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Energiepreise


Aktienspekulaant

Empfohlene Beiträge

vor 58 Minuten schrieb Solomo:

Das Fusionskraftwerk ITER soll 2035 betriebsbereit sein

Das ist kein Kraftwerk, sondern eine Versuchsanlage. In der soll prinzipiell gezeigt werden, daß eine positive Energiebilanz (Fusion minus Isotopentrennung, Plasmaheizung etc.) möglich ist. Der Stand in der Presse blieb seit den 1950er-Jahren gleich: in 30-50 Jahren beseitigt die Kernfusion alle Energiesorgen.

Übrigens nicht alle Atommüllsorgen, denn durch die intensive Neutronenbestrahlung wird das Reaktorgefäß selbst stark radioaktiv.

Guckstu Wikipedia, auch von dort: In einer Anhörung vor dem EU-Parlament räumte ITER 2022 ein, dass der Zeitplan zur Fertigstellung des Projekts im Jahr 2035 nicht mehr zu halten sei.[2]

 

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vor 1 Stunde schrieb Solomo:

Ja Endlager muss es geben und es ist in Deutschland schwierig eines zu finden, weil Deutschland dicht besiedelt ist. Das Problem muss natürlich gelöst werden. So wie ich mitbekommen habe steht der Nordwesten um das Emsland hoch im Kurs. Der Stromverbrauch wird in Deutschland rapide ansteigen, alleine schon der E-Mobilität wegen. Das ist so wie wir das aktuell angehen nicht machbar, ohne in Blackouts reinzulaufen.

 

In den Bayrischen Alpen gibt es Granitformationen, die an sich geeignet sind. Die Salzlager in Norddeutschland hingegen sind per se ungeeignet -> Warum das so ist, kann man wundervoll in der Asse sehen: https://de.wikipedia.org/wiki/Schachtanlage_Asse

Das Problem mit den Granitformationen in Bayern ist, dass die CSU, die Kernkraftwerke zwar toll findet, die Lagerung NIMBY-like lieber woanders haben will.

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vor 13 Stunden schrieb Sophopt:

Auf Hausbesitzer von älteren Gebäuden kommt einiges zu. Manche werden wohl lieber verkaufen, oder verkaufen müssen. https://www.wiwo.de/finanzen/immobilien/energetische-sanierung-daemmpflicht-ist-ungerecht-und-unwirtschaftlich/27903090.html

Ich musste feststellen, dass es erlaubt ist, gegen die zu hetzen, die nach vorherrschender Meinung die Bösen sind. Manchmal sind die Bösen die Guten und umgekehrt.

Nö. https://broschuerenservice.land.nrw/mhkbd/shop/Vollzug_der_Energieeinsparverordnung_(EnEV)_-_Kriterien_zur_Beurteilung_der_Wirtschaftlichkeit_im_Gebäudebestand_sowie_zum_unverhältnismäßig_hohen_Aufwand_Erlass_und_Erläuterungen

Keiner wird sein Haus verkaufen müssen, weil er eine Pflichtsanierung nicht zahlen kann. Und die Maßnahmen müssen immer wirtschaftlich sein, ansonsten wird man nach EnEV befreit.

Das Problem hatte ich bei einer Dachausbau Genehmigung zu Wohnzwecken. Vorbesitzer hat ausgebaut, aber nicht genehmigen lassen. EnEV verschärft, dämmung zu wenig bei Genehmigung. Da wir aber um 6cm mehr dämmung reden war das keine Thema mehr.

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Ich hab gerade mal Lust mir die französische Energiestrategie näher anzuschauen:

https://www.worldnuclearreport.org/reactors.html#tab=iso;
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Kernkraftwerke_in_Frankreich

-> Fessenheim 1 (880 MW) in 2020 nach 43 Jahren vom Netz gegangen
-> Fessenheim 2 (880 MW) in 2020 nach 43 Jahren vom Netz gegangen
... ansonsten ist nix mit mehr als 200 MW seit 2000 vom Netz gegangen.

Schön zu sehen wie mit der Zeit die Betriebsstörungen zunahmen: https://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Fessenheim#Betriebsstörungen_(Auswahl)

Das modernste AKW ist in Chivaux und ist auch schon seit über 23 Jahren am Netz. Es soll in 2052 vom Netz gehen, die Hälfte der Laufzeit ist somit fast rum.
Dieses "modernste" AKW hat nun auch schon mehrere Störfälle mit Ausfallzeiten erlebt: https://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Civaux

Die nächsten geplanten Abschaltungen nach 50 Jahren Betriebszeit sind für Bugey geplant.

