zum Wunschzeitpunkt des Auftraggebers.

(unflexibler Faktor "Zeit")

die o. g. Parität der Verkehrsströme gibt es nicht. Bedeutet, nicht jeder Fracht von Köln nach Münster, steht eine Fracht gegenüber, von Münster nach Köln. Erklärt sich beim genaueren Betrachten selbst. Ein im Umland ansässiger Automobilzulieferer beliefert stündlich von seinem angenommenen Standort (Industriegebiet, 25.000 Einwohner) mit einem FTL einen Hersteller in der 160 km entfernten Millionstadt. 

Wo sollen jetzt die Gegenströme herkommen und hin?

"unflexibler Faktor "Raum")

Hinzu kommen Marktgesetze, die von dir angesprochenen Lenkzeiten, Fahrerverknappung, u.s.w.

Angestellte Fahrer werden in der Regel von ihrem Arbeitgeber gesteuert und das behält der sich vermutlich auch vor 😉

Das angerissene Prinzip findet in abgewandelter Form statt.

Rückladungen werden oftmals über Frachtbörsen wie Timocom und Co. aqkuiriert. Der Spediteur nimmt einen Umweg, einen zeitlichen Verlust und Mehrkosten in Kauf, wenn dir Fracht ausreichend bepreist wird. Subunternehmer machen das i. d. R. selbst um sich wirtschaftlich zu optimieren.

Welche großen Potentiale in der Logistik noch so erahnt werden, würde mich sehr interessieren. Ich unterstelle, diese steile These beruht auf einem oberflächlichem Blick von Außen in die Thematik. Digitale Prozessoptimierung ist in der Logistik mit am weitesten vorangetrieben. Potentiale sind nach aktuellem Stand nahezu komplett gehoben, da kitzelt keiner mehr durch einen genialen Einfall mal eben 5 oder 10% Effizienz raus

 

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vor 6 Minuten schrieb mike_grh:

Du gehörst leider zu einer Minderheit, dafür interessiert sich unser politisches System nicht sonderlich.

Deine Gemeinschaft trägt potenziell weniger dazu bei, der jeweiligen Partei, alle 4 Jahre eine Legitimierung zu einer Position weiter vorne an den Trögen zu ermöglichen.

 

Das passiert leider auch ohne Krise und Menschenfänger.

 

 

Naja, 25 Prozent Marktanteil....das ist in Niedersachsen fast die gesamte Wählerschaft der Siegerpartei 😉

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3 hours ago, groocer said:

IMHO ein Fall für einen Fake Check, Lagerfläche mag teurer geworden sein aber IMHO nicht so teuer das es ein lohnendes Geschäft ist die auf einen LKW auszulagern.

Grade mal kurz recherchiert:  Die Miete einer modernen Lagerhalle (Neubau Logistikhalle) knapp südlich von Berlin mit quasi direkter Anbindung an den Berliner Ring kostet gerade einmal 4,6 € Miete pro m².

IMHO macht du es dir ein bisschen einfach.

Das Berliner Umland ist sicherlich günstiger als das Stuttgarter oder Münchner Umland. Ohne zu wissen, wo die Kunden des Leserbriefschreibers sitzen, kann man das nicht seriös einordnen.

Zusätzlich schreibt er: "[...] verlegen wir immer mehr Lagerfläche in Billigländer der EU und zirkulieren dann mit den LKWs den Lagerbestand zu den Lagern nahe am Kunden in Mitteleuropa." Dort ist es sicherlich noch günstiger als dein Beispiel aus der Nähe zu Berlin. Gut möglich, dass bei weiter entfernten Lagern der "Cache" (Teile im LKW) ein bisschen größer sein muss, um Fluktuationen besser im Griff zu haben.

3 hours ago, groocer said:

den Diesel gibt es zz. ja praktisch geschenkt

Wie extra dazugeschrieben, war der Leserbrief vom September 2021 - da war der Diesel noch deutlich günstiger. Ich nehme das einfach als interessanten Datenpunkt aus dem Sommer 2021 mit begrenzter Glaubwürdigkeit.


