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Bundestagswahl 2021


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vor einer Stunde schrieb skunk:

...und dennoch dürfen sie die Windkraftanlagen nicht aufbauen. ...

Ich kenne welche, denen wurde damals ein Windkraftwerk im Südwesten vor das Grundstück gebaut, und da ist nachmittags auf der Terasse jetzt Schatten - Sonne - Schatten - Sonne - usw. und zu der Zeit sitzen die nicht mehr draußen weil die davon meschugge würden. :wacko:

Ein Teil der Regeln bezüglich der Windkraftanlagen-Standorte hat schon ihre Berechtigung.

(sage ich als 100%iger Windkraft-Befürworter)

Bearbeitet von koiram
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vor 10 Minuten schrieb koiram:

Ich kenne welche, denen wurde damals ein Windkraftwerk im Südwesten vor das Grundstück gebaut, und da ist nachmittags auf der Terasse jetzt Schatten - Sonne - Schatten - Sonne - usw. und zu der Zeit sitzen die nicht mehr draußen weil die davon meschugge würden. :wacko:

Guter Hinweis danke. Windkraftanlage also besser nördlich vom Dorf aufstellen. Kommt mit auf meine Liste :) 

vor 39 Minuten schrieb koiram:

Bis zu einer bestimmten Größe / Höhe schon.

Problem ist mit der Größe skaliert auch der Ertrag. Die kleinen Anlagen rechnen sich einfach nicht. Da muss schon eine effiziente Anlage her. Bei Solaranlage ist das ja etwas anders. Da kann man praktisch beliebig klein skalieren. Bei Solaranlagen steigt der Ertrag linear mit der Größe während es bei Windkraftanlagen eher ein exponentielles Wachstum ist. Die zwei wichtigen Faktoren sind Höhe und Durchmesser des Rotors.

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vor einer Stunde schrieb skunk:

Windkraftanlage also besser nördlich vom Dorf aufstellen.

Am besten mitten in der Stadt aufstellen, dann wird der Strom direkt vor Ort produziert und muss nicht aufwändig transportiert werden. Die Masten dann gleich auch mit Baumhäusern ausstatten, dann kann die FFF-Jugend direkt dort einziehen … vor‘m Reichstag wäre doch schön Platz für einen Windpark. 🙃

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vor 12 Minuten schrieb Gulliver:

Am besten mitten in der Stadt aufstellen, dann wird der Strom direkt vor Ort produziert und muss nicht aufwändig transportiert werden.

Das ist nicht notwendig. Es reicht völlig wenn der Ökostrom im Umland produziert wird. Konventionelle Kraftwerke stehen eher im Randbereit und nicht neben dem Reichstag. Die bereits vorhandene Infrastruktur zum Verteilen des Stroms innerhalb der Stadt funktioniert auch mit Ökostrom.

Etwas interessanter wird da eher die Fernwärme. Da wird in den Städten einfach die Abwärme von Kohle und Gaskraftwerken genutzt. Fällt das Kraftwerk weg, muss der Warmwasserbedarf anders gedeckt werden.

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vor einer Stunde schrieb skunk:

Etwas interessanter wird da eher die Fernwärme. Da wird in den Städten einfach die Abwärme von Kohle und Gaskraftwerken genutzt. Fällt das Kraftwerk weg, muss der Warmwasserbedarf anders gedeckt werden.

Auch kein Problem: Mit Sonnenkollektoren lässt sich für Mietshäuser ein Teil des Wassers aufheizen.

Das größere Problem ist, dass im Sommer nicht geheizt wird, dafür reichlich Sonnenenergie vorhanden ist und im Winter leider nicht.

Es muss daher im Winter irgendwo her die Energie kommen.

Da hoffe ich ja mal auf Wasserstofferzeugung im Offshorebereich direkt an den Windkraftwerken. Dieser Wasserstoff kommt dann über die Binnenschifffahrt nach Süddeutschland.

Im Norden dürfte immer genug Energie durch den Wind kommen.

Im Alpenraum müsste es genug Energie durch Wasserkraft geben.