... wohlgemerkt, in Fessenheim gab es nach 43 Jahren arge Probleme und in Chivaux schon nach weniger als 20 Jahren - dennoch sollen die vier Reaktoren Bugey bis 2029 weiter laufen.

Diese 4 Reaktoren leisten fast 3,9 GW.

Bis 2029 sollten somit mindestens 3,9 GW Leistung ans französische Netz gehen.

Aktuell wird der 3. Reaktor (1.650 MW) in Flamanville gebaut. Baubeginn war 2007 und geplante Inbetriebnahme war in 2012. Derzeit ist die Inbetriebnahme auf 2024 verschoben worden.

Wenn in Frankreich Flamanville-3 vor 2029 in Betrieb geht, sind zumindest 1,7 GW der abzuschaltenden 3,9 GW wieder im Netz.

Die normale Bauzeit sollte ca. 5 Jahre betragen, theoretisch würde also ein Baubeginn eines weiteren AKWs in 2024 durchaus noch reichen.

Konkret sieht Frankreich jedoch 8 neue Reaktoren vor, die ab 2028 gebaut werden sollen und 2035 ans Netz gehen (https://de.wikipedia.org/wiki/Kernenergie_in_Frankreich#Angekündigte_Renaissance_unter_Macron)

Somit dürften also ab 2029 1,7 GW fehlen und in 2035 8 x ca. 1,7 GW ans Netz kommen - klingt doch super?

Naja, nicht so ganz, denn der uralte AKW-Park schleppt sich ja jetzt schon von einem Korrosionsschaden zum nächsten. und die müssen noch weitere ca. 7 Jahre am Leben gehalten werden, denn erst dann stehen die nächsten Abschaltungen an:

Tricastin 1+2+3+4 (3,8 GW) bis 2031 nach ca. 50 Jahren Betriebszeit
Dampierre 1+2+3+4 (3,9 GW) bis 2031 nach ca. 50 Jahren Betriebszeit
Gravelines 1+2+3+4 (3,7 GW) bis 2031 nach ca. 50 Jahren Betriebszeit
Blayias 1 (0,9 GW) in 2031 nach ca. 50 Jahren Betriebszeit
=> 12,4 GW werden aus dem Netz genommen werden.

... und in 2033/2034 gehen weitere 8,1 GW vom Netz.
... und 2035 gehen auch nochmal mehr als 6 GW vom Netz.

Bis also die <15 GW in 2035 ans Netz gehen werden >25 GW aus dem Netz verschwinden.

Selbst wenn es den Franzosen gelingt innerhalb von 8 Jahren mal eben 8 Reaktoren in Betrieb zu nehmen, reicht diese Energie nicht aus um den Strombedarf der Franzosen zu decken.

 

Was bedeutet das meiner Ansicht nach für die deutsche Energiewende?

1. Der Weiterlauf der AKWs bringt erstmal nix. Wir brauchen sie nicht solange wir Kohlestrom haben und sogar Kohle sparen können indem wir Atomstrom aus dem Ausland kaufen wenn dort zu viel im Netz ist.

2. Ich gehe nicht davon aus, dass wir irgendwelche Kohlekraftwerke endgültig stilllegen solange Frankreich keine weiteren AKWs gebaut hat oder anderweitig ausreichend Energie ins Netz bringt.

3. Ich denke, dass wir deutlich größere Übertragungskapazitäten nach Frankreich aufbauen müssen um in den nächsten zwei Jahren temporären Atomstrom von Frankreich beziehen zu können (dauerhaft brauchen wir den nicht, denn dann könnten wir auch gleich unsere AKWs laufen lassen)
und vor allem braucht Frankreich diese Übertragungskapazitäten um durch deutlich höhere Wartungsabschaltungen irgendwie die Bevölkerung versorgen zu können. Das könnte nun von Jahr zu Jahr dramatischer werden.

4. Wenn Frankreich nicht schnellstmöglich eine sehr große Wind-, PV- und Wärmepumpen-Initiative startet, dann werden wir definitiv 2035 Maßnahmen ergreifen, dass der Strommangel in Frankreich nicht das deutsche Stromnetz in die Knie zwingt.