Allgemein: Bei solchen Geschichten (quasi-anonyme Leserbriefschreiber) würde ich mich gar nicht darauf festlegen, dass das definitiv stimmen muss oder definitiv falsch sein muss (also keine Schwarz-Weiß-Einschätzung). Ich behalte das als Möglichkeit im Kopf, die abhängig von weiteren Indizien glaubwürdiger oder unglaubwürdiger wird.

Bearbeitet von PeWi
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vor 4 Stunden schrieb Jokin:

as zurück zu nehmen und eine oder zwei Pullis anzuziehen? 

 

Die Probleme sind viel größer als die von SChäuble propagierten "zwei Pullis". Zeigt aber auch, warum dieses Land in diesem Schlamassel sitzt, indem es auch ist.
20 Jahre lang wurde verharmlost, ignoriert und sich  blauäugig wirklich alles schön geredet. Und die Wähler wollten/wollen es so. Jetzt kommt die Rechnung.


- im August lagen die Erzeugerpreise in der Wirtschaft 45,8% über dem Vorjahr. --> Der Peak der Inflation erwarten Experten im Dezember. Weitergeben der Preise: unmöglich.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/152226/umfrage/entwicklung-der-erzeugerpreise-in-deutschland/

- Die Insolvenzwelle wegen den Energiepreisen (die auch von einigen Usern hier noch vor Wochen belächelt wurde) schlägt nun voll durch (und das ist erst der Anfang):
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/firmenpleiten-insolvenzen-september-101.html

- die Energiewende und irrationale Energiepolitik reißt das Land in eine Rezession (IWF sagt eine -0,3% Rezession für Deutschland voraus, während in Frankreich +0,4% erwartet wird). 

_ Ausland, Wirtschafts- und Unternehmensverbände, Energieexperten und sogar Greta Thunberg: Alle fordern die AKWs weiterlaufen zu lassen. Die einzigen die sich weigern: Die Grünen und deren Sympathisanten, die den ernst der Lage einfach nicht kapieren wollen.
https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/thunberg-akw-atomkraft-deutschland-kernenergie-100.html

- Die Kommunen sind am Ende, Wirtschaftsrat warnt das der Zustrom von Migranten / Asylanten nicht bewältigt werden kann.
Dennoch wollen die Grünen die von Nancy Faeser beschlossenen Grenzkontrollen zur Limitierung der illegalen Einwanderung nicht. Im Gegensatz zum Vorjahr haben die Asylanträge von Menschen NICHT aus der Ukraine um 35% zugenommen. 
https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/fluechtlinge-2267.html


Das muss man sich also mal auf der Zunge zergehen lassen: Trotz dieser Gemengelage gibt es in der Bundesregierung eine Partei die sich vehement weigert den Ernst der Lage zu verstehen und ALLES zu unternehmen um die Probleme abzufedern.

Extremismus ist immer die Folge von Fehlentscheidungen. Wenn viele Menschen Probleme haben, die von der Politik nicht angegangen wird. Mit Apelle und moralische Popanz wird keine Demokratie gesichert, nur mir Problemlösungen. Und da sehe ich bei dieser BuRe schwarz.

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vor 14 Minuten schrieb bartio:

- im August lagen die Erzeugerpreise in der Wirtschaft 45,8% über dem Vorjahr. --> Der Peak der Inflation erwarten Experten im Dezember. Weitergeben der Preise: unmöglich.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/152226/umfrage/entwicklung-der-erzeugerpreise-in-deutschland/

- Die Insolvenzwelle wegen den Energiepreisen (die auch von einigen Usern hier noch vor Wochen belächelt wurde) schlägt nun voll durch (und das ist erst der Anfang):
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/firmenpleiten-insolvenzen-september-101.html
 

Und auch hier wie in anderen Branchen: es überleben die Großkonzerne, die das mit fiktivem Geld überbrücken, die Preise einfach untenhalten trotz Minusgeschäft und danach dann die kleineren vom Markt gedrängt haben. Auch Teil des 'Cellar Boxing' welches ich in Bezug auf Hedgefonds und Aktien schonmal erwähnt habe. Jokin feiert das ab, weils besser skaliert, "es nun mal so ist", vergisst aber die Resilienz eines breiteren Systems. Hat man gut in der Holzkrise letztes Jahr gesehen, dass nicht das Holz gefehlt hat, sondern die Sägewerke. Die kleinen gibts alle nicht mehr. Nur noch Großkonzernsägewerke... Wusste bis dahin auch nicht dass sowas exisitert.