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@Skunk @Koiram … ich habe das bewußt etwas polemisch formuliert. Warum? Weil der lauteste Ruf nach mehr Windkraft sehr häufig von Städtern kommt, die gar nicht von den „Nebenwirkungen“ betroffen sind. Dass wir Alternativen zu Öl und Gas brauchen, ist unstrittig. Interessanterweise ist gerade der Südwesten der Republik, der seit Jahren grün mitregiert wird, deutlich hinter den Ausbauzielen zurück. Im Nachhinein ist das vermutlich gar nicht mal so schlecht, denn beim Windkraftausbau sehen wir auch erste Tendenzen, dass eine „wir stellen Masten hin, was auch immer es bedarf“ auch nicht der allein richtige Weg ist. Ein echter Energiemix wäre früher schon schön gewesen, aber da wollte man sich mit „billigem“ Atomstrom nicht die Rechnung kaputt machen. Heute wird dieser noch sehr viel wichtiger, denn neben der klimafreundlichen Erzeugung ist auch die Verfügbarkeit ein deutlich wichtigerer Faktor als er es früher war. 

Und neben der erforderlichen Stromerzeugung müssen parallel auch Anstrengungen unternommen werden, um auf weiterem Weg eine deutliche CO2-Reduzierung (z.B. in industriellen Prozessen) zu erzielen. PEM-Elektrolyse, Hochtemperaturwärmepumpen (für die Nutzung von Abwärme in industriellen Prozessanlagen), nachhaltige Wasserstofflösungen stehen in den Startlöchern; konkrete Projekte befinden sich bereits in der Umsetzung. Und nicht zuletzt das Thema Storage, das über Power-to-X einen möglichen Lösungsansatz erfährt, ist ebenso wichtig um Überproduktion abzufangen. Ein zu starker weitgehend alleiniger Fokus auf Windkraft und dem Glauben alleiniger Heilsbringer zu sein, ist bei den Grünen leider sehr stark vorhanden, denn auch dieses Thema Energietransformation wird durch die Grünen mit einer sprachlichen Oberflächlichkeit und häufiger geringer Inhaltstiefe angegangen, verpackt in einem Korsett von politischer Überkorrektheit.

Aber in den nächsten Jahren wird soviel neue Technologie Marktreife erfahren, die dann zum Klimaschutz beitragen … und die Natur wird es auch danken.

Bearbeitet von Gulliver
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vor 7 Minuten schrieb Jokin:

Das größere Problem ist, dass im Sommer nicht geheizt wird, dafür reichlich Sonnenenergie vorhanden ist und im Winter leider nicht.

Vor 25 Jahren gab es bei Hannover ein Modell-Passivenergiehaus, völlig ohne zusätzliche Heizung. Mitten drin war wie eine Thermoskanne ein 10 m³ Wassertank, der im Sommer über Sonnenkollektoren aufgeheizt wurde. Damit + Elektrogeräte + Menschen wurde das Haus geheizt. Super Dämmung, Dreifachverglasung, Fenster die man nicht öffnen konnte, und kontrollierte Belüftung wo die durch's Erdreich geleitete so vorgewärmte Zuluft im Wärmetauscher von der Abluft aufgewärmt wurde. Dann nach Süden viele große Fensterflächen und dunkle Einrichtung. Das alles reichte tatsächlich zum Heizen im Winter!

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vor 6 Minuten schrieb Gulliver:

@Skunk @Koiram … ich habe das bewußt etwas polemisch formuliert. Warum? Weil der lauteste Ruf nach mehr Windkraft sehr häufig von Städtern kommt, die gar nicht von den „Nebenwirkungen“ betroffen sind.

Dann frag die gleichen Städter doch einfach mal ob sie ihre aktuelle Wohnung gegen ein Haus mit Garten tauschen würden selbst wenn Nebenan ein Windrad steht. So ein Windrad ist nicht ansatzweise so laut wie neben einer Hauptstraße zu wohnen. Da findest du ganz schnell ganze viele Freiwillige, die neben den Windrädern die Wohnungen beziehen.

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vor 3 Minuten schrieb skunk:

Dann frag die gleichen Städter doch einfach mal ob sie ihre aktuelle Wohnung gegen ein Haus mit Garten tauschen würden selbst wenn Nebenan ein Windrad steht. So ein Windrad ist nicht ansatzweise so laut wie neben einer Hauptstraße zu wohnen. Da findest du ganz schnell ganze viele Freiwillige, die neben den Windrädern die Wohnungen beziehen.

Und wenn es für den Städter kein Problem ist, warum denkt man nicht sehr viel mehr über kleine Windkraftanlagen im urbanen Raum nach. Sicherlich sind die Windverhältnisse ein zusätzlicher Faktor, aber ganz sicher werden die Initiativen genauso reagieren, wie die auf dem Land. Alles ist akzeptabel und kann auch uneingeschränkt gefordert werden, solange es nicht vor der eigenen Haustür passiert. Da unterscheidet sich der Städter nicht vom Landei …

Einfach nur Windmasten im ländlichen Raum aufstellen, ist keine angemessene und nachhaltige Lösung für die Herausforderungen, die gemeistert werden müssen.