 

 

Hinsichtlich der Windenergie geht es in Frankreich auch voran. Die riesige Atlantikküste sollte sich doch gut eignen: https://www.windbranche.de/news/ticker/edf-und-maple-power-frankreich-baut-riesigen-1-gw-offshore-windpark-in-der-normandie-artikel5309 - da gehen bald 1 GW in Betrieb und bis 2050 sollen es 40 GW werden: "Das Projekt Centre Manche 1 ist Teil des ehrgeizigen Ziels der französischen Regierung, bis 2050 rund 50 Offshore-Windparks mit einer Kapazität von 40 GW (40.000 MW) in Betrieb zu nehmen."

Hinsichtlich PV gibt es in Frankreich Förderprogramme, die nicht so richtig geil sind. Während in DE mit 2,2 Mio. Haushalten und Unternehmen mit PV gerechnet wird, sollen es in Frankreich nur 0,1 Mio. Haushalte und Unternehmen derzeit sein. Da ist noch super viel Potenzial (https://www.cec-zev.eu/de/themen/immobilien/foerderung-von-photovoltaik-in-frankreich/)

Hinsichtlich Wärmepumpen steht Frankreich derzeit besser da als Deutschland, das wird jedoch nicht reichen, denn ein Drittel der Franzosen heizen elektrisch: https://www.bundesbaublatt.de/artikel/bbb_Effizienzpolitik_im_Gebaeudesektor-3565666.html - offenbar nur ein kleiner Teil der Elektroheizungen sind bisher auf Wärmepumpen umgerüstet worden.

 

(ich bin absichtlich nicht auf Kosten eingegangen sondern nur auf die Zeit)

(übrigens ist UK auch ganz interessant, die bekommen ein ähnliches Problem - deren zwei in Bau befindlichen Reaktoren werden durch die EDF gebaut, auch hier mit zeitlichen Verzögerungen - und im Projektbudget ist das auch schon lange nicht mehr)

 

Daher bleibe ich bei meiner Ansicht, dass Deutschland nicht auf einem Irrweg ist wenn AKWs abgeschaltet werden und übergangsweise Kohle verstromt wird bis Wind und Sonne ausreichend gut ausgebaut sind. In ganz Europa werden EE ausgebaut und wir sind halt nun (endlich mal) konsequent und ziehen das durch.
 

Bearbeitet von Jokin
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vor 15 Stunden schrieb Jawline:

Jemand anderer Meinung als das Sonnenstrom und neue Gaskraftwerke die mit Wasserstoff aus PV betrieben werden in Zukunft für preiswerte Energie sorgen werden? Darum geht's doch den meisten.

was bedeutet "Zukunft" hier - welch Zeitrahmen definierst Du? 10, 20, 50 Jahre .....

was ist preiswert?

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vor 8 Stunden schrieb Jokin:

Alle drei AKW-Projekte wurden/werden von derselben Firma geplant und durchgeführt. Die beiden ersten Projekte haben Westinghouse in die Insolvenz getrieben aus der sie gerettet wurden.

 

Die Kosten für Baumaterial haben sich in den letzten Jahren eh schon mehr als verdoppelt, diese Steigerung sehe ich in der Finanzplanung nicht. 

Der Bau soll 2026 starten. Bis dahin haben wir eine weitere Verdopplung der Baupreise erlebt.

Das AKW soll 2033 in Betrieb gehen.

hier erwähnst Du einen interessanten Punkt - die Baupreise - 

Ja die explodieren überall egal ob bei diesen AKWs, ist bei Bauprojekten in ganz DE schon immer Tradition, Verdopplung, Verdreifachung !

Bsp. Magdeburg von 36 Mio auf 200 Mio 

https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/magdeburg/magdeburg/citytunnel-freigabe-eroeffnung-kosten-104.html

Und jetzt mein Kommentar dazu, wenn man diese Steigerungen sieht und dann von der aktuellen Regierung immer wieder neue Vorschriften, Vorgaben für Baumaßnahmen(Dämmung, Heizung..) sieht fragt man sich wie ein verantwortungsbewußter Bürger das finanzieren soll - ich würde mich derzeit niemals auf irgendein Bauprojekt einlassen- finanzielles Harikiri !

Politiker fordern etwas und können bei eigenen Projekten nirgends auch nur einmal Ihre Baukosten einhalten und ich soll dann deren Utopien umsetzen und mich ruinieren, 100 000 ausgeben um 500 im Jahr einzusparen....

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vor einer Stunde schrieb Zukunft:

ich soll dann deren Utopien umsetzen und mich ruinieren, 100 000 ausgeben um 500 im Jahr einzusparen....