Auf in die Zukunft der Konzerne! Endlich mal Shadow Run Atmosphäre in real life genießen.

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vor 2 Stunden schrieb James Hodlen:

Ist das eine Frage an die 99% oder die 1%?

Ich glaube nicht, dass die 99% diesen Kreis freiwillig durchbrechen, solange es die 1% nicht machen. Du?

Da musste ich gerade selber mal nachschauen: https://www.boeckler.de/de/boeckler-impuls-wie-sind-die-vermoegen-in-deutschland-verteilt-3579.htm

Tatsache ... man braucht nur mehr als ein Vermögen von 722.000 Euro um zum reichsten 5% zu gehören, das ist ja gar nicht soo viel. 

Und ja, ich trage einen oder auch zwei Pullis wenn ich morgens im Wintergarten sitze und auf's weite Land rausschaue :D 

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vor 29 Minuten schrieb bartio:

20 Jahre lang wurde verharmlost, ignoriert und sich  blauäugig wirklich alles schön geredet.

Persönliche Wahrnehmung, aber ok.

vor 29 Minuten schrieb bartio:

Weitergeben der Preise: unmöglich.

Wir werden es sehen.

vor 30 Minuten schrieb bartio:

Die Insolvenzwelle wegen den Energiepreisen (die auch von einigen Usern hier noch vor Wochen belächelt wurde) schlägt nun voll durch (und das ist erst der Anfang):

"Grund sind auch die hohen Energiekosten" steht da. 

Du verdrehst gern Sachverhalte zu deinen Gunsten?

... dass viele Firmen sich immer wieder auf Pump refinanzierten und lediglich die Zinszahlungen aufbringen mussten, ignorierst du? 
https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/banken/unternehmensfinanzierung-doppelter-zinsschock-fuer-firmenkredite-hoechster-anstieg-seit-20-jahren/28233566.html

Dadurch werden zahlreiche Zombiefirmen aus dem Markt gespült und das ist gut so. Die Folge dessen ist natürlich, dass diese Firmen ihre Waren nicht mehr unter den Herstellungskosten der Wettbewerber anbieten und sich somit auch wieder eine wettbewerbsfähige Marktwirtschaft bilden kann. Und vollkommen logisch: Das führt zu höheren Preisen - gefällt nicht jedem, gibt auch wieder Downvotes für mich von den Vögeln, die keine Ahnung von Marktwirtschaft haben, aber ok 🙂

vor 35 Minuten schrieb bartio:

die Energiewende und irrationale Energiepolitik reißt das Land in eine Rezession

Ich bin exakt entgegengesetzter Meinung: Genau die Energiewende verschafft uns den Zugang zu langfristig günstiger Energie über kurzfristige Investitionen. Und genau das wird uns in einigen Jahren einen erheblichen Wettbewerbsvorteil verschaffen.

vor 37 Minuten schrieb bartio:

Die Kommunen sind am Ende

Das sind sie angeblich schon seit vielen Jahren und sie werden auch in einigen Jahren "am Ende" sein.

Billige Polemik. Mehr nicht.

vor 37 Minuten schrieb bartio:

Dennoch wollen die Grünen die von Nancy Faeser beschlossenen Grenzkontrollen zur Limitierung der illegalen Einwanderung nicht.

"beschlossen"? Ich sehe nur "angekündigt" und "Vorhaben".
"nicht wollen"? ... Ich sehe nur "kritisieren".

Du verdrehst schon wieder gern?!?

https://www.deutschlandfunk.de/gruene-kritisieren-innenministerin-faeser-wegen-grenzkontrollen-100.html

Damit würde gegen den Koalitionsvertrag verstoßen werden.

Wozu macht man denn Verträge wenn sie einfach so vom Tisch gewischt werden?