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vor einer Stunde schrieb Jokin:

Auch kein Problem: Mit Sonnenkollektoren lässt sich für Mietshäuser ein Teil des Wassers aufheizen.

Ja eben darauf wollte ich hinaus.

Es gibt auch Ideen die alten Kohlekraftwerke einfach gegen große Wärmepumpen auszutauschen. Mit dem Überschuss an Ökostrom heizt man erst einen großen Salztank auf. Wenn dann Strom benötigt wird, nutzt man diese Wärme um eine Turbine anzutreiben und die Restwärme könnte wieder als Fernwärme genutzt werden. So würde man gleich beide Fliegen mit einer Klappe schlagen. Einmal die Speicherung von Ökostrom und dann die Bereitstellung von Fernwärme. Es gibt noch diverse andere Ideen mit ähnlichem Resultat. Auch Biogas oder Wasserstoff erzeugen Abwärme, die genutzt werden kann.

Edit: Einen wichtigen Punkt habe ich natürlich vergessen. Die Turbine des Kohlekraftwerks kann direkt weiter genutzt werden. Es hätte also auch einen Kostenvorteil die bereits vorhandene Infrastruktur einfach weiter zu verwenden.

Bearbeitet von skunk
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vor 17 Minuten schrieb Gulliver:

Und wenn es für den Städter kein Problem ist, warum denkt man nicht sehr viel mehr über kleine Windkraftanlagen im urbanen Raum nach.

Sehr viel kleinere Windkraftanlagen sind unwirtschaftlich und amortisieren sich nicht. Über diese Regel kann man sich auch in der Stadt nicht hinwegsetzen. Was dagegen in der Stadt ein Vorteil ist sind viele Häuserdächer zumeist in luftiger Höhe wo kein Baum ein Schatten wirft. Da ist durchaus noch einiges an Potential vorhanden.

vor 32 Minuten schrieb Gulliver:

Alles ist akzeptabel und kann auch uneingeschränkt gefordert werden, solange es nicht vor der eigenen Haustür passiert. Da unterscheidet sich der Städter nicht vom Landei …

In einem Punkt gebe ich dir Recht. Die Städter unterscheiden sich nicht vom Landei. Es gibt auf beiden Seiten eine beeindruckend Menge an Menschen, die den Ökostrom ausbauen möchten und ein paar wenige, die Medienwirksam dagegen demonstrieren. Die Argumente sind immer die selben. Wie gesagt gibt es auch ganze Dörfer, die einen Windpark in ihrer Nachbarschaft planen und hochziehen wollen. Ich sehe kein Grund warum das in der Stadt anders sein sollte. Es ist in der Stadt zwar unwirtschaftlich ein Windrad aufzustellen aber genug Befürworter würde man trotzdem finden. Da rennst du genug offene Türen ein.

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vor 8 Stunden schrieb mike_grh:

Gibt es aber nicht... dafür kann man hier seinen Strom für ca. 8-10 cent "verkaufen" und für 30 cent zurückkaufen.

An dieser Stelle muss unbedingt etwas geändert werden.

Auch das Kappen der Einspeisung von PV-Anlagen muss anders gelöst werden können.

Wenn diese beiden Punkte geändert werden, dann poppen überall PV-Anlagen auf und wir erzeugen reichlich Strom.

Wenn dieser so gespeichert wird, dass er zeitverzögert nachts eingespeist und mit 20 Cent/kWh vergütet wird, wäre das ein deutlicher Schritt in die richtige Richtung.

Dann bekommen wir recht bequem über Nacht den Strom in die e-Fahrzeuge. 

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vor 25 Minuten schrieb Jokin:

An dieser Stelle muss unbedingt etwas geändert werden.

Auch das Kappen der Einspeisung von PV-Anlagen muss anders gelöst werden können.

Wenn diese beiden Punkte geändert werden, dann poppen überall PV-Anlagen auf und wir erzeugen reichlich Strom.

Wenn dieser so gespeichert wird, dass er zeitverzögert nachts eingespeist und mit 20 Cent/kWh vergütet wird, wäre das ein deutlicher Schritt in die richtige Richtung.