Mich würde dazu gerne mal eine Beispielrechnung interessieren.

Ich höre immer wieder von diesen ominösen 100.000 Euro.

Bei lediglich 500 Euro Einsparung ist die Wirtschaftlichkeit überhaupt nicht gegeben. Dazu hatte Flenst bereits ein Dokument verlinkt, dass solche Maßnahmen nicht umgesetzt werden müssen.

Für 100.000 Euro bekommste schon eine neue Außenfassade in einem 20-Parteien-Mehrfamilienhaus.

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vor 16 Stunden schrieb Zukunft:

was bedeutet "Zukunft" hier - welch Zeitrahmen definierst Du? 10, 20, 50 Jahre .....

was ist preiswert?

Preiswert heißt für mich das es im Verhältniss weniger kostet als jede andere Lösung, die nächsten 10 Jahre wäre ein großteil machbar, wenn nicht eher.

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vor 16 Stunden schrieb Zukunft:

hier erwähnst Du einen interessanten Punkt - die Baupreise - 

Ja die explodieren überall egal ob bei diesen AKWs, ist bei Bauprojekten in ganz DE schon immer Tradition, Verdopplung, Verdreifachung !

Bsp. Magdeburg von 36 Mio auf 200 Mio 

https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/magdeburg/magdeburg/citytunnel-freigabe-eroeffnung-kosten-104.html

Und jetzt mein Kommentar dazu, wenn man diese Steigerungen sieht und dann von der aktuellen Regierung immer wieder neue Vorschriften, Vorgaben für Baumaßnahmen(Dämmung, Heizung..) sieht fragt man sich wie ein verantwortungsbewußter Bürger das finanzieren soll - ich würde mich derzeit niemals auf irgendein Bauprojekt einlassen- finanzielles Harikiri !

Politiker fordern etwas und können bei eigenen Projekten nirgends auch nur einmal Ihre Baukosten einhalten und ich soll dann deren Utopien umsetzen und mich ruinieren, 100 000 ausgeben um 500 im Jahr einzusparen....

Ich persönlich empfinde solche Postings als Hetze und Falschinformation oder als Unwissenheit oder auch Verleumdung.

Ich finde das dies überhaupt nicht dienlich ist, so werden Menschen aufgebracht und Vorschläge und Skizzen nicht mal mehr untersucht.

Es gab in linken Keisen in Österreich mal die Idee die landw. Betriebe nach Verkehrswert in die Abgaben einzubinden, anstatt des Einheitswertes.

Es gab einen Aufschrei, ich dachte mir nur warum regen die sich dermaßen auf? Ich wusste nämlich das das nie passieren wird, eben weil der Großteil der Höfe das einfach nicht leisten kann.

 

 

 

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vor 57 Minuten schrieb ratzfatz:

Es sollte unser unablässiges Bestreben sein, den Klimawandel um jeden erdenklichen Preis einzudämmen. 😉

Um jeden erdenklichen Preis wird nicht funktionieren.

Wir kommen als Gesellschaft an den Punkt an dem Soziale Spannungen und Verwürfnisse kommen, aus vielfältigen Gründen.

Nach vielen Fehlern wird dann etwas Richtiges gemacht werden

 

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So , noch ein paar Stunden, dann ist es so weit . :)

Nach über 60 Jahren Atomenergie-Nutzung in Deutschland gehen am 15. April 2023 die letzten drei Atomkraftwerke Isar 2, Neckarwestheim 2 und Emsland vom Netz. Damit wird der Ausstiegsbeschluss des Deutschen Bundestages von 2011 final umgesetzt.

Ps : Ok, ob das tatsächlich das Atomare Finale für Deutschland ist ? , .... lool . ... höre gerade Söder zu in den ZDF Nachrichten . ... der sagt anderes voraus . 😗

Bearbeitet von Manno
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vor einer Stunde schrieb Manno:

...Damit wird der Ausstiegsbeschluss des Deutschen Bundestages von 2011 final umgesetzt....

Das hätte ich mir in den 80ern auch nie träumen lassen, dass eine CDU-Regierung irgendwann mal das Aus der Kernenergie beschließt.