Faktencheck: https://bmi.gv.at/news.aspx?id=4E6B496F55567A536665413D
... von Januar 2022 bis Mai 2022 wurden 1.500 illegale Flüchtlinge entdeckt. Hochgerechnet auf das Jahr sind das weniger als 4.000

Faktencheck: https://www.bamf.de/DE/Themen/Statistik/statistik-node.html
... von Januar 2022 bis September 2022 wurden ca. 21.000 Asylanträge entschieden. Hochgerechnet sind das also deutlich mehr als 30.000

Welchen Effekt gegen "Überlastung des Systems" haben also diese Grenzkontrollen?!?

 

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vor einer Stunde schrieb Jokin:

Da musste ich gerade selber mal nachschauen: https://www.boeckler.de/de/boeckler-impuls-wie-sind-die-vermoegen-in-deutschland-verteilt-3579.htm

Tatsache ... man braucht nur mehr als ein Vermögen von 722.000 Euro um zum reichsten 5% zu gehören, das ist ja gar nicht soo viel. 

Und ja, ich trage einen oder auch zwei Pullis wenn ich morgens im Wintergarten sitze und auf's weite Land rausschaue :D 

Schön für dich. Und was hat das mit meiner Frage zu tun?

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vor einer Stunde schrieb Jokin:

 Dadurch werden zahlreiche Zombiefirmen aus dem Markt gespült und das ist gut so. 

Das wird schön übersichtlich. 👍

https://www.finanzen100.de/top100/die-deutschen-aktiengesellschaften-mit-dem-niedrigsten-verschuldungsgrad/

Spinnt man deine Denkweise weiter, skaliert das eine übrigbleibende Unternehmen am Ende am besten. Macht auch das Investieren einfacher 🙂

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vor 40 Minuten schrieb James Hodlen:

Das wird schön übersichtlich. 👍

https://www.finanzen100.de/top100/die-deutschen-aktiengesellschaften-mit-dem-niedrigsten-verschuldungsgrad/

Spinnt man deine Denkweise weiter, skaliert das eine übrigbleibende Unternehmen am Ende am besten. Macht auch das Investieren einfacher 🙂

Warum wird das schön übersichtlich?

Anhand des Verschuldungsgrades lässt sich nicht ablesen ob die Zinsbelastung zu hoch zum Überleben wird.

vor 47 Minuten schrieb James Hodlen:

Und was hat das mit meiner Frage zu tun?

Du hast die Antwort auf deine Frage erhalten, die ich auch zitierte.

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17 hours ago, PeWi said:

Zu dem Thema - Lagerkosten vs. Transportkosten - hat fefe im September 2021 einen interessanten Leserbrief bekommen (https://blog.fefe.de/?ts=9fb5b288😞


"ich arbeite bei einem internationalen Logistikkonzern mit mehreren tausend LKWs und kann hier vielleicht einen Bogen zu den Einwürfen spannen, dass manche hier Probleme haben überhaupt Speditionsdienstleistungen (LKWs) beanspruchen zu können.

Mein Arbeitgeber ist ziemlich tief in der Kontraktlogistik, wir machen für Firmen z.b. die komplette Lagerhaltung, Versandabwicklung usw. also einen recht großen Teil des Supply-Chain-Management. Z.b. hängen wir da bei unseren Kunden direkt in der Auftragsverwaltung mit unserer IT drinnen und beliefern die Just-In-Time mit den nötigen Teilen für deren Produktion, viele Kunden haben die komplette Lagerfläche zu uns Ausgelagert und wir halten je nach Kundenwunsch X Stück pro Artikel in unseren Lagern vor welche schon seit Monaten aus allen Nähten platzen.

Nun zu der eigentlichen Perversion und etwas "insight" zu solchen Geschäften.