Dann bekommen wir recht bequem über Nacht den Strom in die e-Fahrzeuge. 

Schön ist ja dein Wunschdenken, aber sollte denn die Speicherung bezahlen? Geschweige denn, ich würde das machen wollen, dann möchte ich aber auch Kohle.

Wir leben doch nicht im Kommunismus! Oder? Unser Vater Staat mußte sich auch von Post, Banksystem, Bahn und v.a. trennen, nur weil die EU das so will. Nun müssen wir damit klarkommen. Meine PV Anlage arbeitet nur im Sommer und ohne Wolken einigermaßen, jetzt im Herbst bzw. im folgenden Winterhalbjahr kannst du alles vergessen.

 

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Mit lifepos aus china kostet bei pessimistisch gerechneter lebensdauer von 4000zyklen die speicherung einer kilowattstunde 5cent.

1kwp module bekomme ich für 300€

 

Aber die Kosten durch Gesetze und Verordnungen killen die Kalkulation recht schnell.Danke liebe GroKo, wird zeit für ne Ampel.

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vor 11 Stunden schrieb koiram:

Vor 25 Jahren gab es bei Hannover ein Modell-Passivenergiehaus, völlig ohne zusätzliche Heizung. Mitten drin war wie eine Thermoskanne ein 10 m³ Wassertank, der im Sommer über Sonnenkollektoren aufgeheizt wurde. Damit + Elektrogeräte + Menschen wurde das Haus geheizt. Super Dämmung, Dreifachverglasung, Fenster die man nicht öffnen konnte, und kontrollierte Belüftung wo die durch's Erdreich geleitete so vorgewärmte Zuluft im Wärmetauscher von der Abluft aufgewärmt wurde. Dann nach Süden viele große Fensterflächen und dunkle Einrichtung. Das alles reichte tatsächlich zum Heizen im Winter!

In Österreich steht eines (Geminihaus), dass sogar Plusenergie-Haus ist. Es geht sogar noch besser. Machbar ist einiges.

Bearbeitet von coinflipper
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So, mal wieder weg von Windkraft und Energiehäusern ...

Der erste wagt sich aus der Deckung, wobei der gute Friedrich wohl nur gewartet hat (und sicherlich keine Angst hat).

https://www.welt.de/politik/deutschland/article234137842/Die-CDU-ist-denkfaul-geworden-sagt-Friedrich-Merz.html#Comments

Leider hat es die CDU immer noch nicht kapiert, was für ein Schicksal ihr droht ... geht mit dem selben Stab in die Sondierungen, der vorher den Karren in den Dreck gefahren hat. Kein Merz, kein Linnemann ...

 

Bearbeitet von Gulliver
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vor 8 Stunden schrieb Bitlotcoin:

Schön ist ja dein Wunschdenken, aber sollte denn die Speicherung bezahlen?

Batteriespeicher sind noch unrentabel, selbst wenn man es schönrechnet. Aber gib der Batterieentwicklung noch etwas Zeit, dann wird auch das sich zumindest innerhalb der Lebenszeit der Batterien sich amortisieren

 

Jetzt wäre es aber viel wichtiger die dezentrale Energieversorung/Produktion zu beschleunigen, da ich nicht erwarte, dass dieses Land die flächendeckende Infrastruktrur für erneuerbare Energien in der notwendigen Zeit hinbekommt.

Und hierfür wäre Net-Metering nach niederländischen Vorbild der Turbo. Somit würden der PV-Anlagen Anteil der Privatmenschen extrem ansteigen und wir hätten zumindest den Tagesverbrauch extrem weitgängig abgedeckt. Mit Verhaltensanpassung kann hier eine extreme Menge Strom aus eigener Produktion verwendet werden.

Das wäre ein riesiger Schritt nach vorne.

Aber gegen rückwärtsdrehende Zähler gibt es leider eine starke Lobby, denen wirklicher Umweltschutz und Energiewende völlig egal sind.

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vor 10 Stunden schrieb Bitlotcoin:

Schön ist ja dein Wunschdenken, aber sollte denn die Speicherung bezahlen? Geschweige denn, ich würde das machen wollen, dann möchte ich aber auch Kohle.

Das geht ganz einfach.

Jeder von uns zahlt die Speicherung.

Klingt erstmal absurd. Ich erweitere den Satz:

Jeder von uns zahlt die Speicherung und verdient Geld damit.

Klingt besser, aber das muss sich doch auch rechnen!

Jeder von uns zahlt die Speicherung und verdient Geld damit und amortisiert die Investionen.