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Jo, die 80ziger ... wie die Zeit vergeht . Wenn man mal googelt , ist die Atomare Chronologie schon eine des Schreckens . Wenn man den jetzt immer schneller fortschreitenden Klimawandel mal " grob gefühlt " ... mit einrechnet , ... kann man durchaus vorausprognostizieren, das da der Welt  diesbezüglich noch einige unvorhergesehene Atomare Szenarien/Unfälle bevorstehen . Schon beachtlich, wie unser Gehirn in der Lage ist , alles schlimme immer wieder aufs neue zu verdrängen, um sich die schlimmen Dinge zurechtrücken zu können, so das auch sie immer wieder aufs neue brauchbar/nutzbar/ ... in die jeweilige Gegenwart integriert werden können . Wir Menschen sind halt exzellente Verdrängungskünstler  ... für mich aber fühlt sich selbst Tschernobyl noch an, als geschah es gerade erst gestern .  :)

 

Kanada, Dezember 1952: In einem Reaktor in Chalk River bei Ottawa kommt es zu einer schweren Explosion. Der Reaktorkern wird bei einer partiellen Kernschmelze zerstört.

Russland, September 1957: In einer Wiederaufbereitungsanlage in Kyschtym explodiert ein Tank mit radioaktiven Abfällen. Dabei werden große Mengen an radioaktiven Substanzen freigesetzt.

Großbritannien, Oktober 1957: Im Kernreaktor in Windscale - ab 1983 Sellafield genannt - wird nach einem Brand eine radioaktive Wolke freigesetzt, die sich über Europa verteilt.

Großbritannien, Juli 1973: Wieder kommt es in der Wiederaufarbeitungsanlage Windscale zu einer schweren Explosion, bei der ein großer Teil der Anlage kontaminiert wird.


Deutschland, Januar 1977: Kurzschlüsse in zwei Hochspannungsleitungen führen im Atomkraftwerk Gundremmingen in Bayern zu einem Totalschaden. Das Reaktorgebäude ist mit radioaktivem Kühlwasser verseucht.

USA, März 1979: Maschinen- und Bedienungsfehler führen im Kernkraftwerk Three Mile Island bei Harrisburg zum Ausfall der Reaktorkühlung, die eine partielle Kernschmelze und die Freisetzung von radioaktiven Gasen zur Folge hat.

Sowjetunion, April 1986: Kernschmelze im Atomkraftwerk Tschernobyl. Der radioaktive Niederschlag geht auch in Deutschland nieder. Das Ausmaß der Folgen ist bis heute unklar. Fachleute geben die Zahl der zu erwartenden Toten mit zwischen 4000 und 100.000 an. 4000 Menschen erkrankten infolge des Unfalls an Schilddrüsenkrebs.

Japan, September 1999: In einem Brennelementewerk in der Stadt Tokaimura setzt nach einer unvorschriftsmäßigen Befüllung eines Vorbereitungstanks eine unkontrollierte Kettenreaktion ein. Starke radioaktive Strahlung tritt aus.

Tschechien, Oktober 2000: Das umstrittene Atomkraftwerk Temelin geht ans Netz. Bis Anfang August 2006 werden von der Anlage fast hundert Störfälle gemeldet.

Deutschland, Dezember 2001: Eine Wasserstoffexplosion verursacht im Atomkraftwerk Brunsbüttel einen Störfall. Der Reaktor wird erst auf Drängen der Kontrollbehörden im Februar 2002 zur Inspektion vom Netz genommen.

Schweden, Juli 2006: Nach einem Kurzschluss wird im Kernkraftwerk Forsmark einer von drei Reaktoren automatisch von der Stromversorgung getrennt. Der Reaktor wird heruntergefahren.

Deutschland, Juli 2009: Der Reaktor Krümmel in Schleswig Holstein wird nach einem Kurzschluss im Maschinentransformator per Schnellabschaltung vom Netz genommen. Ein baugleicher Transformator war Ende Juni 2007 nach einem Kurzschluss in Brand geraten.

Japan, März 2011: Im Atomkraftwerk Fukushima fällt nach einem schweren Erdbeben die Kühlanlage aus, Stunden später kommt es zu einer schweren Explosion, ein Indiz für eine mögliche Kernschmelze.