Kein einziger unserer LKWs fährt irgendwo leer hin um etwas aufzuladen um dann halbgefüllt irgendwo wieder abzuladen. Wir sehen LKWs als rollende Lagerfläche und haben ziemlich ausgeklügelte Systeme damit ein LKW immer voll ist. Bevor ein LKW also halb gefüllt irgendwo hinfährt, befüllen wir die andere hälfte des LKWs mit Lagerbestand und kutschieren den "sinnlos" in der Weltgeschichte herum. Warum tun wir das? Bis zu einem gewissen Füllstand eines LKW mit Lagergut (variiert je nach Strecke/Dauer) ist der m²-Preis im "rollenden Lager" günstiger, als neue Lagerflächen zu kaufen. Ein Großteil unserer LKW-Flotte fährt bereits mit über 70 % Lagergut, heißt im Umkehrschluss, dass wir nur noch 30 % der Fläche pro LKW mit eigentlichen Speditionsaufgaben beschicken können, im Normalfall ist das Verhältnis eigentlich genau umgedreht und wir haben nach oben wohl immer noch Luft um noch mehr Lagergut profitabel in die LKWs "auszulagern", einer der Haupttreiber ist der immer weiter steigende m²-Preis für Boden in Mitteleuropa, daher verlegen wir immer mehr Lagerfläche in Billigländer der EU und zirkulieren dann mit den LKWs den Lagerbestand zu den Lagern nahe am Kunden in Mitteleuropa.

In Anbetracht der Klimakatastrophe ist das natürlich furchtbar. Verkürzt gesagt kann man behaupten, dass wir 70 % unseres hauseigenen LKW-Verkehrs und dessen Abgase der Allgemeinheit aufbürden, weil uns die Rollenden Lager trotz der Verschmutzung billiger kommen als neue Lagerflächen zu kaufen. Das ist Peak Kapitalismus und erklärt auch warum es zur zeit schwer ist einen LKW aufzutreiben, denn wir sind bei weitem nicht die einzigen Logistiker die das machen. Wenn du also das nächste mal einen LKW auf der Autobahn siehst kannst du davon ausgehen, dass der Großteil der Fracht überhaupt nicht dort hin muss, wo der LKW gerade hinfährt."

Ja, ich kenne das teilweise auch so. Hängt aber vom Produkt ab. Es war lange Zeit billiger einen Apfel zu Weihnachten direkt aus New Sealand zu holen, als den in einem Kühlhaus zu lagern, weil die Energiekosten die Laagerung teuer gemacht haben. Die Frachtraten haben sich seitdem sehr erhöht, sind aber immer noch sehr niedrig.

Ich kenne das aus der Bahnspedition. Da werden einfach Bahnwaggons als Lager verwendet und von den Kunden verlangt, weil das billiger ist.

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vor 2 Stunden schrieb Chantal Krüger II:

Ja, ich kenne das teilweise auch so. Hängt aber vom Produkt ab. Es war lange Zeit billiger einen Apfel zu Weihnachten direkt aus New Sealand zu holen, als den in einem Kühlhaus zu lagern, weil die Energiekosten die Laagerung teuer gemacht haben. 

Ja, aber noch teurer als die Lagerung in Deutschland, ist der immer wiederkehrende, sinnlose Transport des Apfels auf einem kostenintensiven Kühlfahrzeug.

 

vor 2 Stunden schrieb Chantal Krüger II:

Ich kenne das aus der  Bahnspedition. Da werden einfach Bahnwaggons als Lager verwendet und von den Kunden verlangt, weil das billiger ist.

Auch richtig. Aber ebenfalls ohne diese zu bewegen. Wenn ein Spediteur zum Beispiel Konjunkturbedingt weniger ausliefert, füllen sich seine Läger und die Fahrzeuge werden zum Teil nicht benötigt. Die Idee, die stehenden Einheiten zum Lagern zu nutzen, drängt sich nahezu auf.

 

Die weit vorne gestreute Info, Lagerware wird auf fahrende Einheiten als LTL gepackt, weil das billiger als Lagermiete ist, kann nicht richtig dargestellt sein.

Laggeraum ist in vielen Regionen gerade knapp, weil die Produktionen wegen Fehlteilen stocken. Dadurch werden im Prinzip lieferfähige Produkte wieder eingelagert, um später komplettiert zu werden. Evtl. muss der eine oder andere Spediteur daduch knapp am Limit jonglieren und fährt regelmässig Ware spazieren von Lager A nach B und wieder von B nach A. Aber das tut er nicht um Geld zu sparen, sondern aus Kapazitätsnot.

Kunden mögen so etwas gar nicht, Versicherer noch weniger.