Und was ist mit den laufenden Kosten?

Jeder von uns zahlt die Speicherung und verdient Geld damit und amortisiert die laufenden Kosten.

Na gut, aber das ist ja die eierlegende Wollmilchsau!

Nein, so schlimm ist das bei näherer Betrachtung gar nicht.

Dazu brauchen wir erstmal ein paar Kosten, wir könnten die hier nehmen:

vor 3 Stunden schrieb Theseus:

Mit lifepos aus china kostet bei pessimistisch gerechneter lebensdauer von 4000zyklen die speicherung einer kilowattstunde 5cent.

1kwp module bekomme ich für 300€

Die erscheinen mir aber doch arg weit weg von der Realität, also mal kurzen Check machen ....

1 kWp kostet um die 400 Euro (je Modul ca. 150 Euro mit einer Leistung von ca. 400 Wp)

Und 1 kWh Speicherkapazität liegt eher bei 500 Euro anstatt 5 Cent - vielleicht das Komma um 4 Stellen verrutscht? 😉

Nun nehmen wir ein praktisches Szenario, das technisch umsetzbar ist:

Ein innerstädtisches Mietshaus mit 10 Parteien, klassisch ein Treppenhaus und rechts und links kleinere 60qm-Wohnungen. Als Flachdach würde das 120 qm ergeben. Als Schrägdach nach Osten und Westen deutlich mehr. Nehmen wir den ungünstigen Fall, dass das Dach Nord-Süd-Ausgerichtet ist und 60 qm zur Verfügung stehen.

Da drauf wird eine 20 kWp-Anlage gesetzt, das mach dann knappe 40 qm Fläche - da ist dann noch Luft für Dachfenster und so.
(die 40 qm sind falsch: Es werden 100-150 qm benötigt, aber für das Gesamtkonstrukt ist das eher nebensächlich)

Im Keller kommt ein 10 kWp-Speicher rein und vor der Haustür wird eine Wallbox mit zwei Ladekabeln montiert.

Die Module kosten 8.000 Euro, der Speicher kostet 5.000 Euro, die Wallbox 1.000 Euro und der Wechselrichter kostet nochmal 6.000 Euro - alles sehr grob aufgerundet. Liegen wir nun bei einer Investition von 20.000 Euro.

Als Faustregel erzeugt eine Anlage je kWp 1.000 kWh Energie in Deutschland. Das nehmen wir auch mal so hin. Also werden jährlich 20 kWh erzeugt.

Würde man diese 20.000 kWh einspeisen, dann sind das derzeit etwas mehr als 7 Cent/kWh ... also jährlich 1.400 Euro Ertrag. Nach 20 Jahren Nutzungszeit sind das 28.000 Euro Ertrag - somit amortisiert sich die Anlage auf jeden Fall über die Gesamtnutzungszeit und wir könnten hier aufhören.

Spannender wird's jedoch wenn wir einen Schritt weiter denken:

Es ist doch Unsinn, dass wir für 7 Cent einspeisen während die Hausbewohner 30 Cent für den Strom aus dem Netz bezahlen.

Nun kommt der Stromspeicher ins Spiel. Den 10 kWh-Speicher macht man locker in den Mittagsstunden voll - das geht so von April bis September. Wenn dann abends die Bewohner nach Hause kommen, schalten die ihre Waschmaschinen ein und lutschen den Speicher im Nu leer. Das ist doch auch Unsinn.

Wenn man nun die Bewohner im ersten Schritt überzeugt ihre Waschmaschinen zeitverzögert laufen zu lassen (die neueren können das), dann können sie während der Ertragszeit tagsüber laufen.

Nun brauchen wir den finanziellen Anreiz. Mit einem Smartmeter lässt sich der Verbrauch je Wohneinheit ermitteln und minutengenau ein Strompreis ermitteln: Wenn eingespeist werden würde, dann wird der Wohneinheit ein Preis von 15 Cent in Rechnung gestellt. Wenn der Strom in den Speicher gehen würde, dann 20 Cent. Wenn die Wohneinheit den Strom aus dem Speicher ziehen würde, dann 25 Cent und wenn aus dem Netz gezogen wird, bleibt es bei 30 Cent.

Natürlich wird dann das gesamte Haus als eine einzige Verbrauchsstelle beim Stromversorger gerechnet. Die weitere Abrechnung erfolgt hausintern.