 

Ps : Auf gehts Deutschland. Jetzt müssen wir auch zeigen , das wir als fünftgrößter Industriestaat die Energiewende so hinbekommen, das sie auch als Vorbild für die Welt mit dienen kann ... und ein Motor für Innovation in diesem Sektor ist/dient/wird .  👍

Bearbeitet von Manno
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vor 2 Stunden schrieb Manno:

Sowjetunion, April 1986: Kernschmelze im Atomkraftwerk Tschernobyl. Der radioaktive Niederschlag geht auch in Deutschland nieder. Das Ausmaß der Folgen ist bis heute unklar. Fachleute geben die Zahl der zu erwartenden Toten mit zwischen 4000 und 100.000 an. 4000 Menschen erkrankten infolge des Unfalls an Schilddrüsenkrebs

Dazu kann ich die wirklich gelungene Serie empfehlen. Da kann sich jeder noch mal bewusst werden, was es eigentlich bedeutet. ;o))

 

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vor 6 Minuten schrieb Stone:

Gute DOKU, Deutschland wird noch sehr lange sehr viel Gas brauchen und der Preis ist aktuell günstig.

https://www.swr.de/wissen/artikel-gaskrise-104.html

Daher ist es sinnvoll bei Neubauten möglichst auf Gasheizungen zu verzichten um den Verbrauch nicht weiter zu erhöhen.

Daher ist es sinnvoll auch möglichst viele gut dafür geeignete Bestandsgebäude auf Wärmepumpen umzurüsten um den Gasverbrauch zu senken.

Daher ist es sinnvoll die Gaskraftwerke möglichst nur dann zu nutzen wenn deren Abwärme im angeschlossenen Fernwärmenetz gebraucht wird und sonst nur bei Dunkelflauten zu nutzen.

Daher ist es sinnvoll EE-Überschüsse zur Wasserstofferzeugung zu nutzen anstatt Erdgas in Wasserstoff umzuwandeln. Das ist der Wasserstoff für die Stahl- und Chemieindustrie.

Daher ist es sinnvoll weitere EE-Überschüsse in H2 umzuwandeln und damit Gaskraftwerke zu befeuern wenn das wirtschaftlich sinnvoll ist.

Und natürlich die ganzen anderen Optionen wie Häuserdämmung wo es sinnvoll ist.

Und natürlich brauchen wir auch thermische Speicher - in den Fernwärmenetzen müssen Wasserspeicher in die angeschlossenen Häuser, die dann die Wärme aufnehmen wenn gerade mal die Gaskraftwerke Strom erzeugen müssen.

Wir werden mit der dynamischen Strom- und Wärmeerzeugung leben lernen um es kostengünstige hell und warm zu haben.

.... das schaffen wir locker in den nächsten 20 Jahren.

 

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Aus gegebenem Anlass, eine Reportage (des ÖRR),die vor wenigen Tagen gezeigt wurde:
https://pd-videos.daserste.de/int/2023/04/04/4370b182-1571-40ff-8585-9a8aa1aac3f7/JOB_315392_sendeton_1920x1080-50p-5000kbit.mp4

Hier wird auch die Situation im Ausland und deren Meinung gezeigt. Da wird auch harsche Kritik ggb dem deutschen Weg deutlich. Weil man als "nicht-Alman" eben nur schwer begreifen kann, warum man AKWs abschaltet und dafür Stein- und Braunkohkekraftwerke wieder ans Netz bringt.
Das Gedankenexperiment lieber "reales CO2 haben", als einen "unwahrscheinlichen GAU", gehen wohl wenig Ausländer mit.  
Ich finde es interessant, das weder die Ukraine noch Japan aus der Atomtechnik ausgestiegen sind, obwohl es dort furchtbare GAUs gab. im Gegenteil, Japan baut sogar neue. 

Der Abschaltungsfetish ist also offensichtlich exklusiv in Deutschland so vehement und fusst auf typisch almanige "german Angst", Realitsverweigerung und Wunschdenken. 

Es sind noch so viele unerfüllte Punkte zu erreichen, bis man sinnvoll auf EE umsteigen könnte. Dh für Jahre werden Kohlekraftwerke die Umwelt verpesten (auch hier in MA wurde das KKW angeworfen) um den unsinnigen AKW-Ausstieg, der nur ideologisch begründet ist, zu stemmen. Schlau. Gab ja auch genügend Kritik in den letzten Tagen von Experten, Wirtschaft und aus dem Ausland.

Aber was soll's, man wird nun sehen wie es läuft. Ich bezweifle das mit 439 AKW weltweit (Tendenz deutlich steigend), die Welt wegen der Abschaltung der 3 deutschen AKWs deutlich sicherer wurde.
Vor allem weil als Nachbar im Westen Frankreich mit seinen 50+ AKWs liegt und wir meist Westwind haben. Bin mal gespannt wie die deutschen Grünen dort etwas erreichen wollen. Wird wohl so sein wie Baerbocks Reise in China gestern. Die Antwort der Chinese darauf im Kern "Haltet die Klappe, juckt uns nicht was ihr labert" :lol:. Die Deutschen überschätzen sich komplett.