 

 

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vor 6 Stunden schrieb James Hodlen:

Und auch hier wie in anderen Branchen: es überleben die Großkonzerne, die das mit fiktivem Geld überbrücken, die Preise einfach untenhalten trotz Minusgeschäft und danach dann die kleineren vom Markt gedrängt haben. Auch Teil des 'Cellar Boxing' welches ich in Bezug auf Hedgefonds und Aktien schonmal erwähnt habe. Jokin feiert das ab, weils besser skaliert, "es nun mal so ist", vergisst aber die Resilienz eines breiteren Systems. Hat man gut in der Holzkrise letztes Jahr gesehen, dass nicht das Holz gefehlt hat, sondern die Sägewerke. Die kleinen gibts alle nicht mehr. Nur noch Großkonzernsägewerke... Wusste bis dahin auch nicht dass sowas exisitert.

Auf in die Zukunft der Konzerne! Endlich mal Shadow Run Atmosphäre in real life genießen.

Wie bei pv aufs Dach, ich bin Mitglied im sägeverein, der m3 Schnitt kostet mich 15,- und mithilfe

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vor 8 Stunden schrieb James Hodlen:

Ist das eine Frage an die 99% oder die 1%?

Ich glaube nicht, dass die 99% diesen Kreis freiwillig durchbrechen, solange es die 1% nicht machen. Du?

Ich schrieb:

"Schaffen wir es dieses Mal uns alle etwas zurück zu nehmen und eine oder zwei Pullis anzuziehen? "

Mit "wir uns alle" sind "100%" gemeint - was gibt's da für Unklarheiten? - 99% oder 1% sind nicht "alle".

Und ob ich mir zwei Pullis anziehe? Aber klar mache ich das.

vor 3 Stunden schrieb James Hodlen:

Äh. Nein.

Nun klar?!?

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28 minutes ago, Latest said:

Ja, aber noch teurer als die Lagerung in Deutschland, ist der immer wiederkehrende, sinnlose Transport des Apfels auf einem kostenintensiven Kühlfahrzeug.

 

Auch richtig. Aber ebenfalls ohne diese zu bewegen. Wenn ein Spediteur zum Beispiel Konjunkturbedingt weniger ausliefert, füllen sich seine Läger und die Fahrzeuge werden zum Teil nicht benötigt. Die Idee, die stehenden Einheiten zum Lagern zu nutzen, drängt sich nahezu auf.

 

Die weit vorne gestreute Info, Lagerware wird auf fahrende Einheiten als LTL gepackt, weil das billiger als Lagermiete ist, kann nicht richtig dargestellt sein.

Laggeraum ist in vielen Regionen gerade knapp, weil die Produktionen wegen Fehlteilen stocken. Dadurch werden im Prinzip lieferfähige Produkte wieder eingelagert, um später komplettiert zu werden. Evtl. muss der eine oder andere Spediteur daduch knapp am Limit jonglieren und fährt regelmässig Ware spazieren von Lager A nach B und wieder von B nach A. Aber das tut er nicht um Geld zu sparen, sondern aus Kapazitätsnot.

Kunden mögen so etwas gar nicht, Versicherer noch weniger.

 

 

1. Hängt von den aktuellen Preisen und Rahmenbedingungen ab. Die LifeCycle Analysen, die ich gelesen habe, sagen was anderen aus.

2. Der Rest Deiner Aussagen muss relativiert werden. Es kommt auf das Produkt an. So sehe ich Deine Aussage eher in der oberen Wertschöpfungskette, sprich komplexere Produkte. Auch muss in Deinen Aussagen das Wort "gerade" sehr betont werden. Im MOment sind alle Lieferketten so oder so gestört, ansonsten haben ja auch viele auf Lean gesetzt, also geringe Lagerhaltung. Das geht jetzt eben nach hinten los, es muss mehr zwischengelagert werden und da explodieren die Preise. Genau wie bei den Frachtraten.

Wenn ich z.B. im Lebensmittelhandel sehe, arbeite ich mit Leuten zusammen, die Bahnwaggons durch ganz Europa schicken. Deren Kunden nutzen sehr wohl die Kapazitäten der zwischenzeitlichen Lagerung, um Geld zu sparen. Ist doch egal, wo Klopapier steht ....

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