Damit jeder Bewohner sieht wo der Strompreis derzeit liegt, kann man das für alle in einer App sichtbar machen.

Der Speicher ist jedoch nur 10 kWh groß, gerade im Sommer bleibt sehr viel Strom über.

Nun kommen die E-Fahrzeuge ins Spiel, die als weitere Verbraucher den Mittagsstrom für 15 Cent/kWh aufnehmen. Mit ihrem großen Speicher können die Fahrzeuge aber auch den Strom wieder ins Netz einspeisen und ihren Strom für 25 Cent an die Hausgemeinschaft verkaufen.

Das macht dann mal eben 10 Cent/kWh Gewinn - so eine 50 kWh-Batterie muss für den innerstädtischen Verkehr nicht immer voll sein, 50% reichen - bleiben locker 20 kWh "Spielraum" - diese Ladezyklen tut dem Auto nicht weh und das Auto verdient pro Tag 2 Euro. Monatlich sind das 60 Euro.

60 Euro kostet auch mal eben ein Tiefgaragenstellplatz - das führt nun zu dem Gedanken, dass man vergünstigte Stellplätze zur Verfügung stellt, die Fahrzeuge jedoch als "Speichererweiterung" zur Verfügung gestellt werden..

 

Fazit: JEDER wird zum Gewinner
1. Eigentümergemeinschaft investiert in eine sich amortisierende Anlage
2. Hausbewohner zahlen in der Regel weniger als 30 Cent je kWh
3. E-Autobesitzer können günstiger laden
4. E-Autobesitzer profitieren vom Zwischenspeichern
5. Der Energieversorger profitiert von der geringeren Spitzen-Netzbelastung

Und das ganze Thema lässt sich auch noch skalieren, so können volle E-Autos auch an anderen Häusern noch günstiger laden wenn dort gerade kein Auto steht um den Überschussstrom abzunehmen.

Wenn man dann noch dazu kommt, dass diese E-Fahrzeuge zu einem Pool gehören auf den jeder Bewohner des Hauses oder der Straße zugreifen kann, dann wird das zu einem dezentralen Energieversorgungs- und Speichernetz.

Im weiteren Schritt kommen dann die autonomen Shuttle, die sich dann andocken und entsprechend die Spitzenströme abnehmen oder zu anderen Spitzenzeiten entsprechend einspeisen.

 

Das Ganze Konzept hakt nun noch daran, dass Fahrzeuge derzeit nicht bidirektional laden/einspeisen können, das sind steuerrechtliche Hürden, die von der Politik ausgeräumt werden müssen. Hier sind jedoch Lobby-Vertreter bereits dran um dafür Lösungen zu finden.

 

Und wir werden weiterhin das Winter-Problem haben, denn da haben wir Schnee auf den Dächern und somit keinen Solarstrom. Vielleicht haben wir ja irgendwann man dezentrale Brennstoffzellen, die dann mit Wasserstoff Strom erzeugen. Der Wasserstoff kann in Afrika erzeugt werden, da gibt's auch weiterhin reichlich Sonnenenergie.

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vor 15 Minuten schrieb BitcoinNow:

Pro kWp benötigt man 10qm Fläche.

das sind dann 200qm Fläche die benötigt werden.

Danke für die Korrektur, du hast fast recht.

ca. 0,4 kWp benötigen ca. 1,7 qm  ... kommt auf ca. 100 qm dann. Vielleicht 150 qm ...

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vor einer Stunde schrieb Jokin:

1 kWp kostet um die 400 Euro (je Modul ca. 150 Euro mit einer Leistung von ca. 400 Wp)

Und 1 kWh Speicherkapazität liegt eher bei 500 Euro anstatt 5 Cent - vielleicht das Komma um 4 Stellen verrutscht? 😉

 

Zum Speicher:

Kapazität * Range * Zyklen = Speicherbarer Strom / Lebensdauer

Wenn ich 1,25 KWh Kapazität hab und die via Laderegelung nur bis C80 nutze, hab ich 1 KWh Nettokapazität
Nun nehme ich die Zahl der Zyklen und multipliziere die Nettokapazität damit. Damit hab ich die gesamte über die Laufzeit speicherbare Menge elektrischer Energie.

Rechne ich pessimistisch mit 4000 Zyklen für den LiFePo4-Akku, dann komme ich auch 4MWh bei dem 1,25KWh-Akku.

Diesen 4MWh stelle ich nun die Kosten für Kauf und Installation entgegen. Installation fällt bei mir persönlich weg, weil das Einmalkosten sind.