Bei jedem Strom-Sparaufruf oder deutlicher Verteuerung wird es immer wieder harsche Kritik hageln und Leute werden mit "ihr schaltet ab, verknappt künstlich das Angebot und wir müssen sparen/zahlen, seh ich nicht ein" antworten. Gesellschaftliches Konsens wird es nicht geben, bei so irrationaler Politik.  Und ich persönlich denke es geht für die politisch Grünen so aus, wie es für die SPD mit ihrer Agenda 2010 ging.

@Jokin antworte Dir noch auf deinen Post heute Abend, rennt mir gerade die Zeit weg.

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Ebenso aus gegebenem Anlass eine, wie ich finde, unaufgeregte Sammlung von Zahlen, Daten, Fakten zur Atomenergie:

https://www.n-tv.de/politik/Zahlen-Daten-Fakten-zu-sechs-Jahrzehnten-Atomkraft-article24051352.html

Wer zu faul ist zum Lesen des ganzen Artikels:

"Wichtigste Energiequelle war die Atomkraft in Deutschland aber nie. Selbst in den Hochzeiten der nuklearen Stromerzeugung lag der Anteil nur bei gut einem Drittel der jährlichen Stromgewinnung."

"Die eigentliche Betriebsphase einer typischen Reaktoranlage ist vergleichsweise kurz. Kein einziges deutsches Atomkraftwerk lief länger als 37 Jahre."

 

 

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vor 1 Stunde schrieb bartio:

Wird wohl so sein wie Baerbocks Reise in China gestern. Die Antwort der Chinese darauf im Kern "Haltet die Klappe, juckt uns nicht was ihr labert" :lol:. Die Deutschen überschätzen sich komplett.

Wie unterschiedlich da doch die Wahrnehmung sein kann. Ich fand es gut, dass die Baerbock relativ Klartext geredet hat statt wie bisherige Politiker nur rum zu laborieren....

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vor 18 Minuten schrieb Arghlh:

Wie unterschiedlich da doch die Wahrnehmung sein kann. Ich fand es gut, dass die Baerbock relativ Klartext geredet hat statt wie bisherige Politiker nur rum zu laborieren....

Diplomatisch kommt man auf der Welt Bühne meistens weiter. Ihr seid die Bösen, wir die Guten, wird nichts bewirken. Ausser ein bißchen Jubel aus der eigenen Bubble. 

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vor 2 Stunden schrieb bartio:

Hier wird auch die Situation im Ausland und deren Meinung gezeigt. Da wird auch harsche Kritik ggb dem deutschen Weg deutlich. Weil man als "nicht-Alman" eben nur schwer begreifen kann, warum man AKWs abschaltet und dafür Stein- und Braunkohkekraftwerke wieder ans Netz bringt.
Das Gedankenexperiment lieber "reales CO2 haben", als einen "unwahrscheinlichen GAU", gehen wohl wenig Ausländer mit.  
Ich finde es interessant, das weder die Ukraine noch Japan aus der Atomtechnik ausgestiegen sind, obwohl es dort furchtbare GAUs gab. im Gegenteil, Japan baut sogar neue. 
 

Das Thema ist durch, gegessen, lässt sich nicht mehr ändern.

Kalt waren "unsere" "die sichersten auf der Welt". Andererseits sind in Deutschland bei der Bevölkerungsdichte die Auswirkungen eines GAU schlicht deutlich heftiger, als z.b. in einem Flächenland wie Kanada. 

Dazu leben wir seit "kurzem" in einem Europa mit komplett veränderter Sicherheitslage. Es gab schon Sabotageakte gegen Infrastruktur wie z.b. das Teil mit den Glasfaserverbindungen bei der DB im letzten Herbst oder auch den Heise-Report, bei dem sie mit default-pwd zugriff auf die Türsteuerung einer JVA hatten. Und die IT in den AKW ist halt auch nicht auf dem allerneuesten Stand. Ich will nicht wissen, was da an Exploids schlummern kann. Regeltechnik ist, wenn irgendwie mit dem Netz verbunden, immer auch angreifbar. Zur Not geht sogar der Klassiker via SocialEngineering und "benutzen" einer "internen Person".