Akkus gibts günstig beim Chinesen. Ich hab 32 x 300Ah 3,2V für 3600€ gekauft.

Das sind 30KWh. Netto bei C80 immer noch 24,5KWh. Darin kann ich in den avisierten 4000 Zyklen in Summe 98MWh speichern.

 

Teile ich Kaufpreis durch die über die Laufzeit speicherbare Menge, komm ich auf unter 5cent / gespeicherter KWh.

 

Selbstverfreilich braucht das System noch ein BMS, einen Laderegler und einen Wechselrichter, aber die Sachen sind Kapazitätsunabhängig.

 

PV-Module sind günstig, wenn man sie in Mengen kauft. Geht man zum Zwischenhändler in .de, dann Zahlt man halt mehr. Ich sehe aber gerade, daß die Preise in den letzten Monaten etwas angezogen haben, vermutlich weil die Containerpreise gestiegen sind.

 

Nachtrag: Somit rechne ich mit Speicherkosten von 5c / KWh. 
Das ist auf jeden Fall billiger, als für 30c / KWh vom Stromverkäufer.

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vor einer Stunde schrieb Theseus:

Teile ich Kaufpreis durch die über die Laufzeit speicherbare Menge, komm ich auf unter 5cent / gespeicherter KWh.

Erstmal vielen Dank für diese Detaillierte Rechnung. Das ist echt Gold wert. Ich habe 2 Fragen:
1. Wie überwachst du die Zellen? Die einfachste Variante wäre die Zellen ordentlich zu verlöten aber damit verliert man die Möglichkeit eventuell defekte Zellen zu erkennen und auszutauschen. Hintergrund meiner Frage sind solche tollen Erfindungen wie das hier: https://trampaboards.com/pcb-battery-packs-c-1655.html Ist jetzt natürlich etwas zu klein für deine Zwecke. Vorteil von so einem Setup ist, dass dir eine App bescheid gibt wenn eine Zelle defekt ist. Die wird dann ausgetauscht und die Platine erledigt all das was man sonst selber beachten müsste. Sowas in groß wünsche ich mir. Den Mehrpreis würde ich dafür sogar zahlen weil ich mir davon reduzierte Wartungskosten verspreche. Wie machst du das?
2. Hast du in deiner Rechnung den Wirkungsgrad beim Laden und Entladen eingerechnet? Der fehlt mir auf den ersten Blick irgendwie. Deine 5 Cent sind dennoch beeindruckend sodass auch mir Verlusten beim Laden und Entladen noch genug übrig bleiben wird. Ich bin nur gern penibel und wüsste gern an welcher Stelle der Wirkungsgrad einzurechnen wäre.

Meine US Kollegen installieren sich in ihren Häusern überall Tesla Power Packs. Interessant finde ich, dass deren Rechnung komplett umgekehrt abläuft. Wenn zu viel Ökostrom im Netz ist, ist dieser besonders günstig und sie laden ihre Tesla Power Packs voll auf. Wenn zu wenig Ökostrom im Netz ist, ist der Strom deutlich teurer und sie lutschen lieber ihre Power Packs leer. Das ganze geht soweit, dass sich selbst Menschen eine Power Pack installieren die kaum Solarstrom auf dem Dach haben. Die Power Packs rechnen sich wegen den unterschiedlichen Strompreisen zwischen Laden und Entladen trotzdem. Die Solaranlage auf dem Dach kommt sozusagen als Bonus dazu weil damit dann die Differenz zwischen Laden und Entladen nochmal größer wird.

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vor 8 Minuten schrieb skunk:

Erstmal vielen Dank für diese Detaillierte Rechnung. Das ist echt Gold wert. Ich habe 2 Fragen:
1. Wie überwachst du die Zellen? Die einfachste Variante wäre die Zellen ordentlich zu verlöten aber damit verliert man die Möglichkeit eventuell defekte Zellen zu erkennen und auszutauschen. Hintergrund meiner Frage sind solche tollen Erfindungen wie das hier: https://trampaboards.com/pcb-battery-packs-c-1655.html Ist jetzt natürlich etwas zu klein für deine Zwecke. Vorteil von so einem Setup ist, dass dir eine App bescheid gibt wenn eine Zelle defekt ist. Die wird dann ausgetauscht und die Platine erledigt all das was man sonst selber beachten müsste. Sowas in groß wünsche ich mir. Den Mehrpreis würde ich dafür sogar zahlen weil ich mir davon reduzierte Wartungskosten verspreche. Wie machst du das?

Ich hab ein BatteryManagementSystem, das Balancer, Über- und Unterspannungsschutz und Strombegrenzung enthält. Das spricht via Can-Bus mit meinem Hybrid-Wechselrichter und hat ne Blauzahn-Schnittstelle für ne App. Ich hab das im ersten Wurf mit meinem "kleinen" 5KWh Akku besorgt (so um die 200 USD) und damals drauf geachtet, dass es 250A bei 48V kann. Bislang hab ich selten mehr als 5KW Last am System, also genug Reserven.

vor 8 Minuten schrieb skunk:


2. Hast du in deiner Rechnung den Wirkungsgrad beim Laden und Entladen eingerechnet? Der fehlt mir auf den ersten Blick irgendwie. Deine 5 Cent sind dennoch beeindruckend sodass auch mir Verlusten beim Laden und Entladen noch genug übrig bleiben wird. Ich bin nur gern penibel und wüsste gern an welcher Stelle der Wirkungsgrad einzurechnen wäre.

Speicherverluste hab ich ignoriert, weil bei mir die Stromquelle PV heisst. Korrekterweise müsste man die ebenso mit einberechnen, wie Wandelverluste beim Wechselrichter usw.. Zu sehr ins Detail wollte ich einfach noch nicht gehen; da gibts einige spezielle Foren, in denen das Thema fast schon auf akademischem Niveau diskutiert wird.

vor 8 Minuten schrieb skunk:

Meine US Kollegen installieren sich in ihren Häusern überall Tesla Power Packs. Interessant finde ich, dass deren Rechnung komplett umgekehrt abläuft. Wenn zu viel Ökostrom im Netz ist, ist dieser besonders günstig und sie laden ihre Tesla Power Packs voll auf. Wenn zu wenig Ökostrom im Netz ist, ist der Strom deutlich teurer und sie lutschen lieber ihre Power Packs leer. Das ganze geht soweit, dass sich selbst Menschen eine Power Pack installieren die kaum Solarstrom auf dem Dach haben. Die Power Packs rechnen sich wegen den unterschiedlichen Strompreisen zwischen Laden und Entladen trotzdem. Die Solaranlage auf dem Dach kommt sozusagen als Bonus dazu weil damit dann die Differenz zwischen Laden und Entladen nochmal größer wird.

Auch noch gefehlt hat in der Rechnung der Wechselrichter, hab hier 3-Phasig 15KVA mit integriertem Laderegler, war so um die 1500€, wenn ich mit recht erinnere. Die Rechnung sollte aber nur um die reine Speicherkapazität gehen; einen Wechselrichter braucht die PV-Anlage ja ohnehin.

 

Eine generelle Sache bei PV-Anlagen ist noch zu beachten: Selbst wenn man technisch jegliche Einspeisung ausschließt, verlangen fast alle Netzbetreiber, daß die Inbetriebnahme durch eine Elektrofachkraft durchgeführt wird, weil es da Haftungsgründe gibt. Also kennt man am besten jemanden, der eine Schalterlaubnis hat und spricht zu Begin des Vorhabens mit ihm. Will er seine Hausmarke für das 10 Fache verkaufen, muss man halt gut Argumentieren oder jemand anders suchen.

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vor 5 Stunden schrieb mike_grh:

Batteriespeicher sind noch unrentabel, selbst wenn man es schönrechnet. Aber gib der Batterieentwicklung noch etwas Zeit, dann wird auch das sich zumindest innerhalb der Lebenszeit der Batterien sich amortisieren

 

Jetzt wäre es aber viel wichtiger die dezentrale Energieversorung/Produktion zu beschleunigen, da ich nicht erwarte, dass dieses Land die flächendeckende Infrastruktrur für erneuerbare Energien in der notwendigen Zeit hinbekommt.

Und hierfür wäre Net-Metering nach niederländischen Vorbild der Turbo. Somit würden der PV-Anlagen Anteil der Privatmenschen extrem ansteigen und wir hätten zumindest den Tagesverbrauch extrem weitgängig abgedeckt. Mit Verhaltensanpassung kann hier eine extreme Menge Strom aus eigener Produktion verwendet werden.

Das wäre ein riesiger Schritt nach vorne.

Aber gegen rückwärtsdrehende Zähler gibt es leider eine starke Lobby, denen wirklicher Umweltschutz und Energiewende völlig egal sind.

Das wäre das einzig richtige System.

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