 

Ja, zu Tschernobyl-Zeiten hab ich auch AKW in Deutschland befürwortet, gerade wegen des Sicherheitsstandards, der damals gut war. Aber Technik veraltet. Und wieso eine Multimilliardenindustrie es nicht schafft, ein Endlager in den Granitformationen der Bayrischen Alpen zu schaffen, wo der Müll wenigstens halbwegs sicher verstaut werden könnte, will mir nicht so recht einleuchten. Es sei denn, da sind in der Nukelarlobby einige Bayrische NIMBYs. Endlager in Salzstöcken sind auf jeden Fall ungeeignet. Das wurde durch den Praxisversuch in der Asse bewiesen.

 

Zum ThoriumFlüssigSalz: Unsere Nuklearenergielobby hat das Jahrzehntelang unterdrückt, weil das Urangeschäft für die grossen Player schlicht einfacher zu kontrollieren ist. Darüber kann man auch sauer sein.

 

Aktuell gibt es imho keine Alternative zur Schaffung solider Überkapazitäten in Wind und Solar, überschussabhängiger Verbrauchersteuerung (Und sei es nur Wärmeerzeugung oder Elektrolyse) und Umstellung der BHKW-Förderung auf "stromgeführtes Systemverhalten".

Irgendwann, sliding time Frame, heute + 50 Jahre, gibt es dann Kernfusion. Das wird der Gamechanger. Sofern bis dahin nicht EE + Speicher + Smartloads auch so ein stabiles Netz gewährleisten.

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vor 56 Minuten schrieb ratzfatz:

Diplomatisch kommt man auf der Welt Bühne meistens weiter. Ihr seid die Bösen, wir die Guten, wird nichts bewirken. Ausser ein bißchen Jubel aus der eigenen Bubble. 

Naja, was das diplomatische drüber hinwegsehen gebracht hat sehen wir doch aktuell,  oder?

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vor 20 Minuten schrieb bartio:

das mit 439 AKW weltweit (Tendenz deutlich steigend),

Das ist falsch.

Die AKWs werden immer älter und deren Laufzeiten werden zunehmend verlängert trotz zunehmender Wartungsanfälligkeit.

In Frankreich gehen von 2030-2034 über 20 GW nach 50 Jahren Betriebszeit vom Netz. Der Bau weiterer Reaktorrn mit ca. 15 GW wird frühestens in 2028 starten, ist vor 2035 nicht mal planmäßig in Betrieb. Und 2035+ gehen noch mehr Reaktoren vom Netz.

In UK sieht das ähnlich aus und in den USA auch nicht besser.

vor 3 Stunden schrieb bartio:

Weil man als "nicht-Alman" eben nur schwer begreifen kann, warum man AKWs abschaltet und dafür Stein- und Braunkohkekraftwerke wieder ans Netz bringt.

Die wurden aufgrund der Gaskrise in Betrieb genommen im den Strompreis nicht explodieren zu lassen.

Nun heißt es die Situation genau zu beobachten und entsprechend zu reagieren.

H2-fähige Gaskraftwerke neu zu bauen ist schon mal gut. KWK-Kraftwerke sind absolut sinnvoll während innerstädtische Fernwärmenetze mehr und mehr Gasheizungen verdrängen.

Bei uns in Aachen liefert ein Braunkohlekraftwerk Strom und Wärme. RWE forscht intensiv an  CCU (https://www.rwe.com/forschung-und-entwicklung/rwe-innovationszentrum/co2-nutzung-und-sektorenkopplung/

Das könnte uns in der Übergangszeit helfen. Langfristig muss das Ausbuddeln der Kohle aufhören. Und das wird es sicherlich.

vor 4 Stunden schrieb bartio:

Bei jedem Strom-Sparaufruf oder deutlicher Verteuerung wird es immer wieder harsche Kritik hageln

Dass es bei sinkenden Preisen kein Lob gibt, finde ich sehr schade: https://tibber.com/de

vor 4 Stunden schrieb bartio:

@Jokin antworte Dir noch auf deinen Post heute Abend, rennt mir gerade die Zeit weg.

Wozu? Wirst du Fakten schreiben und belegen oder zumindest logisch nachvollziehbare Argumente bringen?

Wenn es lediglich wieder so eine Wutrede ist: Spar dir deine Zeit, geh mit deinen Freunden aus und hab Spaß. Es gibt ja ein paar Partys heute 🥳

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